Einen schönen guten Tag! Ich habe drei recht banale Fragen, die mich mangels fehlenden Messgerät-Adapters nicht in Ruhe lassen: Ich habe einen billigen (und günstigen) Fernseher gekauft, für dessen Anwendung keine großen Anforderung stehen. Soll bloß ein Display für einen Stand sein. Daher habe ich beim Onlinehändler zu einem "Enter 42 Pro X2" von Dyon gegriffen, da das Bild okay ist - keine Frage, fürs Wohnzimmer wäre er Schrott, aber darum geht es nicht :-) Nun sagen die Spezifikationen, dass er 50W Leistungsaufnahme hat. Die alte Formel auf dem Werken-Unterricht von 1969 sagt mir, P=U*I, bzw I=W/U. Das ergäbe 50W/230V =~0,326A. Das kommt mir für einen Fernseher sehr wenig vor. Selbst wenn ich den (chinesisch ausgedachten/erwürfelten) Wert realistisch gesehen verdoppeln würde, wäre ich bloß bei rund 650mA. Frage 1: Ist meine Berechnung korrekt? Frage 2: Habe ich da irgendwo einen Denkfehler? Ich habe leider keinen sicheren Adapter um mein Multimeter zu benutzen und ich möchte keine Krokodilklemmen-Lösung, da ich recht gerne lebe. Hintergrund des Ganzen ist, dass ich den Fernseher via Remote-Steckdose an-/ausschalten möchte und in der Dose steckt ein Relais mit der Angabe "10A 250V AC, 125V AC, 30V DC, 28V DC". Es ist ein "SRD-05V DC-SL-C" - ich habe da mal reingeschaut. Frage 3: Eignet sich solch ein Relais zum Schalten des o.g. Fernsehers? Ich würde mich freuen, wenn mir hier jemand weiterhelfen kann! Allen ein schönes Fest und einen guten Rutsch! Herbert K.
Trollversuch? Aber ernsthaft: Antwort 1: im Prinzip ja. Aber 50W/230V = 0,22A Antwort 2: nein Antwort 3: ja
Herbert K. schrieb: > P=U*I richtig Herbert K. schrieb: > I=W/U falsch, ersetze W durch P dann stimmts. Herbert K. schrieb: > Das ergäbe > 50W/230V =~0,326A. Stimmt wohl, eventuell kommt noch ein Blindstromanteil dazu aber nicht viel. Herbert K. schrieb: > Das kommt mir für einen Fernseher sehr wenig vor. Warum? Wo soll die Leistung hin? Der würde ja glühen wenn er hunderte Watt hätte. Frühere Röhrentrümmer hatten mehrere hundert Watt.
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Udo S. schrieb: > Herbert K. schrieb: >> Das ergäbe >> 50W/230V =~0,326A. > > Stimmt wohl, Wenn man einmal nicht nachrechnet :-( Tilo hat natürlich recht.
Herbert K. schrieb: > Ich habe einen billigen (und günstigen) Fernseher gekauft, für dessen > Anwendung keine großen Anforderungen stehen. Soll bloß ein Display für > einen Stand sein. Es wird doch hoffentlich kein Messestand sein? Als Messebesucher würde ich dann nämlich vom minderwertigen Display automatisch auf die Qualität der Produkte schliessen. ;-)
Hallo um zu den dir wohl wichtigen Teil deiner Frage zu kommen: Ja das Relais reich locker aus - einerlei Problem. Zur Stromaufnahme: Die Formel stimmt... für ohmsche Lasten - das waren die alten Glühlampen und alle Heizgeräte. Ansonsten ist das bei Wechselspannung so eine Sache mit den fließenden Strom. Strom und Spannung sind nicht in Phase - sie verändern sich zum gleichen Zeitpunkt in gleich Weise. Du hast vielleicht schon mal was von cos phi gelesen (z.B. auf einen Wechselstrom E-Motor)- dieses gibt an wie "verschoben" Spannung und Strom zueinander sind (leider ist dies Verschiebung nicht Konstant), es fließen "zwischendurch" durchaus deutlich höhere Ströme als sich durch die einfache Leistungsformel ergeben (Blindströme => Blindleistung Scheinleistung) die dummer weise auch entsprechend ausgelegte Leitungen und eben auch Kontakte notwendig machen. So jetzt noch nicht genug: Schon seid vielen Jahren wird "jedes" elektronische Gerät - ganz bestimmt aber ein Monitor / TV - mit eine Schaltnetzteil betrieben - da wird die Sache noch ein wenig (eigentlich sogar richtig heftig - auch für Leute die richtig Wissen haben) komplizierter - der schöne Netzsinus wird "kaputt" gemacht und cos Phi ist dann nur noch begrenzt aussagekräftig (Weil sowohl der Sinus als aus der Cosinus von der Kreisfrequenz abhängen - nur wenn der Kreis kein Kreis mehr ist...). Auf trägt der sehr unterschiedliche Leistungsbedarf (welche von den im Schaltnetzteil verbauten Kondensatoren -die eine Art Energiespeicher sind- bereitgestellt wird) von modernen Digitalgeräten und das sind die "TVs" auch schon seit langen nicht unbedingt dazu bei das die augenblickliche echte Stromaufnahme einfach zu berechnen und auch zu Messen ist. Hennes
Hennes schrieb: > Strom und Spannung sind nicht in Phase - sie verändern sich ->nicht<- zum gleichen > Zeitpunkt in gleich Weise
NL schrieb: > Herbert K. schrieb: >> Ich habe einen billigen (und günstigen) Fernseher gekauft, für dessen >> Anwendung keine großen Anforderungen stehen. Soll bloß ein Display für >> einen Stand sein. > > Es wird doch hoffentlich kein Messestand sein? Als Messebesucher > würde ich dann nämlich vom minderwertigen Display automatisch auf > die Qualität der Produkte schliessen. ;-) Kein Messestand, für den Schießstand des Schützenvereins. Da wird die Zielscheibe drauf angezeigt. :-) Herbert K. schrieb: > Hintergrund des Ganzen ist, dass ich den Fernseher via Remote-Steckdose > an-/ausschalten möchte Schau erstmal nach ob das Gerät nicht schon eine Remote-Lösung zum ein-und ausschalten eingebaut hat. Kommt vor, manchmal... > Herbert K. Hallo! Wie gehts Rosemarie? Gruß J.Witt
Tilo R. schrieb: > J.Witt schrieb: >>> Herbert K. >> Hallo! Wie gehts Rosemarie? > > der mit der Rosemarie hieß doch Hubert? Ha, solche Assoziationen. Bist wohl auch nicht mehr der Jüngste... :-)
J.Witt schrieb: > Kein Messestand, für den Schießstand des Schützenvereins. Da wird die > Zielscheibe drauf angezeigt. :-) Wenn dem so ist, brauchst du gar kein Relais: der Erste, der trifft, schaltet ihn ja dauerhaft ab 😀😀. Das mit dem Strom kommt schon so hin (richtig gerechnet), es mag wg. des Blindstromes auch 10% mehr sein, aber das ist dem Relais egal.
Super, vielen Dank für die vielen Antworten! Und auch für die vielen Späße! Beim Schießstand musste ich schmunzeln. Es ist für ein Schaufenster und wird in einen Aussteller integriert. Der soll dann halt nicht die ganze Nacht laufen, daher die Remote-Steckdose - die schaltet ab, wenn Licht im Laden abgeschaltet wird. Gewundert hat mich die geringe Leistung tatsächlich, da ich noch die alten Röhrenfernseher und Monitore kenne und danach lange Plasma hatte, die auch recht viel Strom zogen - wenn auch weniger als die Röhre. Und bei meinem aktuellen TV habe ich nie auf die Leistung geschaut. Hätte fast vermutet, dass bei solchen die Wattangabe anders umgerechnet werden müsst - nach all den Jahren wieder etwas gelehrt! Viele Grüße Herbert K.
Röhrenfernseher hatten gar nicht viel mehr Strom verbraucht. Plasmafernseher aber schon.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Röhrenfernseher hatten gar nicht viel mehr Strom verbraucht. ach, erkenne den Unterschied von einem K6 https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=36&t=14615 und K9i -> Röhren TV != Röhren TV Es fing mal bei den ersten Röhren (Farb)TV mit 400W 1969 an und endete so um 72W in den späten '70er, alle Werte für 66cm - 72 cm. Die niedrigste Leistungsaufnahme hatte IMHO zuletzt ein Loewe CRT.
> Es fing mal bei den ersten Röhren (Farb)TV mit 400W 1969 an
Der ehemalige Bundeskanzler "Cognac-Willi" eröffnete das (west)
deutsche Farbfernsehen ("Buntfernsehen") publikumswirksam bereits
1967 durch den symbolischen Druck auf einen Notaus-Taster.
Es waren damals auch Farbglotzen auf dem Markt, die nur 370W zogen.
Im Hochsommer heizte die enorme Verlustwärme die Bude recht
unangenehm auf.
Joachim B. schrieb: > ach, erkenne den Unterschied von einem K6 Ein extremerse Beispiel hast Du nicht gefunden, gibt es vermutlich auch nicht - 2xPL519 samt drumherum wollten versorgt werden :-) "Immer wenn ich FS gucke, wird es in der Stube kalt" -- "Der Kunde spinnt" -- nee: Der Raumthermostat sah die Abwärme vom Fernseher. > und K9i -> Röhren TV != Röhren TV > > Es fing mal bei den ersten Röhren (Farb)TV mit 400W 1969 an und endete > so um 72W in den späten '70er, alle Werte für 66cm - 72 cm. Ich habe ein Medion-Röhrengerät von 12/2003, 66/70cm Bidrohr, dahinter ein 100Hz-Digitalchassis mit Sch**bild: 85 Watt / 107 VA. Der LG 26" hat ein gleichgroßes Bild und tut es mit 32 Watt.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Röhrenfernseher hatten gar nicht viel mehr Strom verbraucht. Naja, mit dieser Aussage ist wohl die letzte Generation dieser ausgestorbenen Spezies gemeint mit 90 Grad-Ablenkung mit ICs und verschwindend kleinem Chassis sowie Schaltnetzteil. Die waren recht sparsam. Die gleiche Entwicklung war auch bei den Monitoren zu beobachten, obwohl diese alle mit Schaltnetzteil daher kamen. Unser ehemaliger SW-Fernseher Grundig Elite 61 cm Bild mit 110 Grad Ablenkung hatte außer der Bildröhre noch 5 weitere Röhren, Netzteil mit heißen Hochlastwiderständen und somit 130 Watt Leistungsaufnahme. Ein volltransistorisierter Wegacolor von 1973 mit Elektronenkanone in Delta-Anordnung bringt es immerhin auf 200 Watt. Spitzenreiter dürfte dieses Luxusexemplar aus den Anfangszeiten des Farbfernehens in D-Land sein: http://www.fernsehmuseum.de/philips-goya-k6.html "380/400 Watt für die Röhrentechnik Die Leistungsaufnahme von bis zu 400 Watt je nach eingestellter Helligkeit des Bildes war schon krass, aber mit dieser (Röhren-) Technik war es fast nicht anders machbar. Und das, obwohl neben den 26 Röhren +1 Bildröhre bereits 13 von diesen "immer noch neuen" Transitoren sowie 45 moderne Dioden zum Einsatz kamen....Das Chassis K6 enthält noch 27 Röhren und das war eine Menge Hitze. Der Nachfolger, das Chassis K7 enthielt nur noch 14 Röhren und sollte dennoch an die 350 Watt Leistung aufnehmen." Somit die Wärmeabgabe eines halben Toasters. Oder so ein Tektronix-Oszilloskop 547 braucht 500 Watt, eine nette Heizung. mfG
Joachim B. schrieb: > Es fing mal bei den ersten Röhren (Farb)TV mit 400W 1969 an und endete > so um 72W in den späten '70er, alle Werte für 66cm - 72 cm. An die ersten kann ich mich nicht erinnern, da war ich noch ein Baby. Ich habe in der Tat 70W in Erinnerung. Das ist doch "relativ" nach dran an am Verbrauch von LCD Geräten, wenn man denen mal die Plasma Heizungen gegenüber stellt.
Hennes schrieb: > um zu den dir wohl wichtigen Teil deiner Frage zu kommen: > Ja das Relais reich locker aus - einerlei Problem. Ich denke mir mal die fehlenden Buchstaben dazu. Aber so ohne weiteres wuerde ich da nicht sagen, keinerlei Probleme. Der Einschaltstromstoss ist schon recht heftig (der Eingangselko moechte geladen werden) und das machte dem Billigrelais in der Master-Slave-Steckdoseneiste regelmaessig klebende Kontakte. Last: 1 Monitor mit nominal 34 W. wendelsberg
Christian S. schrieb: > Naja, mit dieser Aussage ist wohl die letzte Generation dieser > ausgestorbenen Spezies gemeint mit 90 Grad-Ablenkung 90° hatten die ersten Farb TV vollständig mit Röhren Chassis. Die Halbleiter CRT TV hatten alle mindestens 110" Ablenkungen! Schon komisch wie die Erinnerung verblasst, der eine vergisst das Farbe 1967 eingeführt wurde, https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Farbfernsehen-Als-TV-in-Deutschland-bunt-wurde,farbfernsehen100.html ich dachte echt 1969, der andere vergisst die 110° Ablenkeinheiten!
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