Hallo in die geschätzte Runde ! Kurz vor Weihnachten noch ein Auftrag zum Ostereiersuchen.....;-) Ich analysiere gerade eine Audioschaltung eines (ProAudio-)Equalizers und wundere mich über ein Bauteil, bei dem mir nicht klar ist, ob das ein Widerstand oder ein axial bedrahteter Keramik-Kondensator ist (siehe Foto). Das Bauteil hängt zwischen Pin 1 und 2 eines BB LineDrivers DRV134, Wobei Pin1 = (-)Vout, Pin 2 = (-)Sense. Farbcode ist rot-rot-schwarz-gold-braun. Macht an der Stelle ein Widerstand 22R Sinn ? Oder könnte das eben doch ein Kondensator (eben ungewöhnlicher Bauform) sein ? Der ist nämlich im Datenblatt an der Stelle vorgeschlagen, um „large DC cable offset errors“ vorzubeugen…allerdings eigentlich 10µF und nicht 22pF und eigentlich an BEIDEN Sense pins (+) und (-) …. Was mich eben ziemlich wundert ist, dass dies der einzige Widerstand dieser seltsamen Art auf dem ganzen Board ist - ansonsten sind überall "normale" Metallschichtwiderstände 1% verbaut… Freue mich über erhellende Antworten...
Ja, es gibt Kondensatoren in so einem Widerstandsgehäuse, aber zwischen Vout und Sense am DRV137 macht nur ein Widerstand Sinn, er erhöht den Ausgangswiderstand von 50 auf 72 Ohm, nicht ganz 75 Ohm.
Dönerladenvermieter schrieb: > Ja, es gibt Kondensatoren in so einem Widerstandsgehäuse, aber zwischen > Vout und Sense am DRV137 macht nur ein Widerstand Sinn, er erhöht den > Ausgangswiderstand von 50 auf 72 Ohm, nicht ganz 75 Ohm. Danke für die Info und den Aspekt mit dem Ausgangswiderstand. Wenn das also ein Widerstand ist - Kannst Du mir dann erklären, warum das so eine seltsame Bauform ist ? Muss der mehr Watt abkönnen als die Standard 0,6W oder 0,25W, die der Erbauer sonst ausschließlich benutzt hat ? Oder ist das ein besonderes Material, und wenn ja warum und mit welchen (evtl. klanglich anderen?) Eigenschaften....? Hab so einen Widerstand noch nicht gesehen...
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Ich habe die letzten 50 Jahre keinen Kondensator in so einer Bauform gesehen, man möge mir bitte einen solchen zeigen... Es gibt Induktivitäten mit Farbcode und der Bauform bzw. ähnlich... Aber das wird ein Widerstand mit 22R sein...
Kerkos mit dieser Bauform gab es Anfang der 80'er. Ich kenn die noch von den Phillips Experimentierkästen. Hier ist ein Foto: Der Kerko ist der Neon-Grüne Geselle oben links: http://norbert.old.no/kits/et/et3_rh2.jpg
Mani W. schrieb: > Ich habe die letzten 50 Jahre keinen Kondensator in so einer > Bauform gesehen, man möge mir bitte einen solchen zeigen... Siehe Fotos, 1nF "frisch" aus meiner Bastelkiste.
Nils schrieb: > Der Kerko ist der Neon-Grüne Geselle oben links Das ist ihr Markenzeichen. Sprich, sie haben wirklich immer diese Grundfarbe. Meine sind 180p/125V, ebenfalls 0207. Gab es aber auch in 0204. Es ist eigentlich eine ideale Bauform, keine Ahnung, warum sich das nicht stärker durchgesetzt hat. Vermutlich konnten sie zu viele Leute 50 Jahre lang nicht von Widerständen unterscheiden...
Mani W. schrieb: > Ich habe die letzten 50 Jahre keinen Kondensator in so einer > Bauform gesehen, man möge mir bitte einen solchen zeigen... Doch, es gibt sie schon.... https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatorfarbkode#/media/Datei:Axial_capacitors_color_code.jpg Aber nochmal die Frage: Kann mir jemand erklären, was das im Falle eines Widerstandes (was recht sicher scheint - hab ihn mittlerweile gemessen....wenn auch nur in der Schaltung gemessen sind das recht genau 22Ω.) für eine Bauform ist (eher gerade, zylindrisch statt mit der typischen taillierten Form, daher auch mein Gedanke in Richtung Cap) und was für ein Material ? Und warum der Schaltungsdesigner genau diese gewählt haben mag im Gegensatz zu z.B. einem normalen Metallschicht-R ? Toleranz ist ja dieselbe... Jemand ne Idee....? Leider ist der Entwickler kürzlich verstorben....;-( Und da ich ihn kannte, weiß ich, dass das kein Zufall war, genau diesen zu nehmen....also muss das Teil bestimmte Eigenschaften haben....
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Das ist keine spezielle Bauform. Den kannst du sicher durch einen ganz normalen Metallschicht-Widerstand ersetzen, auch wenn der etwas größer ausfällt.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Das ist keine spezielle Bauform. Mit dieser Bauform begann ich vor gut 45 Jahren zu basteln, und die Widerstände hatten oft so einen geschwungenen und gerundeten Körper, Leistung 0,5 W...
Uli A. schrieb: > für eine Bauform ist (eher gerade, zylindrisch statt mit der typischen > taillierten Form, EIGENTLICH unterscheiden gerade zylindrische Kohlemassewiderstände von den bauchigen mit Kappen Metallschicht oder Kohleschichtwiderständen, aber dein Modell ist kein Kohlemassewiderstand sondern ein Metallschicht halt mit sehr dünnen Kappen (vmtl nur galvanisiert). Was Widerstände hellblauer Körperfarbe (typisch für Metallschicht) nun von natogrün unterscheidet, wobei rehbraun und beige eher Kohleschicht, rosa oft Sicherungswiderstand ist, ist unklar, wohl nur der Hersteller hat einen anderen Farbtopf. Ich hab auch reihenweise natogrüne Metallschichtwiderstände.
Was spricht dagegen, mit dem Multimeter den Widerstand an beiden Beinen des Bauteils zu messen?
Martin L. schrieb: > Was spricht dagegen, mit dem Multimeter den Widerstand an beiden Beinen > des Bauteils zu messen? Hat er doch schon. Uli A. schrieb: > hab ihn mittlerweile gemessen....wenn auch > nur in der Schaltung gemessen sind das recht genau 22Ω.
Hallo nochmal in die Runde und danke für die bisherigen Meldungen ! Vor allem @Stefan: Ja, für mich persönlich macht es auch (bisher) wenig Sinn, warum man da nicht einen stinknormalen Metallschichtwiderstand nehmen sollte. Wie gesagt, kannte ich aber den Entwickler gut, und er war eine wirklich außerordentliche Koryphäe auf dem Gebiet der analogen Audiotechnik mit 45 Jahren Erfahrung bis hin zu raumfüllenden Studiomischpulten. Und er war alles andere als ein Freund von "esotherischen" Bauteilen wie z.B. "Audio-Widerständen"... Daher kann ich nur umso mehr nochmal bekräftigen: Wenn er da genau diesen Widerstand hingesetzt hat und eben keinen Metallschicht 0,6 oder 0,25W wie an allen (!) anderen Stellen dieses (und anderer mir vorliegenden) Schaltungsdesigns, dann hatte er absolut unzweifelhaft einen guten Grund dafür.... Irgendjemand eine Idee...?
Zusatz: Trotz meines Plädoyers eben (;-)) kann ich natürlich nicht ausschließen, dass es schlicht so sein könnte, dass der Entwickler irgendwann vor z.B. 40 Jahren mal 10.000 Stück von diesen Widerständen gekauft hatte und einfach seitdem keine "moderneren Versionen" mehr anschaffen musste, weil er den Wert 22R nur an dieser Stelle brauchte....;-) Will nur in der Rekonstruktion sicher gehen, dass ich keine absichtliche Designidee bei der Bauteilauswahl verpasse - aus den oben beschriebenen Gründen....
Uli A. schrieb: > dass der Entwickler > irgendwann vor z.B. 40 Jahren mal 10.000 Stück von diesen Widerständen > gekauft hatte Vermutlich und die Fa. war reich genug. Bring einen Schaltungsauszug und dir wird gesagt, welches Bauteil in welcher Qualität Sinn macht. Du hast nicht das Wissen dazu. Und denkst, das Teuerste, was der Markt hergibt ist geeignet.
Uli A. schrieb: > Was mich eben ziemlich wundert ist, dass dies der einzige Widerstand > dieser seltsamen Art auf dem ganzen Board ist Uli A. schrieb: > Wenn er da genau > diesen Widerstand hingesetzt hat und eben keinen Metallschicht 0,6 oder > 0,25W wie an allen (!) anderen Stellen Wie meinst du denn das eigentlich? Ich sehe da nur einen ganz normalen 0204er Widerstand, so wie der direkt darüber auch. Daß der nun optisch etwas dicker ausfällt, kann einfach daran liegen, daß der Hersteller der restlichen Widerstände 22R schon nicht mehr zu seinem Standardprogramm zählte. Also kam das Teil vielleicht von nem anderen Hersteller. Mehr ist das doch nicht.
michael_ schrieb: > Bring einen Schaltungsauszug und dir wird gesagt, welches Bauteil in > welcher Qualität Sinn macht. Das geht eben leider nicht, weil der Mann halbautistisch alles im Kopf hatte und es keine Schaltungsauszüge gibt - also keine mit Werten beschrifteten... > Du hast nicht das Wissen dazu. ....darum dieser Thread...;-) > Und denkst, das Teuerste, was der Markt hergibt ist geeignet. Das ist nicht der Punkt....ich will nur mit Eurer Hilfe rausfinden, was es damit auf sich haben könnte.... @Uwe: Wie gesagt - kann sein, dass Du absolut recht hast. Suche nur nach Anregungen, ob die Wahl dieses Widerstandes doch einen anderen Grund gehabt haben könnte.
Uli A. schrieb: > Wenn er da genau diesen Widerstand hingesetzt hat und eben keinen > Metallschicht 0,6 oder 0,25W wie an allen (!) anderen Stellen dieses > Schaltungsdesigns, dann hatte er absolut > unzweifelhaft einen guten Grund dafür.... > Irgendjemand eine Idee...? Die 22Ohm waren halt olivgrün und nicht hellblau vom Hersteller lackiert worden.
Dietmar S. schrieb: > Mani W. schrieb: >> Ich habe die letzten 50 Jahre keinen Kondensator in so einer >> Bauform gesehen, man möge mir bitte einen solchen zeigen... > > Siehe Fotos, 1nF "frisch" aus meiner Bastelkiste. Hier welche in Rosa: Beitrag "Re: Fehler zum nachbauen :-)" Ja das mit den Bastelkisten.... :D
Uli A. schrieb: > michael_ schrieb: >> Bring einen Schaltungsauszug und dir wird gesagt, welches Bauteil in >> welcher Qualität Sinn macht. > > Das geht eben leider nicht, weil der Mann halbautistisch alles im Kopf > hatte und es keine Schaltungsauszüge gibt - also keine mit Werten > beschrifteten... Deshalb sollst DU,DU,DU den auch machen!
michael_ schrieb: >> Das geht eben leider nicht, weil der Mann halbautistisch alles im Kopf >> hatte und es keine Schaltungsauszüge gibt - also keine mit Werten >> beschrifteten... > > Deshalb sollst DU,DU,DU den auch machen! Sorry, aber das verstehe ich nicht...ich hatte doch schon beschrieben, wo der Widerstand sitzt... Noch jemand eine Idee außer "da kann man jeden anderen Widerstand für nehmen" ?
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