Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 16 MHz Oszillator am Atmega328P


von Michael S. (misax)


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hallo;
kann mir jemand mit einfachen Worten erklären warum man zwei 
Kondensatorn an den Oszillator machen und die mit GND verbinden soll ?
Ich habe jetzt die ganze Zeit nur den Oszillator verbunden ohne 
Kondensatoren und es hat immer einwandfrei alles funktioniert.
Für was sind die Kondensatoren denn nötig und kann man sie einfach 
weglassen ?

von Stefan F. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ich habe jetzt die ganze Zeit nur den Oszillator verbunden ohne
> Kondensatoren und es hat immer einwandfrei alles funktioniert.

Lass mich raten: Auf einem Steckbrett?

Ohne Last-Kondensatoren neigt der Quarz dazu, auf einer Oberwelle mit 
viel höherer Frequenz zu schwingen. Weglassen ist eine ganz schlecht 
Idee.

von Michael S. (misax)


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Ja auf einem Steckbrett.
Was kann denn passieren wenn man sie weglässt ?
Ich (meine zumindest) noch nie eine Fehlfunktion gehabt zu haben 
aufgrund des Weglassens der Konsensatoren.

von asdf (Gast)


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Dann hast Du Glück gehabt, oder Deine Aufbauten hatten soviel parasitäre 
Kapazitäten, dass es gereicht hat.

von Stefan F. (Gast)


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Zwischen den Kontaktreihen der Steckbretter besteht bereits eine 
beträchtliche Kapazität in der Größenordnung um 10pF. Du hast ihn also 
nicht ohne Kondensatoren betrieben.

Du meinst übrigen den Quarz, nicht den Oszillator. Ein Oszillator ist so 
etwas: https://www.reichelt.de/oszillatoren-c3174.html Darin befindet 
sich ein Quarz und eine Schaltung, die ihn zum Schwingen anregt.

Michael S. schrieb:
> Was kann denn passieren wenn man sie weglässt ?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ohne Last-Kondensatoren neigt der Quarz dazu, auf einer Oberwelle mit
> viel höherer Frequenz zu schwingen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es gibt mögl. ein Problem mit den Begrifflichkeiten. Betreibt man einen 
Mega mit einem Quarz (zwei Anschlüsse) dann sind die Lastkapazitäten 
sinnvoll und sollten nach den Datenblatt dimensioniert werden. Der 
Oszillator ist in diesem Fall im Mega selber und der Quarz bestimmt die 
Frequenz.

Ein externer Oszillator hat mindestens 3 Anschlüsse und zwar Versorgung 
und Signalausgang. Hier wären Kondensatoren am Signalausgang gegen Masse 
meist Unsinn. Zum Ausgleich sollte man hier die Versorgung des 
Oszillators abblocken.

von Einer K. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Es gibt mögl. ein Problem mit den Begrifflichkeiten.

Und ein Resonator hat die nötigen Kapazitäten üblicher weise schon mit 
im Gehäuse.

von Olaf (Gast)


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> Was kann denn passieren wenn man sie weglässt ?

Es kann passieren das der Quarz garnicht mehr schwingt. Das kann auch 
gerne mal nur bei bestimmten Temperaturen passieren. Diese Kondensatoren 
sollte man auch eigentlich nicht nur einbauen weil sie so im Datenblatt 
stehen sondern sie in Abhaengigkeit von Platinenlayout und genauem 
Quarztyp berechnen. Sonst wundert man sich vielleicht mal wenn man seine 
Elektronik bei -40C oder +80C einschalten will.

Olaf

von Michael S. (misax)


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jetzt noch eine Verständnisfrage: was passiert denn wenn man den Wert zu 
hoch wählt ? also z.B. 220 pf statt 22 pf ?

von Stefan F. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> jetzt noch eine Verständnisfrage: was passiert denn wenn man den Wert zu
> hoch wählt ? also z.B. 220 pf statt 22 pf ?

Bei Oberwellen-Quarzen ist damit zu rechnen, dass sie auf einer zu 
niedrigen Frequenz (z.B. der Grundwelle) schwingen. Es kann passieren, 
dass der Quarz nur unzuverlässig bis gar nicht mehr an schwingt.

Auch hier gilt wieder die Annahme, dass der Effekt stark von der 
Temperatur abhängig sein kann.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael S. schrieb:
> jetzt noch eine Verständnisfrage: was passiert denn wenn man den Wert zu
> hoch wählt ? also z.B. 220 pf statt 22 pf ?

Gegenfrage: Warum sollte man das tun? Meist schwingt dann gar nichts 
mehr oder mit viel zu wenig Pegel und man muss den 220pF wieder 
auslöten.

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