Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kleinen Strom messen mit ATmega


von Nico L. (neti_01)


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Hallo liebes Forum,
vorneweg, das ist mein erster Beitrag hier, also bitte nicht gleich über 
mich herfallen, falls ich was vergessen sollte ;)

Zu meinem Problem: Für ein Projekt möchte ich eine russische 
Bargraph-Nixie möglichst genau ansteuern, dafür soll der Strom durch die 
Röhre gemessen werden, der liegt im Bereich 0-12mA und ich würde gerne 
eine Auflösung von 0,1mA erreichen.

Mein Ansatz war mit dem internen 10-bit ADC eines ATmega8 oder 328 den 
Spannungsabfall über einen 1kΩ Widerstand zu messen, natürlich mit 
Spannungsteiler wegen der hohen Spannung der Nixie. Genau hier liegt 
aber mein Problem: Wenn ich die Spannung auf 1/100 runterteile, hab ich 
am Ende noch einen Spannungsabfall von 10mV/mA, müsste also für meine 
gewünschte Auflösung eine Differenz von 1mV noch sauber messen können. 
Gibt es irgendeinen realistischen Weg das mit dem internen ADC eines AVR 
noch zu erreichen? Ich möchte ungern einen externen ADC verwenden.

Vielen Dank schonmal und einen schönen restlichen Feiertag
Nico

von g457 (Gast)


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> [..] der Strom [..] liegt im Bereich 0-12mA und ich würde gerne
> eine Auflösung von 0,1mA erreichen. [..] Spannungsabfall über einen 1kΩ
> Widerstand [..] Spannungsteiler [..]

1k +1k5. Auflösung sollte auch kein Problem sein.

HTH

von g457 (Gast)


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Kommando zurück, vo-denkt, grob 330R ohne Teiler und feddisch. Wenns 
umbedingt 1k sein muss den Rest adäquat auffüllen.

</Ingrid>

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,


warum muß es 1kOhm sein? Ich würde etwa 170 Ohm verwenden zwischen GND 
und Kathode und somit die interne Referenz von 2,56V anwenden. Damit 
kann man etwa bis 15 mA messen. Den Umrechnungsfaktor macht dann die 
Software.


mfG

von Nico L. (neti_01)


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Hallo, vielen Dank für die schnelle Antwort.
Wenn ich den Spannungsteiler einfach weglasse, hab ich ja aber 150V am 
ADC-Eingang des MCU anliegen? Ich bin mir nicht sicher, ob dem das so 
gefällt :D
Und es muss natürlich nicht unbedingt 1k sein, der Wert war nur 
geschickt zum rechnen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Wie kommst Du denn bitte auf die 150V?

Ich dachte, Du möchtest den Strom durch die Röhre messen und nicht die 
Anodenspannung.

mfG

: Bearbeitet durch User
von Nico L. (neti_01)


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@Christian
Weil ich den 1k als Anodenwiderstand angedacht habe und das meine 
Versorgungsspannung ist. Das war noch auf den Beitrag vor dir bezogen.
Zu deinem Vorschlag: Habe ich dann aber nicht immer noch eine größere 
Spannung als der ADC verträgt? Über der Röhre fallen von meinen 150V 
Versorgungsspannung nur ca. 100V ab. Oder hab ich jetzt irgendwo nen 
Denkfehler drin?

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Den Strom auf der Anodenseite zu messen, wenn dein uC spannungsmäßig 
unten, d.h. auf Kathodenseite liegt, ist nicht so geschickt.

Am Besten ist es, den Strom unten zu messen. Am Shunt-Widerstand, der 
auf einer Seite auf GND liegt, liegt dann niemals die hohe 
Anodenspannung an.

Wenn du Anodenseitig messen willst, brauchst du eine Schaltung, die das 
Messergebnis "nach unten" bringt. I.d. Regel baut man dazu "oben" eine 
Stromquelle mit einem zum Messwert proportionalen Strom. Der wird dann 
"unten" mit einem Widerstand zur Spannung gemacht, die man dem 
AD-Wandler geben kann.

Den uC-Eingangspin sollte man auf jeden Fall schützen. Da darf maximal 
die Spannung anliegen, die der uC als Versorgungsspannung hat.

von Nico L. (neti_01)


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Da hast du natürlich vollkommen Recht, ich weiß auch nicht warum sich 
das so festgesetzt hat, dass ich unbedingt auf der Anodenseite messen 
muss.

Mein Gedanke vorher war, dass ja aber zwischen Kathode und GND immer 
noch 50-60V sind. Was ich aber nicht bedacht habe, dass der Großteil 
dieser Spannung ja am Transistor abfällt, mit dem ich die Röhre steuere. 
Das heißt ich kann das dann nach dem Steuertransistor sicher machen, wie 
Christian das vorgeschlagen hat?

Edit: "Sicher" im Sinne von es befördert meinen µC nicht ins Jenseits.

: Bearbeitet durch User
von roehrenvorheizer (Gast)


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Hallo,

normalerweise würde man erwarten, daß über dem gesättigt betriebenen 
Schalttransistor nicht mehr als 1 V abfallen sollte. Das eine Watt in 
Deiner Variante mußt Du irgendwie wegkühlen. Macht brim Bargraph dann so 
10 Watt. Und zwischen GnD und Emitter des Transistors kannst Du keine 
170 Ohm einfügen?

Oder soll der Transistor gleichzeitig eine geschaltete Stromquelle 
darstellen?



MfG

von MaWin (Gast)


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Nico L. schrieb:
> ich würde gerne eine Auflösung von 0,1mA erreichen

Wozu ?

Diese Dinger haben keine 120 Segmente, und die Anzahl der aufleuchtenden 
Segmente hängt weniger vom Strom ab, als von der Temperatur, der 
Umgebungslichthelligkeit und der radioaktiven Umgebungsstrahlung.
Die Dinger sind keine Messgeräte, sondern sehr ungenau.

von Nico L. (neti_01)


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@roehrenvorheizer:
Der Transistor (MJE340) wird über den µC angesteuert und regelt so den 
Strom durch die Röhre, also nicht ständig in Sättigung betrieben. Ich 
nehme an das meinst Du? Ich hab jetzt mal einen 180 Ohm zwischen Emitter 
und GND gebaut und das scheint ganz gut zu funktionieren.

@MaWin
Die Röhren haben ja überhaupt keine Segmente? Und wie sollte ich die 
Länge der Anzeige sonst steuern, wenn nicht über den Strom? Die IN-9 
wird nun mal in jedem Datenblatt, das man so findet, als stromgesteuerte 
Anzeige beschrieben. Welche Auflösung würdest Du denn für sinnvoll 
halten?

von Ozvald K. (Gast)


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Nico L. schrieb:
> Und wie sollte ich die
> Länge der Anzeige sonst steuern, wenn nicht über den Strom?

Schau hier, dort wurde auch eine PWM-Steuerung als Möglichkeit erwähnt.

https://ebrnd.de/2016/02/in-9-bargraph-nixies-pt-1

von Nico L. (neti_01)


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Ozvald K. schrieb:
> Schau hier, dort wurde auch eine PWM-Steuerung als Möglichkeit erwähnt.

Vielen Dank, genau so wie in dem dort verlinkten Word-Dokument sieht 
meine Schaltung auch aus ;)
Damit macht man ja im Endeffekt aber auch nichts anderes, als den Strom 
durch die Röhre zu steuern. Ich möchte diesen Strom eben noch messen, 
damit die Regelung nicht nur "auf gut Glück" geschieht. Dass die Anzeige 
vermutlich nicht genau genug ist für 120 Abstufungen ist mir klar, aber 
wenn der ADC die Auflösung her gibt, warum nicht nutzen.

: Bearbeitet durch User
von Nico L. (neti_01)


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Ozvald K. schrieb:
> Schau hier, dort wurde auch eine PWM-Steuerung als Möglichkeit erwähnt.

Ach Moment, jetzt hab ichs erst verstanden: Da wird auch vorgeschlagen, 
den Transistor direkt per PWM anzusteuern, ohne Tiefpassfilter, also 
quasi wie man eine LED per PWM steuern würde?
Das höre ich tatsächlich zum ersten Mal, aber ich meine schon eine 
riesige Diskussion darüber gelesen zu haben, ob Multiplexen schlecht für 
Nixies ist. Das hier wäre ja im Grunde was ähnliches (schnelles 
an-/ausschalten) oder? Vielleicht könnte ein Röhrenexperte da noch was 
zu sagen?

von Jens G. (jensig)


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Ozvald K. (ozvaldk)

>Nico L. schrieb:
>> Und wie sollte ich die
>> Länge der Anzeige sonst steuern, wenn nicht über den Strom?

>Schau hier, dort wurde auch eine PWM-Steuerung als Möglichkeit erwähnt.

>https://ebrnd.de/2016/02/in-9-bargraph-nixies-pt-1

Da steht aber nix darüber, daß und wie das erfolgreich durchgeführt 
wurde.
Das direkte Beaufschlagen der Röhre dürfte eher schiefgehen.

von Ozvald K. (Gast)


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Nico L. schrieb:
> aber ich meine schon eine
> riesige Diskussion darüber gelesen zu haben, ob Multiplexen schlecht für
> Nixies ist. Das hier wäre ja im Grunde was ähnliches (schnelles
> an-/ausschalten) oder?

Ja, das wäre dasselbe. Ich bin kein Röhrenexperte und habe auch lange 
herum gegoogelt was dieses Thema angeht. Habe selber eine Nixie-Uhr 
gebaut, und die Frage war auch bei mir ob statische oder multiplex 
Ansteuerung. Manche sagen multiplex Ansteuerung nur bei Röhren, bei 
denen auch im Datenblatt so angegeben ist. Andere sagen, sie haben schon 
über 10 Jahre Nixie Röhren im multiplex Dauerbetrieb und sie 
funktionieren immer noch ohne Probleme.

Ich habe über Ebay Röhren auf PCB gekauft, wo im Datenblatt keine Daten 
über multiplex Steuerung vorhanden waren aber sie waren definitiv so 
geschaltet.

Meine Uhr läuft derzeit statisch angesteuert, aber werde ich auch eine 
mit multiplex Steuerung bauen. In ~10 Jahren kann ich Dir dann genauer 
berichten.. ;-)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Nico L. schrieb:
> also bitte nicht gleich über mich herfallen,

Schade! ;o(

Denke ein Schaltplan oder Schaltskizze wäre hilfreich um sich nicht in 
den umgangssprachliche Beschreibungen zu verheddern.

Wenn es nur um den Strom zwischen 0-12mA geht, hätte ich Optokoppler 
vorgeschlagen zu verwenden. Die Nichtlinearitäten sieht das Auge nicht 
bei der Helligkeit durch das logarithmische Helligkeitsempfinden des 
menschlichen Auges. Ein Spannungsabfall von 1,2...1,6V sind auch Peanuts 
im Anodenkreis der Röhren.

von Wolfgang (Gast)


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Tilo R. schrieb:
> Da darf maximal die Spannung anliegen, die der uC als
> Versorgungsspannung hat.

Dann guck noch mal genau ins Datenblatt.
Solange ein Strom von 1mA nicht überschritten wird, kannst du da jede 
Spannung anlegen, i.e. ein Strombegrenzungswiderstand reicht 
normalerweise.

von Ozvald K. (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Da steht aber nix darüber, daß und wie das erfolgreich durchgeführt
> wurde.

Dort steht nur so viel:

"I have already tested applying the PWM directly to the base of the 
transistor without any additional low-pass filtering and it seems to 
work nicely."

Wenn du mit "erfolgreich" einen Dauerbetrieb über mehrere Jahre 
verstehst, dann ist es so nicht drinnen, stimmt.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Nico L. schrieb:
> Ozvald K. schrieb:
>> Schau hier, dort wurde auch eine PWM-Steuerung als Möglichkeit erwähnt.
PWM-Steuerung macht imho keinen Sinn.
Röhren sind relativ schnell. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ohne 
Glättung vor der Röhre eine analoge Anzeige erreicht werden kann.


> Vielen Dank, genau so wie in dem dort verlinkten Word-Dokument sieht
> meine Schaltung auch aus ;)
> Damit macht man ja im Endeffekt aber auch nichts anderes, als den Strom
> durch die Röhre zu steuern. Ich möchte diesen Strom eben noch messen,
> damit die Regelung nicht nur "auf gut Glück" geschieht. Dass die Anzeige
> vermutlich nicht genau genug ist für 120 Abstufungen ist mir klar, aber
> wenn der ADC die Auflösung her gibt, warum nicht nutzen.

Dann miss doch einfach die Spannung über dem Emitterwiderstand.
Der Strom, der durch diesen Widerstand fließt, ist der Strom der Röhre 
(= Kollektorstrom) + Basisstrom.
Der Basisstrom ist ein bis zwei Größenordnungen kleiner als der 
Kollektorstrom. Zudem stehen Basis- und Kollektorstrom in einem festen 
Verhältnis zueinander (über weite Betriebsbereiche des Transistors). Der 
Fehler ist also klein und du kannst ihn rausrechnen bzw. wegkalibrieren.

(Das Verhältnis von Kollekor- zu Basisstrom ist die 
Gleichstromverstärkung des Transistors, hfe oder β. Der ungefähre Wert 
steht im Datenblatt.)

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> Tilo R. schrieb:
>> Da darf maximal die Spannung anliegen, die der uC als
>> Versorgungsspannung hat.
>
> Dann guck noch mal genau ins Datenblatt.
> Solange ein Strom von 1mA nicht überschritten wird, kannst du da jede
> Spannung anlegen, i.e. ein Strombegrenzungswiderstand reicht
> normalerweise.

Ja, und genau dann liegt an dem Pin keine (wesentlich) größere Spannung 
an als die Versorgungsspannung. Die Spannung fällt fast komplett am 
Strombegrenzungswiderstand ab und liegt nur eine Diodenspannung über Vcc 
des uC.

Wir haben beide recht.

von Jens G. (jensig)


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Ozvald K. (ozvaldk)

>Jens G. schrieb:
>> Da steht aber nix darüber, daß und wie das erfolgreich durchgeführt
>> wurde.

>Dort steht nur so viel:

>"I have already tested applying the PWM directly to the base of the
>transistor without any additional low-pass filtering and it seems to
>work nicely."

>Wenn du mit "erfolgreich" einen Dauerbetrieb über mehrere Jahre
>verstehst, dann ist es so nicht drinnen, stimmt.

Erkläre mal, wie das bei einer Bargraph-Röhre (oder generell -Anzeige) 
funktionieren soll ohne Glättung der Ansteuerung.
Bei "normalen" Multiplex-Anzeigen wird die Helligkeit im Takte der PWM 
zw. 0 und 100% angesteuert (also an-/ausgeschaltet), und das Auge 
glättet das.
Bei Bargraphanzeigen wird aber (nicht nur) die Helligkeit gepulst, 
sondern auch der Ausschlag - schlappert also immer zw. zwei Punkten.

von Nico L. (neti_01)


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Hui, also bevor das hier jetzt eskaliert... ;)

Das mit der PWM-Steuerung würde ich jetzt mal außen vor lassen, das 
Ansteuern des Transistors über einen Tiefpassfilter scheint die 
gängigste Methode zu sein die man so findet und funktioniert ja soweit 
auch gut. An dem zusätzlichen Widerstand und Kondensator solls nicht 
scheitern.

Ozvald K. schrieb:
> In ~10 Jahren kann ich Dir dann genauer
> berichten.. ;-)

Trotzdem würde mich der Bericht dann in 10 Jahren interessieren :P



Tilo R. schrieb:
> Dann miss doch einfach die Spannung über dem Emitterwiderstand.

Das werd ich jetzt auch so machen, vielen Dank. Hab den Code zum messen 
des Stroms noch nicht geschrieben, aber Multimeter und Taschenrechner 
sagen, das kommt ziemlich gut hin :D Danke auch für den Hinweis mit dem 
Basisstrom der noch dazu kommt, den hätte ich vermutlich einfach 
vernachlässigt.

von Ozvald K. (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Erkläre mal, wie das bei einer Bargraph-Röhre (oder generell -Anzeige)
> funktionieren soll ohne Glättung der Ansteuerung.

Schau, bin weder der Typ der das ausprobiert hat, noch will ich Werbung 
für ihn machen. Persönliche Erfahrung habe ich nicht. Es mag durchaus 
sein, dass du richtig liegst. Ich habe das vor eine Woche gefunden wo 
ich selber auf der Suche nach "IN-9" war. Wollte den TO nur darauf 
hinweisen, nichts mehr.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Nico L. schrieb:
> Zu meinem Problem: Für ein Projekt möchte ich eine russische
> Bargraph-Nixie möglichst genau ansteuern, dafür soll der Strom durch die
> Röhre gemessen werden, der liegt im Bereich 0-12mA und ich würde gerne
> eine Auflösung von 0,1mA erreichen.

Ich vermute mal, es ist eine IN-9. Mein Thermometer bekommt eine PWM von 
Einem ESP8266 Pin, danach ein R/C-Tiefpass auf die Basis eines BF244. 
Der hat einen Emitterwiderstand und am Kollektor hängt dann die IN-9. 
Also eine primitive spannungsgesteuerte Stromquelle. Werte nach Versuch 
angepasst. Technologisch bleibt es eine Glimmanzeigeröhre, da ist 
sowieso nicht mehr drin. Ich bin schon überrascht, wie linear diese 
Technik überhaupt ist.
Angezeigt werden 15...35 Grad in Gradschritten, mehr macht ohnehin 
keinen Sinn.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Tilo R. schrieb:
> Wir haben beide recht.

Der Unterschied ist die V_f der Schutzdiode und der automatische Schutz 
des µC durch den Strombegrenzungswiderstand.

von Joachim B. (jar)


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mit ATmega 32-1284p kannst du vor und hinter dem Shunt runterteilen an 2 
ADC und mit der GAIN auch verstärken

Seven differential analog input channels share a common negativeterminal 
(ADC1), while any other ADC input can be selected as the positive input 
terminal. If 1xor 10x gain is used, 8-bit resolution can be expected. If 
200x gain is used, 7-bit resolution can beexpected.

ob dir die Genauigkeit reicht musst du ausmessen, mir reichte sie an 
einer Batteriemessung hi-side VCC

1284p
Selectable 2.56V or 1.1V ADC Reference Voltage
Differential mode with selectable gain at 1x, 10x or 200x

mit genug Speicher kann man sogar jedem ADC Wert einen mA Wert 
zuschreiben als Tabelle!

: Bearbeitet durch User
von Nico L. (neti_01)


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Hallo Michael, vielen Dank für den Input. Ja, es geht um eine IN-9.


Michael U. schrieb:
> Mein Thermometer bekommt eine PWM von
> Einem ESP8266 Pin, danach ein R/C-Tiefpass auf die Basis eines BF244.
> Der hat einen Emitterwiderstand und am Kollektor hängt dann die IN-9.

So sieht meine Schaltung jetzt auch aus, abgesehen von den konkreten 
Bauteilen. Betreibst du das ganze dann aber ohne den tatsächlichen Strom 
durch die Röhre zu messen, also quasi ohne "Feedback"? Da hatte ich das 
Problem, dass, wie auch schon erwähnt wurde, der Strom sich mit der 
Temperatur und anderen Einflüssen ändert, habe bis zu 0,5mA Drift 
gemessen, ohne dass ich am PWM-Signal was verändert habe.

von Nico L. (neti_01)


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Joachim B. schrieb:
> mit ATmega 32-1284p kannst du vor und hinter dem Shunt runterteilen an 2
> ADC und mit der GAIN auch verstärken

Auf den bin ich tatsächlich auch gestoßen, auch dass der 32 sowohl die 
1,1V als auch die 2,56V Referenz hat ist top, allerdings ist der Chip 
etwas überdimensioniert und daher auch etwas teuer für das, wofür ich 
ihn verwenden möchte.

Joachim B. schrieb:
> mit genug Speicher kann man sogar jedem ADC Wert einen mA Wert
> zuschreiben als Tabelle!

Um sich die Berechnung jedes mal zu sparen? Okay, könnte man machen, 
aber da ich mit dem Emitterwiderstand ja nur noch eine einzige Messung 
brauche statt vor und hinter dem Shunt, glaube ich nicht, dass das so 
viel CPU-Zeit braucht oder? Aber klar, wenn man am Ende Speicher übrig 
hat, warum nicht.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Nico L. schrieb:
> aber da ich mit dem Emitterwiderstand

jetzt habe ich ein Verständnisproblem.

Nico L. schrieb:
> Weil ich den 1k als Anodenwiderstand angedacht habe und das meine
> Versorgungsspannung ist

denn dabei würde ich bleiben und trotzdem vor und hinter messen, damit 
machst du dich auch unabhängig von der Absoluten VCC.
Wo soll an der Nixie auch der Emitterstrom sein?
Wir könnten uns auf Kathodenstrom einigen :)

von Nico L. (neti_01)


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Joachim B. schrieb:
> denn dabei würde ich bleiben

Aber das führt mich ja wieder zu meinem ursprünglichen Problem zurück, 
dass ich die hohe Spannung nicht direkt messen kann oder? Und mit dem 
Chip den ich nutzen möchte hab ich keinen eingebauten Verstärker für den 
ADC.

Joachim B. schrieb:
> Wo soll an der Nixie auch der Emitterstrom sein

Nicht an der Nixie, sondern am Emitter des Transistors, der die Nixie 
steuert.

von Joachim B. (jar)


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Nico L. schrieb:
> Aber das führt mich ja wieder zu meinem ursprünglichen Problem zurück,
> dass ich die hohe Spannung nicht direkt messen kann oder?

2 Spannungsteiler, einer vor dem R und einer nach dem R.
Die Differenz ist zwar klein aber dafür hast du ja den GAIN x200 und die 
REF von 1,1V.
Du musst nicht auf hohe Spannung kommen.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)



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Anbei noch eine Variante mit ZD. Allerdings müssen diese ZD thermisch 
gekoppelt sein, weil sonst die Abweichungen stören würden.

Bei der Variante mit dem Optokoppler darf es nicht stören, dass bereits 
bei kleinem Strom 1,2V abfallen. Diese Methode eignet sich nur bis zum 
zulässigen Dauernennstrom der LED im Optokoppler. Die Nichtlinearitäten 
muss der µC begradigen.

(Die LED vom Optokoppler ist falsch herum. Das liegt aber daran, dass 
das Programm das Symbol nicht spiegeln konnte.)

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Dieter D. schrieb:
> Anbei noch eine Variante mit ZD

wobei mir die Z-Dioden nicht gefallen, wozu da noch Messunsicherheiten 
reinbauen durch Z-Spannung? (+Temperaturgang der Halbleiter)

Die normale R Teilung ist genauer zu erreichen mit 1% oder 0,1% R.
Versuche das mal an einer Diodenkennlinie!

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Dieter D. schrieb:
> Anbei noch eine Variante mit ZD.

Den Offset zwischen den zwei gleichen ZD muss der µC berücksichtigen.

Eine weitere Lösung fünktioniert über Stromspiegel mittels zweier 
Transistoren. Dabei müssen diese thermisch gut gekoppelt sein. Es gibt 
als SMD ein Array das zwei Stück enthält, die dafür verwendet werden 
müssen. Der Offset zwischen den gleichen Transistoren muss der µC 
berücksichtigen.

Damit dürften die verschiedenen Lösungsvarianten komplett sein. Die 
genannten drei hier und die Gain-Einstellungen des µC als 
Differenzmessverstärker.

: Bearbeitet durch User
von Nico L. (neti_01)


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Joachim B. schrieb:
> Die Differenz ist zwar klein aber dafür hast du ja den GAIN x200

Genau die kleine Differenz nach dem Spannungsteiler war ja mein 
ursprüngliches Problem, siehe mein erster Beitrag. Und wie gesagt, die 
µC die ich verwenden möchte haben keinen PGA.
Trotzdem danke an euch beide für die zusätzlichen Lösungsvorschläge. Ich 
denke für meine Anwendung reicht aber die "primitive" Lösung mit dem 
Shunt auf der GND-Seite

von Joachim B. (jar)


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Nico L. schrieb:
> die
> µC die ich verwenden möchte haben keinen PGA.

shiet AKÜFI, weiss ich was PGA meint?
Dein Topic lautet: "Kleinen Strom messen mit ATmega"und nicht 
programable gate array!

: Bearbeitet durch User
von Nico L. (neti_01)


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Kein Grund unfreundlich zu werden oder? Wenn du schon so genau liest, 
würdest du erstens wissen was ich meine (Zumal ich nichts dafür kann 
dass eine Abkürzung mehrere Bedeutungen hat, ich hab sie mir nicht 
ausgedacht) und zweitens hättest du dann schon nach meiner ersten 
Antwort gesehen, dass ich den ATmega32 nicht verwenden möchte.

Schönen Sonntag noch.

von Joachim B. (jar)


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Nico L. schrieb:
> Kein Grund unfreundlich zu werden oder?

nun ja wenn Salami kommt und Abkürzungen die uneindeutig sind, fehlt DIR 
die Zeit Abkürzungen zu vermeiden und Anforderungen gleich im ersten 
Beitrag zu schreiben?
Stell dir vor das andere nicht zuviel Restlebenszeit vergeuden wollen um 
zu helfen und schon gar nicht wollen sie Ratespiele oder 
Schnitzeljagden.

von Nico L. (neti_01)


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Joachim B. schrieb:
> nun ja wenn Salami kommt und Abkürzungen die uneindeutig

Was du mit Salami sagen willst weiß ich nicht. Was ich geschrieben habe 
war nicht falsch, wenn du die Abkürzung nicht kennst ist das, sorry, 
nicht meine Schuld. Ob die jetzt im Deutschen geläufig ist weiß ich 
nicht, ich habe beruflich nichts mit Elektronik gelernt, für mich ist 
das ein Hobby. Man findet sie aber in jedem Datenblatt das mit ADCs (oh, 
noch ne Abkürzung) zu tun hat, also geh ich davon aus, dass sie geläufig 
ist und ich sie auch benutzen kann. Sorry, nächstes mal werde ich für 
dich "Verstärker mit programmierbarer Verstärkung" 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Programmable_Gain_Amplifier) schreiben.
Und falls (englische) Abkürzungen in diesem Forum wirklich so unbeliebt 
sind, wie gesagt das ist mein erster Beitrag hier, habe wohl noch viel 
zu lernen.

Joachim B. schrieb:
> Anforderungen gleich im ersten
> Beitrag zu schreiben?

Aus meinem ersten Beitrag:

Nico L. schrieb:
> Mein Ansatz war mit dem internen 10-bit ADC eines ATmega8 oder 328 den
> Spannungsabfall [...] zu messen

Weiß nicht was daran ungenau/unverständlich ist?

Joachim B. schrieb:
> Stell dir vor das andere nicht zuviel Restlebenszeit vergeuden wollen um
> zu helfen

Wenn ich deine Lebenszeit verschwendet habe tuts mir Leid. Ich hab mich 
für deinen Vorschlag mit dem ATmega32 bedankt und mich gefreut dass du 
dir die Zeit genommen hast, aber wenn du das in Zukunft nicht mehr 
möchtest, ist das für mich auch okay.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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ich hatte dir 3 ATmega genannt die Diff Messung und GAIN können ATmega 
32, 644p, 1284p
Kannst du nehmen oder nicht.
Für andere musst du halt andere Lösungen suchen!

Nico L. schrieb:
> Wenn ich deine Lebenszeit verschwendet habe tuts mir Leid.

glaube ich dir nach den letzen Beiträgen nicht.

Nico L. schrieb:
> wenn du die Abkürzung nicht kennst

ist doch noch frecher wenn du weisst:

Nico L. schrieb:
> Zumal ich nichts dafür kann
> dass eine Abkürzung mehrere Bedeutungen hat

Da wäre es sinnvoll keine Abkürzung zu verwenden, aber wozu schreibe 
ich, hier soll der schwarze Peter mal wieder weitergereicht werden.
So sucht man echt Hilfe, mit beissen und Uneinsichtigkeit, da hilft man 
gerne!

von Nico L. (neti_01)


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Alles klar. Für mich ist das Thema jetzt auch durch. Wem hier der 
schwarze Peter gebührt, kann dann ja jeder für sich selbst entscheiden 
:)

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Nico L. schrieb:
> So sieht meine Schaltung jetzt auch aus, abgesehen von den konkreten
> Bauteilen. Betreibst du das ganze dann aber ohne den tatsächlichen Strom
> durch die Röhre zu messen, also quasi ohne "Feedback"? Da hatte ich das
> Problem, dass, wie auch schon erwähnt wurde, der Strom sich mit der
> Temperatur und anderen Einflüssen ändert, habe bis zu 0,5mA Drift
> gemessen, ohne dass ich am PWM-Signal was verändert habe.

Nach dem Emitterwiderstand müßte ich mal schauen, ich habe den 
Steuerbereich etwas nach Versuch ermittelt. Der Kollektorstrom wird ja 
erstmal nur durch die Basisspannung bestimmt, bei 2,5V Steuerspannung - 
0,7V Ube = 1,8V, für 10mA dann also 180 Ohm. Für 0,5mA sind dann rund 
0,8V an der Basis nötig.
Natülich ist das alles irgendwo temperaturabhängig, nur von welchen 
realen Auflösungen reden wir denn? Die Dinger waren für einfache 
Bargraph-Geschichten gedacht, nucht als Messmittel.
Im Raduga 706 (russ. Farb-TV) war sie z.B. als Kanalanzeige für UHF 
drin, Skala in 5er Schrtitten, damit man ungefähr wußte wo man zwischen 
Kanal 21 und 69 ungefähr war.

Gruß aus Berlin
Michael

von Nico L. (neti_01)


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Michael U. schrieb:
> nur von welchen
> realen Auflösungen reden wir denn?

Ursprünglich natürlich keine besonders guten, deshalb wollte ich ja den 
Strom messen, um solche Dinge wie Temperaturabhängigkeit oder die 
Nicht-Linearität im oberen Bereich der Nixie etwas zu kompensieren. Dass 
man das nicht unendlich weit treiben kann und die Dinger keine 
Präzisionsinstrumente sind ist mir klar, aber mal zu testen was man aus 
so alter Technik noch alles rausholen kann, macht für mich auch zum 
Großteil den Reiz aus, mit sowas zu arbeiten.

Michael U. schrieb:
> Im Raduga 706 (russ. Farb-TV) war sie z.B. als Kanalanzeige für UHF
> drin, Skala in 5er Schrtitten, damit man ungefähr wußte wo man zwischen
> Kanal 21 und 69 ungefähr war.

Das ist ja interessant, ich hab mich schon gefragt, wofür die wohl 
ursprünglich mal verwendet wurden. Danke für die Info!

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