Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Darf man Lithium Batterien (Lithium-Thionyl-Chlorid) parallel schalten?


von Micha (Gast)


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hi!

kann ich folgende Batterien problemlos parallelschalten?

LS 17500CNR Lithium Batterie (Lithium-Thionyl-Chlorid)

https://www.reichelt.de/lithium-batterie-a-bobbin-3600-mah-u-fahne-1er-pack-ls-17500cnr-p135663.html?&trstct=pol_1&nbc=1

Da der Innenwiderstand dieser Batterien recht hoch ist, würde ich mal 
spontan vermuten, dass dies gar kein Problem sein sollte. Aber ich frage 
sicherheitshalber nochmal nach...

Danke und lg,
Micha

von Melon Task (Gast)


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Man kann alle Batterien parallel schalten, wenn sie die gleiche 
Zellenspannung aufweisen. Der Energiegehalt (Wh) darf dabei sogar 
unterschiedlich sein. Die Ah dürfen somit ebenfalls unterschiedlich 
sein.
Denn es ist egal ob die Zelle in einer einzigen Elektrolytflüssigkeit 
steckt, oder auf zwei Elektrolytflüssigkeiten aufgeteilt ist.
Nur die Zellenspannung muss unbedingt gleich sein. Dann können diese 
beiden Zellen für alle weiteren Zyklen für immer verbunden bleiben.

von Jörg R. (solar77)


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Melon Task schrieb:
> Der Energiegehalt (Wh) darf dabei sogar unterschiedlich sein. Die Ah
> dürfen somit ebenfalls unterschiedlich sein.

Unsinn;-(

von Melon Task (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Unsinn;-(

Nix Unsinn. Gehörn einschalten!

von Jörg R. (solar77)


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Melon Task schrieb:
> Jörg R. schrieb:
> Unsinn;-(
>
> Nix Unsinn. Gehörn einschalten!

Was auch immer ein Gehörn sein mag. Haben vermutlich nur Trolle.

von Melon Task (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Was auch immer ein Gehörn sein mag.

Ich meinte natürlich Gehirn, Sorry.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Melon Task schrieb:
> Man kann Batterien parallel schalten, wenn sie aktuell die gleiche
> Zellenspannung (Ist-Spannung! Nachmessen mit einem Multimeter (Nennspannung 
zählt nicht als einziges Maß)) aufweisen. Wenn man sich nicht sicher ist, nehme 
man noch einen Schutzwiederstand von 47....100 Ohm hinzu für viele Stunden zur 
Begrenzung der Ausgleichsströme.

von Werner M. (werner-m)


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Jörg R. schrieb:
>> Der Energiegehalt (Wh) darf dabei sogar unterschiedlich sein. Die Ah
>> dürfen somit ebenfalls unterschiedlich sein.
>
> Unsinn;-(

Ich habe Tausende gebrauchter 18650er Zellen Parallel verlötet Klappt 
wunderbar.

von michael_ (Gast)


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Das sind Akkus!

Oben sind das Primärzellen.
Die sollte man nicht parallelschalten.

von ACDC (Gast)


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Melon Task schrieb:
> Man kann alle Batterien parallel schalten, wenn sie die gleiche
> Zellenspannung aufweisen. Der Energiegehalt (Wh) darf dabei sogar
> unterschiedlich sein. Die Ah dürfen somit ebenfalls unterschiedlich
> sein.
> Denn es ist egal ob die Zelle in einer einzigen Elektrolytflüssigkeit
> steckt, oder auf zwei Elektrolytflüssigkeiten aufgeteilt ist.
> Nur die Zellenspannung muss unbedingt gleich sein. Dann können diese
> beiden Zellen für alle weiteren Zyklen für immer verbunden bleiben.

Nein,
NiCd und NiMh nicht.
Auch selektrierte nicht.

von Micha (Gast)


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michael_ schrieb:
> Das sind Akkus!
>
> Oben sind das Primärzellen.
> Die sollte man nicht parallelschalten.

Genau das ist auch meine Befürchtung. Die Batterien dürfen sich ja nicht 
gegenseitig laden.

Nochmal für alle als Reminder:

Die Batterien, welche ich verwende sind keine Akkus!

lg,
Micha

von Bauform B. (bauformb)


Angehängte Dateien:

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Gerade bei diesen Lithium-Batterien sind die Amerikaner (UL) und Tadiran 
sehr vorsichtig, siehe den Ausschnitt aus dem Tadiran-Katalog.

Also: man darf es nicht.
Sollte man es riskieren? Man stelle sich vor, die zwei parallelen Zellen 
sind in einem Plastikgehäuse in einer Baumkrone versteckt. Die eine auf 
der Südseite wird von der Sonne deutlich schneller entladen als die auf 
der Nordseite. Nach ein paar Wochen fließt ein Ausgleichsstrom. Wir 
wissen nichts über die Reaktionen in der Zelle, die geladen wird. Also 
wird sie heiß, entzündet das Plastikgehäuse und: Waldbrand.

von Melon Task (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> nehme man noch einen Schutzwiederstand von 47....100 Ohm hinzu für viele
> Stunden zur Begrenzung der Ausgleichsströme.

Bauform B. schrieb:
> Nach ein paar Wochen fließt ein Ausgleichsstrom.

Na klar, nach ein paar Wochen macht es klick und dann fließt plötzlich 
ein Ausgleichsstrom von 10 Ampere, oder wie?
Ich glaube außer Werner M. und mir hat hier noch keine Schissbuchse 
Zellen parallel geschaltet.

von Name: (Gast)


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Lithium-Primärzellen haben 3V, Lithium-Thinylchlorid Zellen 3,6V.

Ja, kann man parallelschalten.
Nein, ist nicht sinnvoll, geht kaputt.

von Micha (Gast)


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Hallo zusammen,

Dann sollte man die Zellen also nicht parallelschalten!

Danke nochmals an alle - damit ist das Thema beantwortet.

lg,
Micha

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Melon Task schrieb:
> Ich glaube außer Werner M. und mir hat hier noch keine Schissbuchse
> Zellen parallel geschaltet.

Wer weiß, worauf es ankommt, kann das machen. Allerdings hat der/die TO 
noch keinen Dunst davon und somit wäre die Empfehlung sich das gut zu 
überlegen.

Vorher habe ich auch gelesen, dass die Batterien mit Lötfahne verlötet 
werden sollen und bis zum Ableben der Platine drin bleiben sollen. Oder 
diese ist bereits leer und er/sie will deshalb nachträglich 
(notgedrungen) zwei verbauen.

Wäre es das Modell zum Einlegen in Batteriehalter, dann nur mit dem 
maximalen Aufwand mit Dioden und Widerstand, wie in dem Katalog 
angegeben weil es keine größeren Zellen gibt. Gleiches gilt, wenn das 
Gerät erst noch gebaut werden soll.

Für normale Batterien habe ich so etwas allerdings auch schon in 
amerikanischen Datenblättern gelesen. Das ist Absicherungsmethode gegen 
alle Ansprüche, so wie dort auf jedem Autospiegel der Warnhinweis steht, 
dass die Entfernung im Spiegelbild nicht der Realität entspricht.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


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Nehmen wir das Beispiel zweier Halbleiterdioden: Bei denen gibt es durch 
den negativen Temperaturkoeffizienten der Durchlasspannung das thermal 
runaway, die wärmere Diode wird am Ende am stärksten belastet, bis evtl. 
zur Zerstörung.

Bei Batterien könnte es auch so passieren, wenn zB. die Selbstentladung 
temperaturabhängig ist: Die etwas schlechtere Batterie wird durch die 
bessere miterwärmt, sodass die Selbstentladung des Gesamtsystems erhöht 
wird.

Man denke da an die Reihenschaltung von Zellen, die schwächste, zuerst 
leere Zelle, wird durch Umpolung von den andren Zellen zerstört. Was von 
Akkupacks regelmäßig bewiesen wird. Und was bei Li-Akkupacks mit 
aufwändigen Balance-ICs verhindert werden muss.

Bei Parallelschaltung ist das Problem nicht ganz so groß, aber auch da 
bestimmt die schlechteste Zelle letzten Endes die Lebensdauer der 
Batterie.

 Man kann also als Gesamt Ah-Zahl nicht etwa die Summe der Teilzellen 
sondern nur die Ah-Zahl der schlechtesten Zelle mal Zellenzahl nehmen. 
Nach dieser Zahl werden die übrigen Zellen zunehmend überlastet.

Und ist es wirklich hilfreich, wenn in einem Block eine Zelle schon 
hinüber ist, und das Gerät trotzdem eingesetzt wird?

: Bearbeitet durch User
von Helmut -. (dc3yc)


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Also Zellen der Fa. Tadiran (SL-860) und Saft (LST-14500) darf man wohl 
parallel schalten. Beide Type habe ich hier je zwei parralel ab Werk. 
Steht auch so im ausführlichen Datenblatt bei Tadiran!

von Peter R. (pnu)


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Ausnahmen bestätigen da wohl die Regeln.

von O-Saft (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Ausnahmen bestätigen da wohl die Regeln.

Gibts sogar bei Saft,
http://www.farnell.com/datasheets/45445.pdf
Lithopack
3.6 or 7.2 V Primary
lithium - thionyl
chloride (Li-SOCl2)
battery pack series

Nicht ersichtlich das dort irgendeine Art von Schutz eingebaut wäre

von Norman256256 (Gast)


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Bitte bedenkt, daß die Zellen unterschiedlich schnell altern. Dies führt 
in der Regel immer dazu, daß nach einem Jahr einzelne Zellen schnell 
Kapazität verlieren und beim Laden stärker warm werden. Bei 
Fahrrad-Akku's werden gern 10 Akku's in Reihe zu einem String geschalten 
und dann die 4..5 Strings nochmal parallel zusammen. Jedoch sollte man 
wissen, daß zB. die meist verwendeten 18650 Akku's es in zwei 
verschiedenen Ausführungen gibt. Zum Einen als Einfach-Akku ohne 
Schutzelektronik und zum Zweiten mit Überlastschutz. Letztere sind dann 
auch etwas teurer.
Ich würde Akku's nur über Dioden (Schottky Dioden oder FET's) 
zusammenschalten und ein Akku alleine muß den Gesamtstrom der 
Nachfolgeschaltung schaffen. Daher, der Akku erhöht nur die 
Gesamtbetriebsdauer! Wenn der Gesamtstrom nicht aus einem Akku allein 
gespeist werden kann, dann sollte man Stromregler vor jeden Akku setzen, 
die den Maximalstrom begrenzen oder Akku's in Reihe schalten und per 
Schaltregler dann die notwendige Ausgangsspannung erzeugen. Es kommt 
halt auf das Konzept an. Aber wie jeder das im einzelnen Macht ist jedem 
Selbst überlassen. Obige erwähnte Fahrrad-Akku's haben bereits mehr als 
eine Wohnung verwüstet ...

Mfg

von Arno (Gast)


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Ich behaupte, bei Akkus mit Konstantspannungsladung, gleicher Lade- und 
Entladeschlussspannung (beispielsweise LiPo-Zellen) und ausreichend 
niedrigem Lade- und Entladestrom ist Parallelschaltung besser für die 
Gesamtlebensdauer als Reihenschaltung. Denn dann kann eben gerade der 
Ladezustand der Zellen nicht wesentlich auseinander laufen, auch wenn 
sie verschiedene Kapazitäten haben. Ja, beim Zusammenschalten von Zellen 
mit verschiedenen Ladezuständen muss man die Ausgleichsströme begrenzen 
auf Werte, die den Zellen nicht schaden, klar.

Bei Reihenschaltung wird dagegen immer die schwächste Zelle am tiefsten 
entladen und beim Laden als erstes voll sein, also mehr leiden, also 
noch schwächer werden - deswegen sind (Ni-basierte) 9V-Akkus auch so 
eine Katastrophe, da kann man die Einzelzellen nichtmal ab und zu 
getrennt voneinander voll laden.

Bei den in diesem Thread gefragten Primärzellen sieht das anders aus, 
denn die dürften auf (Ausgleichs-)Ladeströme nicht besonders erfreut 
reagieren.

MfG, Arno

von Hp M. (nachtmix)


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Micha schrieb:
> Da der Innenwiderstand dieser Batterien recht hoch ist, würde ich mal
> spontan vermuten, dass dies gar kein Problem sein sollte.

Sehe ich auch so, wenn sie neu sind und der gleichen Charge entstammen.
Allerdings:
Wenn man mit dem Strom von einer dieser Zellen nicht auskommt, wird eine 
zweite wohl nicht viel daran ändern.
Dann sollte man gleich andere Zellen nehmen, die den benötigten Strom 
problemlos liefern können.

von ACDC (Gast)


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Norman256256 schrieb:
> Bei
> Fahrrad-Akku's werden gern 10 Akku's in Reihe zu einem String geschalten
> und dann die 4..5 Strings nochmal parallel zusammen.

Nein,
zuerst parallel und dann in Serie.

Aber das sind kein Lithium Primärzellen, sondern Akkus. Und bei Lithium 
geht das. Blei auch. Nixx nicht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Es ist durchaus möglich jede Primärzelle zu laden. Der erst Satz ist 
extra so provokant geschrieben. Es gilt aber auch hier, wenn nicht das 
"aber" und "wenn" wäre. Es läßt sich leider nur jeweils ein kleiner 
Bruchteil der Kapazität laden.

Es gab hierzu vor langer Zeit einen Versuch (letztes Jahrtausend um 
genau zu sein). Da wurden Batterien zyklisch belastet bis diese leer 
waren. Eine Batterie wurde in Pausen der Zyklen geladen. Diese hielt am 
längsten durch. Zuviel in den Pausen durfte nicht geladen werden, weil 
dann drehte sich der Spieß um. Die Zyklendauer bewegten sich im Bereich 
von mehreren Sekunden. Praxistauglich ist das nicht, aber interessant zu 
wissen.

von Manfred (Gast)


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michael_ schrieb:
> Oben sind das Primärzellen.
> Die sollte man nicht parallelschalten.

Blödsinn, LiSOCl2 sind sogar als Parallelschaltung im Handel.

Natürlich drängt sich die Frage nach dem Sinn auf, es gibt die in allen 
möglichen Bauformen bis über 10Ah. Parallel also nur, wenn man 
Restriktionen bzgl. der Baumaße hat.

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