Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Nullmodem Kabel


von Frank Neumann (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

welche Geräte oder wovon ist ein Gerät abhängig, das es mit einer 
Nullmodemkabel verbunden werden muss.

Beispiel: ich baue mir ein Gerät mit einer >RS232 Schnittstelle.
Jetzt ist es mir doch als Hersteller überlassen, ob ich die RS232 
Schnittstelle (TLL-Wandler) so verbinde, das der User einen 
Nullmodemkabel benötigt oder nicht.

Oder gibt es da Regeln?

Wenn man für einen Datenaustausch die verdrehte 3 un2 Pins benötigt, 
wofür ist dann bitte eine NICHT Nullmodemkabel da?

Ich habe das nicht so ganz gerafft.

VG
Frank

von ACDC (Gast)


Lesenswert?

als Verlängerung ;)

Frank Neumann schrieb:
> wofür ist dann bitte eine NICHT Nullmodemkabel da?

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Frank Neumann schrieb:
> Oder gibt es da Regeln?
Gibt es schon (https://de.wikipedia.org/wiki/RS-232). Das Problem ist, 
daß sich viele nicht daran halten.
Im Prinzip ist es einfach: DTE mit DTE oder DCE mit DCE verbinden: 
Nullmodemkabel
DTE mit DCE: 1:1 Kabel

von Frank Neumann (Gast)


Lesenswert?

Wiki sagt:
Handelt es sich um eine Verbindung von Terminal bzw. Rechner (DTE) 
(meistens mit Stecker) zu einem Modem (DCE) (meistens mit Buchse), ist 
ein 1:1-Kabel nötig.

Ist das nun ein NUllmodemkabel?

von Paul (Gast)


Lesenswert?

NUllmodemkabel ist für die Verbindung zweier Rechner.

von Uwe K. (ukhl)


Lesenswert?

Das ist ganz einfach.
Am PC ist immer ein Stecker und am Gerät ist immer eine Buchse.
Die Pin-Belegung von Stecker und Buchse ist nicht gleich.

Ein RS232 Kabel hat immer ein Stecker und eine Buchse. Die PIN-Belegung 
am Kabel ist 1:1.

Damit ist die Verbindung zum Gerät selbsterklärend.

Möchte man zwei PC's verbinden, passt das Kabel nicht. Hier benötigt man 
einen Adapter, der aus dem Stecker am Kabel eine Buchse macht. Der 
Adapter ist NICHT 1:1 beschaltet. Die Datenleitungen werden gedreht. Das 
ist ein Null-Modem Adapter/Kabel.

Ein Null-Modem Kabel mit zwei unterschiedlichen Steckern ist dummes 
Zeug.
Wird aber gelegentlich benötig, um die Dummheit einiger Hersteller zu 
kompensieren.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Ich habe das nicht so ganz gerafft.

Das macht nichts. Ist normal so. :-D

Es gibt schon ein paar Regeln. Wenn du dich an die RS232 "Norm" haelst 
dann gibt es Master-Geraete wie Computer und Slave-Geraete. Verbindet 
man die braucht man ein 1:1 Kabel. Will man zwei Master, also zwei 
Computer verbinden so braucht man ein Nullmodemkabel.

Das Problem ist nur das RS232 schon Jahrzehnte alt ist und sich da nie 
so einer richtig dran gehalten hat. Es gibt da immer mal lustige 
Abweichungen. Deshalb wirst du in Handbuechern zu Geraeten auch immer 
die Belegung der Steckverbinder finden. Damit du dir notfalls ein Kabel 
selber bauen kannst.

Olaf

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Will man zwei Master, also zwei
> Computer verbinden so braucht man ein Nullmodemkabel.

Du kannst aber auch zwei Buchsen einbauen oder einen Schalter ergänzen 
mit dem Du zwischen Nullmodemkabel oder Kabel bei dem die beiden 
Leitungen im Kabel gekreutzt wurden. wechseln kannst.

von Hallöchen (Gast)


Lesenswert?

Hihihi,

Mach das mal mit einem 25 poligen Kabel... die gibt es nämlich auch.

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Frank Neumann schrieb:
> ist
> ein 1:1-Kabel nötig.
>
> Ist das nun ein NUllmodemkabel?
Nein, ein Nullmodemkabel hat überkreuzte Belegungen.

Olaf schrieb:
>> Ich habe das nicht so ganz gerafft.
>
> Das macht nichts. Ist normal so. :-D
Zumindest bei vielen Herstellern.

von amateur (Gast)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> mit dem Du zwischen Nullmodemkabel oder Kabel bei dem die beiden
> Leitungen im Kabel gekreutzt wurden. wechseln kannst.

Bei einem richtigen RS232 Kabel muß man schon auf mehr als nur RX / TX 
achten außer natürlich auf GND.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Frank Neumann schrieb:
> Ist das nun ein NUllmodemkabel?

Ein 1:1 Kabel ist kein Nullmodemkabel - ganz einfach

von quotendepp (Gast)


Lesenswert?

Hallöchen schrieb:
> Hihihi,
>
> Mach das mal mit einem 25 poligen Kabel... die gibt es nämlich auch.

ja, gibts. aber wieviele leitungen dabon werden im endeffekt bei 
verwendung eines ttl wandlers (und ggf usb wandlers) benötigt?

mal ganz abgesehen davon, dass ich (heutzutage) einen ft232 o.ä. 
einbauen würde...

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Oder ein anderes Bild:

Eine normale Verbindung zwischen 2 Rechnern ist

PC 1 - Modem - Telefonnetz - Modem - PC 2

Die Kabel von PC zu Modem sind "normale" Kabel mit Stecker und Buchse, 1 
zu 1.

Ein Nullmodem-kabel verbindet PC 1 und 2 nun ohne Modem (0 Modem).

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

quotendepp schrieb:
> ja, gibts. aber wieviele leitungen dabon werden im endeffekt bei
> verwendung eines ttl wandlers (und ggf usb wandlers) benötigt?

Das kommt drauf an, ob deine Anwendung Hardware Handshake verwendet.
Schon bei der Programmierung eines Arduino ist zumindest DTR gefragt, 
wenn du auf den damit verbundenen Komfort nicht verzichten möchtest. Bei 
anderen Anwendungen kann das für die Übertragungssicherheit 
es­sen­ti­ell sein.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

A. S. schrieb:
> Oder ein anderes Bild:
>
> Eine normale Verbindung zwischen 2 Rechnern ist
>
> PC 1 - Modem - Telefonnetz - Modem - PC 2
>
> Die Kabel von PC zu Modem sind "normale" Kabel mit Stecker und Buchse, 1
> zu 1.

Nicht ein anderes Bild, sondern das richtige Bild!

Zwischen zwei DTE (Computer, µC, Terminal, Drucker etc.) war von Anfang 
an ein Modem (DCE - Data Communication Equipment) vorgesehen. Dieses 
Modem kreuzt die entsprechenden Leitungen.
Lokal stellt man die Verbindung zwischen den o.g. Geräten mit einem 
Kabel her; es muss ein Modem nachbilden, daher wird es ein Null-Modem 
sein müssen. Dies hat zwei weibliche Steckverbinder und kreuzt die 
Leitungen. Das könnte auch ein kleines Kästchen sein mit zwei weiblichen 
Steckverbindern und den Kreuzungen und wird über die 
1:1-Verlängerungskabel an die DTEs angeschlossen.

Die 1:1-Kabel sind reine Verlängerungen mit einem weiblichen und einem 
männlichen Stecker. Sie dienen nur dazu, ein DTE an ein DCE 
anzuschließen oder eben ein Null-Modem-Kabel zu verlängern.

Es dürfte also nur die beiden genannten Kabel geben und nur DTEs mit der 
richtigen Buches. Dass es tatsächlich leider anders ist, liegt daran, 
dass offenbar in vielen Jahrzehnten die wenigsten das Prinzip verstanden 
haben. Sogar Atmel hat am STK500 die falschen Anschlüsse mit der 
falschen Belegung. Auch das STK500 ist ein DTE.

von Rolf M. (rmagnus)


Lesenswert?

Frank Neumann schrieb:
> Wiki sagt:
> Handelt es sich um eine Verbindung von Terminal bzw. Rechner (DTE)
> (meistens mit Stecker) zu einem Modem (DCE) (meistens mit Buchse), ist
> ein 1:1-Kabel nötig.
>
> Ist das nun ein NUllmodemkabel?

Nein, das ist ein Modemkabel. Ein Nullmodemkabel ist eins, mit dem man 
ohne Modem zwei Rechner direkt verbinden kann.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Das kommt drauf an, ob deine Anwendung Hardware Handshake verwendet

Nicht nur. Bei der ursprünglichen Verwendung mit einem Modem am 
Telefonnetz gibt es z.B. ein Signal DCD: Data Carrier Detect. Das 
signalisiert ob das Modem Verbindung zum Modem am anderen Ende der 
Leitung hergestellt hat. Logischer Weise gibt es bei einer 
Direktverbindung keine Telefonleitung, kein entferntes Modem und keinen 
Carrier. Je nach Software kann es aber sein, dass DCD abgefragt wird, in 
dem Fall muss man DCD an +12V anschliessen oder mit einem Ausgangssignal 
wie DTR verbinden.

Am Anfang wurden von der Staatspost nur Protokolle mit allen diesen 
Statusleitungen zugelassen, später wurde die Verbindungskontrolle duch 
Hayes-Modes (AT-Befehle) so vereinfacht, dass man mit RxD/TxD auskam, 
aber Hayes-Modems wurden von der deutschen Post noch jahrelang mit allen 
Mitteln bekämpft, weil nicht deutsch.

Georg

von Uwe K. (ukhl)


Lesenswert?

Georg schrieb:

> Am Anfang wurden von der Staatspost nur Protokolle mit allen diesen
> Statusleitungen zugelassen, später wurde die Verbindungskontrolle duch
> Hayes-Modes (AT-Befehle) so vereinfacht, dass man mit RxD/TxD auskam, ...

Das halte ich für ein Gerücht.

Ein Modem wird immer mit einem Hardware-Protokoll (RTS/CTS) verbunden. 
Im Mailbox-Betrieb ist auch der RI und DCD erforderlich. Auch 
Hayes-Modem haben alle Statusleitungen.

Gerade ein Modem kommt definitiv nicht mit RxD/TxD aus. Es wird immer 
mit höherer Baudrate betrieben als die Übertragungsrate. Wenn beim 
Senden der Buffer voll ist, greift das Hardware-Protokoll.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Frank Neumann schrieb:

> Oder gibt es da Regeln?

Für RS232-Verbindungen galt schon immer: "Plug and pray".

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Für RS232-Verbindungen galt schon immer: "Plug and pray".
Nur in der Arduino Welt. ;-)

von Horst S. (petawatt)


Lesenswert?

"Das" Nullmodem Kabel gibt es nicht. Kenne schon nur für die Ausführung 
2x9pol-Buchse drei Schaltpläne.
Die Varianten unterscheiden sich in der Anzahl der verwendeten Adern 
(3,7 oder 9) und besonders in der Verschaltung von pin 1 und 9.
Bei nur 3 Adern muss man auf Hardware-Handshake verzichten.
Obwohl z.B. Rohde & Schwarz für die Fernsteuerung eines Signalgenerators 
den Vollausbau mit 9 Adern angibt, funktioniert das bei mir auch mit 7 
Adern wie bei Wikipedia dargestellt.

Grüße von petawatt

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Horst S. schrieb:

> Die Varianten unterscheiden sich in der Anzahl der verwendeten Adern
> (3,7 oder 9) und besonders in der Verschaltung von pin 1 und 9.

Das liegt daran, dass die Verwendung der Handshakeleitungen nur für den 
Fall Computer an Modem standardisiert ist. Alle anderen Anwendungen 
machen das frei nach Ermessen. Ebenso sind die Reaktionen auf dann doch 
nicht verwendete Steuerleitungen sehr unterschiedlich. Und so gibt es 
halt die Varianten lokale Brücke, DTR/DCD+DSR und RTS/CTS gekreuzt, 
DTR/CTS und DCD+DSR/RTS gekreuzt, oder Teilmengen davon.

Und dann noch die Sonderlocken, wo RxD und TxD gekreuzt werden wollen, 
dann aber Steuerleitungen gerade durchgehen. Oder Steuerleitungen zu 
Zwecken wie Stromversorgung (Maus) oder Reset-Generierung (Arduino) 
missbraucht werden.

von Hmmm (Gast)


Lesenswert?

Uwe K. schrieb:
> Am PC ist immer ein Stecker und am Gerät ist immer eine Buchse.

Bis auf einige Exoten, Sun z.B. hat zwar DTE-Belegung verwendet, aber 
mit DCE-Buchse (weiblich).

HildeK schrieb:
> Auch das STK500 ist ein DTE.

Ich würde alles, was üblicherweise an einen PC angeschlossen wird, mit 
DCE-Belegung ausstatten, damit man im Normalfall kein Nullmodem-Kabel 
braucht.

Bei der Aux-Buchse für den MCU-UART kann man sich natürlich streiten, da 
hängt es vom jeweiligen Anwendungsfall ab.

Georg schrieb:
> Hayes-Modems wurden von der deutschen Post noch jahrelang mit allen
> Mitteln bekämpft, weil nicht deutsch.

Das stimmt so nicht, ich habe sogar noch ein 2400bps-Post-Modem im 
Keller, das den Hayes-Befehlssatz spricht. Wenn ich mich recht erinnere, 
übrigens nur Upper Case, "at" wurde nicht akzeptiert.

Uwe K. schrieb:
> Im Mailbox-Betrieb ist auch der RI und DCD erforderlich.

DCD war schon sehr ratsam, um einen Disconnect zu erkennen. RI war nicht 
unbedingt notwendig, dafür konnte man auch das RING auswerten - 
insbesondere wenn man DTR hatte und damit das Modem sicher in den 
Command Mode bekommen hat.

Soul E. schrieb:
> Oder Steuerleitungen zu
> Zwecken wie Stromversorgung (Maus)

Metex hat sowas auch gemacht, da musste zwingend RTS high und DTR low 
(oder umgekehrt) sein, weil damit die Optokoppler versorgt wurden.

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Hmmm schrieb:
> Wenn ich mich recht erinnere,
> übrigens nur Upper Case, "at" wurde nicht akzeptiert.

Das ist Absicht gewesen, weil AT ein schön einfach erkennbares Bitmuster 
hat. Die Dokumentation "ATtention" kam später.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Hmmm schrieb:
> Das stimmt so nicht, ich habe sogar noch ein 2400bps-Post-Modem im
> Keller, das den Hayes-Befehlssatz spricht

Ich habe selbst in Saarbrücken eine Software für ein 1200 Modem 
zugelassen, mit Steuerung über die Statusleitungen, dass hiess glaube 
ich V90, Details habe ich längst vergessen. Hayes war STRENGSTENS 
verboten.

Du bist da sicher zu jung um das noch zu wissen.

Man durfte auch keineswegs ein Modem einfach in Betrieb nehmen, indem 
man den Stecker einsteckte - dazu musste einer von uns, ein Vertreter 
des Kunden (einer Gemeinde) und ein autorisierter Vertreter der 
Deutschen Bundespost zu einem Termin zusammenkommen, und der steckte 
dann den Stecker des Modems in den Postanschluss. Angeblich unter 
Absingen der Nationalhymne, aber das stimmt nicht.

Georg

von Hmmm (Gast)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Das ist Absicht gewesen, weil AT ein schön einfach erkennbares Bitmuster
> hat.

Das Entscheidende ist 1 als LSB, damit man direkt nach dem Startbit eine 
weitere Flanke für die Messung der Bitzeit hat, beim A folgt danach 
bloss ein 0-Bit mehr als beim a.

Abgesehen von dem besagten Modem mit Posthörnchen ist mir auch nie eines 
begegnet, das unbedingt Grossbuchstaben sehen wollte.

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Georg schrieb:
> Ich habe selbst in Saarbrücken eine Software für ein 1200 Modem
> zugelassen, mit Steuerung über die Statusleitungen,

Wie hast du denn dem Modem über die Statusleitungen die Telefonnummer 
mitgeteilt? Oder war das nur für Einwahl, weil dafür brauchte man auch 
keinen AT-Befehlssatz.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Deutschen Bundespost zu einem Termin zusammenkommen, und der steckte
> dann den Stecker des Modems in den Postanschluss. Angeblich unter
> Absingen der Nationalhymne, aber das stimmt nicht.

DAs glaub ich dir aufs Wort. Ich kann mich noch dunkel entsinnen so um 
1990 einen Artikel in einer Postzeitschrift gelesen zu haben wo man 
darueber nachsann ob man es Nachrichtentechnikingenieuren erlauben 
koennte ein Telefon an eine Telefondose anzuschliessen. :-D
Und mein erstes Hayesmodem musste ich in einer geheimen Mission in einem 
Schweinestall kaufen und hab mich gefragt ob ich gleich in den Knast 
komme. Das hat aber schon weniger gekostet als der Gilb an miete fuer 
ihre peinlichen Akkustikkoppler haben wollten.

Vermutlich liegt da auch Grund fuer das ganze Chaos der seriellen 
Schnittstelle. Vieles ist damals im Zeitalter vor dem Internet 
entstanden. Da konnte man nicht mal eben was nachschauen und da duerfte 
so mancher Ingenieur einfach nur kreativ gewesen sein weil er es nicht 
besser wusste.

Noch ein Tip fuer Anfaenger: Wenn ich Zweifel hab bei einer Verbindung 
dann messe ich einfach kurz mit dem Multimeter. Datenausgang ist immer 
etwas wie +/-3V oder groesser. Spannungen nahe 0V sind Eingang.

Olaf

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:
> Nur in der Arduino Welt.

auch vorher schon lange!

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Und mein erstes Hayesmodem musste ich in einer geheimen Mission in einem
> Schweinestall kaufen

wir importierten eine Kiste Zyxel Modems mit 14k4 Bd natürlich war der 
Anschluß verboten aber funktionierte.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Hmmm schrieb:
> Ich würde alles, was üblicherweise an einen PC angeschlossen wird, mit
> DCE-Belegung ausstatten, damit man im Normalfall kein Nullmodem-Kabel
> braucht.

Genau diese Einstellung hat zu dem bestehenden Chaos und den immer 
wieder aufflammenden Diskussionen geführt!
Ein Kabel brauchst du sowieso. Da es kaum noch Modems im Einsatz gibt, 
warum sollte dies nicht ein Nullmodem-Kabel sein?
Und DCEs werden nicht nur an einen PC angeschlossen. Schon beginnt das 
Chaos erneut: Dann brauchst du noch ein Nullmodem-Kabel mit zwei 
männlichen Steckern - eine Variante, die es gar nicht geben dürfte!

Man braucht maximal zwei Kabeltypen und ist für alle Eventualitäten 
gerüstet:
- ein Nullmodem-Kabel
- ggf. und selten ein Verlängerungskabel, meist nur, wenn du tatsächlich 
eine Modemstrecke verwenden willst.

Es könnte so einfach sein ...

von Dirk B. (dirkb2)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Man braucht maximal zwei Kabeltypen und ist für alle Eventualitäten
> gerüstet:

Und Gender Changer
und 9-auf-25 Adapter (m2f und f2m)

Olaf schrieb:
> Noch ein Tip fuer Anfaenger: Wenn ich Zweifel hab bei einer Verbindung
> dann messe ich einfach kurz mit dem Multimeter. Datenausgang ist immer
> etwas wie +/-3V oder groesser. Spannungen nahe 0V sind Eingang.

Einfacher geht es mit einer LED-Box.
Einzeln an die beiden Geräte anstecken und schauen welche LED (RX/TX) 
leuchtet. Wenn es dieselbe LED ist, braucht man das Nullmodemkabel.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Dirk B. schrieb:
> Und Gender Changer
> und 9-auf-25 Adapter (m2f und f2m)

Wobei mir 25pol Schnittstellen insgesamt sehr selten begegnet sind. Aber 
ja, es gibt (gab) sie.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Hier ist eine Übersicht der RS232 Stecker Belegung:

http://www.mmvisual.de/Hilfe/EleLa/DivSeriell.htm

Bei "Verbindungskabel PC 9Pol. - PC 9Pol." ist die Belegung für ein 
Null-Modem Kabel gezeigt.
Da eine RS232 Schnittstellenstecker immer gleich belegt ist, ist es für 
eine PC zu PC Verbindung nötig die Daten und Steuerleitungen zu drehen.

Im Prinzip ist es relativ einfach heraus zu finden ob man ein 1:1 Kabel 
benötigt oder ein Nullmodem-Kabel.

Wenn die eine Steite ein Stecker, die andere eine Buchse hat, so 
funktioniert das zu 99% wenn ein 1:1 Kabel verwendet wird.
Hingegen, wenn beide Seite Stecker sind, dann braucht es ein 
Nullmodem-Kabel.

Das heißt, die Codierung wie die Schnittstelle belegt ist sieht man 
daran ob es Stecker oder Buchse ist.
Jedoch ist diese Regel nicht fest in der Spezifikation verankert, daher 
kann es auch anders sein.
Auch sind manchmal die Leitungen anders belegt weil die Hersteller z.B. 
RS232 und RS485 auf einen Stecker gelegt haben.

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Markus M. schrieb:

> Im Prinzip ist es relativ einfach heraus zu finden ob man ein 1:1 Kabel
> benötigt oder ein Nullmodem-Kabel.

...wenn die Terminal-Seite voll belegt ist (z.B. IBM-kompatibler PC) 
sich die Empfängerseite ebenfalls wie ein PC oder wie ein Modem verhält. 
Es gibt aber Fälle, da ist nur RTS oder nur DTR vorhanden und nicht 
beides, bzw nur CTS oder nur DSR. Dann muss auch schonmal RTS an DSR und 
CTS an DTR, oder RTS an CTS+DSR. Oder die Datenleitungen gehen 1:1 durch 
und die Steuerleitungen müssen gekreuzt werden, oder umgekehrt. Da gibt 
es beliebig viele Freiheitsgrade. Letztendlich ist auch nur die 25polige 
Buchse genormt, die 9polige ist eine Spezialität des IBM PC/AT. Die kann 
bei anderen Geräten auch komplett anders belegt sein.

Bei Geräten nach 1990 kommst Du in 99% der Fälle mit einem 9polig 
geraden und einem (klassischen) Nullmodemkabel hin, ggf plus ein Adapter 
von 25 auf 9polig. Mit Geräten aus den '70ern und '80ern kann die Suche 
nach der richtigen Verdrahtung schonmal etwas aufwendiger werden.

von Georg (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Es gab da hübsche kleine Breakout-Boxen, siehe Bild. Past in die Tasche 
und man kann alles damit testen und verbinden.

Ich weiss nicht ob man sowas noch findet, aber es lohnt sich i.A. auch 
nicht mehr. So zum Spass ist sowas auch ein nettes Bastelprojekt.

Georg

von Dirk B. (dirkb2)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Wobei mir 25pol Schnittstellen insgesamt sehr selten begegnet sind. Aber
> ja, es gibt (gab) sie.

Das kommt meist auf das Alter vom Gerät an.

Und es gibt mehr Kombinationen als man aus DTE/DCE, male/female, 9/25 
ableiten kann.

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Und mein erstes Hayesmodem musste ich in einer geheimen Mission in einem
> Schweinestall kaufen

Ja, meinen ersten Telefonanschluß habe ich mit BTX-Zugang bestellt. Der 
Postler kam an, legte Kabel und Dosen und dann "BTX wird heute nichts, 
ich habe keine Anschlußbox". Da war schon TAE-Dose, aber noch Zwang, das 
Telefon zu mieten. Halb so wild, mein Longshine-Modem ohne Pesthörnchen 
funktionierte problemlos. Später für Mailboxzugänge sogar mit 2400-MNP5.

Joachim B. schrieb:
> auch vorher schon lange!

Ich habe mehr als einmal mit einem Servicetechniker viel Zeit am Telefon 
verbracht, weil die nicht in der Lage waren, ein Kabel richtigherum zu 
löten. Gemein ist DB25 auf DB9, wo Rx / Tx andersherum sind, 2-2 3-3 ist 
Nullmodem:
http://www.hardwarebook.info/Nullmodem_(9-25)
http://www.hardwarebook.info/Modem_(9-25)

Joachim B. schrieb:
> wir importierten eine Kiste Zyxel Modems mit 14k4 Bd natürlich war der
> Anschluß verboten aber funktionierte.

Zum Teil noch schneller, mit deren proprietären Standard.

HildeK schrieb:
> Wobei mir 25pol Schnittstellen insgesamt sehr selten begegnet sind.

Hatten wir an vielen Geräten, auch das Zyxel-Modem hat DB25-F. Das 
Elsa-Mikrolink hatte DB9-F, mit einem 1:1 Kabel F-M an den PC. An meinem 
ersten PC waren noch 25pol-V.24, auch teure Portwerweiterungen von Perle 
kamen noch vor 10 Jahren mit 25pol-Anschlußboxen.

Eine DeTeWe-Telefonanlage hatte DB9-M, zum PC war ein voll belegtes 
Nullmodemkabel notwendig. Für die Fernwartung passte ein Elsa-Modem 1:1 
dran, insgesamt hat RS-232 viel Geduld erfordert.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Manfred schrieb:
> Hatten wir an vielen Geräten,

Ja, aber ist Äonen her ... 😀

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
>> Hatten wir an vielen Geräten,
> Ja, aber ist Äonen her ... 😀

Sag' das nicht, im Industriebereich gibt es noch immer 
Zusammenschaltungen per RS-232 zwischen Anlagen unterschiedlicher 
Hersteller.

Moderner ist IP mit OPC-Server, anstatt mit vertauschten Drähten prügelt 
man sich dann mit Zugriffsberechtigungen, Netzwerkrouten und nicht 
eindeutig beschriebenen / aktualisierten Topics.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Manfred schrieb:
> Sag' das nicht, im Industriebereich gibt es noch immer
> Zusammenschaltungen per RS-232 zwischen Anlagen unterschiedlicher
> Hersteller.

Ich meinte auch nicht die RS-232 an sich, sondern den 25pol. 
Steckverbinder.
Ich habe auch noch eine RS-232-Karte in meinem PC und will die auch 
weiterhin haben.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.