Hallo, ich habe eine Frage zu Antennendosen. Ich habe eine ganz normale Wohnung, in die eine Koaxialleitung führt, über das ich mein Kabel-TV beziehe. Vermutlich ganz normale Sternverteilung. In der Wohnung befinden sich insgesamt drei Antennendosen, noch alles die alten Zweiloch (vermutlich aus den späten 90ern). 1. Kabel mit TV -> 1. UP-Dose <-> 2. Kabel mit Daten <-> 2. UP-Dose <-> 3. Kabel mit Daten <-> 3. UP-Dose Was ich erreichen möchte ist Folgendes: An der ersten Dose, an der das TV-Signal ankommt, liegt noch ein zweites Kabel, das zu einer der beiden anderen Dosen führt. Da ich das TV-Signal gleich an der ersten Dose abgreife und nicht über die Koaxialstrecke in der Wohnung weiter verteilen möchte, würde ich diese beiden Stränge gerne trennen. Das zweite Kabel, welches dann ungenutzt wäre, würde ich gerne für eine Netzwerkverbindung nutzen (Coax-LAN z. B.). Tatsächlich gibt es dabei verschiede Systeme/Standards (HPA, G.hn usw.), die z. T. auch die parallele Nutzung des TV-Signals ermöglichen bzw. dieses nicht stören, allerdings wäre mir eine grundsätzliche Trennung der beiden Kreise lieber. So könnte ich natürlich eine zweite Dose direkt neben die 1. UP-Dose setzen, das zweite Kabel dorthin umziehen und hätte genau diese Trennung. Das ist aber praktisch nicht möglich. Ich kann nur reversible Änderungen vornehmen. Welche Ideen sind mir bisher eingefallen? 1. Antennendosen mit zwei Eingängen verwenden Von Kathrein gibt es z. B. die "ESD 02" und die "ESD 08". Wären diese Dosen für mein Anliegen geeignet? Ich kenne mich mit den Antennendosen nicht wirklich aus, daher meine Fragen. Wie steht es um den Rückkanal? Kann ich bei einer solchen Dose, die gesamte Bandbreite, die über den Eingang zur Verfügung steht (0 - 2400 MHz), auch über diesen Eingang zum Versenden nutzen? 2. keine Antennendosen verwenden, sondern Keystone-Module Anstelle der Antennendosen könnte man doch auch Dosen mit Keystone-Modulen verbauen. Diese Module gibt es auch für F-Stecker oder Belling-Lee. Das müsste für das Datenkabel doch das Optimum sein. Es wäre wie ein vorkonfektioniertes Kabel aus dem Handel (z. B. zwischen Antennendose und TV). Zusätzliche Abschlusswiderstände wie bei den alten Thin-Ethernet-Verbindungen bräuchte ich für die Coax-Ethernet-Wandler wahrscheinlich nicht. Stimmen diese Annahmen? Nur was mache ich mit dem TV-Signal? Kann ich das direkt aus einem solchen Keystone-Modul in den Fernseher/TV-Stick leiten oder muss ich das noch über eine Auf-Putz-Dose leiten, damit der Enddosen-Charakter in diesem Strang gewahrt bleibt. Ich hoffe, ich konnte mein Anliegen halbwegs vermitteln. Für ein paar kurze Hilfestellungen wäre ich dankbar. Einen guten Rutsch!
In der ersten Dose statt dem abgehenden Kabel einen Abschlußwiderstand* einbauen, damit bleibt die Kabelanlage im Haus ungestört. Den Rest der Verkabelung kannst du dann frei nutzen. * z.B. https://www.reichelt.de/de/de/endwiderstand-fuer-antennendosen-75-ohm-aw75-1-p170014.html?r=1
Alex K. schrieb: > 2. keine Antennendosen verwenden, sondern Keystone-Module > (...) > Nur was mache ich mit dem TV-Signal? Kann ich das direkt aus einem > solchen Keystone-Modul in den Fernseher/TV-Stick leiten oder muss ich > das noch über eine Auf-Putz-Dose leiten, damit der Enddosen-Charakter in > diesem Strang gewahrt bleibt. Die Dose hat normal noch eine gewisse Dämpfung eingebaut. Wenn du die weglässt dürfte dein Signal von draußen also zu stark sein. Insofern ist die Nachschaltung einer Dose dann sinnvoll. Spannender dürfte eher sein, wie du an die Kabel von der UP-Dose einen Stecker bekommen willst.
:
Bearbeitet durch User
Reinhard S. schrieb: > Spannender dürfte eher sein, wie du an die Kabel von der UP-Dose einen > Stecker bekommen willst. Den ich dann an das Innenteil des Moduls stecken kann? Meinst du das? Stelle ich mir bei der Enge und der Steifheit der Verlegekabel auch schwierig vor. Was wäre, wenn ich die Keystone-Dose mit den Modulen komplett weglasse, an die Kabel Stecker crimpe und die Kabel so herausgucken lasse. Sieht dann halt nicht schön aus ... Oder meinst du, es wäre generell schwierig an die Verlegekabel Stecker zu crimpen?
Onkel Hotte schrieb: > In der ersten Dose statt dem abgehenden Kabel einen Abschlußwiderstand* > einbauen, damit bleibt die Kabelanlage im Haus ungestört. Den Rest der > Verkabelung kannst du dann frei nutzen. Ich möchte aber das zweite, dann tote Kabel in der ersten Dose auch nutzen. Wie soll ich da noch herankommen, wenn ich es abgeklemmt habe und keine Löcher/weitere Dosen bohren möchte? Das liegt doch dann tot in der UP-Dose. Oder habe ich dich falsch verstanden?
Alex K. schrieb: > Ich möchte aber das zweite, dann tote Kabel in der ersten Dose auch > nutzen. Wie soll ich da noch herankommen, wenn ich es abgeklemmt habe > und keine Löcher/weitere Dosen bohren möchte? Das liegt doch dann tot in > der UP-Dose. Oder habe ich dich falsch verstanden? Nicht falsch verstanden, aber viel zu theoretisch. Etwas mehr Pragmatismus bitte: Du musst das zweite (freie) Kabel irgendwo an der Dose vorbei aus der Wand führen. Typische UP-Dosen in Steinwänden sind eingeputzt oder eingegipst, da kann man ohne Bohrerei an passender Stelle einfach was freikratzen. Kannst auch etwas mehr freimachen, ein kleines Stück Kabelkanal danebensetzen und von hinten im Kanal herauskommen. An das freie Ende dann einen Stecker/Verbinder/was-auch-immer dran, eben so, wie es für das Koax-LAN gebraucht wird. Bei der Leitungsführung darauf achten, dass nichts geknickt oder gequescht wird.
PS: Wenn dir das zuviel "Dreck" ist, setze eine AP-Dose über das Loch der UP-Dose. Anschluß der ersten Dose wie oben, aber ohne Kratzerei viel Raum, um das zweite Kabel sauber herauszuführen. Wenn du ganz viel Platz haben willst, setze ein 2fach AP-Gehäuse drüber, z.B. Gira 006203.
PPS: Keystone kannst du ohne tiefe Dosen komplett vergessen. Wenns überhaupt in die Dose geht, knicken die Kabel ab. Und auch in sternverkabelten Anlagen bitte immer mit Dose und/oder Abschluß-R am Ende des Strangs.
Alex K. schrieb: > Reinhard S. schrieb: >> Spannender dürfte eher sein, wie du an die Kabel von der UP-Dose einen >> Stecker bekommen willst. > > Den ich dann an das Innenteil des Moduls stecken kann? Meinst du das? Genau das meinte ich. > Was wäre, wenn ich die Keystone-Dose mit den Modulen komplett weglasse, > an die Kabel Stecker crimpe und die Kabel so herausgucken lasse. Sieht > dann halt nicht schön aus ... Und ändert am Problem nichts. > Oder meinst du, es wäre generell schwierig an die Verlegekabel Stecker > zu crimpen? An Verlegekabel allgemein nicht, aber wenn du in der Dose nur so ein paar cm Kabel hast und dann dran arbeiten musst... Ansonsten das, was Onkel Hotte sagt.
Habt vielen Dank für eure Infos! Vielleicht wird es die Variante mit der Doppel-AP-Dose. Zu der von mir unter 1. skizzierten Lösung hat sich keiner geäußert. Weil nicht machbar damit?
Alex K. schrieb: > Zu der von mir unter 1. skizzierten Lösung hat sich keiner geäußert. > Weil nicht machbar damit? Weil erstmal nicht für voll genommen :D Das sind scheinbar einfach nur Dosen ohne Dämpfung. Sprich, vergleichbar mit dem Kabel direkt auf Keystone. Es wäre dann zwar die optisch schönere Lösung, du brauchst für Fernsehen/Internet dann aber wahrscheinlich ein Dämpfungsglied entsprechend deiner jetzigen Dose. Über Einschränkungen beim Upload oder das man damit nur empfangen kann les ich nix.
Alex K. schrieb: > ich habe eine Frage zu Antennendosen. Ich habe eine ganz normale > Wohnung, in die eine Koaxialleitung führt, über das ich mein Kabel-TV > beziehe. Vermutlich ganz normale Sternverteilung. Das ist der Irrtum, im TV Kabelnetz gibts keine Sternverkabelung. Was geht sind Leistungsteiler/Verteiler 1:2 bis 1:N, den Hauptstrang auf N-Stränge verteilen. Innerhalb der Stränge dann N Durchgangsdosen und am Ende eine Enddose mit Abschlußwiderstand. In jeder Dose hat dann nochmal eine Entkoppelung des Stranges zu den Ausgangsbuchsen an der Dose. Zufälliges Beispiel: https://www.buying-guide.de/elektronik-foto/satelliten-fernsehen-tv-anlage-schuessel/unterschied-zwischen-durchgangsdose-enddose-und-stichdose/ Butzo
Klaus B. schrieb: > Das ist der Irrtum, > im TV Kabelnetz gibts keine Sternverkabelung. Selbstverständlich. > Was geht sind Leistungsteiler/Verteiler 1:2 bis 1:N, den Hauptstrang auf > N-Stränge verteilen. Soweit OK. > Innerhalb der Stränge dann N Durchgangsdosen und am Ende eine Enddose > mit Abschlußwiderstand. Nicht N Durchgangsdosen, sondern genau eine Dose: Stern. Seit einem Vierteljahrhundert gängige Bauweise, wenn's bauseitig möglich ist. Die verlinkte Seite vergisst man besser schnell wieder...
Wenn ich die Diskussion jetzt richtig verstanden haben, müsste doch Folgendes funktionieren: Die Kathrein "ESD 02/08" in die UP-Dose. An deren einen Port hänge ich eine Aufputzdose als Enddose dran (und daran den TV wiederum), die die gleiche Ausgangsdämpfung hat, wie meine bisherige Durchgangsdose, und an den anderen Port direkt das Coax-Modem. Richtig?
Rein mechanisch ja, aber das Signal vom Koax-Modem willst du niemals nicht auch nur ein wenig in der Kabelanlage wiederfinden - also trenne beide Strippen sauber voneinander. Sicher verifizieren kannst du das nicht, denn das braucht Messgeräte die du nicht hast. Wenn du doch sowieso ein AP-Dose setzen willst, kannst du auch das Kabel für dein Koax-Lan aus der UP-Dose wie beschrieben dort hineinbringen und die ESD 02/08 ins AP-Gehäuse bauen. Die TV-Dose bekommt den Abschluss-R und bleibt wo sie ist.
Übrigens: Für die Kosten, die da auf dich zukommen, kannst du einen km Cat5e ums Haus wickeln. Mein ja nur...
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.