Hallo, ich habe für einige Tage einen Spectrum Analyzer Siglnet SSA 3032X ausgeliehen bekommen. Beim Bestimmen der Harmonischen eines Senders im 2m Band ist mir ein Phänomen aufgefallen, welches ich mir nicht erklären kann. Je nachdem, ob der Pre-Amp ON oder OFF ist verändert sich der gemessene Pegel von Harmonischen. Beim Grundsignal ist das nicht der Fall... Vielleich kann mir hier jemand auf die Sprünge helfen: Aufbau: DUT: Sender 2m Grundfreq: 144.8 MHz Leistung: 30 dBm Der Sender-Ausgang geht über ein Dämpfungsglied (40 dB) in den Eingang des Analyzers. Messung: Bei der Grundfrequenz ergibt sich der nahezu Identische Pegel (-> ~30 dBm). -> Grundfreq Pre-Amp ON.png -> Grundfreq Pre-Amp OFF.png Bei der 2. Harmonischen ergeben sich aber unterschiedliche Pegel je nmach dem ob mit oder ohne Pre-Amp: ON: -24.41 dBm -> Harmonische Pre-Amp ON.png OFF: -42.18 dBm -> Harmonische Pre-Amp OFF.png Warum ergeben sich hier solche erheblichen Unterschiede? Addiert sich die Harmonische des Pre-Amp zu der des DUT? Ich bin für jeden erhellenden Hinweis dankbar :) Vielen Dank! Grüße Mike
Bei -10dbm am Spektrumanalyzereingang benötigt man normalerweise keinen Vorverstärker. Der Vorverstärker wird bei Ansteuerung mit -10dbm sicherlich schon selbst Harmonische erzeugen die dann sichtbar werden. Ralph Berres
Mike P. schrieb: > Warum ergeben sich hier solche erheblichen Unterschiede? > Addiert sich die Harmonische des Pre-Amp zu der des DUT? > > Ich bin für jeden erhellenden Hinweis dankbar Ein PreAmp ist dafür gedacht schwache Signale zu verstärken, also was ganz schwaches aus dem Rauschen herauszuheben. Dein Signal ist kein schwaches. Wenn du in deinen Eingangspfad aussen nochmal ein Dämpfungsglied in der Grösse der Verstärkung deines PreAmps einfügst solltest du das annähernd gleiche Ergebnis bekommen. Dein PreAmp bekommt durch die "starke" Aussteuerung soviel Pegel dass er selbst mehr an Oberwellen produziert.
Vielen Dank für das Feedback und die Erläuterungen! Es macht die Sache klarer und bestätigt wohl meinen Vermutung. Der Ausleiher meinte ich solle den Pre-Amp einfach eingeschaltet lassen denn der Analyzer schaltet (falls notwendig) automatisch den internen Attenuator zu. Dieser Rat war offensichtlich Falsch... Jetzt wollte ich es ganz genau wissen und habe nun ein zusätzliches Dämpfungsglied in der Grösse der Verstärkung des Pre-Amp (-> 20 dB) eingefügt. Leider bekomme ich kein annähernd gleiches Ergebnis: ext. Dämpfungsglied 40dB, Pre-Amp OFF: -46.32 dBm ext. Dämpfungsglied 60dB, Pre-Amp ON: -31.91 dBm Hmmm... ist das Signal für den Pre-Amp doch noch zu stark oder habe ich noch einen Denkfehler? Grüße Mike
Mike P. schrieb: > Hmmm... ist das Signal für den Pre-Amp doch noch zu stark oder habe ich > noch einen Denkfehler? Wenn das gleiche Ergebnis kommt dann liegt es wohl in der Natur des Preamp der einfach grundsätzlich - und nicht nur bei hoher Aussteuerung - zusätzlich Verzerrungen, hier also Oberwellenanteile, produziert. Ist wohl einfach so. Wenn es der Hersteller gut und ehrlich meint hat er das vielleicht im Datenblatt sogar spezifiziert. Wie breits gesagt: HF Pfuscher schrieb: > Ein PreAmp ist dafür gedacht schwache Signale zu verstärken und wenn du ein schwaches Sigla hast sollte dich der Oberwellen- Anteil nicht interessieren. Denn du bist froh darüber dass du überhaupt noch was vom Signal siehst. Siehe auch (ganz richtig): Ralph B. schrieb: > Bei -10dbm am Spektrumanalyzereingang benötigt man normalerweise keinen > Vorverstärker. Also solltest du dich selbst fragen wozu du den Preamp brauchst. Ich sehe auch keinen Sinn darin.
Mike P. schrieb: > ist das Signal für den Pre-Amp doch noch zu stark Ja, Du gehst ja immer noch mit -30 dBm rein. Das ist viel.
Edwin schrieb: > Mit 30 dBm geht er doch auf den Spekki... Mike P. schrieb: > Aufbau: > DUT: Sender 2m > Grundfreq: 144.8 MHz > Leistung: 30 dBm > > Der Sender-Ausgang geht über ein Dämpfungsglied (40 dB) in den Eingang > des Analyzers. sind schon mal -10dbm Mike P. schrieb: > Jetzt wollte ich es ganz genau wissen und habe nun ein zusätzliches > Dämpfungsglied in der Grösse der Verstärkung des Pre-Amp (-> 20 dB) > eingefügt. damit sind es -30dbm !! Mitunter hilft es den ganzen Thread zu lesen. Aber selbst -30dbm Pegel ist noch viel für den Spektrumanalyzer dessen Rauschsockel ohne Vorverstärker bei gut -115db bei 1KHz Bandbreite liegt. Das sind immer noch 5db mehr Dynamik als der Spektrumanalyzer mit seinen 80db Anzeigeumfang auf dem Display normalerweise anzeigt. Ralph Berres
er meinte, das er nach Abzug aller eingefügten Dämpfungsglieder immer noch -30dbm als Hauptsignal einspeist. Der Eingang wird trotzdem noch überfahren, nur weil man das Signal in seiner Span nicht sieht, heißt es nicht, das keines da ist, gerade die breitbandigkeit eines Speki-Eingangs sollte man da nicht unterschätzen und die Summenpegel unbedingt beachten. Zur Oberwellenmessung von größeren Pegeln nutzte ich Splitfilter, die Grundwelle wird in ein Dummy geschickt, die OW über einen HP zum Specki
Wenn sich tatsächlich die 2. Harmonische (und andere geradzahlige) am stärksten meldet, deutet das darauf hin, dass ein Verstärker so weit übersteuert ist, dass sein Ausgangssignal asymmetrisch wird, d.h. er läuft gegen eine seiner Vorsorgungsspannungen. Ginge es "nur" um eine beidseitige Nichtlinearität, dann würde sich diese eher in den ungeradzahligen Harmonischen, insbesondere der dritten, bemerkbar machen.
Im Datenblatt ist bei -30 dBm der Anteil der vom Mischer produzierten Harmonischen mit -65dBc angegeben. Du hast schon bei der Messung ohne Pramp einen Mischerpegel von -20dBm. Damit produziert der Mischer selbst schon mehr Oberwellen als gewünscht. Der Preamp ist normalerweise vor dem Abschwächer. Blockschaltbild habe ich leider nicht gefunden. Damit nützt es nichts, dass der interne Abschwächer von 10 auf 30 dB schaltet. Da ich im Datenblatt keinen Hinweis zum maximalen Eingangspegel mit Preamp finde, würde ich von max. -50 dBm ausgehen, die du ihn zumuten kannst. Du kannst recht einfach testen ob der Mischer verzerrt (Oberwellen bildet). Schalte den Eingangsabschwächer ohne Preamp um 20 db höher. Wenn sich die Oberwellenpegel ändern, dann ist der Mischer in der Begrenzung. Wenn der Abschwäscher elektronischer Art ist, kannst Du zum Testen auch einen "mechanischen" Abschwächer anschrauben. Nicht alle elektronischen Abschwächer arbeiten bei großen Signalen linear.
Durch ein weiteres Dämpfungsglied oder eine Bandsperre (-> Grundfrequenz) konnte ich das Problem beseitigen. Vielen Dank für die zahlreichen konstruktiven Hinweise. Damit war es mir möglich, mein Wissen im Umgang mit einem Spectrum Analyzer zu erweitern.
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Bearbeitet durch User
Mike P. schrieb: > Durch ein weiteres Dämpfungsglied oder eine Bandsperre (-> > Grundfrequenz) konnte ich das Problem beseitigen. Du misst direkt am Ausgang eines Funkgerätes. Daher ist es wichtig, zur Anpassung vor dem Filter noch ein Dämpfungsglied von mindestens 20 dB anzuordnen, damit der Sender auf der Sendefrequenz 50 Ohm sieht. Ob eine Übersteuerung vorliegt, kann man, wie Petra schon geschrieben hat, durch ein Vorschalten eines Dämpfungsglied vor dem Spektrumanalysator testen. Der Wert, den der Spek anzeigt, muss ich dann um den Wert des Dämpfungsgliedes reduzieren, dann ist der Spek nicht übersteuert. Ist im Spek die interne Vordämpfung durch normale Dämpfungsglieder realisiert und nicht elektronisch und ist die interne Vordämpfung vor dem Verstärker, kann man auch durch Änderung der internen Vordämpfung testen, ob der Spek übersteuert ist. Üblicherweise lässt sich die Vordämpfung des Analysators in 5 oder 10 dB Schritten schalten. Wenn die automatische Vordämpfung eingeschaltet ist, sollte ein Dämpfungswert gewählt werden, die die automatische Vordämpfung nicht einstellen kann. Man kann aber am Spek auch die automatische Vordämpfung ausschalten. Grund des Ganzen ist, wenn man ein Dämpfungsglied von 10 dB vorschaltet, nimmt die automatische Vordämpfung die Dämpfung um 10 dB zurück, also liegt ein identischer Pegel am Vorverstärker oder Mischer an. Somit wäre keine Übersteuerung erkennbar, auch wenn diese vorliegen sollte. Durch das Vorschalten des Dämpfungsgliedes reduziert sich der Abstand des gemessenen Signals zum Rauschabstand. Ist der Abstand zu gering, verändert sich dadurch das Ergebnis. Daher empfiehlt sich oft für den Test ein Dämpfungsglied mit geringer Dämpfung zu wählen (z.B. 3dB). Das ist eine Aufzählung einiger Dinge, die zu beachten sind. Sicherlich habe ich die Hälfte vergessen. Ich hoffe, dass es dir dennoch weite hilft. Gruß Uwe
Hast du den Vergleich auch mal auf einer höheren Oberwelle auch mal gemacht? Kann ja sein, das der Preamp einfach selber verzerrt, selbst wenn man ihn nicht übersteuert.
@ Matthias S. Meinst du mich? Der Test mit dem Dämpfungsglied funktioniert auch bei höheren Oberwellen. Aufgrund der Nichtlinearität eines Verstärkers ändern sich die Verzerrungen überproportional zur Grundwelle. Also, wenn man ein 3 dB Dämpfungsglied vor den Spek schaltet, reduziert sich die Grundwelle um 3 dB (solange der Verstärker noch nicht begrenzt) aber die Verzerrungen reduzieren sich wesentlich stärker. Das gilt auch für die höheren Oberwellen. Gruß Uwe
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