Oft passiert es, dass ich keine Mails an Adressen von Microsoft, also ...@outlook, live oder z.B. hotmail senden kann. Die kommen entweder mit einer Fehlermeldung zurück oder es passiert nichts und sie kommen nicht an. Ich versende die Mails von meiner Domain aus, d.h. ich habe ein Webspacepaket mit u.a. auch einem Mailserver. Mein Anbieter ist recht kulant und probierfreudig, hat auch schon recht viele Sicherheitsfeatures konfiguriert, DKIM, usw. Aber irgendwie hakt es bei MS doch relativ oft. Auf einer (öffentlichen) Blacklist scheint die IP nicht zu stehen. Wie sind eure Erfahrungen? Was ist der "Trick" bei der Konfiguration, damit MS sich nicht quer stellt? Wie geht ihr damit um, wenn ihr einem Kunden nicht antworten könnt? Greift ihr dann auf eine GMail, Yahoo, GMX oder wie auch immer Mail zurück? Das wirkt ja etwas unprofessionell...
Udo schrieb: > Wie geht ihr damit um, wenn ihr einem > Kunden nicht antworten könnt? Greift ihr dann auf eine GMail, Yahoo, GMX > oder wie auch immer Mail zurück? Das wirkt ja etwas unprofessionell... Wenn der Kunde eine live/hotmail/outlook-Adresse hat wirkt das in der Tat etwas unprofessionell ;) Aber ich würd den Kunden dann anrufen und versuchen, den Spaß telefonisch zu klären. Eine andere Mailadresse leg ich mir deshalb nicht extra an.
Halo. Ich kenne das bei Hotmail. Auch von einem eigenen mx aus. Microsoft hat da einen ganzen IP Bereich bei meinem Anbieter gesperrt. Immer wieder mal. Wenn die Sperre aktiv ist, bietet der MX von Hotmail kein STARTTLS mehr an. Martin
ggf. checken: https://sendersupport.olc.protection.outlook.com/snds/index.aspx https://sendersupport.olc.protection.outlook.com/pm/policies.aspx
Udo schrieb: > oder es passiert nichts und sie kommen nicht an. Was ein Dritter nicht tun sollte: Mails komplett verschwinden zu lassen, ohne Sender oder Empfänger zu informieren. Das könnte sogar illegal sein. Sie unter Spam oder Virusverdacht einzutüten, mit dem Risiko, dass der Empfänger da nie reinschaut, ist hingegen normal. Auch OK ist, sie nicht erst anzunehmen. Das sieht man dann allerdings, wenn dieser Bounce nicht seinerseits Opfer eines Filters auf dem Rückweg wird.
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Was ich als Sysadmin von Mailsystemen immer wieder habe, sind Mails mit defektem Format oder inakzeptablem Inhalt. Die dann vom Mailsystem grob wie Spam oder Schädlingsverdacht behandelt werden. Mit dem gleichen Risiko, dass nämlich der Empfänger dort nicht nachsieht, oder per Filter die Benachrichtigungen aussiebt. Für Letzteres reicht ein falscher Klick im Outlook, und die Dinger sind von da an verschwunden. Wie vorhin beschrieben, sollte ein Mailsystem eine einmal angenommene Mail nicht verwerfen. Ist dieses Mailsystem aber nicht der erste Hop in der Entgegennahme (der MX Host), sondern Teil einer Kette von Systemen, kann es sie nicht ablehnen. Auch eine Information an den Absender kommt nicht in Frage, weil bei gefälschtem Absender umgekehrter Spam. Hat der MX des Empfängers sie also erst einmal angenommen, dort will man sie aber eigentlich nicht haben, wirds kompliziert.
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Anfrage bei MS zum Problem hatte zur Antwort: "IP Not qualified for mitigation" Tolle Wurst. Wie machen das andere Firmen, die Mails versenden wollen??
> Wie machen das andere Firmen, die Mails versenden wollen? Vielleicht hilft das: https://www.interserver.net/tips/kb/remove-your-ip-from-the-hotmail-outlook-blacklist/ https://docs.hetzner.com/robot/dedicated-server/troubleshooting/microsoft-blacklist/ https://my.serverius.net/knowledgebase.php?action=displayarticle&id=123 ... Man sollte sich allerdings sicher sein, dass der Dreck nicht am eigenen Schuh klebt. Man also nicht exzessiv Mails sendet, sich keine Spam-Trojaner eingefangen hat und kein offenes Mail-Relay darstellt.
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Versehend man selbst Newsletter, oder nur selten, dann aber schubkarrenweise am Stück, kann man leicht in der Verdacht kommen, Spammer zu sein. Der Unterschied zwischen seriösen Newslettern und Spams erschliesst sich nicht jedem, professionelle Spam/Viren-Filter eingeschlossen. Für alles, was in Verdacht kommen kann, und sei es in Wahrheit noch so harmlos, würde ich empfehlen, einen anderen Server für ausgehende Mails zu verwenden, als für normale Mail. Das reduziert das Risiko, auch für normale Mails auf Blocklisten zu landen.
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Reinhard S. schrieb: > Wenn der Kunde eine live/hotmail/outlook-Adresse hat wirkt das in der > Tat etwas unprofessionell Wenn jemand von Siemens mit einer Hotmail-Adresse ankommt, wärs schon seltsam. Nicht aber bei einem Unternehmen, bei dem sich der Chef den Kaffee selber kocht.
(prx) A. K. schrieb: > Reinhard S. schrieb: >> Wenn der Kunde eine live/hotmail/outlook-Adresse hat wirkt das in der >> Tat etwas unprofessionell > > Wenn jemand von Siemens mit einer Hotmail-Adresse ankommt, wärs schon > seltsam. Nicht aber bei einem Unternehmen, bei dem sich der Chef den > Kaffee selber kocht. Naja, sonderlich professionell wärs trotzdem nicht. Auch wenn man in der Kategorie oft genug web.de/t-online/gmx-Adressen findet.
Reinhard S. schrieb: > Naja, sonderlich professionell wärs trotzdem nicht. Kommt auf deine Kundschaft an. Nicht jeder fahrende Frisör hat ein Webserverpaket mit Domain und Mailing. Es gibt auch Welten jenseits von MINT. Und mancher traut sich sogar an Privatkundschaft ran.
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Udo schrieb: > Anfrage bei MS zum Problem hatte zur Antwort: > "IP Not qualified for mitigation" > > Tolle Wurst. Wie machen das andere Firmen, die Mails versenden wollen?? SPF und DKIM einsetzen. Optional - wenn man z.B. M365 hat - zumindest für Ziele bei MS dann auch MS als Smarthost verwenden (via Account oder Connector). Wenn dir die Begriffe alle nichts sagen: besorg dir einen kompetenten (Mail-)Admin. ;-) Ernsthaft, in dem Bereich gibt es neben den Standards noch so viel Fallstricke bei diversen Großprovidern, da hat ein Laie keine Chance mehr.
(prx) A. K. schrieb: > Was ein Dritter nicht tun sollte: Mails komplett verschwinden zu lassen, > ohne Sender oder Empfänger zu informieren. Das sehe ich anders. Wenn z.B. die Absenderadresse nachweisbar illegal/nichtexistent ist, dann gehört die Mail natürlich spurlos entsorgt, aber pronto. Wer unter solchen Umständen noch Bounces produziert, ist selber ein dreckiger Spammer. Und wird dann auch sehr schnell selber nur noch als solcher behandelt. Und das ist gut so!
Ich teste mit mxtoolbox.com. SPF wird als korrekt bewertet. DKIM hatte ich vom Serveranbieter schon vor einem Jahr mal einschalten lassen, aber irgendwie ist das nicht mehr aktiv... Habe letzte Woche schon darum gebeten, es wieder zu aktivieren. Bin gespannt.
Mir ist mal das Serverzertifikat abgelaufen und schlagartig war ich auf der Blacklist und bin da noch immer drauf. Udo schrieb: > Anfrage bei MS zum Problem hatte zur Antwort: > "IP Not qualified for mitigation" Diese Antwort habe ich auch schon von MS bekommen. Wie das große Firmen machen? Keine Ahnung. Vermutlich mit besserer Verhandlungsmasse als eine Einzelperson.
S. R. schrieb: > Wie das große Firmen machen? Keine Ahnung. Vermutlich mit besserer > Verhandlungsmasse als eine Einzelperson. Nö. Auch (nicht ganz so große) Firmen handeln das Problem so: sie beschäftigen kompetente Admins. Das sind insbesondere auch solche, die Trivialitäten wie die Gültigkeiten von Zertifikaten erstens mit der nötigen Ernsthaftigkeit behandeln und zweitens zumindest die Warnungen ihres Ablaufens automatisieren, idealerweise auch das komplette Handling ihrer Erneuerung...
c-hater schrieb: > Das sehe ich anders. Wenn z.B. die Absenderadresse nachweisbar > illegal/nichtexistent ist, dann gehört die Mail natürlich spurlos > entsorgt, aber pronto. Wenn die Mail für dich ist, oder für das eigene Unternehmen - kein Problem. Wenn du jedoch eine Dienstleistung für Dritte erbringst, wie etwa Hotmail, solltest du vorher prüfen, ob bzw wann du das überhaupt darfst. > Wer unter solchen Umständen noch Bounces produziert, ist selber ein > dreckiger Spammer. Wie ich schon schrieb: Mails am Perimeter der eigenen Mailsphäre, also dem MX Host im Internet, direkt im SMTP-Protokoll abzulehnen, ist kein Problem. Einmal entgegen genommen geht das nicht mehr. Was das sendende System mit nicht vom MX Host entgegengenommener Mail anfängt, ist dessen Problem. Oft wird das sendende System dann seinerseits einen Bounce auslösen, wenn kein Spammer, aber wenn dieser Teil der Mailkette richtig konfiguriert ist, dann ist die Bouncemail kein Spam.
Ich kenne das Problem auch, insbesondere mit Servern von Hetzner. Diese Anleitung hat mir oft schon geholfen, wobei ich mit einem Server immernoch ziemlich hartnäckig in der Blacklist stecke. Muss ich noch mal angehen.. https://docs.hetzner.com/de/robot/dedicated-server/troubleshooting/microsoft-blacklist/
S. R. schrieb: > Wie das große Firmen machen? Keine Ahnung. Vermutlich mit besserer > Verhandlungsmasse als eine Einzelperson. Eher nicht Verhandlungsmasse, sondern darauf achten, dass das eigene Mailsystem nicht von Anderen missbraucht werden kann und dass ausgehende Mails nicht als Spam wahrgenommen werden. Von Missbrauch durch eingefangene Trojaner ganz zu schweigen. Versendet man selbst Massenmails, z.B. an alle Kunden, sollte man Vorsicht walten lassen. Nicht jede Karteileiche nimmt die zigste solche Mail locker. Ist das regelmässig, und es kommen genug zusammen, kann es sinnvoll sein, ein darauf spezialisiertes Unternehmen zu beauftragen.
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c-hater schrieb: > Das sind insbesondere auch solche, die > Trivialitäten wie die Gültigkeiten von Zertifikaten erstens mit der > nötigen Ernsthaftigkeit behandeln Naja, Mails und Zertifikate... Wer es sich leisten kann, im Mailempfang per SSL-Transport ausschliesslich verifizierbare Zertifikate zu akzeptieren: gratuliere! Viele Mailsysteme nutzen im SMTP jedoch weiterhin self signed certficates.
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(prx) A. K. schrieb: > Versendet man selbst Massenmails, z.B. an alle Kunden, sollte man > Vorsicht walten lassen. Massenmails sowieso, aber ich hab halt einen kleinen Mailserver mit Domain und genau mir drauf. DKIM kann ich nicht nutzen, weil ich den DNS-Server nicht ausreichend kontrolliere. c-hater schrieb: > Auch (nicht ganz so große) Firmen handeln das Problem so: sie > beschäftigen kompetente Admins. Dafür scheitern aber auch große Firmen gelegentlich an Zertifikaten. Alternativ könnte man behaupten, dass hinreichend kompetente Admins massiv rar sind oder schlicht trotzdem Fehler machen.
Zunehmend bestellen größere Firmen einfach Office Online oder Google Mail oder... Und je weiter das fortschreitet umso häufiger werden eMails von außerhalb des eigenen Imperiums in Spamfiltern landen. Das Internet zerfällt damit in Teilnetze, die nicht mehr miteinander reden. Genauso wie WhatsApp und Threema und Telegram und Signal und FacebookMessenger und Skype und... längst offene Protokolle wie IRC abgelöst haben. Hatte heute früh gerade so einen Fall. "550 5.7.1 Looks like spam to me. If you think the spam alert is incorrect, please visit our website and let us know." MfG, Arno
Arno schrieb: > Hatte heute früh gerade so einen Fall. "550 5.7.1 Looks like spam to me. > If you think the spam alert is incorrect, please visit our website and > let us know." Dafür brauchst du kein Hotmail. Das kann dir als nigerianischem Prinz auch bei uns blühen, auch ohne Blockliste. Ich gebe mir allerdings Mühe, weder Kunden abzuschrecken, noch die Mitarbeiter zu sehr mit Spam einzudecken. Ist ne Gratwanderung.
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Arno schrieb: > Das Internet zerfällt damit in Teilnetze, > die nicht mehr miteinander reden. Ich würde sagen, es zerfällt in wenige große Teilnetze, die miteinander reden, aber mit dem Rest des Internets nicht mehr. Wenn man sich z.B. die Diskussionen zu HTTP/2 anschaut, dann sieht man auch, wie die Richtungen aussehen. Die großen Spieler bauen sich ihre ultra-komplexen Protokolle und die Kleinen bekommen das, was dabei abfällt oder eben nix. Irgendwann fällt Google auf, dass E-Mail veraltet, schlecht parsbar und überhaupt nicht ordentlich durchdacht entwickelt wurde und macht einen Deal mit ein paar großen Anbietern und ersetzt den Kram. Erst als Zusatzoption, dann gleichberechtigt, und dann wird RFC-Mail abgeschaltet.
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