Auf manchen Kodensatoren(z.B. Wima Kondensatoren) steht ja die Spannungsfstigkeit drauf. Und zwar für AC und DC. Bei AC ist sie immer niedriger. Kann mir jemand erklären warum das so ist? Und ist die AC Spannungsfestigkeit bei allen Frequenzen gleich? Macht Sinus, Rechteck, oder andere Formen einen Unterschied? Und wie ist es bei gepulstem Gleichstrom?
Habe ich noch vergessen: Ist die Spannungsfestigkeit Effektiv oder Amplitude?
Bei AC ist, wenn ich mich richtig erinnere, es der Effektivwert, der abgedruckt ist. Der Spitzenwert ist um Faktor 1,41 höher - und der Kondensator muss schließlich die Spannungsspitze aushalten können.
Kondensatoren schlagen dann durch, wenn die momentan anliegende Spannung zu hoch ist. Bei DC ist halt deren Wert zu hoch, bei AC ihr Spitzenwert (nicht der Effektivwert).
Genau. Bei Wechselspannung wird normalerweise der Effektivwert angegeben. Der ist aber niedriger (um genau zu sein: Bei Sinusspannung um den Faktor 1/Wurzel(2) niedriger).
Elektrofan schrieb: > Kondensatoren schlagen dann durch, wenn die momentan anliegende Spannung > zu hoch ist. Weiß jemand vielleicht, weshalb das Datenblatt explizit DC und AC aufführt? Dem Kondensator ist es doch egal, ob die momentan anliegende Spannung DC oder AC ist, Sinus oder Rechteck. Ihn interessiert doch nur u(t). Die Frage habe ich mir schon des öfteren gestellt. Gruß und frohes Neues.
Alex schrieb: > Dem Kondensator ist es doch egal, ob die momentan anliegende > Spannung DC oder AC ist, Sinus oder Rechteck. Ihn interessiert doch nur > u(t). Danke. Ich habe nähmlich irgenwo was gelesen, wo es heißt, dass die Durchschlagsfestigkeit mit Spannungsschwankungen zu tun hat.
Trotzdem verstehe ich eines nicht. Auf menen Kondensatoren steht nämlich 2000V DC und 700V AC. Aber wenn ich 700*1,41 rechne, kommen nur ca. 990V raus und nicht 2000.
Und misst ein Multimeter bei AC Spannungsmessung den Effektivwert oder die Amplitude?
Die Umrechnung von Ueff auf Uss ist Uss = 2 * Wurzel(2) * Ueff. Mit Ueff = 700 V ergibt sich Uss = 1979,9 V. Passt gut zu 2 kV. Für die Wandlung Ueff/Uss zu Udc gibt es mehrere Verfahren, gängig sind u.a. thermische Konverter.
MOT_Sucht (. schrieb: > Und misst ein Multimeter bei AC Spannungsmessung den Effektivwert oder > die Amplitude? Grundsätzlich den Effektivwert, das kommt aber auch stark auf die Wellenform und das Multimeter an. Billige gehen oft von einem reinen Sinus aus und rechnen mit einem Faktor statt den RMS zu berechnen.
MOT_Sucht (. schrieb: > Und misst ein Multimeter bei AC Spannungsmessung den Effektivwert oder > die Amplitude? Grundsätzlich werden die Instrumente so kalibriert, das sie den Effektivwert von Sinusschwingugen anzeigen. In Wirklichkeit wird aber meist der arithmetische Mittelwert gemessen. Da der Umrech- nungsfaktor von Mittelwert in Effektivwert aber von der Kurvenform abhängt, stimmt die Anzeige nur bei reiner Sinusform. Bei anderen Kurvenformen kommt es zu Messfehlern. Hat man allerdings ein Mess- instrument mit "True RMS"-Gleichrichtung, sollte man bei allen Kur- venformen die richtige Anzeige haben.
ths schrieb: > Die Umrechnung von Ueff auf Uss ist Uss = 2 * Wurzel(2) * Ueff. > Mit Ueff = 700 V ergibt sich Uss = 1979,9 V. Passt gut zu 2 kV. Das würde passen, aber warum 2*Wurzel(2)? Im Internet findet man überall nur Wurzel(2). Nicht mal 2
Du vergisst das "Umpolen" bei Wechselspannung: 230v Ueff geht von ca. -320V bis +320V. Daher der Faktor 2.
Snubber Kondensatoren halten oft 1700V DC aus. Schaut man bei AC, stellt man fest, dass sie je nach Kapazität schon bei 230V AC am Ende sind, weil der Blindstrom der fliessen würde, nur wenige 10mA-100mA gross sein darf. Warum dass so ist, erschliesst sich mir jedoch nicht
ths schrieb: > Die Umrechnung von Ueff auf Uss ist Uss = 2 * Wurzel(2) * Ueff. > Mit Ueff = 700 V ergibt sich Uss = 1979,9 V. Passt gut zu 2 kV. Unsinn. Auf 250V~ Kondensatoren steht of 400V=. Auf 63V~ oft 100V= Wechselstrom belastet Kondensatoren stärker, das ständige Umladen erwärmt über den Umladestrom und Ladungsverschiebung das Dielektrikum, und warme Plastikfolien isolieren schlechter. Seine Kondensatoren sind besonders von der Verschlechterung unter AC betroffen, ggf. weil ihr Einsatzzweck nicht 50Hz Netzwechselspannung sondern 15kHz Fernseherzeilenfrequenz ist. Genaueres sagt das Datenblatt. Ja, es lohnt sich auch, Datenblätter von so profanem Zeug wie Kondensatoren zu lesen.
Also: Ich will mir einen Hochspannungs-MMC aus Wima FKP 1 68nF 2000/700V Folienkondensatoren bauen. Ich habe 30 Stück. 1) Dann habe ich eine 10kv Trafo, der mit 50Hz läuft. hier gelten ja die 700V. Also müsste ich mind. 15 Kondensatoren in Reihe schalten, dass sie die Spannung aushalten. 2) Ich schalte davor einen Brückengleichrichter. muss ich jetzt auch die 15 Kondensatoren in Reihe schalten oder die Amplitude berechnen(10000*Wurzel(2)=14100V) und somit nur 8 in Reihe schalten?
Beachte, nur ganz nebenbei, dass dein Gleichrichter min 30kV sperren können muss...
MaWin schrieb: > ths schrieb: >> Die Umrechnung von Ueff auf Uss ist Uss = 2 * Wurzel(2) * Ueff. >> Mit Ueff = 700 V ergibt sich Uss = 1979,9 V. Passt gut zu 2 kV. > > Unsinn. Ja. Und was für einer. Folienkondensatoren sind ungepolt (die Richtung der U belanglos). Und bezogen auf DC ist in der Hauptsache V_p (=V_peak) maßgeblich. An Elkos (wo das nicht egal ist) leg mal eine UAC - viel Spaß dabei (nicht nur der Knall - die entstehende Sauerei ist "sehr witzig"). MOT_Sucht (. schrieb: > Also müsste ich mind. 15 Kondensatoren in Reihe schalten, dass sie > die Spannung aushalten. Willst Du wirklich FKP für die Glättung von 50Hz AC benutzen? Das sind Typen speziell für HF (dabei @ hohen Umladeströmen), und hierzu sind sie optimal - für 50Hz (/100Hz nach einer Vollwellen- Gleichrichtung (z.B. Graetz-Brücke)) aber "einfach nur verschwendet". Zeige mal Deinen Schaltplan, was genau hast Du vor? Ingo Less schrieb: > Beachte, nur ganz nebenbei, dass dein Gleichrichter min 30kV sperren > können muss... Und genausowenig wie ein HV-Kondensator einfach aus der Anzahl HV : Nennspannung(Einzelbauteil) gebildet werden kann - da warten wohl noch diverse Baustellen.
Methodion-Substitution schrieb: > Willst Du wirklich FKP für die Glättung von 50Hz AC benutzen? Bzw. was erwartest Du überhaupt, wenn Du eine Reihenschaltung von eh schon kleinwertigen Cs anstrebst? Es addieren sich die Kapazitäts-Kehrwerte - und je mehr seriell, um so kleiner die Gesamtkapazität. Simpel bei "lauter gleichen": 1/C_gesamt = 1/C1 + 1/C2 ... + 1/C_n (n = Anzahl der Kondensatoren) Noch mal: Du willst mit einstelligen Nanofarad 50Hz glätten...???
(Nein, 100Hz - das macht aber kaum einen Unterschied.)
MOT_Sucht (. schrieb: > Also müsste ich mind. 15 Kondensatoren in Reihe schalten, dass sie > die Spannung aushalten. Berücksichtige Toleranzen der Bauteile und ungleichmäßiger Isolation, welche dazu führen, dass sich die Spannung nicht gleichmäßig aufteilt.
Ich will die Spannung nicht glätten. Ich will mir eine Teslaspule bauen und frage mich, ob es etwas bringt, die Hochspannung(vom Trafo) gleichzurichten. Ich will halt sparsam nit den Kondensatoren umgehen. Der Trafo ist ein Messwandler, der zur Überwachung von Hochspannungsleitungen genutzt wurde. Ich habe einen mit 10kv/30mA und einen mit 20kv/25mA.
MOT_Sucht (. schrieb: > Ich will die Spannung nicht glätten. Darum geht es nicht. Wenn ein Kondensator weniger Kapazität hat, als die anderen, dann bekommt er entsprechend mehr Spannung ab.
MaWin: Wie so oft ahnungslos und zugleich unverschämt. Eine fatale Mischung. https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0208071.htm
ths schrieb: > MaWin: Wie so oft ahnungslos und zugleich unverschämt. Das stimmt in dem Fall genau nicht. MaWin war der Erste, der die korrekte Antwort gab. Du hingegen hast den mit Abstand größten Schwachsinn des Threads geschrieben! Von wegen, ein Kondi mit 2KV käme schon gut hin, weil 700Vac knapp 2KVss ergäben... Leider wird der Kondi bei 700Vac nur, wie schon vom TO richtig erkannt, max. mit knapp 1KV beaufschlagt. Es war erschreckend genug, daß geschätzte 15 Mann dem TO diese simple Frage nicht beantworten konnten, nur immer auf den 1:1,42 herumritten. Aber du hast echt den Vogel abgeschossen, und wirst jetzt noch frech. Wie immer bei Leuten, die unrecht hatten.
MaWin schrieb: > ths schrieb: >> Die Umrechnung von Ueff auf Uss ist Uss = 2 * Wurzel(2) * Ueff. >> Mit Ueff = 700 V ergibt sich Uss = 1979,9 V. Passt gut zu 2 kV. > > Unsinn. > > Auf 250V~ Kondensatoren steht of 400V=. > > Auf 63V~ oft 100V= Nein, der Daumenwert ist das dreifache. Das hängt aber von der Bauform ab. Genaueres steht im Datenblatt der Hersteller. Das Uss reicht nicht, man muß noch Spannungsspitzen mit einrechnen.
>> Auf 250V~ Kondensatoren steht of 400V=. >> Auf 63V~ oft 100V= So kenne ich das auch. michael_ schrieb: > Nein, der Daumenwert ist das dreifache Du meinst man soll 630V Kondensatoren für Netzspannung verwenden. Das ist meiner Meinung nach noch zu wenig, es sei denn, der Kondensator ist Bestandteil eines Tiefpasses (mit Spule oder Widerstand). Ich verwende für 230V Netzspannung immer Kondensatoren mit 1000V und Triacs mit 800 oder 1000 Volt. > Das Uss reicht nicht, man muß noch Spannungsspitzen mit einrechnen. Du meinst Us, denn der Kondensator sieht zu jeder Zeit nur eine Halbwelle. Spannungsspitzen sind im Aufdruck nicht mit einkalkuliert. Wenn auf einem Kondensator 250V~ steht, dann kannst du davon ausgehen, dass er bei einer Spitze weit über 250V direkt kaputt geht.
Stefan ⛄ F. schrieb: > michael_ schrieb: >> Nein, der Daumenwert ist das dreifache > > Du meinst man soll 630V Kondensatoren für Netzspannung verwenden. Für Netzspannung sowieso nicht!
Ich glaube, so viel ist nicht nötig. In Schaltnetzteilen sind fast immer 400V Elkos verbaut, muss also auch reichen.
MOT_Sucht (. schrieb: > In Schaltnetzteilen sind fast immer > 400V Elkos verbaut, muss also auch reichen. Dort sind sie Bestandteil eines Tiefpasses. Kurze Peaks werden vom Kondensator quasi kurzgeschlossen. Die Peaks verlieren ihre Energie in den Leitungswiderständen, dem Netzfilter und dem PTC/Widerstand von der Einschaltstrombegrenzung. Es gibt kleine Netzteile, wo der 400V Elko direkt ungeschützt hinter dem Gleichrichter liegt. Diese Netzteile sind dafür bekannt, häufig kaputt zu gehen.
Also 2/3 der Kondensatornetzteile sind regelmäßig mit 275V - mit Glück sogar mit 305V - DC ausgestattet. Ja, die gehen auch kaputt, je nach Belastung des 230V-Netzes. Zum Beispiel in den preiswerten Baumarkt-Funksteckdosen...
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