Hat jemand die Vorträge des diesjährigen Online-Kongresses verfolgt? Ich habe erstmal versucht in diesem mit Hipster-Schrift erstellten Fahrplan ein paar interessante Beiträge rauszusieben. So, dann hatte ich die endlich und wurde oft bitterlich enttäuscht. Hey was soll das denn sein? DIE digitale Vereinigung der Republik schlechthin präsentiert sich wirklich wie Podcast/Youtube-Anfänger von vor 10 Jahren. Ton ist oft schrecklich, die Streams pixeln. Was hat man sich immer selber auf die Schulter geklopft was man in Hamburg, Berlin, Leipzig wieder mal für eine fantastische Internetleitung hingelegt hatte. Und dieses Jahr? Man, da war schaue ich lieber weiter Herrn Spieß aus der Schweiz, Herrn Bitbastelei aus der Eifel und sogar den Herrn Proofwood an! Hatte ich zu große Erwartungen?
Oliver S. schrieb: > Man, da war schaue ich lieber weiter Herrn Spieß aus der Schweiz, Echt sooo schlimm?
Oliver S. schrieb: > Hat jemand die Vorträge des diesjährigen Online-Kongresses verfolgt? Ja, durchaus. Oliver S. schrieb: > So, dann hatte ich die endlich und wurde oft bitterlich enttäuscht. Hey > was soll das denn sein? "Früher war alles besser"? Was genau kritisierst du? Inhalt, Bildqualität, ...? Was mir beim Online-Congress einfach fehlt ist die ganze Stimmung und der persönliche Austausch. Das war Schade, aber in Anbetracht der Situation nicht anders sinnvoll möglich. Insgesamt fand ich es aber ganz nett! Oliver S. schrieb: > Man, da war schaue ich lieber weiter Herrn Spieß aus der Schweiz, Herrn > Bitbastelei aus der Eifel und sogar den Herrn Proofwood an! 2/10 Trollpunkten ;-)
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Johannes O. schrieb: > Insgesamt fand ich es aber ganz nett! Ja, "ganz nett" fand ich es auch. Mich stört auch soweit nichts, ich habe nur mehr erwartet als diese amateurhafte Darstellung von ausgerechnet diesem elitären Club.
Soweit ich verstanden habe, hat jeder der Leute mit seinem eigenen Equipment gestreamt, da kann der CCC nix für wenn die technische Qualität nix ist. Manche Leute haben halt scheiß Internet oder eine 3,95€-Webcam. Manche waren in irgendwelchen Studios, das war deutlich bestes FullHD in hoher Bitrate, bei manchen war der Vor/Nach-Engel ein Twitcher mit Superheadset und der Hauptredner ein VGA-First-Time-Youtuber. Technisch war's wie immer teilweise interessant, teilweise Trollmist. Vor allem der Beitrag mit der CIA-Wanze hat mir gut gefallen, aber der Vorträger war grauslig. Schlechte Tonqualität, das Video war mittel-OK. Viel Geschnaufe und Ähm...
Nun ähm Kritik an Video- und Audioqualität und Rednern die Füllwörter verwenden oder eben schlicht keine geübte Redner sind finde ich tut hier nix zur Sache. Das ist der CCC, der technikaffinen Zielgruppe ist sowas ziemlich egal. Wir sind da nicht bei Youtube/Twitch/ ... und müssen möglichst viele Zuschauer anlocken um über Werbung Geld zu verdienen. Wenn das nur wenige Leute gucken die sich für den Inhalt interessieren, dann ist das OK. Aber: Ich kritisiere, dass der Anteil der Technikthemen geringer wird. Im Gegensatz nimmt der Anteil der ganzen Politik/Gender/... Themen größer. Kann man OK finden, der CCC verändert sich eben, finde ich aber nicht gut.
Naja, die reiten schon seit Jahren immer mehr auf der Gender/Autisten/Feministenwelle rum. Das ist aber der CCC, nicht die Vortragenden. Und so dämliche Themen hatten die auch in den letzten Jahren öfter schon.
Jens M. schrieb: > Und so dämliche Themen hatten die auch in den letzten Jahren öfter > schon. Das waren noch Zeiten, als die Datenschleuder gedruckt ins Haus gekommen ist und der Mitgliedsbeitrag in DM zu zahlen war.
Jens M. schrieb: > Und so dämliche Themen hatten die auch in den letzten Jahren öfter > schon. Ich sage auch nicht, dass das dieses Jahr neu war. Es setzt sich eben ein Trend fort den ich nicht mag.
Hier etwas Erfahrung aus erster Hand, ich habe einen Vortrag gehalten. Jens M. schrieb: > Soweit ich verstanden habe, hat jeder der Leute mit seinem eigenen > Equipment gestreamt, Unterschiedlich. Es gab (CCC-)Studios für Voraufzeichnung oder Live-Vortrag. Alternativ geht auch das eigene Zuhause mit eigenem Equipment. Studio-Live-Aufnahme war unmöglich für uns, da unser Slot um 20:00-21:00 war... (Ausgangsbeschränkungen...) Auch eine Aufzeichnung im Studio wäre mit 2 Personen/Hausständen + Aufnahmeteam verbunden gewesen. Also wurde das im kleinstmöglichen Kreis frühzeitig zuhause gemacht, ganz Corona-Regelkonform. > da kann der CCC nix für wenn die technische > Qualität nix ist. Exakt. Das kannst du mit niedrigem Aufwand machen oder mit hohem Aufwand. Letztendlich ist es für mich als Vortragenden DEUTLICH aufwändiger als ein Vor-Ort Vortrag. Folienvorbereitung etc. mussten wir zwar genauso machen, aber Video + Ton + Schnitt war letztendlich bei uns. Es ist nicht nur so, dass hilfreiches Equipment zuhause teils nicht vorhanden ist, auch das ganze außenherum braucht Aufwand. Das sind insgesamt nochmal ein paar Tage zusätzlich, wenn es schön werden soll. > Manche Leute haben halt scheiß Internet oder eine 3,95€-Webcam. Ja, Internet ist ein Unsicherheitsfaktor, siehe weiter unten nochmal. Die ganze Infrastrukur außenherum ist auch nicht trivial. Ich habe ein paar Stunden vor dem Vortrag mit dem, ich nenne es jetzt mal Übertragungs-Studio, gesprochen. Es war für mich sehr beeindruckend zu sehen, was dort an Technik aufgefahren wurde, wieviele Leute beteiligt sind, was alles gemacht werden muss. Auch wenn der Talk voraufgezeichnet war: Anmoderation ist afaik live und auch das Q&A am Ende ist wieder live. Da müssen die Übergänge passen, die richtigen Leute zum richtigen Zeitpunkt bereit sein. Das ist leider von außen nicht sichtbar. Die Beteiligten dort leisten aber alle sehr gute Arbeit, sehr freundlicher Umgang miteinander. Für mich war das sehr angenehm. > Manche waren in irgendwelchen Studios, das war deutlich bestes FullHD in > hoher Bitrate, bei manchen war der Vor/Nach-Engel ein Twitcher mit > Superheadset und der Hauptredner ein VGA-First-Time-Youtuber. Das kann teils mit Live vs. Voraufgezeichnet zusammenhängen. Ein Video mit höchster Bitrate vorab bereitzustellen ist trivial. Wenn es aber ein Live-Q&A gibt, am besten noch mit mehreren Personen, die an verschiedenen Orten sitzen, dann kann das anders aussehen. Beispielsweise mit Jitsi haben wir das gemerkt, dass aus unbekannten Gründen die Qualität teils massiv runtergeht. Eventuell war beim Kollegen der Uplink schlecht, bei mir liefs nämlich. Das ist alles vorab nicht planbar. Besonders während der Weihnachtsabende kann ich mir vorstellen, dass die Netze bereits gut am glühen sind... Gustl B. schrieb: > Aber: > Ich kritisiere, dass der Anteil der Technikthemen geringer wird. Im > Gegensatz nimmt der Anteil der ganzen Politik/Gender/... Themen größer. In den Vorträgen sitzen aber auch Leute drin, d.h. diese Themen werden durchaus angenommen. Es ist ja nicht so, dass der CCC allein die Themen bestimmt. Vorträge kann jeder einrichen, also nur zu :-)
Nick M. schrieb: > Das waren noch Zeiten, als die Datenschleuder gedruckt ins Haus gekommen > ist und der Mitgliedsbeitrag in DM zu zahlen war. Und die Leute wussten auch noch, wo dieses Loge aus dem Fernseher und den Strippen mit dem Knoten drin herkam. Gustl B. schrieb: > Ich sage auch nicht, dass das dieses Jahr neu war. Es setzt sich eben > ein Trend fort den ich nicht mag. Tja, Gender*innen machen auch vor dem CCC nicht halt.
Johannes O. schrieb: > In den Vorträgen sitzen aber auch Leute drin, d.h. diese Themen werden > durchaus angenommen. > Es ist ja nicht so, dass der CCC allein die Themen bestimmt. Vorträge > kann jeder einrichen, also nur zu :-) Na klar. Aber dadurch, dass der CCC fast beliebige Themen erlaubt kann sich der Schwerpunkt auch schnell von einer Hackerveranstaltung zu einer Hipsterveranstaltung verlagern. Und das stößt dann die Hacker eher ab. Wenn ich mir bei einem Vortrag vorher gut überlegen muss was wie gegendert werden muss und nach welchem aktuell gültigen Leitfaden weil es sonst irgendwelche Creepercards hagelt, dann halte ich dort eben lieber keinen Vortrag und überlasse das Feld den bunten Einhörnern. Jens M. schrieb: > Tja, Gender*innen machen auch vor dem CCC nicht halt. Naja der CCC hat leider verpennt ein Themengebiet zu definieren das nicht verlassen werden darf. Oder zumindest ein Kernthemengebiet das immer z. B. >50% der Inhalte aus machen muss.
Gustl B. schrieb: > Naja der CCC hat leider verpennt ein Themengebiet zu definieren das > nicht verlassen werden darf. Oder zumindest ein Kernthemengebiet das > immer z. B. >50% der Inhalte aus machen muss. Das wäre dann ja diskriminierend! So geht das doch nicht!
Der CCC ist leider von ner Hackergemeinschaft zu ner politischen Partei mutiert, mit allen Nachteilen einer Partei, es allen "Recht machen" zu müssen. Leider. :-(( mfg
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Gustl B. schrieb: > Das ist der CCC, der technikaffinen Zielgruppe ist sowas > ziemlich egal. Wir sind da nicht bei Youtube/Twitch/ ... und müssen > möglichst viele Zuschauer anlocken um über Werbung Geld zu verdienen. Ich halte mich auch für technik-affin und gerade deswegen erwarte ich ein ordentliches Bild und nicht so ein Geruckel aus einer 3,95€-Webcam und einen Ton wie aus dem Bahnhofsklo. Und die vielen Technik-Youtuber bieten ihren Zuschauern bestimmt nicht nur wegen des Geldes ein gutes Bild und einen ordentlichen Ton. Es muss sicher nicht die momentan vollkommen überteuerte FullHD-Logitech sein aber bei DER Veranstaltung des Jahres hätte ich persönlich eben mehr erwartet.
Oliver S. schrieb: > Ich halte mich auch für technik-affin und gerade deswegen erwarte ich > ein ordentliches Bild Soll man das wirklich so verstehen ... Toller Beitrag: FullHD 78-fache Gender-Deklination von "Hacker*in" Schlechter Beitrag: VGA-Auflösung über Methoden wie man gelöschte UV-EPROMS doch noch auslesen kann. Inkl. Schaltungsbeschreibung. Ich seh das so, dass mir der Inhalt weitaus wichtiger ist wie alles Andere. Da ist es mir dann echt egal, ob der Sprecher gut rasiert war oder die Sprecherin schöne Augen hat, die durch professionelle Ausleuchtung noch besser zur Wirkung kommen. Ja, das ist übertrieben!
Oliver S. schrieb: > Es muss sicher nicht die momentan vollkommen überteuerte FullHD-Logitech > sein aber bei DER Veranstaltung des Jahres hätte ich persönlich eben > mehr erwartet. Johannes O. hat doch oben sehr gut dargelegt wieso die (mediale) Qualität teilweise nicht so toll war. Ich bin mir sicher da hat jeder draus gelernt. Sollte es dieses Format so wieder geben (müssen) wird man sicher im Vorfeld ein paar Punkte anders angehen.
Johannes O. schrieb: > ich habe einen Vortrag gehalten Vom Namen und der Zeit her schließe ich auf "Hacking German Elections"? Johannes O. schrieb: > aber Video + Ton + Schnitt war letztendlich bei > uns. Es ist nicht nur so, dass hilfreiches Equipment zuhause teils nicht > vorhanden ist, auch das ganze außenherum braucht Aufwand. Wurde dann da Software vorgeschlagen mit Anleitung? Auch wenns nur um sowas "banales" wie Folien einblenden geht.
Mw E. schrieb: > Wurde dann da Software vorgeschlagen mit Anleitung? > Auch wenns nur um sowas "banales" wie Folien einblenden geht. Nachdem das in den letzten Jahren in real ja eigentlich schon gut geklappt hat hätte ich jetzt nicht viel anderes erwartet als da (Folien/Folien + Redner(in) in klein/Redner(in), nur halt mit "HomeOffice" statt "Redner(in) am Pult". Das man sowas als Otto-Normal nicht unbedingt schnell hinbekommt glaub ich sofort, andererseits hatte man ja Zeit und hätte zumindest die Vorträge vorbereiten können.
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Gustl B. schrieb: > Und das stößt dann die Hacker eher ab. Wenn ich mir bei einem Vortrag > vorher gut überlegen muss was wie gegendert werden muss und nach welchem > aktuell gültigen Leitfaden weil es sonst irgendwelche Creepercards > hagelt, dann halte ich dort eben lieber keinen Vortrag und überlasse das > Feld den bunten Einhörnern. Musst du Technik gendern? Warum sollte sich jemand*in, der/die einen Technikvortrag hält darüber Gedanken machen? Das Risiko, da was falsch zu machen liegt doch eher bei den nichttechnischen Themen.
Reinhard S. schrieb: > Nachdem das in den letzten Jahren in real ja eigentlich schon gut > geklappt hat hätte ich jetzt nicht viel anderes erwartet als da > (Folien/Folien + Redner(in) in klein/Redner(in), nur halt mit > "HomeOffice" statt "Redner(in) am Pult". Der Redner im Homeoffice muss sich aber um alles selbst kümmern (Hardware, Videoschnitt, Belichtung, Tontechnik, Ausgestaltung der Umgebung, Internetanbindung...). Der Redner in der Kongresshalle stellt sich einfach ans Pult und redet während im Hintergrund das 10-köpfige Team am reibungslosen Ablauf werkelt. Nur so kriegt man ein gleichbleibend hohes Niveau hin. Man glaubt garnicht was für ein Riesenaufwand ein einigermaßen professioneller Youtube-Clip macht. Von dem her ist das Ergebnis vom CCC nicht verwunderlich. Ich gehe davon aus, sollte sich das Event so wiederholen, dass man den Rednern mehr Hilfestellung in Form von Tipps/Best-Practises und Richtlinien gibt.
Le X. schrieb: > einigermaßen professioneller Youtube-Clip macht. Die Frage ist doch was das Ziel ist. Viele Youtube Clips da draußen sehen so gut und professionell aus weil der Ersteller das Beruflich macht und gerade weil das so gut aussieht (viel) Geld mit Werbung verdient. Der ist darauf angewiesen und er hat die Zeit das zu machen und da stehen auch oft Firmen dahinter. Hier geht es um Leute aus der Wissenschaft/Forschung/Hacker/Bastler/... die verbringen ihre Zeit mit dem was sie da eben präsentieren. Beides gleichzeitig, also professionelle Redner mit tollem Video und tolle wissenschaftliche Arbeit geht eben selten. Vor allem weil die ja gerade kein Geld daran verdienen. Es gegt darum Information an Leute weiterzugeben. Dazu genügt eigentlich: - Audio, das sollte verständlich sein, aber ich sehe keinen Grund wieso z. B. Atemgeräusche oder leichtes Rauschen den Informationsgehalt schmälern sollten. - Bilder/Video von den Folien. Ich sehe auch keinen Grund wieso man den Redner sehen sollte. Ja, ist schön, Mimik, Gestik, aber welchen Mehrwert bringt das am Ende? Ich will eine kompetente verständliche Erklärung und wenn dabei Schaubilder oder Animationen gezeigt werden, dann will ich die auch sehen können. Aber was haben sie wieder gemacht wenn Folien zu sehen sind? Den Redner unten auch noch eingeblendet. Dadurch bekommt die Folie nurnoch grob 1/2 der ganzen Videofläche. Toll wenn da Grafiken und kleiner Text drauf sind.
Beachtet bitte, das das Ganze durch Corona mehr oder weniger "zusammengehauen" wurde. Und das die Freaks zum großen Teil Amateure sind. Mich hat nur Andy Maguhn enttäuscht. :-((( Die Führung des CCC weiß schon seit 20 Jahren, wie weit es mit der Sicherheit der Telefonanschlüsse in der berliner Marienstraße bestellt ist. Und dann verhalten sich alle wie lütte Jungs und schauen nur mal alle paar Jahre durch Zufall in die Telefone! :-O Da schafft der Donnerhacker mit Freund Rieger ein Cryptotelefonsystem und dann läßt Andy sich vorführen! :-((( Sogar in der Landwirtschaft muß man Verantwortung zeigen und da öfter reinschauen, wenn man keinen Ärger haben möchte! :-P mfg
> Gustl B. schrieb: >> Ich kritisiere, dass der Anteil der Technikthemen geringer wird. Im >> Gegensatz nimmt der Anteil der ganzen Politik/Gender/... Themen größer. > In den Vorträgen sitzen aber auch Leute drin, > d.h. diese Themen werden durchaus angenommen. Sicherlich, denn wenn man ein Thema X behandelt, dann zieht man damit Leute an, die gerne Thema X behandelt sehen wollen. Egal, ob Thema X relevant ist oder nicht. > Es ist ja nicht so, dass der CCC allein die Themen bestimmt. Vorträge > kann jeder einrichen, also nur zu :-) Einreichen kann jeder, angenommen werden nicht. Stefan H. schrieb: > Musst du Technik gendern? Die Zielgruppe beim CCC besteht einerseits aus Technikern und andererseits aus Politik/Gender/...-affinen. Letztere verlangen das, unabhängig vom Thema. Im CCC-Umfeld lautet die Antwort daher eindeutig "ja".
~Mercedes~ . schrieb: > Beachtet bitte, das das Ganze durch Corona mehr oder > weniger "zusammengehauen" wurde. Und das die Freaks zum > großen Teil Amateure sind. Der CCC ist schon lange nicht mehr das was er mal war - inzwischen unterwandert bzw. eine andere Form von Staatsfunk.
Mw E. schrieb: > Johannes O. schrieb: >> ich habe einen Vortrag gehalten > Vom Namen und der Zeit her schließe ich auf "Hacking German Elections"? Gut kombiniert! > Johannes O. schrieb: >> aber Video + Ton + Schnitt war letztendlich bei >> uns. Es ist nicht nur so, dass hilfreiches Equipment zuhause teils nicht >> vorhanden ist, auch das ganze außenherum braucht Aufwand. > > Wurde dann da Software vorgeschlagen mit Anleitung? > Auch wenns nur um sowas "banales" wie Folien einblenden geht. Soweit ich mich erinnere, hatten wir keine klare Softwarevorgabe. Das ist auch schwierig, weil je nach Thema, Betriebssystem des Vortragenden, Vortragskonzept, die Sache anders aussehen kann. Was relativ klar definiert wurde war das Videoformat. Format, Video-Bitrate, Ton, Container, ... Nur für das Q&A am Schluss, da war die Aussage, dass Jitsi+Chrom(ium) am besten funktioniert. Allgemein sollte aber "such dir eine Aufnahmesoftware" für die wenigsten der Vortragenden ein Problem darstellen. Zur Not kannst du die Folien mit Powerpoint machen, den Bildschirm dann teilen, und das Live vorstellen. Der Vollständigkeit halber: Bei uns war die Software eine Mischung aus OBS (Video+Greenscreen+Tonaufnahme), FFMPEG (Konvertieren), Kdenlive/Melt (Schneiden), Xbox-Game Bar (Aufzeichnung Folien). Folien selbst in Powerpoint, Grafiken in Inkscape und teils Gimp. Und ja, es ist ein Aufwand! Le X. schrieb: > Der Redner in der Kongresshalle stellt sich einfach ans Pult und redet > während im Hintergrund das 10-köpfige Team am reibungslosen Ablauf > werkelt. Exakt. Ich habe auf dem Camp einen Vortrag vor-Ort gehalten, da wurde mir vieles abgenommen was ich dieses Jahr selbst tun musste. So haben die beispielsweise ihre Leute an den Kameras, ein Team von Tontechnikern, Leute die das Live schneiden/mischen, Bühne vorbereiten, ... Das Problem ist einfach: Ich kann das zwar alles "irgendwie", die Leute vor-Ort sind definitiv besser und haben da auch mehr Erfahrung. Auch das Equipment ist schöner (Mikros direkt zum dranhängen ans Hemd, Profikameras etc.) Gustl B. schrieb: > Aber was haben sie wieder gemacht wenn Folien zu sehen sind? Den Redner > unten auch noch eingeblendet. Dadurch bekommt die Folie nurnoch grob 1/2 > der ganzen Videofläche. Toll wenn da Grafiken und kleiner Text drauf > sind. Das nervt mich auch teils ziemlich. Ich hatte das letztendlich so gelöst: Rechts unten ist Platz auf den Folien reserviert, da kommt kein Inhalt hin. Dort haben wir hernach unser Bild von uns selbst "hingeschnitten". Damit konnten die Folien immer im Vollbild bleiben, wir sind dennoch sichtbar. Gustl B. schrieb: > Es gegt darum Information an Leute > weiterzugeben. Dazu genügt eigentlich: > > - Audio, das sollte verständlich sein, aber ich sehe keinen Grund wieso > z. B. Atemgeräusche oder leichtes Rauschen den Informationsgehalt > schmälern sollten. > - Bilder/Video von den Folien. Sehe ich weitgehend genauso. Solange bei den Infos nichts verloren geht ist mir die Video/Audio-Qualität als Zuhörer nicht so sehr wichtig. Robert K. schrieb: > ~Mercedes~ . schrieb: >> Beachtet bitte, das das Ganze durch Corona mehr oder >> weniger "zusammengehauen" wurde. Und das die Freaks zum >> großen Teil Amateure sind. > Der CCC ist schon lange nicht mehr das was er mal war - inzwischen > unterwandert bzw. eine andere Form von Staatsfunk. Wie kommst du zu diesem Schluss? Kann das gerade nicht nachvollziehen.
~Mercedes~ . schrieb: > Und dann verhalten sich alle wie lütte Jungs und > schauen nur mal alle paar Jahre durch Zufall in die Telefone! :-O Du unterstellst ihm also, dass er zu wenig paranoid war. Gut, kann man machen. Wenn du dir mal anguckst was in das Telefon eingebaut wurde, dann zeigt das aber wie krass gut die Gegner sind. Das war eine Platine mit vielen Bauteilen und Zeug die von den Abmaßen genau in dieses Telefon passt. Das macht man nicht für ein Ziel. Da hat man Geld in die Hand genommen und für diese Telefonserie eine Abhörhardware gebaut - und vermutlich auch für viele weitere Telefonmodelle. Wenn du als Aktivist mit solchen krass überlegenen Gegnern rechnest, dann bleibt doch nix anderes übrig als entweder aufzugeben oder vollständig verrückt zu werden. Wo ist denn auch der Unterschied ob er einmal im Jahr, einmal im Monat oder einmal die Woche seine Telefone aufmacht? Selbst bei einmal die Woche kann es sein, dass die Verwanzung schon 6 Tage her ist. Ich denke das ist Selbstschutz. Man weiß, dass man bei dem Gegener maximal paranoid sein müsste. Aber man weiß auch, dass das die Gesundheit nicht lange zulässt und das Sozialleben dann sowieso verloren ist. Also wählt man einen etwas leichteren Mittelweg den man noch für gut genug hält. ~Mercedes~ . schrieb: > Da schafft der Donnerhacker mit Freund Rieger ein > Cryptotelefonsystem Beachte: Es wurde hier nicht die Crypto geknackt. Es wurde direkt eine Wanze installiert die das analoge Audio von Lautsprecher und Mikrofon abgreift. Die Buchempfehlung ist: Security Engeneering Das Fazit daraus ist ganz grob, dass man immer genau wissen sollte mit welchem Angreifer man es zu tun hat, welche Mittel der hat und dass der beste Schutz an einer Stelle nix bringt wenn andere Stellen schlechter geschützt sind. Das beste Türschloss bringt dir nix wenn ein Mitbewohner einen vermeintlichen Klemptner der vorgibt etwas ablesen zu müssen unbeaufsichtig in deinem Zimmer machen lässt. Robert K. schrieb: > inzwischen > unterwandert bzw. eine andere Form von Staatsfunk. Unterwandert oder einfach offen überrannt von Einhörnern ja, aber Staatsfunk garantiert nicht.
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Gustl B. schrieb: > Unterwandert oder einfach offen überrannt von Einhörnern ja, aber > Staatsfunk garantiert nicht. natürlich indirekt, ganz doof sind die auch nicht. Johannes O. schrieb: > Wie kommst du zu diesem Schluss? Kann das gerade nicht nachvollziehen. ich weiß das von einem Freund und dessen Erlebnis war relativ eindeutig - Du darfst von Unterwanderung ausgehen.
Robert K. schrieb: > natürlich indirekt, ganz doof sind die auch nicht. Man sollte keine Verschwörung vermuten wenn das auch ganz ohne Verschwörung von selbst genauso hätte passieren können. So Gruppen wie die mit den Gendersternchen sind auf der Suche nach Reichweite, nach Bühnen. Und der CCC ist einer der wenigen Vereine der (fast) Jeden rein lässt und kein festgeschriebenes Themenfeld hat. Wenn du hier in den Sportverein eintrittst und dann dort die Sparte Harrenchor aufmachen willst, dann lachen die mal kurz und sagen nein. Du kannst eintreten, klar, aber mehr wie Sport ist da eben nicht. Beim CCC kannst du aber eintreten und wenn genug Leute mit ähnlichen Themen eintreten, dann können die den Schwerpunkt neu setzen. Der CCC ist also für solche Gruppierenungen sehr attraktiv, die gehen da von selbst hin. Und das war ja auch nicht ungewollt, man will ja Heimat von Leuten werden die sonst ausgegrenzt werden und denen helfen. Nur gibt es eben Leute die aus z. B. politischen grüden ausgegrenzt werden und denen man tatsächlich helfen und sie aufnehmen sollte, und es gibt aber auch viele die wegen "Spinnerei" ausgegrenzt werden. Denen sollte man nicht unbedingt eine Bühne bieten.
Nick M. schrieb: > Schlechter Beitrag: VGA-Auflösung über Methoden wie man gelöschte > UV-EPROMS doch noch auslesen kann. Inkl. Schaltungsbeschreibung. Wo ist der Beitrag? https://media.ccc.de/c/rc3 Würde mich noch interessieren, Feministitische Ökocoronanazis eher weniger.
Rote T. schrieb: > Wo ist der Beitrag? Willst du damit sagen dass die Generdeklination von "Hacker" tatsächlich stattfand oder interessiert dich das Thema?
Rote T. schrieb: > Wo ist der Beitrag? Das war vermutlich ein fiktives Beispiel um etwas deutlich zu machen.
Gustl B. schrieb: > Das war vermutlich ein fiktives Beispiel um etwas deutlich zu machen. Sorry, ich dachte das wäre ein Vortrag dort gewesen, hätte mich noch interessiert. Alles andere eigentlich nicht, entweder völlig abgehoben oder total uninteressant.
Gustl B. schrieb: > Das war vermutlich ein fiktives Beispiel um etwas deutlich zu machen. Nicht völlig fiktiv. Das Thema existiert. Und Antworten dazu auch. Aber ich hab die Antwort nicht beim CCC gefunden. Aber das Thema ist trotzdem interessant und wäre auch für den CCC durchaus passend. Ich hab nach dem Artikel gesucht, aber natürlich nicht mehr gefunden. Auf YT gibt es einen Vortrag zu einer Möglichkeit: https://www.youtube.com/watch?v=0_jyVflKjAE Aber bevor ihr mich dafür schlagt, ich wäre beinahe eingeschlafen dabei, kurz die Erklärung. Wenn man mit der Versorgungsspannung für das EPROM runtergeht, lassen sich teil-gelöschte Bits wieder lesen. Man muss natürlich auch die Versorgungsspannung / Schaltschwellen für A0 ... Axx und D0 ... D7 anpassen. Die andere Methode ist weitaus interessanter, aber auch destruktiv. Man programmiert das EEPROM neu, aber mit 1/100 der lt. Datenblatt nötigen Zeit. Dann liest man aus und vergleicht mit den vorherigen Daten. Das macht man paarmal, bis sozusagen die "Untiefen" der Daten aus dem "Wasserspielgel" rausschauen. Das funktioniert darum, weil beim Löschen oft nicht komplett auf Null gelöscht wird, sondern nur auf 40%. Gibt man 15% Ladung wieder dazu, dann erkennt man die gelöschten jetzt mit ihren 55%. Das ganze natürlich umgekehrt, weil gelöscht == 0xFF. Verstanden? Oder muss ich den Artikel suchen? War ein Schwede/Norweger der an der Stanford Uni arbeitete. So hab ich es zumindest bei mir im Hirn hinterlegt. Aber mglicherweise sind da auch schon paar Bits gekippt. :-)
Nick M. schrieb: > Wenn man mit der Versorgungsspannung für das EPROM > runtergeht, lassen sich teil-gelöschte Bits wieder lesen. Interessant wäre dagegen die Übertragung der Methode auf den Flash-Speicher von SSD, SD-Karten und USB-Sticks.
Dieter D. schrieb: > Interessant wäre dagegen die Übertragung der Methode auf den > Flash-Speicher von SSD, SD-Karten und USB-Sticks. DIch bin auf Artikel-Titel gestoßen die das vermuten lassen. Gesucht hab ich "PROM erased recovery". Können natürlich auch "undelete" Artikel gewesen sein.
Gustl B. schrieb: > - Audio, das sollte verständlich sein, aber ich sehe keinen Grund wieso > z. B. Atemgeräusche oder leichtes Rauschen den Informationsgehalt > schmälern sollten. Gleichmäßiges Rauschen ist ok. Schauferei oder Ähmerei stört den Sprechfluss, und aufgrund der hohen Dynamik auch im Stream, denn dann bricht die Audioqualität kurz weg, wohl wegen AGC. Gustl B. schrieb: > Ich sehe auch keinen Grund wieso man den Redner sehen sollte. Aus dem gleichen Grund warum im Internet Smileys verwendet werden: Der Mensch kommuniziert mit den Augen, auch wenn er hört. Es fördert das Verständnis wenn man dem Redner dabei zusehen kann, zumindest wenn er emotional wird. Gustl B. schrieb: > Aber was haben sie wieder gemacht wenn Folien zu sehen sind? Den Redner > unten auch noch eingeblendet. Dadurch bekommt die Folie nurnoch grob 1/2 > der ganzen Videofläche Das ist allerdings natürlich dämlich. Wenn sich der Redner auf die Folie bezieht, sollte die auch zu sehen sein. Quatscht er ein wenig aus dem Nähkästchen, ist es besser, ihn größer zu machen. Bei den letzten C3's hat das eigentlich auch gut geklappt, weil der Regisseur den Hebel im Griff hatte. Johannes O. schrieb: > Solange bei den Infos nichts verloren geht > ist mir die Video/Audio-Qualität als Zuhörer nicht so sehr wichtig. In hoher Auflösung plus Bitrate ist Platz für lesbare Folien plus Sprecher. Beim Audio reicht dem Gehirn erstaunlich wenig, aber es muss gleichmäßig sein. Störgeräusche sind genau wie Pixel im Bild. Gustl B. schrieb: > Wo ist denn auch der Unterschied ob er > einmal im Jahr, einmal im Monat oder einmal die Woche seine Telefone > aufmacht? Selbst bei einmal die Woche kann es sein, dass die Verwanzung > schon 6 Tage her ist. Der Gerät war versiegelt. Das Siegel war leider genau wie das Display verbrannt, und Siegel nachsehen dauert 4 Sekunden. Gustl B. schrieb: > Man weiß, dass man bei dem Gegener > maximal paranoid sein müsste. Eine Kamera im Flur die in die Cloud & auf's Handy meldet wenn einer zur Tür reinkommt hätte schon geholfen oder?
Jens M. schrieb: > ... in die Cloud ... In diesem Falle hätte das nichts gemacht, außer dass es dem Gegner noch eine zusätzliche Arbeitsstunde für einen IT-Spezialisten im Homeoffice gekostet hätte. Bei einem Aufwand von vermutlich 3x8h für die Dienstreise von zwei Personen eigentlich nur Peanuts.
Nuja, wenn die Kamera im Moment der Türöffnung ein hübsches Gesicht auf dein Handy beamt, ist es da. Die kann dann zwar offline gehen oder sogar gewanzt werden, aber die Meldung mit dem Bild weist dich ja schonmal drauf hin, das da irgendwer ohne Schlüssel rumgelatscht ist. Das alleine sollte doch schon reichen. Ein Türkontakt mit MQTT ginge auch. Oder: Irgendwas, was man von außen mit Kurzstreckenfunk aktivieren und abfragen kann. Rausgehen, einschalten, fällt ab wenn Tür geöffnet wird. Bei Wiederkehr vor Öffnen von Außen Zustand kontrollieren. Noch an? OK. Sonst gleich 110 anrufen. Da Einzelstück nicht sofort manipulierbar, und wenn es entdeckt wird ist es zu spät. Oder überseh ich da was?
Jens M. schrieb: > Das Siegel war leider genau wie das Display > verbrannt, und Siegel nachsehen dauert 4 Sekunden. Gut eine Nachlässigkeit. Aber wirfst du ihm jetzt vor, dass er ein Mensch ist und manchmal nicht alles bedenkt? Jens M. schrieb: > Eine Kamera im Flur die in die Cloud & auf's Handy meldet wenn einer zur > Tür reinkommt hätte schon geholfen oder? Klar, aber will man seine Wohnung mit Kameras ausrüsten? Das ist noch ein Gerät mehr, dass manipuliert werden könnte wenn es am Netz hängt. Natürlich kann man seine Wohung zur Festung machen und gut überwachen, aber dann hat man auch psychisch aufgegeben und innerlich zugegeben, dass einem der Gegner sehr wahrscheinlich deutlich überlegen ist. Das ist dann auch kein gutes Gefühl mehr. Ziel ist es für das eigene Wohlbefinden ein möglichst normales Leben zu leben und nicht dauernd durch Technik daran erinnert zu werden, dass da vielleicht Jemand hinter einem her ist gegen den man sich schützen muss.
Jens M. schrieb: > Oder überseh ich da was? Wenn er ständig sein Telefon auseinandergebaut hätte, hätten sie anders verwanzt. Ihm daraus jetzt einen Strick zu drehen finde ich etwas vermessen.
Gustl B. schrieb: > Aber wirfst du ihm jetzt vor, dass er ein > Mensch ist und manchmal nicht alles bedenkt? Janein. Einerseits macht man den Aufwand mit Cryptotelefonie und versiegelten Geräten (was ja schon ein wenig Paranoia oder Verdacht braucht), andererseits kontrolliert man das dann nicht. Das ist Nachlässigkeit, aber ich gebe zu, Jahrelang bei jeder Wiederkehr nach Abwesenheit jedes Teil umdrehen und die Siegel kontrollieren würde ich wahrscheinlich auch irgendwann bleiben lassen. Gustl B. schrieb: > Klar, aber will man seine Wohnung mit Kameras ausrüsten? Wollen nicht, aber wenn du weißt das jemand regelmäßig nicht nur deine Bude untersucht sondern sogar aktiv an deinem Eigentum manipuliert und versucht "neben dir zu sitzen und dir zuzuschauen", dann ist m.E. der Moment gekommen wo man sowas in Betracht ziehen sollte. Vielleicht auch nur, um denen zu zeigen das man weiß das sie da sind. Machen die ja auch, siehe "der blaue Handschuh in der Küche" und "der Penner mit der Kamera". Gustl B. schrieb: > aber dann hat man auch psychisch aufgegeben und innerlich zugegeben, > dass einem der Gegner sehr wahrscheinlich deutlich überlegen ist. Wer nicht kämpft hat schon verloren. Gustl B. schrieb: > Das > ist dann auch kein gutes Gefühl mehr Jeder bei dem Eingebrochen wurde weiß das. Das Gefühl das ein Fremder da war ist schon schlimm genug, aber die Unsicherheit was er da gemacht hat ist zermürbend. Gustl B. schrieb: > Ziel ist es für das eigene Wohlbefinden ein möglichst normales Leben zu > leben und nicht dauernd durch Technik daran erinnert zu werden, dass da > vielleicht Jemand hinter einem her ist gegen den man sich schützen muss. Das finde ich schizo. Wenn man ein normales Leben führen will und der Gegner terroristische Methoden anwendet, ist Ignoranz der richtige Weg? Achja wird schon nicht so schlimm sein. Er benutzt Kryptophone, verschlüsselte Kommunikation und manipulationssichere Türschlösser, das ist m.E. schon genug Paranoia. Die sei ihm zugestanden, versteh mich nicht falsch, aber wenn man dann trotzdem merkt "ich hab die Hürden hoch gesetzt, und trotzdem versucht der andere es nicht nur, er besucht mich tatsächlich, nur um mich zu ärgern", dann soll man einfach aufgeben? Entweder ist dir deine Privatheit wichtig, dann versuche sie so hoch zu setzen wie es geht, und das erfordert Technik, denn es geht um Technik. Oder gib dich dem Schicksal hin, mach da ein 5€-Schloss in die Tür, benutz Windows mit Outlook und wunder dich nicht das du nie alleine bist. S. R. schrieb: > Wenn er ständig sein Telefon auseinandergebaut hätte, hätten sie anders > verwanzt. Es hätte vermutlich gereicht das Siegel zu kontrollieren. Einmal jeden Morgen. Anpacken umdrehen hinkucken hinstellen. Und vermutlich sind andere Geräte auch verwanzt, evtl. sogar inklusive der Crypto im Fon. Mich hätte interessiert ob der Schaden am Siegel aufgefallen wäre. Vermutlich waren die zweimal da, einmal zur Inventur und dann zur Montage. Das heißt aber auch, das die das Siegel hätten replizieren können und es vermutlich auch gemacht haben. Ein Grund mehr, eine Falle zu stellen, die als Einzelstück nicht als Replikat gekauft werden kann. Schon 007 hat vor 50 Jahren ein Haar mit Spucke an eine Schranktür geklebt. S. R. schrieb: > Ihm daraus jetzt einen Strick zu drehen finde ich etwas > vermessen. Einen Strick drehe ich ihm nicht. Der Vortrag war sehr interessant, ein Einblick in was man sich da einlässt bloß weil man einen kennt der einen kennt von dem man nix weiß. Das ist aber m.E. kein Grund die Maßnahmen die man sich ausgedacht hat nicht zu nutzen und regelmäßig auf dem Stand zu halten. Ich wette, das er täglich apt-get upgrade macht. ;) Von daher war das auch eher ein Bericht das er selber sagt "ich hätte nie gedacht das das passieren kann". Ich hatte auch das Gefühl das er resigniert hat, find ich schade. Kann natürlich auch sein, das er über seine Maßnahmen nicht spricht, um nichts zu verraten, aber man muss davon ausgehen das die richtigen Leute eh Bescheid wissen....
Jens M. schrieb: > Vielleicht auch nur, um denen zu zeigen das man weiß das sie da sind. Das wäre für mich ein Grund. Einfach um öffentlich Videos und Fotos von meinen Überwachern zu posten. Jens M. schrieb: > Wer nicht kämpft hat schon verloren. Richtig, aber man will eben auch ruhige Momente ohne Kampf. Andy macht das jetzt schon echt lange, ich glaube der ist so langsam durch. Vor allem stelle ich es mir sehr zermürbend vor nie auch nur einen Teilsieg zu erringen. Das liegt nicht an ihm und den anderen Unterstützern von Assagne, sondern eben daran, dass der Gegner sehr mächtig ist und das jetzt als abschreckendes Beispiel durchzieht. Die Mafia bringt ihre Feinde teilweise erst Jahrzehnte später um wenn sie das vorher nicht schafft. Einfach um zu zeigen: Du kannst uns Schaden zufügen, aber du muss dafür bezahlen, irgendwann. Genau das macht man jetzt mit Assagne um ein Zeichen zu setzen. Ja, du $Journalist hast die Pressefreiheit und kannst Dinge veröffentlichen, aber wenn die uns nicht passen, dann schnappen wir dich und es wird ungemütlich. Jens M. schrieb: > Entweder ist dir deine Privatheit wichtig, dann versuche sie so hoch zu > setzen wie es geht, und das erfordert Technik, denn es geht um Technik. So hoch wie geht ist schwierig zu erreichen. Man kann immer noch mehr Technik verbauen. Ich finde er hat da schon einen guten Kompromiss gemacht. Es ist sehr schwierig alles zu bedenken und gleichmäßig zu sichern. Das ist es eben, wenn man eine Stelle weniger schützt, dann wird eben dort angegriffen. Crypto ist schön und gut, aber wenn man viel starke Crypto einsetzt, dann wird der Angreifer nicht die Crypto knacken, sondern eben lieber dein Türschloss. Oder sie hören dich ab, mieten die Nachbarwohnung und belauschen deine Tastatur, also das Geräusch. Alles abzudecken ist hart. Jens M. schrieb: > Das ist aber m.E. kein Grund die Maßnahmen die man sich ausgedacht hat > nicht zu nutzen und regelmäßig auf dem Stand zu halten. Exakt, er hat sich ja schön einmal die Mühe mit dem Siegel gemacht. Ja, kann man vergessen aber das ist tatsächlich schade. Die besten Maßnahmen bringen nix wenn man sie nicht überprüft. Jens M. schrieb: > "ich hätte > nie gedacht das das passieren kann". Das finde ich aber wichtig. Denn er ist jetzt wirklich keine irre wichtige Person. Es geht hier um einen Journalisten. Dem wird geholfen von vielen Leuten, Anwälten, ... und eben auch von Andy. Dass ein Staat den Aufwand treiben würde hätte ich auch nicht gedacht. Alleine wenn man das mal kurz in Geld überschlägt. Leute die da jahrelang Jemanden überwachen, das kostet doch auch. Ist leider Realität.
Gustl B. schrieb: > Alleine wenn man > das mal kurz in Geld überschlägt. Stell dir vor diese dreckige Laus von Lügenpresse macht Schule... Da liegen Milliarden hinter, ach was, Billionen! Wenn das dumme Volk rafft was hier geht ist Sense mit der Kohle. Also machen 10 Mio mal gar nix aus, wenn dafür 3 andere Leute vor Angst sagen "neee über den Assange oder Wikileaks will ich nichts schreiben, mein Leben ist mir lieber".
Exakt richtig. Hier ist der Vortrag von einem anderen Beobachter, Dustin Hoffmann. Wurde auch auf dem rc3 gehalten, aber danach neu aufgenommen in sehr guter Qualität. Leider ist das alles ziemlich krass und traurig. https://www.youtube.com/watch?v=3IySc7ZserI
Nur als Info: Es sieht gerade so aus, als würde Assange nicht ausgeliefert. Großartig! Ob er jetzt frei? Er sitzt ja nur in Untersuchungshaft. Wird wohl nicht entlassen und die USA gehen in Berufung. Ausserdem erkannte das Gericht nicht die wichtigen Gründe für die nicht Auslieferung an wie Angriff auf Pressefreiheit und so, sondern er wird "nur" nicht ausgeleifert wegen persönlicher Gründe. Sprich das was das Gericht jetzt entschieden können andere Journalisten nicht für sich verwenden wenn sie ausgeleifert werden sollen. Im Gegenteil, die allgemeinen und eigentlich wichtigen Gründe, die gegen eine Auslieferung sprechen hätten laut dem Gericht der Auslieferung nicht im Wege gestanden. Das ist ein sehr schlechtes Zeichen/Urteil für den Journalismus, aber jetzt für Assange ist das Urteil natürlich trotzdem gut.
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Jens M. schrieb: > Naja, die reiten schon seit Jahren immer mehr auf der > Gender/Autisten/Feministenwelle rum. > Das ist aber der CCC, nicht die Vortragenden. > Und so dämliche Themen hatten die auch in den letzten Jahren öfter > schon. Die Themen waren dieses Mal nicht sonderlich interessant. Nicht, dass die von dir genannten Themen unwichtig sind, aber ich hatte mich auf mehr technische Inhalte gefreut; bisher habe ich, im Gegensatz zu den Vorjahren, noch nichts für mich Interessantes gefunden. Z.B. der Vortrag über xH* hat auf dem CCC meiner Meinung nach nichts verloren. Den Vortrag zum Game and Watch-Hacking möchte ich bei Gelegenheit noch ansehen; dieser scheint im Moment am Vielversprechendsten zu sein.
Mich stört halt, wenn wichtige Themen verwässert werden. Genderwissenschaften sind ja grundsätzlich kein Bullshit. Da geht es u. a. auch um medizinische Sachverhalte. Ein Herzinfarkt zeigt sich bei Frauen häufig anders als bei Männern. Aber wie zeigt es sich bei Menschen, die Transgender sind? Auch gesellschaftliche Themen: Gehalt/Tarifvertrag, Schwangerschaftsrisiko für Arbeitgeber oder die Tatsache, dass in anderen Ländern mehr Frauen MINT-Fächer studieren sind wichtig. Natürlich besteht auch ein Zusammenhang mit Technik. Such- und Bewertungsalgorithmen werden die Zielgruppen entsprechend behandeln, möglicherweise fälschlicherweise nach dem Parameter Geschlecht, obwohl der eigentlich relevante Parameter z. B. Einkommen oder Beruf sind, welche bei Frauen und Männern unterschiedlich verteilt sind. Nun sind aber im CCC nur wenige Menschen, die sich in Genderwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften, Technik und Statistik auskennen oder generell sehr wissenschaftlich kritisch an die Sache herangehen. Da rutschen halt schnell mal Themen durch, die wissenschaftlich klingen, aber zu viel Unsinn enthalten. Da wird dann eben der Kapitalismus (gemeint ist die Marktwirtschaft) für die Diskriminierung von Frauen verantwortlich gemacht. Stimmt das wirklich? Wäre es denn in einem anderen Wirtschaftssystem anders? Das Ergebnis ist schnell, dass die Marktwirtschaft als Problem identifiziert wird. Danach kommen dann noch einige andere Kritikpunkte an der Marktwirtschaft. Da wurde also das Thema "Gender" nur als Ausgangspunkt verwendet um irgend eine andere These zu verbreiten. - Das ist halt das was stört.
Hmmm. :-P Das mag ja alles sein. Wenn Andy aber weiterhin mit Whistleblowerinnen, sei es welche mit großem Ohrgehänge oder welche mit smatem Halsband kommunizieren möchte, muß er dafür sorgen, das der Klassenfeind nicht mithört, auch nicht aus Versehen! :-P ;-) mfg
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