Forum: PC Hard- und Software Kein Mucks vom Mainboard beim Anschalten


von Marco E. (pazzo)


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Hallo,

beim Anschalten gibt es keine Reaktion von Mainboard. Kein Lüfter läuft, 
keine LED blinkt. Alles tot.
Was ich bisher probiert habe:

-CMOS resettet
-Mobo auf irgendwelche ausgebeulten ElKos gecheckt
-verschiedene PSUs ausprobiert(Seasonic 330W, Be quiet 400W)
-verschiedene Kaltgerätekabel probiert
-verschiedene Schalter an die Powerswitch-Pins angeschlossen und mit 
Schraubenzieher kurzgeschlossen
-gegen statische Aufladung ein Kabel an eine Heizung geklemmt und über 
Metallteile im Tower gefahren
-beide Netzteile auf Funktion gecheckt, indem ich deren grüne Kabel mit 
einem schwarzen verbunden habe(Paperclip Test)
Dies habe ich aus Verzweiflung sogar gemacht, während die 
MoBo-Stromversorgung eingesteckt war: Alle Lüfter und LEDs legen los, 
leider kein BIOS. Vermutlich fehlt das "Power Good"-Signal.

Das Ding ist, dass die Kiste manchmal anspringt. Und wenn sie das tut, 
läuft sie über Stunden fehlerfrei. Ich habe aber null reproduzierbare 
Maßnahmen gefunden, mit dem ich die Kiste in Wallung bringe, mit einer 
Ausnahme:
Wenn ich den PC nicht normal herunterfahre, sondern per "halt"(bin auf 
Linux) ruhigstelle, dann mit dem Schalter der PSU ausmache. Danach 
springt das Teil zu 100% an, ohne, dass ich noch den Anschalter drücken 
müsste.
Leider habe ich das im Silvestersuff vergessen, normal runtergefahren, 
und sitze jetzt seit Stunden vor der toten Kiste.

Ich habe irgendwo etwas davon gelesen, dass sich ACPI mit einem 
Intelchipset nicht vertragen soll. Verschiedene ACPI-Einstellungen im 
Bios haben aber keine Änderung gebracht.

Weitere Eigenartigkeiten:
1. Der größte Kühlkörper auf dem Board wird leicht warm, auch wenn 
ansonsten gar nix passiert.
2. Die PSU ist Meister einer Master-Slave-Steckdose, die per LED und 
Relaisklick anzeigt, wenn die Schaltschwelle erreicht ist. Wenn ich die 
PSU aus-/anschalte, oder das Kabel ziehe/reinstecke, reagiert die 
Steckerleiste sehr erratisch: Manchmal schaltet sie sofort, manchmal gar 
nicht, manchmal ein paar Sekunden verspätet.
Natürlich habe ich auch andere Stromquellen ausprobiert, aber diese 
Steckerleiste reagiert wenigstens irgendwie, ab-und-zu.

MoBo: Gigabyte GA-Z68MX-U2DH-B3

Vielen Dank, dass ihr euch mit den Problemen anderer befasst! Und 
natürlich: Frohes Neues!

von (prx) A. K. (prx)


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Alles rausziehen, was du rausziehen kannst.
Also DRAMs, Steckkarten, SATAs, ...

Beispielsweise Mobo ausbauen und nackt ausprobieren. Dann kannst du auch 
bissel rumdrücken, wenn Kontakt/Leiterbahnproblem.

Messgerät zur Hand? 5V-Standby nachmessen. Liegt vmtl an, wg. Punkt 1. 
Aber wieviel Volt?

: Bearbeitet durch User
von Marco E. (pazzo)


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Alles, außer:
1. Ram: Der Lüfter ist so groß, dass ich den entfernen müsste, um den 
kompletten Ram zu kriegen.
2. Eine PCI-Karte, die ich für die SSD brauche, auf der das OS ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Marco E. schrieb:
> 2. Eine PCI-Karte, die ich für die SSD brauche, auf der das OS ist.

Irrelevant. Lass leuchten und pusten. Systemstart kommt später. Deshalb 
ausser CPU+Lüfter alles raus. Wird dann kein Linux starten, aber wenn 
dann was passiert, z.B. der Lüfter startet, bist du einen Schritt weiter 
in der Diagnose.

: Bearbeitet durch User
von Marco E. (pazzo)


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PCI-Karte rausgezogen, nix passiert. Im Augenblick reagiert nicht mal 
die Steckerleiste.
Das MoBo hatte ich auch schon mal ausgebaut. Dort habe ich gemerkt, dass 
das Ausschalten per PSU, nicht per Software(ACPI?) verlässliches 
Wiedereinschalten ermöglicht.

von Sven K. (Gast)


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Habe ich Dich richtig verstanden,

Du kannst einschalten und der Lüfter von der CPU startet und Du wartest 
jetzt auf eine Bildschirmausgabe und es passiert nichts?

Wenn dies der Fall ist musst Du etwas länger warten - dieses Board 
braucht unter Umständen länger bis es etwas anzeigt.
Meine Erfahrungen stammen allerdings vom Gigabyte Board mit Z68 Chipsatz 
als UD3 aber das sollte nicht so unterschiedlich sein.
Konnte auch 1Minute sein bei komplett Power off.

Gruß Sven

von (prx) A. K. (prx)


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Marco E. schrieb:
> Dort habe ich gemerkt, dass
> das Ausschalten per PSU, nicht per Software(ACPI?) verlässliches
> Wiedereinschalten ermöglicht.

Sowas könnte an der BIOS-Einstellung liegen, ob nach unerwartetem 
Power-Down aus/vorher/ein.

von Sven K. (Gast)


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Ergänzung mit RAM vollausbaustufe.

von Marco E. (pazzo)


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Sven K. schrieb:
> Habe ich Dich richtig verstanden,
>
> Du kannst einschalten und der Lüfter von der CPU startet und Du wartest
> jetzt auf eine Bildschirmausgabe und es passiert nichts?

Normalerweise wird der Papercliptest gemacht, wenn die PSU nicht im MB 
steckt. ich habe das aber auch mit steckendem Netzteil gemacht: 
Lüfter+LEDs, aber auch nach mehreren Sek kein BIOS.

Sven K. schrieb:
> Wenn dies der Fall ist musst Du etwas länger warten - dieses Board
> braucht unter Umständen länger bis es etwas anzeigt.

Ich weiß ja, wie lange das braucht. Diese Zeit war lange überschritten.

(prx) A. K. schrieb:
> nach unerwartetem
> Power-Down aus/vorher/ein.

Das Runterfahren, nach dem ich die Kiste nicht mehr anbekomme, ist so 
gut wie nie unerwartet, sondern allermeistens ein klassisches Klicken 
auf den Button "Runterfahren".

von (prx) A. K. (prx)


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Marco E. schrieb:
> Das Runterfahren, nach dem ich die Kiste nicht mehr anbekomme, ist so
> gut wie nie unerwartet, sondern allermeistens ein klassisches Klicken
> auf den Button "Runterfahren".

Eben. Wenn das BIOS beispielsweise auf "wie vorher" steht, dann kommt 
eine Kiste, die aus Sicht des Mobos nicht per ACPI runtergefahren 
wurde, automatisch hoch, sobald Strom da ist. Nicht aber, wenn korrekt 
runtergefahren.

von Michael O. (michael_o)


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Tausch mal die CMOS Batterie. Wenn die leer ist starten die meisten 
Mainboards gar nicht mehr.

MfG
Michael

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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POST Karte rein. Die sagt dir was los ist mit Spannungen und Prozessor. 
Kostet 3 EUR beim Chinesen deines Vertrauens.

von (prx) A. K. (prx)


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POST-Codes helfen m.E. nur, wenn wenigstens der CPU-Lüfter startet. Also 
mehr als die Spannungen wird da wohl nicht rauskommen.

: Bearbeitet durch User
von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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(prx) A. K. schrieb:
> POST hilft m.E. nur, wenn wenigstens der CPU-Lüfter startet

Der Prozesor sollte die ersten paar Sekunden auch "unbelüftet" loslaufen 
falls er es kann (dann vielleicht selbst durch Thermalschutz runter 
takten)

Versuchen kann man es auf jeden Fall mal. Jede Computer Bastelbude hat 
sowas in der Werkstatt rum liegen. Ansonsten "beim NAchbarn um die Ecke" 
ausleihen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Wegstaben V. schrieb:
> Der Prozesor sollte die ersten paar Sekunden auch "unbelüftet" loslaufen
> falls er es kann (dann vielleicht selbst durch Thermalschutz runter
> takten)

Nicht ratsam.

Lüfter kann man ohne CPU testen. Wenn ein funktionierender Lüfter im 
Board nicht losläuft, dann hat die CPU ziemlich sicher keine Spannung.

von Jahrgang anno (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> Jede Computer Bastelbude hat
> sowas in der Werkstatt rum liegen. Ansonsten "beim NAchbarn um die Ecke"
> ausleihen.

Ich kenne NIEMANDEN der solch ein Kärtchen besitzt und selbst bei meiner 
zur jahrelangen Gewohnheit gewordenen Herumschrauberei an PCs seit 80386 
hatte ich noch nie ein Bedürfnis mir so ein Teil zuzulegen. Wozu auch? 
Das Ding wird dir auch zu keinem lauffähigen System verhelfen. Viel eher 
benötigst du ERSATZKOMPONENTEN, die z.B. beim Tausch gegen neuere HW 
automatisch abfallen. Dann kannst du dein Problem schön eingrenzen. 
Nützt natürlich nix wenn man seinen PC nur alle >10 Jahre mal auffrischt 
..

von Marco E. (pazzo)


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Michael O. schrieb:
> Tausch mal die CMOS Batterie.

Hatte keine neue da. Hab' eine aus einem anderen MB genommen:

Fährt hoch, jey!

Runterfahren! An-Knopf drücken!

Tot!

Batterie nochmal raus.
(Batterie fällt durch das Lüftergitter der PSU).
Abkabeln, Schütteln, Batterie rein. An-Knopf:

Fährt hoch!

Runterfahren, Knopf drücken!

Tot!


Ich glaube, prx hat den Kern des Pudels entdeckt: Das 
Softwarerunterfahren haut nicht hin. Ich bilde mir ein, sogar als 
letzten Eintrag, bevor der Strom ausgeht, das Wort "Reboot" gelesen zu 
haben.

Aber, das ich das Ding mit dem Rausholen der Batterie zum Starten 
bekomme, da wär ich nie drauf gekommen. Danke Michael O.!

Vielen Dank euch allen. Damit kann ich ja erstmal arbeiten.

von (prx) A. K. (prx)


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Du kannst das Shutdown-Verfahren in Linux so anpassen, dass die Kiste 
zwar stehenbleibt, aber nicht abschaltet. Dann musst du sie zwar manuell 
vom Strom trennen, aber sie kommt nicht auf dumme Gedanken.

Wenn das BIOS so eingestellt ist, dass die Kiste nach Stromausfall stets 
einschaltet, egal was vorher war, dann hast du bei einem echten 
Stromausfall in Abwesenheit hinterher zwar einen laufenden Rechner, aber 
vielleicht ein Problem weniger.

An solchen Feinheiten spielt man, wenn eine USV dranhängt, und niemand 
vor Ort ist, der sie nach einem dadurch ausgelösten Shutdown wieder 
einschalten könnte.

von Lotta  . (mercedes)


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Alle Karten aus den PCI-Ports entfernen außer die Grafikkarte,
alles abstecken au0er Monitor und Tastatur. Den Ram stecken lassen.

30 cm Schaltdraht an beiden Seiten 1 cm abisolieren.

Den großen Netzteilstecker (der ja eigendlich ne Buchse ist)
auf dem Motherboard ziehen.
Den Schaltdraht beim dünneren grünen Draht in die Steckbucse einführen,
Netzteilstecker zusammen mit dem Schaltdraht wieder aufstecken.

Nun den Rechner starten, dabei die andere Seite des Schaltdrahtes
an Masse halten.
Wenn der Prozessorlüfter läuft, Schaltdraht von Masse entfernen,
zur Not erst, wenn der Bildschirm reagiert,
und mit Tastatur (meist "DEL" drücken) ins BIOS gehen.
BIOS auf Standatdwerte zurücksetzen.

Man sollte dann auch die BIOS-Battrie auswechseln.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Probier nochmal ein anderes Netzteil. Wenn sich das beim Abschalten oder 
Warmstart "verschluckt", bekommt man es nur nach hartem Abschalten für 
ein paar Minuten wieder geweckt. Selten, aber könnte das beschriebene 
Verhalten erklären.

Was ich auch schon hatte - und inzwischen verdientermaßen im Müll liegt 
- ein Medion-Laptop, daß sich nur nach CMOS-Reset durch Abziehen der 
Batterie starten ließ. Bei einem Neustart oder Einschalten mit nicht 
vorher kurz abgezogener CMOS-Batterie lief zwar Lüfter usw. alles an, 
aber die Scheißkiste fuhr sich offensichtlich im BIOS fest - kein Bild, 
kein Booten, nix. Naja selbst schuld wenn man was von Billigmarken 
kauft, das sollte man lassen wenn man was zuverlässiges haben möchte.

Edit:
Übrigens lassen sich manche Mainboards mit einem harten Einschalten des 
Netzteils ("grünen Draht auf Masse") sehr leicht töten. Sollte man sich 
vorher überlegen ob der Rechner wertlos genug für solche 
Harakiri-Basteleien ist.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Marco E. schrieb:
> Michael O. schrieb:
>> Tausch mal die CMOS Batterie.
>
> Hatte keine neue da. Hab' eine aus einem anderen MB genommen:
>
> Fährt hoch, jey!
>
> Runterfahren! An-Knopf drücken!
>
> Tot!

Vielleicht ist die auch tot.
Jetzt gibt es doch el. Teelichte mit solchen Batterien.

Ist in der Nähe alles gut?
Also nichtsv zerfressen von einer ausgelaufenen Batterie.
Dort ist auch ein kleiner Elyt-C der Ärger machen kann.
Starte mal direkt an den PIN für den Taster, um auszuschließen, dass es 
der Taster ist. Fehlerhafte Taster gibt es.

von Schlaumaier (Gast)


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Dein Netzteil hat vermutlich einen Schaden.

Ich hatte das Problem auch mal. Da musste ich das Netzteil 10 x anmachen 
damit er 1 x startete danach war alles gut. Irgendwann ging gar nix 
mehr. Ich hab ein neues(älteres aus andere Rechner) eingebaut und alles 
lief sauber.

Netzteil aufgemacht und der eine Elko darin hatte eine architektonisch 
sehr gut aussehendes Spitzdach. locker 4-5 mm über Kante des Elkos 
selbst ;)

Dein einfacher Ein-Aus-TASTER liefert hat nicht genug Saft um das 
Netzteil zu überreden sein Job zu machen.

Mach den Rechner am Schalter (am Netzteil) aus warte 3 Minuten und mach 
ihn wieder an. In 50% der Fällen startet er. Falls der Rechner dringend 
benötigt wird, lege ihn schlafen. Dann geht alles aus, und die kannst 
ihn mit der Leertaste der Tastatur starten.

Mache ich seit Jahren so, weil ich kein Bock habe auf den Start einen 
vollen Windows zu warten, bis der seine ganze Hardware und Netzwerke 
zusammen gesucht hat. (Mit SSD ca. 7 Minuten bis alles perfekt da ist) 
wobei die Hauptursache an Kaspersky liegt, weil der erst nach seinen 
Start die NEtzwerke frei gibt. Das aber nur nebenbei.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja ... wer Kaspersky nutzt, der will leiden. Ich habe nie ein 
schlechteres Virenschutzprogramm in den Händen gehabt bzw. ich war mit 
keinem unzufriedener.

von Marco E. (pazzo)


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An alle nochmal: Danke.

Was mir bei einigen Hilfeversuchen der letzten beiden Tage auffällt: 
Viele scheinen meinen allerersten Eintrag gar nicht gelesen zu haben. Da 
werden Lösungsvorschläge unterbreitet, die ich dort schon besprochen 
habe.

Augenblicklich hab ich erstmal einen Starter auf dem Hauptschirm des 
OS(Cinnamon, Mint) eingerichtet, der das System anhält(halt), ohne den 
Strom auszumachen.

von Marco E. (pazzo)


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Schlaumaier schrieb:
> Dein einfacher Ein-Aus-TASTER liefert hat nicht genug Saft um das
> Netzteil zu überreden sein Job zu machen.

Kein Schalter liefert Strom! Der Strom kommt vom Netzteil. Der Schalter 
schließt den Stromkreis.

von Kilo S. (kilo_s)


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Marco E. schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
> Dein einfacher Ein-Aus-TASTER liefert hat nicht genug Saft um das
> Netzteil zu überreden sein Job zu machen.
>
> Kein Schalter liefert Strom! Der Strom kommt vom Netzteil. Der Schalter
> schließt den Stromkreis.

Du erwartest von einem der Kaspersky nutzt das er das kapiert?...

Schlaumaier schrieb:
> auf den Start einen vollen Windows zu warten, bis der seine ganze
> Hardware und Netzwerke zusammen gesucht hat.

Bei mir mit SSD 15 Sekunden. Davon ist das Bios bzw. UEFI aber immernoch 
das was am längsten braucht.

: Bearbeitet durch User
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