Ich möchte diesen Steckkontakt auslöten, fürchte aber wenn ich dem mit Heißluft zuleibe rücke das mir das Kunststoff wegschmilzt oder wenigstens vermformt. Hat jemand eine Idee wie man den raltiv unbeschadet für Stecker und Platine runter gelötet bekommt?
Vielleicht mit dem kolben jedem pin etwas Bismut haltiges Zinn spendieren. Am Ende brauchst du mit Heißluft nicht mehr so viel Temperatur.
Hi, ich mach da jede Menge Lötzinn auf die Pinreihen. So dass es ein durchgehendes Lötzinnband auf jeder Seite ist. Dann mach ich diese große Lötzinnbahn durch hin und herfahren mit dem Lötkolben heiss. Durch die große Masse des vielen Zins bleibt das dann relativ lange heiß und man kann eine Seite etwas anheben. Dann die andere Seite genauso etwas anheben. Das dann abwechselnd auf beiden Seiten machen bis eine Seite etwas 0.5mm hoch ist. Hier kann man dann das Zinn absaugen und hat eine Seite frei. Danach die andere Seite heiß machen und Stecker abheben.
Entweder Heißluft, kann aber passieren, dass das Plastik wegschmort oder zumindest weich wird. Wenn du den dann am weichen Plastik hochheben willst mit der Pinzette kann es passieren, dass du das Pastik verformst. Oder mit Entlötlitze und gerne zusätzlich noch viel Flussmittel. Chem-Wik von Chemtronics als Litze und NC-599 von Amtech als Flussmittel.
Hi Olli, was muss den ganz bleiben ?, platine oder stecker ?
Wir verwenden eine Edsyn Entlötklinge dafür. Damit kann man jeden Pin einzeln entlöten und die Klinge dazwischenschieben, reduziert den Hitzeeintrag ganz gut. Falls Lötofen vorhanden: In der Reflowphase kurz aufmachen und den Stecker herunternehmen.
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Wenn es um den Stecker geht, von hinten mit Heißluft solange erhitzen bis der Stecker abfällt. Wenn es um die Platine geht, Plastik mit Heißluft weichmachen, abziehen und dann die Pins einzeln auslöten. Wenn es um beides geht, Stecker mit Kapton umwickeln, Platine mit Alufolie und Kapton und dann vorsichtig mit Heißluft, evtl. vorher noch etwas mehr Zinn auftragen (schmilzt leichter als so eine Mikromenge) mfg
Olli Z. schrieb: > Hat jemand eine Idee wie man den raltiv unbeschadet für Stecker und > Platine runter gelötet bekommt? man kommt gut ran, jeden Pin einzeln mit dem Lötkolben einzeln (notfalls nachverzinnen) und mit der Entlötklinge freilegen. https://www.buerklin.com/de/RB-641-Entl%C3%B6tklingenband/p/10L1505 wer es braucht bekommt auch mit Halter https://www.buerklin.com/de/ST-706-Halter/p/10L1510 https://www.youtube.com/watch?v=jqBuCGB7FJM ich nutze es auch ohne Halter, soviel zu unbenutzbar ohne den Halter!
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Nicht Gast schrieb: > Vielleicht mit dem kolben jedem pin etwas Bismut haltiges Zinn > spendieren. Am Ende brauchst du mit Heißluft nicht mehr so viel > Temperatur. Es gibt auch Lote mit extrem niedrigen Schmelzpunkt (meistens Bismut Legierungen siehe z.B. „Roses Metall“), ein Hersteller nennt sich Chipquik, einfach mal googeln, gibt viele Videos davon.
Johannes M. schrieb: > Wir verwenden eine Edsyn Entlötklinge dafür. Notfalls geht auch eine Rasierklinge. Ev. Stück von Rasierklinge abbrechen und mit kleiner Zange als Fingerkuppenschoner anfassen. Grüße von petawatt
Olli Z. schrieb: > Hat jemand eine Idee wie man den raltiv unbeschadet für Stecker und > Platine runter gelötet bekommt? Normalerweise schaut man, dass die Platine heil bleibt und wirft den Stecker weg. Bei manchen solcher Steckverbinder sind die Kontakte nur etwas stramm eingelegt, so dass sich der Plastikteil abheben lässt und die Pins bleiben angelötet. Dann kann man die einzeln ablöten ohne großen Aufwand. Und den Stecker eben neu kaufen ...
Normal sind die ganzen Plastikteile von SMD-Komponenten nicht so temperaturempfindlich wie die Plastikteile von THT-Komponenten. Letzteres sind oft Thermoplaste.
Irgendwo auf Duröhre geistert ein Video rum, wo der Poster Quecksilber zum entlöten genommen hat, da brauchts nur ganz niedrige Temperatur. Aber dieses Vorgehen kann man gar nicht empfehlen, Quecksilberdämpfe, die entstehen schon bei Zimmertemperatur reichlich, sind hochgiftig. In früheren Zeiten haben sich ganze Generationen von Fotografen auf diese Weise umgebracht. Generell ist aber die Verwendung von ganz niedrigschmelzendem Lot eine gute Idee, das muss dann aber komplett entfernt werden, weils ganz schlechte Eigenschaften hat, sehr spröde, schlechte Leitfähigkeit und noch einiges anderes.
Erstmal vielen vielen Dank für die zahlreichen Anregungen und Hilfestellungen sowie die Links. Alles sehr inspirierend. Ja, es kommt immer darauf an was man retten will beim ablöten, aber auch auf die Verhältnisse. "Unterhitze" klappt ja nun auch nur dann wenn da nicht auch Bauteile sitzen und man es schafft die Hitze einigermaßen auf den Bereich des Steckers zu begrenzen. Das ging in meinem Fall leider nicht. Ich wollte auch gern beides retten, aber im Zweifel eher die Platine da man Stecker meist nachkaufen kann, die Platinen eher nicht ;-) Von daher wäre im schlimmsten Fall eine Methode die den Stecker zerstört, dafür aber die Platine erhält die bessere. Das Problem mit den Messer sehe ich darin das man womöglich schnell die Pads damit beschädigen kann. Werde mir sowas dennoch mal beschaffen und ausprobieren. Zum Glück hatte dieser Stecker keine großen Masseflächen, war aber links und rechts nochmal angelötet, was das einseitige anheben/abhebeln erschwert. Ich habe nun Kapton-Tape drum gemacht und kreisförmig mit Heißluft und dünnem Austritt erwärmt (300 Grad) bis ich den Stecker mit einer Pinzette abheben konnte. Dieser hat es, bis auf minimale Schmelzspuren am Sockel gut überlebt und auch die Pads sind alle heil geblieben.
So gestärkt werde ich mich mal an meine nächste Herausforderung machen, einen 50poligen FFC Steckverbinder...
Beitrag #6535085 wurde vom Autor gelöscht.
Olli Z. schrieb: > einen 50poligen FFC Steckverbinder Dicken Kupferdraht (Installationsleitung) passend biegen, voll verzinnen, auf die Kontakte legen+anlöten, dann mit dem Kolben erhitzen und Bauteil abnehmen. W.S.
Horst S. schrieb: > Johannes M. schrieb: >> Wir verwenden eine Edsyn Entlötklinge dafür. > > Notfalls geht auch eine Rasierklinge. Ev. Stück von Rasierklinge > abbrechen und mit kleiner Zange als Fingerkuppenschoner anfassen. > > Grüße von petawatt Oder einen dünnen Stahldraht durchziehen.
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