Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug E-Hand -> Welche Schweißelektroden


von First Welder (Gast)


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Hallo zusammen,

ich möchte mir ein einfaches Elektrodenschweißgerät zulegen zum 
verschweißen einfacher Rahmenkonstruktionen. Material sind 
Baustahl-Vierkantrohre mit einer Wandstärke von 2mm.

Gibt es bei den Elektroden große qualitative Unterschiede? Tuts auch die 
"Billigen"? Kann jemand Elektroden empfehlen?

Vielen Dank!

von Uli S. (uli12us)


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Es geht weniger um die Qualität als die Art. RR sind die idealen 
Anfängerelektroden, die in 2,5mm kannst du nicht allzu viel falsch 
machen.

von First Welder (Gast)


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Danke!
Würden RR6 / E6013 passen?

von Udo S. (urschmitt)


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First Welder schrieb:
> Gibt es bei den Elektroden große qualitative Unterschiede?

Weiss ich nicht, aber es gibt diverse Berichte dass es so ist.

Als Anfänger sollte man sich das Leben so leicht machen wie es geht.
Also nimm eine Dick Rutilummantelte Elektrode wie Oerlikon Fincord RR. 
Oder Thyssen Phoenix grün.

Und nehme 3 oder 4mm Rechteckrohr, bei 2mm wirst du als Anfänger keine 
Freude haben.

Übe an waagrechten Nähten mit Reststücken

Vermeide Zwangslagen (Siehe Schweißpositionen) Wenn irgend möglich 
schweiße nur PA und PB

Nimm ein Inverterschweißgerät. Wenn es doch ein altes Trafoschwein wird, 
dann ein 2 oder 3 Phasengerät, kein 230V. Die alten Trafo 230V Geräte 
machen keinen Spass!

von First Welder (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Und nehme 3 oder 4mm Rechteckrohr, bei 2mm wirst du als Anfänger keine
> Freude haben.
Rohre sind schon zugeschnitten, ich werd es also versuchen.

> Vermeide Zwangslagen (Siehe Schweißpositionen) Wenn irgend möglich
> schweiße nur PA und PB
Ja, das sollte kein Problem sein. Die Teile sind handlich.

> Nimm ein Inverterschweißgerät. Wenn es doch ein altes Trafoschwein wird,
> dann ein 2 oder 3 Phasengerät, kein 230V.
Wird ein Inverter, ich tendiere gerade zum Güde GIS 160.

von Gunnar F. (gufi36)


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ich habe ein „Trafoschwein“ und billige (überlagerte) 
Baumarkt-Elektroden.
Irgendwann fand ich raus, dass die viel besser „zünden“ wenn ich 
Elektroden und Werkstück kurz mit dem Gasbrenner vorheize.
Kann eine Art Trocknung sein und auch die Austrittsarbeit der Elektronen 
verringern!?

von Uli S. (uli12us)


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Gegen einen Trafo spricht lediglich das Gewicht. Diese Bootsanker hat 
man damals  nach Gewicht gekauft. Der schwerere bei selber angegebener 
Leistung war immer der bessere. Eine Kupferwicklung ist halt einfach bei 
selber Belastbarkeit gut doppelt so schwer.

von Max M. (jens2001)


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Die Universal/Standardelektrode ist Typ RR=Rutilzellulose,dick.
Für 2mm Wandstärke würde ich für einen Anfänger einen 
Elektrodendurchmesser von 2,0mm empfehlen. Bei 2,5mm besteht eher die 
Gefahr v. Durchbrennen.
Und bie 3,25mm reicht auch völlig ein Inverter mit 230V anschluss.

Beitrag #6537177 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Meckerziege (Gast)


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Gunnar F. schrieb:
> ich habe ein „Trafoschwein“ und billige (überlagerte)
> Baumarkt-Elektroden.
> Irgendwann fand ich raus, dass die viel besser „zünden“ wenn ich
> Elektroden und Werkstück kurz mit dem Gasbrenner vorheize.
> Kann eine Art Trocknung sein und auch die Austrittsarbeit der Elektronen
> verringern!?

Ist mir auch schon aufgefallen. Ka was da genau los ist. Sobald die 
Elektrode warm ist zündet es sich schöner.
Kennt jemand Hintergründe?

Beitrag #6537259 wurde von einem Moderator gelöscht.
von First Welder (Gast)


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Bei den Oerlikon-Elektroden steht:
"Müssen vor dem Schweißen nicht rückgetrocknet werden."
Scheint also irgendwie ein bekanntes Problem zu sein. Wenn mans weiß, 
kann man sicher damit leben.

https://www.oerlikon-welding.com/de/fincord

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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2mm Wandstärke mit Elektrode macht nicht wirklich Spass, gibt schnell 
Löcher und/oder sieht scheisse aus, WIG oder MAG ist da besser für 
geeignet.

Ansonsten irgendwas dünne 6013 Elektrode, die gibts glaub ab 1mm.

von Max M. (jens2001)


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von Manfred (Gast)


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Rote T. schrieb:
> 2mm Wandstärke mit Elektrode macht nicht wirklich Spass,
> gibt schnell Löcher

Vor allem als Anfänger mit Phoenix Grün oder Fincord.

> und/oder sieht scheisse aus

Wenn das jemand wirklich kann, sieht das gut aus, Fincord gibt eine sehr 
glatte Naht. Ob der Metallbaumeister das so machen würde, steht auf 
einem anderen Blatt: Sieht gut aus, aber härtet auf und reißt.

First Welder schrieb:
> verschweißen einfacher Rahmenkonstruktionen.

Kommt halt auf den Zweck der Rahmen an, Regal für leere Weinflaschen 
oder Rahmen eines Anhängers.

von First Welder (Gast)


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Manfred schrieb:
> Rote T. schrieb:
>> 2mm Wandstärke mit Elektrode macht nicht wirklich Spass,
>> gibt schnell Löcher
> Vor allem als Anfänger mit Phoenix Grün oder Fincord.
Mit was dann?

von OldMan (Gast)


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Rote T. schrieb:
> Ansonsten irgendwas dünne 6013 Elektrode, die gibts glaub ab 1mm.
Bisher habe ich nur 1,6 mm gefunden. Die kann man schön mit nur 40A 
schweißen. Da gibt es keine Löcher.
6013 ist ideal. Geht im privaten Bereich für fast alle Materialien.
Wichtig ist: Pluspol soll bei 6013 an die Masseklemme!
Sonst wird das nicht gut.
Dies sind gute Elektroden:

https://www.kjellberg.de/de/catalog/prima.html

von Frank O. (frank_o)


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Rote T. schrieb:
> Elektrode, die gibts glaub ab 1mm.

Ich habe einen damals sehr teuren Marken Inverter (heute kosten die ja 
fast nichts mehr) gekauft.
Kann natürlich nicht sagen, ob das mit so einem 60 Euro Teil auch 
funktioniert, aber mit 1,5 mm Elektroden habe ich auch schon 0,6mm Blech 
geschweißt. Natürlich nur Punktschweißen. Naht geht zwar, aber dann ist 
alles krumm, schief und ausgeglüht.

von Ryven (Gast)


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Naja 2er oder 2,5er RR gehen gut. Feucht dürfen sie nicht werden.
Zum Vorwärmen tja bei 150 Grad zünden die deutlich besser. Sind dann 
halt auch trocken.
Auch die RR mögen es trocken. Nur die Cellulose kann man nicht 
rücktrocknen.

Für die einfachen Nähte reicht das. Die KB sind da eine andere 
Herausforderung.

von Bernd F. (metallfunk)


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Oerlikon Fincord (wurde schon geschrieben) ist die
"Anfängerelektrode". So ein Paket kostet wenig.
Üben. üben, üben.....

Grüße Bernd
(Schlossermeister)

von Uli S. (uli12us)


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Es muss nicht örlikon sein, jede RR mit passendem Durchmesser sollte 
dafür taugen. Auch wenn die mal bei AldiNormaLidl aufm occasionentisch 
liegen.
Ist zumindest meine Erfahrung, dass Noname nicht schlechter wie Marke 
ist.
Klar, wenn man nen passenden Händler in der Nähe hat spricht nix 
dagegen, das hat leider nicht jeder.

von Gunnar F. (gufi36)


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Meckerziege schrieb im Beitrag
>
> Ist mir auch schon aufgefallen. Ka was da genau los ist. Sobald die
> Elektrode warm ist zündet es sich schöner.
> Kennt jemand Hintergründe?
 Habe ich ja schon geschrieben: Die Austrittsarbeit der Elektronen ist 
geringer. Deswegen haben ja Elektronenröhren auch eine beheizte 
Glühkathode.

von Gunnar F. (gufi36)


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P.S. es hilft natürlich auch immer, die Elektrode 
anzuschleifen/anzuspitzen. Abgebranntes Flussmittel isoliert und an 
einer Spitze gibt es Feldstärke-Überhöhung.

von Pille (Gast)


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Ich habe in der Vergangenheit meist mit einem MigMag geschweißt (DDR 
Produkt, 120A..) das noch in meiner Werkstatt am alten Wohnort steht. 
(von durchaus erfolgreichen Experimenten mit einem selbstgebauten WIG 
Schweißgerät abgesehen)
Wir haben dieses Jahr aber ein Haus gekauft und hier war ab und an was 
zusammen zu braten, ich habe deshalb den kleinen 130A Selco mitgenommen 
und letztens im lokalen Mini-Baumart "Roweld 710" 2,5mm gekauft. Habe 
beim ersten Test geschimpft wie ein Rohrspatz..weil ich keine Ahnung 
habe. Nachdem ich rausbekommen hatte das die Elektroden an Minus zu 
verschweißen sind gings etwas besser... :-| (Asche auf mein Haupt)

Was haltet Ihr von den Elektroden? Rutil umhüllt sind die wohl auch und 
für niedrig legierte Stähle gedacht...

Ich habe die Dinger in der angerissenen Schachtel immer auf der Heizung 
liegen, habe in der Werkstatt aber auch einen Trockenschrank in dem ich 
die periodisch mal ausheizen könnte..

Gruß,
Pille

von Hermann S. (diphtong)


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Mit billig Elektroden vom Baumarkt hab ich eher schlechte Erfahrungen 
gemacht. Zünden teilweise so schlecht, dass ich schon gedacht hab ich 
kann nicht mehr schweissen.

Immer auf die Polung achten! Kann unterschiedlich sein (+, -, oder ~), 
steht auf der Elektrode oder Verpackung.

Ich hab zur Zeit Phönix Grün T, sind super!

Aufpassen, dass du die Elektroden nicht zu feucht lagerst.
Bei RR nicht soo schlimm. Andere Elektroden sind ohne Rücktrocknung im 
Ofen unschweissbar.

von Pille (Gast)


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Danke.. ich habe nur ganz einfach gar keine Ahnung ob das 
Billigelektroden sind,
mir sind gängige Marken einfach nicht bekannt. Bei Kjellberg weiß ich um 
wen es sich handelt und würde vermuten das die anständiges Zeug unter 
die Leute bringen.
Ich werde bei Gelegenheit mal in ein Schweßfachgeschäft gehen und nach 
den Phönix grün fragen.. das liegt ab und zu "am Weg".

Pille

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