Bei meinen Bergschuhen löst sich die Zwischensohle auf, meine Idee ist nun mit Sikaflex 211 + Styroporfüllung (z.B. Sitzsäcke) die Zwischensohle neu reinzufüllen. Dazu vorher erst mal alles alte mit der Drahtbürste per Bohrmaschine entfernen und die Teile aufrauhen und dann alles mit Sikaflex einrubbeln und dann die Füllung aus Sikaflex und Styroporkugeln reinzudrücken so dass man eine neue Zwischensohle bekommt. Ich bin recht zuversichtlich dass das hält. Irgendwelche Erfahrungen mit sowas gemacht? Wechseln lassen ist zu teuer, dafür die Schuhe zu alt.
> Ich bin recht zuversichtlich dass das hält.
Nimm bei deiner naechsten Bergwanderung noch ein zweites Paar Stiefel
mit.
Waer ja doof wenn du auf dem Berg bist und dann Barfuss runter musst
weil
du etwas uebersehen hast. .-)
Olaf
Der G. schrieb: > Erfahrungen mit sowas gemacht? Wechseln lassen ist zu teuer, dafür die > Schuhe zu alt. Was soll das denn kosten? Mir wurde beim Kauf (neu ca. 190€) gesagt, neue Sohlen würden irgendwann ca. 80€ kosten. Von der Zwischensohle war allerdings keine Rede, bzw. ich hab nicht gefragt. Nur mal so aus Interesse. Wenn das Leder noch ok ist, wäre es mir das allemal wert. Die Frage ist halt, wie lange das Sikaflex braucht um auszuhärten, und wie es sich (auch langfristig) chemisch mit deinen Styroporkugeln verträgt.
"Zwischensohle" hört sich für mich an, als ob diese irgendeine dämpfende Funktion hat. Eine Sohle ist ein bewegliches Teil, über den der Fuss abgerollt wird. Polystyrol (Handelsname u.a. Styropor) ist ein aufgeschäumtes Zeugs, welches sich sicherlich gut zusammen pressen läst, um die Schäumung rauszudrücken. In Form gespritztes Zeugs (z.B. 1 Klotz von 10 x 10 x 10 cm) als Verpackungsschaum für z.B eine Waschmaschine) wird sicherlich formstabilder sein als lose Kügelchen aus dem Sitzsack, welche in das gleiche Volumen reingeschütte werden. Ich kenne nicht deine Schuhe und dein Gewicht, aber ich könnte mir vorstellen, das dein Vorhaben nix wird aufgrund der beiden zuvor genannten Argumente (geschäumt, flexibel) Da kannst du eher deine Zwischensohle vollvolumig mit Sanitär-Silikon auffüllen. Ist auch elastisch und puffert. Mit einer Plastiktüte am Fuss kannst du dir sogar das genaue Fussbett modellieren. Die antifungizide Variante vom Sanitär Silikon hält sogar deinen Fusspilz davon ab, die Zwischensohle aufzuknabbern! PS: Dienstag ist der neue Freitag!
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Die Styroporkugeln nur deshalb, damit das Sikaflex nicht als Vollmaterial aushärtet, das spart zum einen Gewicht und die eingeschlossenen Luftblasen können später evtl. sogar noch als Dämpfung dienen. Dass das Verbundmaterial dann zusammengedrückt ist unwahrscheinlich, weil Sikaflex ja wie Gummi aushärtet und das federt dann elastisch zurück. Evtl. kann es aber die Bewegung nicht vertragen und wird porös. Das mus aber der Langzeittest offenbaren. Die orginal Zwischensohle ist auch PU, genauso wie Sikaflex aber geschäumt. PU wird genommen weil kein besseres Material da ist das die Dämpfung bringt. Wird zumindest von den Herstellern behauptet, auf jeden fall hat man nach 15 Jahren spätestens zerbröselnde Zwischensohlen. Der Vorgang nennt sich Hydrolyse und der Hersteller Hanwag hat darüber auch eine Infoseite.
Hauke Haien schrieb: > Der G. schrieb: >> Erfahrungen mit sowas gemacht? Wechseln lassen ist zu teuer, dafür die >> Schuhe zu alt. > > Was soll das denn kosten? Mir wurde beim Kauf (neu ca. 190€) gesagt, > neue Sohlen würden irgendwann ca. 80€ kosten. Von der Zwischensohle war > allerdings keine Rede, bzw. ich hab nicht gefragt. Die Zwischensohle wird mitgewechselt. Ist bei meinen schon ein paar Jahre her, 2014 war das, da hat das bei Hanwag 76€ gekostet (über den nächsten Händler eingeschickt). https://www.hanwag.com/de/de-de/nachhaltigkeit/wiederbesohlung https://blog.hanwag.de/hydrolyse-der-zwischensohle/ Die alte Sohle war runter, das Leder ist noch OK. Mal sehen, ob sich das noch ein zweites Mal lohnt, ich war seitdem offenbar nicht mehr so geröllig unterwegs, denn aktuell sehen die Sohlen noch gut aus, obwohl sie schon genauso lange wieder im Einsatz sind. MfG, Arno
Der PU soll sich laut Herstellern verbessert haben. Aber man sieht die Auflösung nicht gleich, erst wenn man längere Zeit damit läuft dann fängt es an zu bröseln. Mit neutral vernetzendem Silikon von Knauf habe ich schon Erfahrungen mit Schuh kleben gemacht, und zwar bei Laufschuhen die Sohle wieder angeklebt. Die Dinger haben dann so lange gehalten bis der Stoff oben durch war. Also prima Sache. Das essivernetzende Billigzeug ist aber überhaupt nicht geeignet, das reißt sofort. Ich denke mal Sikaflex ist so was in der Richtung, vielleicht etwas härter und fester.
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> Der PU soll sich laut Herstellern verbessert haben. Aber man sieht die > Auflösung nicht gleich, erst wenn man längere Zeit damit läuft dann > fängt es an zu bröseln. Kann ich (fuer Lowa) auch bestaetigen. Man merkt es erst wenn man unterwegs ist und einem dann die Sohle abfaellt. Vorher ist da nix zu sehen. Das ist natuerlich auch das Problem bei saemtlichen Selbstreparaturen mit irgendeinem kleber. Ob er auch bei dauerhafter Dehnbelastung haelt wird man auch erst unterwegs merken. Olaf
Deshalb im Alltag testen bevor man damit einen Berg bezwingen will. Gilt aber für jede Ausrüstung auf die Verlass sein muss, ganz besonders bei Schuhen.
Arno schrieb: > https://blog.hanwag.de/hydrolyse-der-zwischensohle/ Krass, da ist dem Hersteller bekannt, dass seine scheissbillige Materialwahl zur geplanten Obsoleszenz nach 6-7 Jahren führt, und er glaubt das wäre in Ordnung. Dreckshersteller. Ein ordentlicher Schuh besteht aus Leder, inklusive der Zwischensohle. Ich hab mir letztes Jahr auch einen Lederschuh neu besohlen lassen, weil die dämliche Gummisohle des Herstellers Clarks 'Air' Luftkammern enthielt (halte ich auch für Absicht zur Materialeinsparung und Lebensdauerreduzierung) und durchwetzte. Nun natürlich Vollgummisohle. Für 40 EUR in einem Orthopädieladen. Der Schuh ist ansonsten ordentlich und wird noch zumindest 5 Jahre halten. https://youtube.com/channel/UCVYlC0HmT9eZI3ZrFy_xthQ
Beitrag #6538135 wurde von einem Moderator gelöscht.
Der G. schrieb: > Bei meinen Bergschuhen löst sich die Zwischensohle auf Wie alt sind denn die Schuhe? Ich habe hier Meindl, da hält die Sohle schon über 20 Jahre. Und die wurden nicht gerade geschont...
20 Jahre haben die auf dem Buckel, das Leder ist gut, nur einmal von Schuster was ausgebessert die Sohlen sind auch noch nicht abgelaufen. PU scheint das Material der Wahl zu sein für die Zwischensohle, aber eben mit diesem riesen Nachteil der Hydrolyse. Dämpfung ist ja auch wichtig, wegen dem Komfort. Die Sohle gibt etwas nach und drückt sich ein wenn ich auf einen spitzen Felsen steige. Klasse D Bergschuhe sind dagegen knüppelhart, jeder Schritt überträgt die Erschütterung auf die Knie, Sehnen, Rücken. Mir tun nach einem Spaziergang im Flachland mit D Stiefeln die Sehnen Knie usw. weh und ich bin danach erledigt. Die sind nur was fürs Klettern im Hochgebirge oder im Eis mit Steigeisen. Die Frage ist ob PU alternativlos ist. Ich denke eher nicht.
Ich hab hier Meindls bei denen sich nach etwas über 10 Jahren die Zwischensohle verabschiedet hat. Eine reparatur mit Hausmitteln wäre daher nicht schlecht. Meindl wollte 70 Euro für die Reparatur. Ist mir letztendlich für nur ~10 Jahre zu viel.
Ich bin mir sicher mit neutralvernetzendem Silikon würde es klappen, aber Sikaflex könnte noch besser sein. Wird sich zeigen. Ansonsten solche Schuhe eben nicht auf die Heizung stellen. Möglichst kühl lagern und die Sohle dort wo PU zu sehen ist mit Silikonspray pflegen und kein Hautfett drankommen lassen. Und beim Kauf schon Ausschau nach einer Alternative halten.
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