Forum: HF, Funk und Felder Generelle Frage zu Mischern


von Philipp F. (Gast)


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Wenn ich ein Signal heruntermischen will, mit einer LO Frequenz von 1 
MHz arbeite und ein Eingangssignal von 1Ghz arbeite, wie erkenne ich 
dann die 1 Ghz  in meinem Spektrum am Ausgang wieder? Wird alles was 
größer als 1 Mhz ist wie bei einer Modulo Operation immer wieder in dem 
Bereich von 0 bis 1Mhz abgebildet?

von Rübezahl (Gast)


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Philipp F. schrieb:
> wie erkenne ich dann die 1 Ghz  in meinem Spektrum am Ausgang wieder?

Die sind für immer weg, genauso wie die 1 MHz auch. Dafür erscheint 
jetzt am Ausgang die Summenfrequenz von 1001 MHz und die 
Differenzfrequenz von 999 MHz.

von Philipp F. (Gast)


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Rübezahl schrieb:
> Philipp F. schrieb:
>> wie erkenne ich dann die 1 Ghz  in meinem Spektrum am Ausgang wieder?
>
> Die sind für immer weg, genauso wie die 1 MHz auch. Dafür erscheint
> jetzt am Ausgang die Summenfrequenz von 1001 MHz und die
> Differenzfrequenz von 999 MHz.

Aber wie schaffen es dann zum Beispiel Spektrum Analysatoren mit einem 
ADC eine spezielle Frequenz zu erkennen, ohne diese im Gigasample 
Bereich zu betreiben?

von Alter Sack (Gast)


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Philipp F. schrieb:
> Rübezahl schrieb:
>> Philipp F. schrieb:
>>> wie erkenne ich dann die 1 Ghz  in meinem Spektrum am Ausgang wieder?
>>
>> Die sind für immer weg, genauso wie die 1 MHz auch. Dafür erscheint
>> jetzt am Ausgang die Summenfrequenz von 1001 MHz und die
>> Differenzfrequenz von 999 MHz.
>
> Aber wie schaffen es dann zum Beispiel Spektrum Analysatoren mit einem
> ADC eine spezielle Frequenz zu erkennen, ohne diese im Gigasample
> Bereich zu betreiben?

Die stimmen den LO durch, ausser es sind Echtzeit-SAs, die mischen erst 
einen Bereich runter und lassen dann darüber einen ADC mit GiggleSamples 
laufen.

von Philipp F. (Gast)


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Würde aber heißen wenn ich ein Signal von 1 Ghz detektieren will kann 
ich den LO nicht auf 1 Ghz setzen weil ich dann auf 0 käme also müssten 
die LO Frequenz leicht höher gewählt werden und dann gesampelt werden?

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Philipp F. schrieb:
> Würde aber heißen wenn ich ein Signal von 1 Ghz detektieren will kann
> ich den LO nicht auf 1 Ghz setzen weil ich dann auf 0 käme also müssten
> die LO Frequenz leicht höher gewählt werden und dann gesampelt werden?


Genau.
Du erhälst, wie bereits geschrieben, immer die Summen- und 
Differenzfrequenz(en).

Wenn du exakt 1 GHz auf 1 MHz heruntermischen willst, dann muss dein 
Lokaler Oszillator mit 999 MHz schwingen.

Am Ausgang des Mischers erhälst du dann 1000 MHz - 999 MHz = 1 MHz (bzw. 
0,001 GHz) sowie 1000 MHz + 999 MHz 1999 MHz (bzw. 1,999 GHz). Und die 1 
MHz musst du eben mit einem geeigneten Filter herausfiltern.

Edit: Geht natürlich auch mit 1,001 GHz; das ergäbe 1 MHz und 2,001 GHz.

: Bearbeitet durch User
von Philipp F. (Gast)


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Dann wäre die nächste Frage wie die LO Frequenz denn am besten gewählt 
wird? Ich würde jetzt mal naiv annehmen, dass ich z.B. 100 kHz nehme, 
weil es dafür günstigere und genauere ADCs gibt als für 1 Mhz.

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Philipp F. schrieb:
> Dann wäre die nächste Frage wie die LO Frequenz denn am besten gewählt
> wird? Ich würde jetzt mal naiv annehmen, dass ich z.B. 100 kHz nehme,
> weil es dafür günstigere und genauere ADCs gibt als für 1 Mhz.

Nun... dann hast du aber das Problem, dass dein LO sehr nah an deiner 
gewünschten Frequenz liegt und beide Frequenzen müssen auch eine sehr 
geringe Bandbreite haben.

Wenn dein Nutzsignal (und/oder dein LO) durch Rauschen/Jitter bedingt 
eine Bandbreite von beispielsweise 50 kHz hat, dann bewegt sich dein 
Signal am Ausgang zwischen 50 kHz und 150 kHz. Und du hast am Ausgang 
auch noch die Summenfrequenz von um die 2 GHz. Die gilt es auch 
(wirksam) zu unterdrücken.
Das heißt, dein Filter müsste bei einer Samplingfrequenz von 500kSps ab 
250 kHz schon ausreichend sperren um das Messergebnis nicht zu 
verfälschen und diese Dämpfung bis 2 GHz beibehalten - nicht gerade so 
einfach.

Im UKW-Bereich gabs (bzw. gibts) gerne zwei Zwischenfrequenzen. Von 
bspw. 110 MHz auf 10,7 MHz und von 10,7 MHz auf 455 kHz.

Es sind halt - wie überall - Kompromisse zwischen Aufwand/Kosten, Platz, 
Bandbreite und vielen weiteren Faktoren erforderlich.

von Purzel H. (hacky)


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Der Poster hat wie immer nicht gesagt was er eigentlich moechte. Nur wie 
er sich vorstellt etwas unbekanntes zu erreichen.

Was wir brauchen ist Eingangsfrequenz, Bandbreite, Gewuenschte 
Samplingrate.

zB Frequenz 1GHz, 100kHz Bandbreite, 1M Sample.

Dann wuerde man zB auf 10.7MHz heruntermischen, weil es da gute und 
guenstige filter gibt. LO waere dann 989.3MHz.

Die gefilterten 10.7MHz kann man dann direkt auf DC runtermischen.

Bei einem Spektrumanalyser ist die ZF uebrigens hoeher, zB wird dann auf 
3GHz hochgemischt. Dort gibt es dann auch steile und reproduzierbare 
filter.

: Bearbeitet durch User
von Am Chiemsee (Gast)


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Purzel H. schrieb:
> Der Poster hat wie immer nicht gesagt was er eigentlich moechte. Nur wie
> er sich vorstellt etwas unbekanntes zu erreichen.

Wenn es nur darum geht, sich ein Spektrum bei 1 GHz anzusehen, dann 
könnte der TO für das erste einen TV USB Stick mit RTL2832 nehmen.
Dann eine Software dazu und schon kann er die ersten Versuche machen.
Wäre auch ein kleiner Einstieg in SDR. Manche Analyser arbeiten auch 
nach dem Prinzip. Sind dann mehr Signal Analyser.

Es hört sich nicht so an, als wolle Er einen Spektrum Analysator bauen 
oder kaufen.

Vielleicht erfahren wir noch etwas über das Vorhaben.

von Egon D. (Gast)


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Philipp F. schrieb:

> Dann wäre die nächste Frage wie die LO Frequenz
> denn am besten gewählt wird? Ich würde jetzt mal
> naiv annehmen, dass ich z.B. 100 kHz nehme, weil
> es dafür günstigere und genauere ADCs gibt als
> für 1 Mhz.

Nun, ich denke, Du verwechselt die Frequenz des
Lokaloszillators (LO) mit der Zwischenfrequenz
(ZF; englisch IF).

Der LO wird (zumindest im Empfänger) in der Regel
in der Nähe der Nutzfrequenz schwingen, damit man
eine einigermaßen niedrige ZF erhält, also z.B.:
f_nutz = 1000MHz, LO = 990MHz, ZF = 10MHz.
Ausnahmen (Überwachungsempfänger) bestätigen die
Regel.

Darüberhinaus: In vielen Fällen ist man mit ADC-
Auflösungen von 8bit bis 12bit schon recht gut
bedient. ADC-Auflösung ist nicht alles.

von Ralph B. (rberres)


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Purzel H. schrieb:
> Bei einem Spektrumanalyser ist die ZF uebrigens hoeher, zB wird dann auf
> 3GHz hochgemischt.

Das macht man um sich die Spiegelempfangsfrequenz vom Halse zu schaffen.

Hier benötigt man am Eingang nur ein fst abgestimmtes Tiefpassfilter.

>  Dort gibt es dann auch steile und reproduzierbare filter.

Die Filter möchte ich sehen die bei 3GHz steil sind.

Diese 1 Zf von z.B. 3GHz mischt man dann im zweiten Schritt auf 
irgendwas um 500MHz runter, im dritten Schritt dann auf z.B.20MHZ und im 
letzten Schritt auf z.B.3MHz um dort dann in einer umschaltbaren 
Filterbank die gewünschte Bandbreite  einzustellen.

Ralph Berres

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Ralph B. schrieb:
> Die Filter möchte ich sehen die bei 3GHz steil sind.

Es werden Hohlleiter verwendet, die z.B. eine untere Grenzfrequenz von 
3GHz haben, diese stellen einen super steilen Hochpass dar...
... und löschen das unerwünschte Mischprodukt f - fo so ziemlich aus.
Anschließend kann man ja wieder heruntermischen.

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (Gast)


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von Pandur S. (jetztnicht)


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Steile Filter im GHz Bereich sind zB Helixfilter.

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