Hallo, ich bin kein Experte, also verzeiht mir die banale Frage. Aber ausgehend von diesem Video https://youtu.be/WBFZE-o96rU?t=410 und den Kommentaren darunter, habe ich versucht, mir Gedanken zu machen, was eigentlich Blindleistung ist. Meine Frage, muss der Energieversorger diese Bilndleistung erzeugen, bzw entstehen ihm Kosten durch induktive und kapazitive Verbraucher? Verursacht Blindleistung Verluste? Werden diese Verluste in Wirkleistung, sprich Wärme umgewandelt? Offenbar müssen Großverbraucher ja für Blindleistung zahlen, während der Stromzähler in Privathaushalten nur Wirkleistung zählt.
Im Idealfall heben sich die beiden Arten der Blindleistungen im Netz gegenseitig auf. Das kostet den Versorger dann nichts und der Generator muss das dann auch nicht in Wärme umwandeln.
Die Blindleistung erzeugt auch Verluste an den Leitungen und Transformatoren. Viel der Blindleistung wird sich am 1. Transformator zwischen den einzelnen Verbrauchern kompensieren und ggf. werden vom Energieversorger passenden Kondensatoren bei bedarf zugeschaltet. Je nach Art der Blindleistung geht das bis zurück zu einem Generator und vor allem die Oberwellen haben in den Transformatoren ggf. etwas höhere Verluste. Es gibt also entsprechende Verluste und die Leitungen / Transformatoren müssen etwas größer ausgelegt sein. Ich kenne jetzt keine konkreten Zahlen, aber ich würde so mit etwa 2% Verlusten zur Wirkleistung rechnen. Das kann aber je nach Ort und Art der Blindleistung variieren, u.A. weil sich die Blindleistungen relative lokal ausgleichen können. Der Preis für die Blindleistung dürfte in der Regel einiges niedriger sein als für die normale Wirkleistung.
Der Blindstrom(!) muß vom Generator erzeugt werden, was in diesem entsprechende Verluste erzeugt. Von Blind-Leistung zu reden, ist eigentlich Unfug.
Harald schrieb: > was eigentlich Blindleistung ist. Leistung, die erst aufgenommen und dann in der gleichen Schwingungsperiode wieder zurückgegeben wird. Das manifestiert sich in einer Stromkomponente, die um 90° zur Spannung phasenversetzt ist. Harald schrieb: > Verursacht Blindleistung Verluste? Ja. Es fließen ja eben trotzdem Ströme, die (ganz unabhängig von ihrer Phasenlage zur Spannung) in den Leitungen, Transformatoren und Stromerzeugern ohmsche Verluste (aka Wärme) erzeugen. Harald schrieb: > Meine Frage, muss der Energieversorger diese Bilndleistung erzeugen Ja. Auch hier gilt Energieerhaltung, also muss er sie erstmal erzeugen. Er kriegt sie dann innerhalb einer Schwingungsperiode zwar wieder zurück, aber diese Leistung zurückzunehmen stellt ihn eher vor noch andere Probleme als dass es ihm irgendetwas nützen würde. HTH (re)
Blindleistung = Amplitude der Pendelleistung, eben jener Leistung, die hin und her pendelt. Wirkleistung = arithmetisches Mittel der Leistung über eine oder viele komplette Perioden.
War deswegen auch ein dicker Kondensator in Leuchstofflampen?
Harald schrieb: > Verursacht Blindleistung Verluste? Ja Harald schrieb: > Werden > diese Verluste in Wirkleistung, sprich Wärme umgewandelt? Ja Harald schrieb: > Offenbar > müssen Großverbraucher ja für Blindleistung zahlen, während der > Stromzähler in Privathaushalten nur Wirkleistung zählt. Diese Kosten werden, wie andere, dem Verbraucher verrechnet. Kondensatoren und Induktivitäten an der Netzspannung verursachen einen Blindstrom . Dieser Blindstrom verursacht Spannungsabfälle auf den Zuleitungen.
Im ohm'schen Widerstand der Zuleitungen verusacht der Blindstrom mit dem Spannungsabfall eine Verlustleistung, die in Form von Wärme verloren geht. Im ohm'schen Leitungswiderstand macht es keinen Unterschied ob der Strom von einem Verbraucher oder von einem Kondensator oder Induktivität stammt.
Beitrag #6538738 wurde von einem Moderator gelöscht.
Der schreckliche Sven schrieb: > Der Blindstrom(!) muß vom Generator erzeugt werden, > was in diesem entsprechende Verluste erzeugt. > Von Blind-Leistung zu reden, ist eigentlich Unfug. Genau andersherum. Elektrischer Strom ist die gerichtete Bewegung von Ladungsträgern. Es ist daher Unsinn, von "Blindstrom" zu sprechen -- entweder die Ladungsträger bewegen sich gerichtet, oder sie tun es nicht. Überdies gerät man mit "Blindstrom" in Erklärungs- notstand, weil der "Blindstrom" zwar angeblich Wirkleistung in Form von VERLUSTEN verursacht, andererseits aber nicht in der Lage ist, Wirkleistung zum VERBRAUCHER zu transportieren. Das ist irgendwie nicht logisch. Wenn jedoch ein elektrischer Wechselstrom fließt und eine elektrische Wechselspannung anliegen, dann kann man nach P = U * I auf die Übertragung von elektrischer Leistung schließen. Das bedeutet aber keineswegs automatisch, dass auch WIRKLEISTUNG übertragen wird -- es kann nämlich eine Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung vorliegen. So kommen Blind-, Wirk- und Scheinleistung zu Stande.
> Überdies gerät man mit "Blindstrom" in Erklärungs- > notstand, weil der "Blindstrom" zwar angeblich > Wirkleistung in Form von VERLUSTEN verursacht, > andererseits aber nicht in der Lage ist, Wirkleistung > zum VERBRAUCHER zu transportieren. Das ist irgendwie > nicht logisch. Der Blindstrom, vom Verbraucher bezogen, setzt per def. an eben diesem keine Wirkleistung um. Fliesst aber unvermeidlich durch die Zuleitung, Transformatoren, etc. DORT verursacht er, genauso unvermeidlich, Stromwärmeverluste.
Jochen A. schrieb: > War deswegen auch ein dicker Kondensator in Leuchstofflampen? Die Blindleistung war ein Grund dafür bei mehr Leuchtstofflampen zusammen jede 2. mit einem Kondensator in Reihe zu betreiben. Der andere Grund war es damit das Flackern zu reduzieren. Die Blindleistung muss nicht unbedingt bis zum Generator transportiert werden. Die kann man auch vorher (etwa am Verteil-transformator) Abfangen und ggf. per Kondensator kompensieren. Die Großverbraucher, die für die Blindleistung zahlen müssen haben teils auch passenden Anlagen, die bei bedarf Kondensatoren dazu schalten, um die Blindleistung lokal bereitzustellen und so die Kosten zu vermeiden. Ob man nur Blindstrom oder Blindleistung nutzt ist mehr Wortklauberei. Der Blindstrom braucht auch immer die Spannung als Referenz für die Phase, und mit einen Transformator wird auch der der Blindstrom hoch / runter transformiert. Von daher macht Bindleistung schon etwas mehr Sinn.
Beitrag #6539590 wurde von einem Moderator gelöscht.
> https://youtu.be/WBFZE-o96rU
Dass der HiFi-Fritze Bullshit erzählt, war jetzt ja nicht so
überraschend. Von solchen Leuten kommt ja seltenst etwas sinnvolles.
Lurchi schrieb: > Ob man nur Blindstrom oder Blindleistung nutzt ist mehr Wortklauberei. Hi, hab gerade mal das Datenblatt des im Keller neu eingebauten Smartmeters angeguckt: Der Hersteller mogelt sich mit folgenden Begriffen aus der Diskussion: Zitat: "... Aktive A+ undA--Energie Passive Q+ und Q—Energie(optional) Messung der passivenEnergie (Optional), Messung und Möglichkeit der LCD-Anzeige der momentanen Stromwerte, Phasenspannungen Leistung, des Phasenwinkels und der Frequenz-manuelle Sequenz,..." /Zitat Quelle: https://www.heider-energie.de/attachments/article/165/Handbuch_Norax3D.pdf What the hell does that exactly mean? ciao gustav
:
Bearbeitet durch User
Moin, Karl B. schrieb: > What the hell does that exactly mean? Sis is samsing ju mast ask se oversetter of sis Handbuch. Wer icon mit Ikone uebersetzt, weiss wahrscheinlich auch was passive und aktive Energie ist. Gruss WK
Hi, lies mal Seite 9 des Handbuchs. Da wird nur aktiv aufgenommene und aktiv abgegebene "Energie" angegeben. Der Begriff "Blindstrom" findet sich, soweit ich das Handbuch durchgestöbert habe, nirgends. Nur einmal auf Seite 9 taucht (mit Ctrl F gesucht) der Begriff "Blindleistung" auf. Sonst auch nirgends weiter. Das war doch meine Aussage oben. ciao gustav
:
Bearbeitet durch User
ths schrieb: > Alles ganz einfach Leider ist es nicht ganz so einfach wie auf dem Bild, denn die Scheinleistung ergibt sich nicht aus der aritmetischen Summe von Wirkleistung plus Scheinleistung, sondern aus der geome- trischen Summe.
Karl B. schrieb: > der Begriff "Blindleistung" auf. Sonst auch nirgends weiter. Besser ist das, denn sooo genau wie der alte Ferrariszähler können sie das sowieso nicht messen: https://idw-online.de/de/news669388
Auch die alten Ferraris Zähler haben eine begrenzte Genauigkeit. Die Anforderungen an die elektronischen Zähler ist schon recht hoch. Die Extremen Abweichungen treten auf mit einer Last die so nicht zulässig ist (Phasenanschnitt-dimmer mit deutlich zu großer Leistung). Ein Fehler tritt dabei sowohl beim alten analogen als auch beim neuen Zähler auf. Die alten haben zu wenig und die neuen zum Teil zu viel gemessen. Soweit ich es verstanden habe waren da einige ältere elektronische Zähler betroffen, und auch nur bei extremen Ausnahmefällen - neuere Zähler sollten da deutlich besser sein.
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