Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie lange um Platine zu löten?


von Lukas (Gast)


Lesenswert?

Hi,

ich bin Anfänger was das Löten von Lochrasterplatinen angeht und habe 
mal eine Frage aus Interesse:

Wie lange braucht man als erfahrener „Löter“ so ungefähr für folgende 
Aufgabe:
Platine 4x4 cm mit 6 Kondensatoren, 3 Widerstände, 3 LEDs, ein Quarz, 
ein Transistor sowie ein Mikrocontroller-Sockel mit 28 Füßen und 2 
Stiftleisten. Drähte biegen fürs Layout und alles zusammenlöten. 
Schaltplan liegt fertig vor und das Layout so zu 90 %. Natürlich hängt 
das auch von der Komplexität der Schaltung ab, aber die ist in dem Fall 
simpel (PWM über MOSFET um Motor zu steuern)

Habe ca. 7 Stunden gebraucht und das kommt mir verdammt lange vor für 
die kleine Platine :(

Würde mich über eure Erfahrungen freuen!

Dankeschön :)

LG
Lukas

: Verschoben durch Moderator
von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Lukas schrieb:
> Habe ca. 7 Stunden gebraucht und das kommt mir verdammt lange vor für
> die kleine Platine :(

Wie bei allem:

Übung.

Die zweite geht schon schneller, die 10. in Minuten statt Stunden.

Aber eine richtige Platine (statt Lochraster passend geätzt) lässt sich 
natürlich noch viel schneller bestücken.

von P. S. (namnyef)


Lesenswert?

Übung (und das richtige Werkzeug) macht den Meister. Es ist ganz normal, 
dass man am Anfang sehr lange benötigt.

von Marcus (Gast)


Lesenswert?

Lukas schrieb:
> Wie lange braucht man als erfahrener „Löter“

Der Begriff "Lötsekunde" kommt nicht ohne Grund! Kommt noch die Zeit der 
Bestückung hinzu. Übung macht also den Meister.

von Bodo B. (elektromeister) Benutzerseite


Lesenswert?

Lukas schrieb:
> Wie lange braucht man als erfahrener „Löter“ so ungefähr für folgende
> Aufgabe:

Keine 5 Minuten. Allerdings ist die Zeit vollkommen egal, weil 
Lochrasterplatinen nur im untersten Hobbysegment zum Einsatz kommen, wo 
möglichst viel Zeitaufwand sogar erwünscht ist, man will ja Zeit 
totschlagen.

Jedes halbwegs sinnvolle Projekt wird automatisch bestückt, oder 
zumindest werden (semi)professionell gefertigte Platinen verwendet. Wenn 
dann diese wenigen Bauteile positioniert sind, lötest du die ca. 80 Pins 
in 1 Minute (2-3 Lötstellen pro Sekunde sind locker machbar.)

Beitrag #6538623 wurde von einem Moderator gelöscht.
von DoS (Gast)


Lesenswert?

Das hängt viel von folgenden Faktoren ab:
Lötmittel/Flussmittel, verwendete Bauteile
Lötkolben, Schaubstock, Halter
Anspruch an die Lötungen
Praxis
Vorbereitung (Datenblätter, Polaritäten)
Aufteilung (Kompaktheit)

Ich habe einmal einen Test gemacht, um so was heraus zu finden. 
Testobjekte waren zwei Nachbrennerringe meiner Eurofighter 
(http://mostfun.de/index.php/modellbau/flugzeuge-blogansicht/318-nachbrenner-fuer-die-ef2000). 
Einen Ring habe ich gewissenhaft gelötet, den anderen auf "Speed". Der 
erste Ring lief auf Anhieb. Der zweite Ring war deutlich schneller 
fertig und die gesparte Zeit habe ich mit der Fehlersuche am zweiten 
Ring eingesetzt. Ursache war der recht feine Pitch der 6-Beinigen 
WS2812. Hätte ich die 4-Beiner gehabt, hätte ich einen Zeitvorteil 
gehabt.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


Lesenswert?

Bei Lochraster hält dich das Verdrahten auf. Du musst ständig aufpassen 
dass du die richtigen Punkte verbindest.

> Schaltplan liegt fertig vor und das Layout so zu 90 %

Auch wenn es nur 10% sind die fehlen, wenn du ohne vollständigen 
Verdrahtungsplan arbeitest dann zieht es sich noch mehr.

Sieben Stunden sind trotzdem sehr, sehr lang.

Die wichtigste Frage ist aber: Funktioniert das Ergebnis den?

Neben dem schon mehrfach gegebenen wichtigsten Tipp (üben), noch ein 
paar:

- Verdrahtungsplan vollständig anfertigen und beim Löten gar nicht mehr 
drüber nachdenken was man da gerade verbindet. Draht ablängen, biegen. 
verlöten, Verbindung im Verdrahtungsplan abhaken, nächste Verbindung.

- Es gibt diverse Software um die Verdrahtung für Lochraster und/oder 
Streifenraster zu erstellen. Z.B. BlackBoard, LochMaster, DrawingBoard 
Pro, DIY Layout Creator, ProtoCAD Stripboard, VeeCAD, VeroDes , ... Die 
meisten sind ziemlich alt und werden nur eingeschränkt oder gar nicht 
mehr gewartet.

- Statt Software kannst du das auch von Hand machen. Alles ist besser 
als aus dem Stegreif zu verdrahten. Beispiele
https://www.mikrocontroller.net/articles/Datei:Lochraster_Europlatine_160x100_A4_Vorlage_v02.pdf
https://www.eleinmec.com/downloads/sbps.pdf

- Wie schon mehrere durchblicken lassen habe, statt Lochraster eine 
Platine entwerfen.

von Lukas (Gast)


Lesenswert?

Bodo B. schrieb:
> Keine 5 Minuten

Das macht man doch nicht in 5 Min???
Hätte schon so mit 30 min gerechnet^^

Danke für eure Antworten. Klar ist das  Übung... aber mir kamen die 7 h 
so krass vor :D

von Gustl B. (gustl_b)


Lesenswert?

5 Minuten ist tatsächlich realistisch. Mit Übung ist auch gemeint, dass 
man gut mit der linken Hand und der Pinzette umgehen kann. Dann ist es 
auch wichtig die Platine schön fixiert vor sich zu haben. Lötkolben und 
Flussmittel haben auch Einfluss.
Und eben Erfahrung. Man muss gelernt haben wie man SMD oder andere 
Bauteile möglichst effizient bestückt.

von J. S. (pbr85)


Lesenswert?

Lukas schrieb:
> Bodo B. schrieb:
>> Keine 5 Minuten
>
> Das macht man doch nicht in 5 Min???
> Hätte schon so mit 30 min gerechnet^^
>
> Danke für eure Antworten. Klar ist das  Übung... aber mir kamen die 7 h
> so krass vor :D

Wenn du alles Nötige vor dir liegen hast, exakt die Leiterbahnen und die 
Position der damit zu verbindenden Komponenten kennst, und Übung hast, 
dann schon.

Was bei einem Prototypen bzw. Einzelteil natürlich schwer bis unmöglich 
ist. Hilfreich ist es da, das Layout erstmal auf Papier etc. zu 
erstellen, wo die realen Anschlüsse der Bauteile berücksichtigt sind. 
Das ist ganz wichtig.

Du sagst, das Layout war bei dir zu 90% fertig, was ich gerade 
bezweifle. Denn das richtige Layout während des Lötens zu erstellen 
nimmt ja gerade die meiste Zeit in Anspruch. Man überlegt rum, legt die 
Leiterbahn erst so, dann doch lieber so. Oder doch nicht ...

Das frisst Zeit. Vor einigen Tagen habe ich eine KSQ mit dem XL6005 "aus 
dem Stand" auf einer Lochrasterplatte gelötet. Hat etwa eine Stunde 
gedauert, mit nebenbei noch Youtube gucken...

: Bearbeitet durch User
von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

Lukas schrieb:

> Wie lange braucht man als erfahrener „Löter“ so ungefähr für folgende
> Aufgabe:
>  Drähte biegen fürs Layout und alles zusammenlöten.

Das schaut der Zeitfresser zu sein, schon mal an Fädeldraht gedacht?!
Da braucht man auch keine grossen Layoutplanungen wenn man nicht Sklave 
seiner Ästhetischen Ansprüche ist:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/53817/Lochraster.jpg

Bestückrahmen kann auch helfen Zeit zu sparen.

von Lukas (Gast)


Lesenswert?

Nochmal danke für euren Input. Ich glaube, dass ich mehr Layout-Planung 
in die 7 h gepackt habe, als mir anfangs bewusst war. Ich hab schon 
recht viel Zeit damit verbraten, zu gucken, wo ich wie die Drähte 
lege...

Das Zurechtbiegen, besonders der kleinen Zwischenverbindungen, hat recht 
lange gedauert.

Wie ändern sich denn eure Schätzungen/Erfahrungen wenn man das Layouting 
und das Drahtbiegen mit einrechnet?

von Stefan M. (derwisch)


Lesenswert?

Bei Lochraster plane ich vorher nichts.
Die sinnvolle Bauteileanordnung ergibt sich beim Bestücken.
Dann drehe ich die Platine um, und verbinde alles nach Schaltplan.
Fertig.

von John (Gast)


Lesenswert?

Bodo B. schrieb:
> Keine 5 Minuten.

Das hängt halt auch noch davon ab, wie gut es nachher aussehen soll.
Beitrag "Re: DCF auf INT0"

Wenn's schöner sein soll, dann dauert es ein bisschen länger.

von alopecosa (Gast)


Lesenswert?

Bodo B. schrieb im Beitrag #6538623:
> MaWin schrieb:
>> Wie bei allem:
>>
>> Übung.
>
> Genau darum kann der MaWin auch 10 Threads pro Minute kommentieren.
> Einfach weil er ständig übt, seinen Senf zu Themen zu geben, von denen
> er nur Bahnhof versteht. Eine nicht unbedingt erstrebenswerte Fähigkeit.

Und dennoch hat er hier mit seinem Kommentar halt einfach recht.

Bei Lochraster kann man es natürlich auch noch ganz schön machen wollen 
und dann so Sachen wie LochMaster benutzen ;)

Bei den heutigen Preisen für Platinen aus dem fernen Ausland, würde ich 
mir DIE Zeit aber sparen und die Übung in "richtige" Platinen stecken. 
Im schlimmsten Fall wartet man halt ein wenig bis neue Platinen da sind.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

1 Sekunde pro Lötstelle ist schon sehr sportlich. Ich habe mal 120 LED 
am Stück gelötet also 240 Lötstellen und das war ein PTC Lötkolben mit 
450°C ich hätte jetzt aber eher 2 Sekunden pro Lötstelle geschätzt. 
Lötstelle erwärmen und dann erst Lötzinn zuführen

Aber was Zeit kostet ist eben das Verdrahten, wenn man es aber nicht 
sieht kann man es schlecht abschätzen, pro Verbindung sollte es aber 
auch in 1 Minute zu machen, sein mit ablängen, knicken, abisolieren, 
einstecken.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> und das war ein PTC Lötkolben mit 450°C

Du sollst beim Löten das Lötzinn schmelzen und nicht das Flussmittel 
kross anbraten ...

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Lukas schrieb:
> aber mir kamen die 7 h so krass vor

Es ist sinnlos darüber nachzudenken, es dauert so lange, wie es dauert.

Ich baue auf Lochraster, eine Layoutplanung gibt es bei mir nicht, 
bestenfalls Vorstellungen im Kopf, wie es werden soll. Dann schiebe ich 
Teile hin und her ... wenn es dann zwei Nachmittage gebraucht hat, war 
es eben so - ich muß damit kein Geld verdienen und habe keinen Kunden im 
Nacken, der sich über den Zeitaufwand (=Lohnkosten) aufregt.

Bodo B. schrieb im Beitrag #6538623:
> Genau darum kann der MaWin auch 10 Threads pro Minute kommentieren.
> Einfach weil er ständig übt, seinen Senf zu Themen zu geben, von denen
> er nur Bahnhof versteht.

Das unterscheidet Euch: MaWin versteht wenigstens noch Bahnhof, Du aber 
einfach nichts. Musst Du auch nicht, "elektromeister" steckt halt 
Strippen in Wagos.

Ich wiederhole mich: Lochrasterplatten sind Einzelstücke, da ist eine 
vorab Zeitkalkulation wenig sinnvoll bzw. nur mit extrem viel 
Praxiserfahrung machbar.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

damals wusste ich es nicht besser, bei der Lötgeschwindigkeit dürfte die 
Temperatur an der Spitze allerdings um einiges niedriger sein und da das 
Lötzinn mit Flussmittelsehne erst zum Schluß dazu kam, gabs da keine 
Probleme. Irgendwie war das der ideale Einsatzzweck für diesen 
Lötkolben. Bei anderen Sachen hatte man immer das Problem das die 
Spitzen sehr schnell dunkel wurden.

von J. S. (pbr85)


Lesenswert?

450°C ist halt super fürs Akkordlöten wegen der schnelleren 
Wärmeübertragung, aber die Rauchbelastung ist da nochmal deutlich 
stärker. Und empfindliche Bauteile sind auch schneller kaputt.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Lukas schrieb:
> Habe ca. 7 Stunden gebraucht und das kommt mir verdammt lange vor für
> die kleine Platine :(
>
> Würde mich über eure Erfahrungen freuen!

Vermutlich 30min oder weniger.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Bodo B. schrieb:
> dann diese wenigen Bauteile positioniert sind, lötest du die ca. 80 Pins
> in 1 Minute (2-3 Lötstellen pro Sekunde sind locker machbar.)

Schwachsinn^3!

von Bodo B. (elektromeister) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> ich hätte jetzt aber eher 2 Sekunden pro Lötstelle geschätzt.
> Lötstelle erwärmen und dann erst Lötzinn zuführen

Da gibt es effizientere Techniken. Z.B. entlang einer IC-Seite kannst du 
die Lötspitze einfach in gemächlicher Geschwindigkeit voranschieben. 
Währenddessen führst du etwas "höher" an der Lötspitze das Lot mit 
passender Rate zu. Flussmittel und Oberflächenspannung sorgen dafür, 
dass die Pads und Pins sich genau die richtige Menge Lot ziehen, sobald 
sie auf Temperatur sind. So kannst du mal eben 20 DIP-Pins in 2-3 
Sekunden löten. Bei TFPA gehts natürlich noch mal einen Faktor 
schneller.

Bei diskreten Bauelementen erfordert die gleichmäßig Bewegung noch mehr 
Übung. Da muss man auch gelegentlich neu ansetzen, vor allem wenn nur 
noch wenige zu erledigende Lötstellen übrig sind. Aber so eine 
Pupsschaltung wie von Lukas ist wirklich in unter eine Minute 
abgefrühstückt. Natürlich nicht, wenn die Bauteile währenddessen noch 
positioniert werden müssen, und nur mit Übung.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> 1 Sekunde pro Lötstelle ist schon sehr sportlich. Ich habe mal 120 LED
> am Stück gelötet also 240 Lötstellen und das war ein PTC Lötkolben mit
> 450°C ich hätte jetzt aber eher 2 Sekunden pro Lötstelle geschätzt.

So einen Unfug macht man nicht! 330°C für Bleilot und 350°C für 
Bleifreies Lot, siehe Löten. Wenn man mehr Wärme braucht, dann mit 
einer breiteren, kürzeren Spitze und mehr Lötkolbenleistung arbeiten! 
Denn mit höherer Temperatur verdampft man nur das Flußmittel schneller!

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Manfred schrieb:
> Ich baue auf Lochraster, eine Layoutplanung gibt es bei mir nicht,
> bestenfalls Vorstellungen im Kopf, wie es werden soll. Dann schiebe ich
> Teile hin und her ... wenn es dann zwei Nachmittage gebraucht hat, war
> es eben so - ich muß damit kein Geld verdienen und habe keinen Kunden im
> Nacken, der sich über den Zeitaufwand (=Lohnkosten) aufregt.

Mag sein, aber auch Lochrasterlayout kann man sehr gut mit den gängigen 
CAD-Programmen erstellen. Das sprt viel Krampf, vor allem in der 
Schlußphase. Und man bekommt ein kompakteres, saubereres Layout.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> 450°C ist halt super fürs Akkordlöten

FALSCH!

Beitrag "Re: Wie lange um Platine zu löten?"

von J. S. (pbr85)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> J. S. schrieb:
>> 450°C ist halt super fürs Akkordlöten
>
> FALSCH!
>
> Beitrag "Re: Wie lange um Platine zu löten?"

Nein, was du geschrieben hast ist physikalischer Unfug.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

um die Gemüter etwas abzukühlen das war damals ein Ersa mit 25W, dieser 
Lötkolben hatte im Leerlauf 450°C bei dieser Akkordarbeit, dürfte es 
weit unter die 400°C gegangen sein. Heute geht es geregelt zu Werk und 
es gibt auch Messequipment für die Lötspitzentemperatur.

von René F. (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Bodo B. schrieb:
>> dann diese wenigen Bauteile positioniert sind, lötest du die ca. 80 Pins
>> in 1 Minute (2-3 Lötstellen pro Sekunde sind locker machbar.)
>
> Schwachsinn^3!

Würde ich jetzt nicht sagen, im Akkord ist das schon machbar, wenn die 
Lötstellen nahe genug beieinander sind, kenne eine Person, die kann 
Leiterplatten bohren und braucht pro Bohrung nicht mal ne Sekunde, das 
umplatzieren der Leiterplatte inklusive. Das zeitaufwändige bei 
Lochrasteraufbauten sind sowieso nicht die Bauteile sondern die Drähte 
dazwischen.

von Kolbenhalter (Gast)


Lesenswert?

Au man Leute, kauft euch gescheite Löthardware. Mit einem JBC löte ich 
2-3 Lötstellen pro Sekunde bei 240°C mit SAC305.

Also das geht alles mit der richtigen Technik^^

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> So einen Unfug macht man nicht! 330°C für Bleilot

Ganz kluge Tips von Theoretikern. Jahrzehntelang war Industriestandard 
der Weller Magnastat mit 7er-Spitzen = 370°C. In Ermangelung von 
Besserwissern hat man (haben wir) damit langlebige Geräte hergestellt.

Falk B. schrieb:
> Mag sein, aber auch Lochrasterlayout kann man sehr gut mit den gängigen
> CAD-Programmen erstellen.

Man kann alles mit dem PC machen. Ich werde das nicht tun, bekomme 
Schaltungen noch ohne CAD und Spice zur Funktion. Ich kann sogar 
LED-Vorwiderstände und Transistoren in Standardschaltungen ohne 
Internetrechner in Betrieb bringen, und das bleibt auch so.

von Kolbenhalter (Gast)


Lesenswert?

Manfred schrieb:
> ohne CAD und Spice

Ja das kann man, aber es erleichtert ungemein die Arbeit wenn man sich 
damit auskennt.

Manfred schrieb:
> Ganz kluge Tips von Theoretikern

Schließ von dir nicht auf andere.

von min (Gast)


Lesenswert?

@Fpgakuechle K

https://www.mikrocontroller.net/attachment/53817/Lochraster.jpg

Bin mir ziemlich sicher, dass das mal mein Layout war. Ein 
AVR-Logicanalysator. Ein doppeldecker aus zwei Platinen. Ich hab da auch 
Stunden rumgelötet. Die Methode habe ich bei ELM-chan abgeschaut:

http://elm-chan.org/works/glg2/rc/glg2_sch.png

von min (Gast)


Lesenswert?

Und ich hab viel mit dem Skalpell gearbeitet, z.B. die Kupferleiter 
geschnitzt und unter einem Binokular gelötet. Das Ding hat 
funktioniert:-) war mir nur zu langsam in der Samplerate (10MHz), sodaß 
es kurz danach duch eine FPGA-Version mit 100 MHz ersetzt wurde.

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Manfred schrieb:
> Lukas schrieb:
>> aber mir kamen die 7 h so krass vor
>
> Es ist sinnlos darüber nachzudenken, es dauert so lange, wie es dauert.
Sehe ich genauso.
Nimm 1h als Löten und 6h als Üben.

Kolbenhalter schrieb:
> Au man Leute, kauft euch gescheite Löthardware. Mit einem JBC löte ich
> 2-3 Lötstellen pro Sekunde bei 240°C mit SAC305.
Ist das hier Hobby oder Akkordarbeit?

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Ich bevorzuge für solche Sachen eher Streifenraster, am komfortabelsten 
sind diejenigen mit 4 und 5 Löchern, da kann man dann direkt ohne lange 
rumfummeln mit Leiterbahn trennen die Bauteile auflöten und von oben 
entweder direkt mit dem Bauteil verbinden, oder aber mit quasi wie 
widerstände geformten Drahtbrücken.
Bloss erfordert das natürlich mehr Planung als beim Punktraster.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Kolbenhalter schrieb:
> Au man Leute, kauft euch gescheite Löthardware. Mit einem JBC löte ich
> 2-3 Lötstellen pro Sekunde bei 240°C mit SAC305.

Was für ein Geschwätz von namen-, gesichts- und reputationslosen 
Schwätzern!
Selbst eine Selektivlötanlage mit DEUTLICH mehr Wärmekapazität und 
Leistung hat mit 2-3 Lötstellen/s ARG zu kämpfen!

Such mal auf YouTube nach selective soldering

> Also das geht alles mit der richtigen Technik^^

Vor allem mit anonymen Geschwätz ohne Gefahr, seine vollmundigen 
Aussagen nie in der Realität beweisen zu müssen!

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

min schrieb:

> AVR-Logicanalysator. Ein doppeldecker aus zwei Platinen. Ich hab da auch
> Stunden rumgelötet. Die Methode habe ich bei ELM-chan abgeschaut:
>
> http://elm-chan.org/works/glg2/rc/glg2_sch.png

Das ist ein Schaltplan. Du meinst eher sowas.

http://elm-chan.org/works/mp3/mpc_pcb1.jpeg

von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> http://elm-chan.org/works/mp3/mpc_pcb1.jpeg

Interessant, ist das jetzt eine aus Zeitgründen 'einlagig' gefertigte 
Lochraster?

Ich hätt jetzt die Verdrahtung auf der Rückseite erwartet, aber so geht 
es natürlich auch und ist wohl schneller und fehlerfreier, weil man 
nicht immer drehen und Nachschauen und 'im Kopf' spiegeln muß.

Edit: OK, bei den unterschiedlichen Raster geht es natürlich nicht 
klassisch zweilagig.

von min (Gast)


Lesenswert?

@falk
Exakt hab' irgendwie den falschen Link eingestellt.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Lochraster geht immer schneller als jede Platinenbestellung!
Natürlich muss man VORHER planen, nicht das am Ende der Lochrasterplatte 
noch viele unbestückte Bauteile über sind!

Entweder man plant die Bestückung gedanklich, experimentell oder in 
eagle, fritzing oder man lötet doppelt!

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> Lochraster geht immer schneller als jede Platinenbestellung!

Wirklich? Spätestens bei Doppeleuroformat und drei Dutzend ICs und 100++ 
Kleinteilen sieht die Rechnung schnell anders aus.

Außerdem ist die Geschwindigkeit der Bestellung gerade bei Bastlern 
nicht das einzige, schon gar nicht das entscheidende Kriterium.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Wirklich? Spätestens bei Doppeleuroformat

dann lese bitte was der TO wünscht!

Lukas schrieb:
> Platine 4x4 cm

wobei

Lukas schrieb:
> 6 Kondensatoren, 3 Widerstände, 3 LEDs, ein Quarz,
> ein Transistor sowie ein Mikrocontroller-Sockel mit 28 Füßen und 2
> Stiftleisten.

nicht zusammenpasst.....

bei 4x4 cm bin ich noch bei Lochraster, bei 28 Pin µC eher nicht

von Experimenter (Gast)


Lesenswert?

In vielen Fällen ist es bei einem wenig komplexen Einzelstück deutlich 
schneller, auf Lochraster zu bauen.

Jeder hat wohl eine andere Arbeitstechnik. Bei mir ist bei LR folgendes 
meistens optimal:

Layout mit Eagle FERTIG erstellen.
ALLE Leiterbahnen aus blankem Draht auf der Oberseite verlegen und 
fixieren. Je 1 Rasterpunkt für die Bahnenden verwenden und unten die 
Enden umbiegen.
Jeweils mehrere Bauteile werden von oben durchgsteckt und die Beine 
dieser Partie werden auch oben verlötet, später werden sie unten bündig 
abgeschnitten.

Zeitraubend fand ich früher das Springen zwischen Löten und Layout 
Überlegungen und das früher nötige Wenden der Platine mit dem Umdenken 
ins Spiegelbild.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Wirklich? Spätestens bei Doppeleuroformat
>
> dann lese bitte was der TO wünscht!
>
> Lukas schrieb:
>> Platine 4x4 cm

Ja eben! Die Frage nach selbst erstelltem Layout mit ätzen und bestellen 
oder Lochraster besteht gar nicht! Warum fängst du dann damit an, 
darüber zu diskutieren?

> bei 4x4 cm bin ich noch bei Lochraster, bei 28 Pin µC eher nicht

Echt? Woher der Sinneswandel? Vor ein paar Minuten hieß es noch 
bedingungslos

"Lochraster geht immer schneller als jede Platinenbestellung!"

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Manfred schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Mag sein, aber auch Lochrasterlayout kann man sehr gut mit den gängigen
>> CAD-Programmen erstellen.
>
> Man kann alles mit dem PC machen. Ich werde das nicht tun, bekomme
> Schaltungen noch ohne CAD und Spice zur Funktion. Ich kann sogar
> LED-Vorwiderstände und Transistoren in Standardschaltungen ohne
> Internetrechner in Betrieb bringen, und das bleibt auch so.

Verbohrter, alter Mann. Ich sagte nicht, daß man ein CAD-System 
verwenden MUSS! Wohl aber, daß es deutliche Vorteile bietet. Es steht 
dir frei, diese nicht nutzen zu wollen, warum auch immer (Falscher 
Stolz? Haben wir schon immer so gemacht!)

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Ich sagte nicht, daß man ein CAD-System
> verwenden MUSS! Wohl aber, daß es deutliche Vorteile bietet.

da bin ich bei dir

aber das nicht

Falk B. schrieb:
> Echt? Woher der Sinneswandel? Vor ein paar Minuten hieß es noch
> bedingungslos

nicht bedingungslos, ich schrieb von 4x4 cm aber nicht 28-PIN
Du kannst mir natürlich alle Worte verdrehen!

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

Lukas schrieb:

> Wie lange braucht man als erfahrener „Löter“ so ungefähr für folgende
> Aufgabe:
> Platine 4x4 cm mit 6 Kondensatoren, 3 Widerstände, 3 LEDs, ein Quarz,
> ein Transistor sowie ein Mikrocontroller-Sockel mit 28 Füßen und 2
> Stiftleisten. Drähte biegen fürs Layout und alles zusammenlöten.

Allerhöchstens eine halbe Stunde.

> Schaltplan liegt fertig vor und das Layout so zu 90 %.

Auch das Layout sollte natürlich zu 100% vorliegen. Dann braucht man 
beim Löten nämlich nicht mehr darüber nachdenken.

> Habe ca. 7 Stunden gebraucht

Dann hast du sicher viel zu wenig Erfahrung. Die kann man nur gewinnen, 
indem man es öfter tut. Einen anderen Weg gibt es nicht.

Ich empfehle übrigens statt Lochraster für sehr viele Fälle 
Streifenleiter. Das erspart die Verdrahtung eines Layers und erleichtert 
den Entwurf (kann man mit jedem üblichen E-CAD-Programm machen und dabei 
sogar dessen Kontroll-Features wie ERC und DRC problemlos nutzen), macht 
allerdings tendenziell die Leiterzüge länger als die völlig freie 
Verdrahtung auf Lochraster, was gelegentlich natürlich durchaus störend 
sein kann.
Auch nett ist darüber hinaus, dass man so ein Streifenleiter-Entwurf 
leicht in ein schon ziemlich gutes 2-Layer-Design verwandeln kann.

Kommt halt auf die Anwendung an. Und die Skills des Designers...

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Wirklich? Spätestens bei Doppeleuroformat und drei Dutzend ICs und 100++
> Kleinteilen sieht die Rechnung schnell anders aus.

Warum?
Bevor die Platine bestellt werden kann, muss sie geroutet werden; damit 
ist aber die Hauptarbeit bereits erledigt.
Das händische Einlöten dauert auf beiden Wegen vergleichbar lang.

Es verbleibt die Konkurrenz zwischen Transportzeit und der Zeit für das 
händische Löten der "Leiterbahnen". Hier wird man schneller fertig sein, 
bevor die Platine geliefert ist.
Richtig ist allerdings, dass der Einsatz an Arbeitszeit bei der 
Bestellung der Platine geringer ist. Falls aber Dein Laden steht, 
während Du auf die Lieferung der Platine wartest, werden Dir eine 
Handvoll Mannstunden herzlich egal sein.

Diese Betrachtung gilt nota bene nur für Einzelstücke!

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Hier mal für unsere "High Speed Solder Champions"

https://www.youtube.com/watch?v=wAOLOSky9P4&list=PL1BD1A2F18B1D83E4&index=3

Macht das mal manuell. Selbst auf Lochraster ohne Durchkontaktierungen 
kriegt man das nicht so schnell hin!

von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Das kommt sehr schwer auf die Lochrasterplatine an.

Wenn ich eine habe mit 3-punkte-Streifen (also Aufbau wie Steckboards) 
dann ist das eine Frage von ca. 30 - 40 Minuten.

Durchstecken -> Lötzinn drauf, die nächste. Wobei das Denken welches 
Teil wohin und wie verbinden den größten Teil der Zeit verbraucht. Der 
Vorteil ist klar das JEDER Kontakt nur mit der Platine verlötet werden 
muss.

Wenn das eine Lochrasterplatine mit Kupfer um das Loch ist, dann liegt 
die Zeit bei ca. 1 Std.

Wenn die Lochrasterplatine KEIN Kupfer hat brauch ich ca. 2 Std. weil 
das dann eine Fummelei wird. Habe ich mir aber seit Jahren nicht mehr 
angetan.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hi,
wenn die Vorgabe lautet, möglichst viel auf einer 
Europaformat-Lochrasterplatine unterzubringen, dann dauert das (bei mir) 
sehr lange.
Platine im Bild war nur ein Unikat und mehr aus Jux und Dollerei als aus 
Zwang zur Serienreife entstanden. Und die Funktionssicherheit stand auch 
auf der Kippe.
Das eine Problem bei den Lochrasterplatinen ist die Verdrahtung auf der 
Lötseite mit dem "Silberdraht".
In der praktischen Prüfung sind "gebogene" Drähte nicht erlaubt gewesen, 
das heißt, alles Einzelschnippel. Stoßen mehrere Drähte zusammen, löst 
sich beim Löten immer der schon verdrahtete evtl. ab, und es ist eine 
Fummelei, den Lötklacks so klein aber sauber wie möglich zu gestalten, 
und trotzdem einwandfreie Funktion sicherzustellen.
An diese Vorgabe brauchte ich mich bei der Platine im Bild nicht zu 
halten, das vereinfachte die Sache schon enorm. Nur halbwegs sauber 
sollten die abgebogenen Drähte schon aussehen.

Zeit spielte keine Rolle. Also einen Tag hatte ich dafür schon 
gebraucht.
Wenn es einen einmal gepackt hat, dann will man das auch fertig 
bekommen.
Vorher aber schon ohne zu löten ganz grob Bauteile reingesteckt, um in 
etwa die günstigste Anordnung herauszubekommen. Layout steht dann noch 
nicht fest.

ciao
gustav

von Praktiker (Gast)


Lesenswert?

Hallo

Lochraster ist eigentlich die herausfordernste  Variante und benötigt, 
von der sehr seltenen Ausnahme eines vorliegenden Bestückungs- und 
Verdrahtungsplan ("Lötplan") abgesehen immer an längsten - selbst die 
von mir als Anfänger vor nun mehr etwa 35 Jahren sehr schnell 
"abgeschobene" Streifeienrasterplatinen sind da weniger aufwendig.

Wenn man dann die Schaltung noch sehr kompakt und eventuell sogar 
begrenzt zweiseitig (z.B SMD Kondensatoren) aufbauen möchte und das geht 
sehr gut mit Lochraster, wird das halt sehr zeitaufwendig - die sich 
zwangsweise ergebenden Litzenbrücken tragen auch nicht unbedingt dazu 
bei das es schnell geht.
Man baut quasi immer ein Prototyp und macht das "Platinenlayout" und das 
eigentliche löten gleichzeitig.
Ist einen der Platzbedarf egal geht es schon deutlich schneller voran, 
aber auch dort ist es das parallel stattfindende "Platinenlayouten" und 
die Litzenverbindungen, bzw. Drahtbrücken (die ja auch optisch 
vernünftig gesetzt werden sollten) die am meisten bremsen.

Daher: 7h ist zwar schon heftig (nicht für einen Anfänger und bei einer 
Platine mit einen 28poligen IC Sockel) aber selbst als "Profi" wirst du 
mindestens 2h bis 3 h brauchen wenn alles gut läuft und dir der 
Platzbedarf egal ist.
Bist du ein Fan von minimalen Platzbedarf und hast keine Angst vor etwas 
Doppelseitige Bestückung (was dann Voraussetzung ist, besonders bei 
Entkopplungs Cs aber auch so manchen R ist da viel möglich) hast kann 
sich so eine Platine auch als "Profi" durchaus bis zu 5h und mehr 
hinziehen, vor allem wenn Murphy mal wieder mitspielt (entlöten ohne das 
es vorgesehen war, Lötbrücken die nicht erwünscht sind, Bauelemente 
-SMD- die sich selbständig machen, die trotz aller Aufmerksamkeit 
störende oder falsch gesetzte Litzenbrücke, Mitglieder des Hausstands 
die immer dann was wollen wenn man es besonders stört -also immer- oder 
sei es nur das die Lötstation wegen einer längeren Pause ihre Temperatur 
heruntergefahren hat,...)

Praktiker

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Praktiker schrieb:
> Man baut quasi immer ein Prototyp und macht das "Platinenlayout" und das
> eigentliche löten gleichzeitig.

Nur wenn man vorher kein Layout im CAD-System erstellt.

Beitrag "Re: Wer kann mir Quiz Buzzer bauen?"
Beitrag "Re: Ansteuerung von 16 Segment-Anzeige"

Je größer und komplexer die Schaltung, um so sinnvoller, ja gar 
notwendig ist der Entwurf im Layoutsystem.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Je größer und komplexer die Schaltung, um so sinnvoller, ja gar
> notwendig ist der Entwurf im Layoutsystem.

Natürlich richtig. Sinnvoll ja, das macht es deutlich einfacher, aber 
notwendig? Das hängt von den eigenen Fähigkeiten ab:
Ich hatte mal einen Lötkollegen mit viel Übung, der hat eine gut 
bestückte Doppeleuropakarte nur nach Schaltplan gefädelt und gelötet. 
Ohne Fehler!
Er hatte meinen vollen Respekt!

von Praktiker (Gast)


Lesenswert?

Hallo

wobei dann halt die Zeit beim Layouten am Computer "drauf geht" - wobei 
aber auch das Hobby ist.
Allerdings muss man das Layouten generell ganz unabhängig vom 
eigentlichen Programm, beherrschen - keine Sache von wenigen Tagen und 
dann natürlich auch das Programm selbst.
Insbesondere als Anfänger werden dann aus den 7h (im Fall des TO) dann 
eher mal 7 Tage.
Und so manches ist (zu mindeste bei meinen persönlichen Lochraster 
"Layout" oder besser Aufbaumethode) auch noch schwer bis gar nicht mit 
einen Platinenlayoutprogramm -vor allem als Anfänger- zu machen - 
zumindest muss man sehr kreativ umdenken (z.B. Vias oder  Bauelement
platzierung die auf einer "echten" Platine nicht geht usw.).
Liegt aber sicherlich auch an meinen vorlebe an einer Möglichst 
kompakten Bauform wenn ich Lochraster nutze.

Ich habe vor recht kurzer Zeit mich tiefer gehend mit KiCad beschäftigt 
- eine sehr schöne Sache die viel Spaß macht und super Ergebnisse 
liefert aber auch erstmal generell (hiermit meine ich aber generell das 
gute Layouten an sich und weniger das eigentliche Programm) beherrscht 
werden muss.
Und wenn das schöne Layout vorliegt - besonders wenn mehr als nur ein 
DIL IC vorhanden ist - dann kann (sollte) man auch direkt sich eine 
"richtige" Platine fertigen lassen - selbst den entspanntesten und 
geübtesten  "Lötrasterpaltinenfan" wird irgendwann der Spaß vergehen.

Praktiker

von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

https://www.reichelt.de/punkt-streifenrasterplatine-epoxyd-160x100mm-einseitig-up-946ep-p23955.html 
<- 3-punkt-streifen-Lochrasterplatine.

Die mit Abstand am einfachsten zu lötenden Lochrasterplatine. Ist auch 
im Prinzip nix anderes als eine selbst layoutete Platine. Wie schon oben 
erwähnt, fast das selbe wie ein Steckboard.

Ich persönlich verarbeite die gerne, wenn ich zu faul bin zu layouten. 
Einzige Nachteil man brauch mehr Platz als bei einen freien Layout.

Was SMD angeht. Meine Lieblings-Chips habe ich als SMD und 
Beinchen-Variante. Für die wo es keine Beinchen-Variante gibt, habe ich 
Adapter-Platinchen. Die setzte ich auf den Steckboard zum testen ein, 
und stecke sie dann halt um wenn ich die oben gezeigte Platine benutze.

Ach ja, die gibt es in mehreren Größen und ich finde die ist für einen 
Anfänger perfekt geeignet.

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Danke fürden Link. ich kannte lediglich die mit abwechselnd 4 und 5 
Pads, dazwischen jeweils 2 querliegende Streifen für 
Versorgungsspannung.
Beim Eingangsbeispiel 1 28Pin IC, gut 1 Dutzend sonstige Bauteile und 2 
Steckleisten wird man auf so ner Platine das ganze wohl in 1-2 Stunden 
schaffen, wenn man sich vorher den Schaltplan so aufgemalt hat, dass man 
den halbwegs mit den Streifen verträglich aufbaut. In Unkenntnis des 
Schaltplans geh ich mal davon aus, dass der Grossteil der Steckkontakte 
einfach 1 zu 1 an die Steckleisten geht.

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Uli S. schrieb:
> Ich weiss leider nicht, wo es Streifenraster mit 3 Pads gibt, ich kenne
> lediglich die mit abwechselnd 4 und 5 Pads, dazwischen jeweils 2
> querliegende Streifen für Versorgungsspannung.

Siehe Link Reichelt.

Hier die kleinere Variante. 
https://www.reichelt.de/punkt-streifenrasterplati-hartpapier-50x100mm-h25ps050-p23952.html

Schau dir die Abbildung an. Dann siehst du den Aufbau.

Wenn du unbedingt eine länger Verbindung (Mehre Punkte für z.b. GND) 
brauchst löte einfach ein nackten Draht NEBEN einige mini-Streifen so 
das er an den Streifen anliegen aber nicht das Loch versperren.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Uli S. schrieb:
> Ich weiss leider nicht, wo es Streifenraster mit 3 Pads gibt,

Die gibt es bei reichelt,  sinnd aber bei 300-mil-DIL-ICs keine Freude.

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Hab leider erst nach abschicken den Link gesehen. Zu normalen Zeiten hab 
ich mir solche Sachen halt immer beim blauen Zeh geholt. Das geht ja 
jetzt schon seit nem 3/4 Jahr nicht mehr. Und der hat wenigstens im 
Laden keine 3pad Platinen.
Ideal wär wohl eine die so aussieht: 1 Reihe leer, dann jeweils 
beidseitig 5 Pads und anschliessend 3er Pads.

von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Uli S. schrieb:
> Ideal wär wohl eine die so aussieht: 1 Reihe leer, dann jeweils
> beidseitig 5 Pads und anschliessend 3er Pads.

Naja, wenn du die öfters verwendest dann mach dir doch dir mit Kicad. 
Schick das Layout zum Chinesen deiner Wahl (hier im Forum gibt es dazu 
Links) und las dir jede Menge machen.

Ich persönlich hab auch darüber nachgedacht mir eine kleine Serie selbst 
zu machen. Dann habe ich die im Link gefunden und bin glücklich.

Wenn du die unbedingt doppelseitig willst ist das doch auch kein 
Problem.

Bestell dir ein Abstandhalterset. 
https://www.christians-shop.de/M3-Nylon-Kit-180er-Set-mit-Schrauben-Abstandshaltern-Muttern 
<- ist klasse habe ich über Ebay zu Weihnachten bestellt.

Montiere 2 Platinen gegeneinander und ziehe an den Stellen wo du durch 
kontaktieren willst einfach ein Draht z.b. von einen Widerstand. ;)

Macht die Sache nur ein bisschen dicker.  Würde mich nicht jucken wenn 
ich mir den Platz leisten kann.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Natürlich richtig. Sinnvoll ja, das macht es deutlich einfacher, aber
> notwendig? Das hängt von den eigenen Fähigkeiten ab:
> Ich hatte mal einen Lötkollegen mit viel Übung, der hat eine gut
> bestückte Doppeleuropakarte nur nach Schaltplan gefädelt und gelötet.
> Ohne Fehler!
> Er hatte meinen vollen Respekt!

"Wetten Dass" gibt es nicht mehr. Mag ja sein daß es da einige Experten 
und Freaks gibt, der Otto-Normal-Bastler oder auch Techniker/Ingenieur 
kann und will das nicht.

von MaWin (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> In der praktischen Prüfung sind "gebogene" Drähte nicht erlaubt gewesen

Eigentlich gar keine, nur Brückendrähte auf der Oberseite, und dadurch 
lötet sich das auch viel schneller, verbraucht nur mehr Lötzinn.

von hips (Gast)


Lesenswert?

Früher habe ich für Lochrasterplatinen auch immer ewig gebraucht. Ich 
habe festgestellt, dass dies an Perfektionismus liegt. Ich habe mir 
genau die Plazierung überlegt und dann schöne Verbindungen gelegt und 
sauber verlötet mit Silberdraht, welchen ich vorher langgezogen habe.

Mittlerweile hau ich die Bauteile ohne große Überlegung auf die Platine 
und verdrahte sie darunter frei per Lackdraht. Das geht schneller. Ich 
nutze auch keinerlei Schaltplan mehr. Ich mach das meist aus dem Kopf 
mit den jeweiligen Pinbelegungen am Bildschirm. Klappt in der Regel 
problemlos.

Allerdings ist mir auch dies mittlerweile zu mühsam und ich tendiere zu 
richtigen Leiterplattenlayouts. Die sind mittlerweile günstig 
herzustellen und sind auch relativ schnell da.

von hips (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> In der praktischen Prüfung sind "gebogene" Drähte nicht erlaubt gewesen
>
> Eigentlich gar keine, nur Brückendrähte auf der Oberseite, und dadurch
> lötet sich das auch viel schneller, verbraucht nur mehr Lötzinn.

Jep so wie im Bild gezeigt, habe ich es in der Ausbildung auch noch 
gelernt, wobei die Lötstellen im Bild meinen Ausbilder nicht 
zufriedengestellt hätten. Der hat sehr pingelig darauf geachtet, dass 
das Lötzinn gleichmäßig viel verwendet wird und präzise miniski erzeugt. 
Der war aber auch streng.

Wenn er heute - viele Jahre später - meine Lötstellen sehen könnte. Oh 
je^^

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

hips schrieb:
> Mittlerweile hau ich die Bauteile ohne große Überlegung auf die Platine
> und verdrahte sie darunter frei per Lackdraht. Das geht schneller. Ich
> nutze auch keinerlei Schaltplan mehr. Ich mach das meist aus dem Kopf
> mit den jeweiligen Pinbelegungen am Bildschirm.

Frickelei^3!

> Klappt in der Regel
> problemlos.

Jaja, Geschwätz ist geduldig, nicht nur im Internet.

von hips (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> hips schrieb:
>> Mittlerweile hau ich die Bauteile ohne große Überlegung auf die Platine
>> und verdrahte sie darunter frei per Lackdraht. Das geht schneller. Ich
>> nutze auch keinerlei Schaltplan mehr. Ich mach das meist aus dem Kopf
>> mit den jeweiligen Pinbelegungen am Bildschirm.
>
> Frickelei^3!
>
>> Klappt in der Regel
>> problemlos.
>
> Jaja, Geschwätz ist geduldig, nicht nur im Internet.

Ich vergas zu erwähnen, dass dies nur Profis machen sollten, die genau 
wissen was sie tun. Genau so ein Profi bin ich. Meine Drahtverhaue 
funktionieren stets 1A und könnten sogar als moderne Kunst durchehen.

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

hips schrieb:
> wobei die Lötstellen im Bild meinen Ausbilder nicht
> zufriedengestellt hätten.

Hi,
full ack. Bei uns wurde jede Lötstelle punktemäßig bewertet.
Zur praktischen Prüfung gehörten nicht nur das korrekte Bestücken, 
einheiliche Lage der Bauteilebeschriftungen, bzw. der Ringe, das 
Zusammenlöten sondern auch noch die Inbetriebnahme. Inbetriebnahme 
bedeutete Abgleich auf in Prüfungsaufgaben vorgegebene Werte.
Also die Platine im Bild wäre bei einwandfreier "Inbetriebnahme" noch 
mit vier minus durchgegangen. ;-)
Was noch nicht erwähnt wurde,
eine einwandfreie Lötstation mit passender Spitze, die ab und zu 
"reaktiviert" wird, ist unbedingt nötig.
Hatte früher mal mit Lötpistole gearbeitet, das war dann wirklich
totaler Murks.

ciao
gustav

von MCUA (Gast)


Lesenswert?

> Ich vergas zu erwähnen, dass dies nur Profis machen sollten, die genau
> wissen was sie tun. Genau so ein Profi bin ich. Meine Drahtverhaue
> funktionieren stets 1A und könnten sogar als moderne Kunst durchehen.
Dann können Leiterplatten-Firmen ja zumachen.

von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

MCUA schrieb:
> Dann können Leiterplatten-Firmen ja zumachen.

Nö.

Das fummeln will gelernt sein, und man muss Bock dazu haben. Aber was 
mich persönlich angeht, können sie es. Weil die paar Platinchen die ich 
mache und die "kompliziert" sind, ätze ich halt selbst.

von J. S. (pbr85)


Lesenswert?

hips schrieb:

> Ich vergas zu erwähnen, dass dies nur Profis machen sollten, die genau
> wissen was sie tun. Genau so ein Profi bin ich. Meine Drahtverhaue
> funktionieren stets 1A und könnten sogar als moderne Kunst durchehen.

Mindestens so gut wie deine Bescheidenheit, wenn nicht besser!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.