Ich komme aus der Java EE Welt, und schiele gerade mit einem halben Auge auf die Programmiersprache Go. meint ihr, man kann Go vernünftig für kommerzielle Backend Anwendungen mit Web-Schnittstellen einsetzen?
Hi Stefan, wundert mich ja wirklich das hier noch kein Krieg um die optimale Sprache los ging ;-) Ein paar Kollegen von mir nutzen Go genau dafür. Also auf Deine Frage "ja" es geht. Das ist ein mittleres Projekt was nun seit zwei/drei Jahren läuft aber auch stetig weiterentwickelt wird. Ich persönlich habe mit Go ein paar kleinere Sachen gemacht konnte mich aber nicht wirklich damit anfreunden. Für mich persönlich ist es mit Python einfacher. Jede Sprache hat da Vor- und Nachteile und es gibt ja nicht die "Sprache" für jedes Problem. Spiel doch einfach mal damit rum und schau ob es gefällt und wie Du damit klar kommst. Gruß Ingo
Ich vermute, dass die Projektverwaltungs-Tools drumherum viel spannender sind. Ich bin gewohnt, Projekte aus wiederverwendbaren Modulen* zusammen zu setzen. Also haben wir Repositories für die Quelltexte, für die Binaries und Tools die das alles per Konfiguration zusammensetzen. *) Was unsere Projektleiter "Modul" nennen, sind technisch gesehen ganze Projekte, Programme, Bibliotheken, oder gar einzelne Dateien (z.B. XSD). Nun habe ich gelesen, dass man bei Go absichtlich auf Makefiles verzichtet hat. Das geht wohl exakt in die entgegengesetzte Richtung, oder irre ich mich?
Stefan ⛄ F. schrieb: > Ich komme aus der Java EE Welt, und schiele gerade mit einem > halben Auge > auf die Programmiersprache Go. meint ihr, man kann Go vernünftig für > kommerzielle Backend Anwendungen mit Web-Schnittstellen einsetzen? Der go-hype ist vorbei, auch und vor allem im Backend. Heute schmeisst man eh alles in Container, ob da jetzt ne fette runtime drinnliegt oder ein fettes goprämmchen, who cares?. In die Cloud geht man mit GraalVM, solltest du als JEE-Entwickler eigentlich kennen und die Frage eigentlich überflüssig sein.
Bruce Lees Friseur schrieb: > In die Cloud geht man mit GraalVM, > solltest du als JEE-Entwickler eigentlich kennen Kenne ich noch nicht, weil die Cloud für uns noch Neuland ist. Unser Chef will in die Cloud gehen und zugleich womöglich unsere etablierte Codebasis (von ca 4 Millionen eigenen Zeilen) auf Basis von Java EE und SOAP durch Go und REST/JSON ersetzen. Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll. Zum googlen: graalvm, cloud-native, evt. noch quarkus Go braucht ihr nicht mehr anzufassen.
Unsere Chefs haben beschlossen, Go in einem neuen Projekt zu versuchen. Deswegen arbeite ich seit ein paar Tagen Tutorials und ein Lehrbuch durch. Mein bisheriger Eindruck ist, dass die Sprache wahrscheinlich alles kann, was ich brauchen werde, obwohl sie (verglichen mit Java und C++) erheblich vereinfacht wurde. Angenehm ist, dass die Sprache mit einer sehr umfangreichen Sammlung an Standard Bibliotheken daher kommt. Schwächen sehe ich ganz klar im Umfeld der Desktop GUI Anwendungen. Da würde ich eher bei C++ bleiben. Das ist aber nicht das Umfeld, in dem ich beruflich tätig bin. Je mehr ich über Go lerne, umso mehr Lust bekomme ich, es zu versuchen. Insofern bin ich guter Dinge.
Ist im Devopsumfeld, Backend recht populär, das fette Javazeug (das ganze Spring-.Gerümpel das dort heute Standard ist, obwohl es gibt auch Quarkus) braucht man dann nicht mehr, zudem ist die Sprache einfacher. Java mit seinem kaputten Typsystem nervte schon immer, graalvm ist auch mehr ein Hack. go spielt ausserhalb des devops/backendbereichs keine Rolle, Desktopanwendungen sind damit aufggrund fehlender/schlecht gepflegter gui lib-anbindungen eher nicht sinnvoll obwohl man auch C++ dazulinken kann, ist ein bischen ein krampf als ich das mal vor einiger Zeit probierte aber es geht.
Anderthalb Jahre später kann ich berichten, dass wir mit Go (fürs Backend) erfolgreich ins Cloud Geschäft eingestiegen sind. Wir haben genug Projekte in Produktion, um das Personal durch zu füttern. Während dessen investiert die Firma in eine Cloud basierte E-Commerce Plattform die als Service vermietet wird. Zwei Kunden nutzen sie schon, weitere warten darauf dass wir fertig werden. Kurz gesagt: läuft Java setzen wir noch als Zweit-Sprache ein, zur Zeit für Bezahlvorgänge. Ich finde keine der beiden Sprachen bedeutend besser oder schlechter. Beide sind OK ohne mich wunschlos Glücklich zu machen.
Bruce Lees Friseur schrieb: > Zum googlen: > graalvm, cloud-native, evt. noch quarkus > > Go braucht ihr nicht mehr anzufassen. Lol. Diese Java-Fanbois. Suchen immernoch Probleme für ihren Vorschlaghammer. Bitte scheißt das endlich in den Müll, diesen Java Schrott braucht doch heute echt keine Sau mehr. Da gibt es tausend bessere Alternativen (js, ts, go, rust, etc.), die nicht von einer Horde Arschlöchern (meist 90er Jahre Umschulprogrammierer) begleitet wird. Wenn man nicht alles in 40 Klassen abstrahieren kann, ist es nicht "enterprise". Wenn es nich mindestens 4000 dependencies hat auch nicht. Vom Memory-Footprint und dessen einfluß auf die Umwelt fange ich garnicht erst an.
Oli Schulz schrieb: > Wenn man nicht alles in 40 > Klassen abstrahieren kann, ist es nicht "enterprise". Wenn es nich > mindestens 4000 dependencies hat auch nicht Dafür hat man aber die Gewissheit, dass alles machbar ist. Geht nicht, gibt nicht bei Java. Das sieht bei Go schon anders aus. Klein, schlank, einfach. Aber es gibt halt nicht für alles die passende Bibliothek. Insbesondere wegen Kryptografie bin ich doch froh, dass mir Java noch als Zweit-Sprache erhalten geblieben ist.
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