Hi, auf meiner Suche nach einer Antwort bin ich auf widersprüchliche Aussagen gestoßen. Einige verbinden Shield und GND am Device direkt, einige verbinden beides mit einem Ferrit und wieder andere mit einem hochohmigen Widerstand und parallel dazu ein Kondendator. Wenn ich mir die typischen Endgeräte auf dem Bastlertisch (Arduino usw) anschaue ist überall beides verbunden. Das ist für mich aber keine Referenz wenn ich ehrlich bin. Wenn ich etwas mir etwas professionelleres wie einen USB Stick von Sandisc anschaue kann ich da zumindest keine direkte Verbindung messen. Wie genau der Schirm angeschlossen ist (oder ob überhaupt) konnte ich noch nicht rausfinden. Ich persönlich bin der Meinung, die RC Variante ist die richtige. Sie filtert Störungen raus und verhindert Stromschleifen. Aber was ist wirklich richtig? Gruß Markus
Hallo, ich verwende 1 MOhm parallel zu 10 nF. Beanstandungen gab es keine. Natürlich gilt das nur wenn nicht GND des Devices anderswo verbunden ist. Begründung: der Kondensator verbindet Shield und GND HF-mässig. Der Widerstand verhindert statische Aufladung. Georg
Der grausigen Qualität von USB-Kabeln geschuldet dürfte die direkte Verbindung GND-Shield bei Geräten mit Strombedarf funktionssicherer sein.
Helge schrieb: > Der grausigen Qualität von USB-Kabeln geschuldet dürfte die direkte > Verbindung GND-Shield bei Geräten mit Strombedarf funktionssicherer > sein. Ich finde da Micro USB besonders schlimm. Ich denke, mit USB-C wird es etwas besser, da der Port mehr Strom liefern kann. Wenn ich eine neue Platine mache dann nur mit USB-C. Aber von den schlechten USB Kabeln abgesehen: was wäre "richtig", passendes Kabel vorausgesetzt?
Georg schrieb: > ich verwende 1 MOhm parallel zu 10 nF. Beanstandungen gab es keine. > Natürlich gilt das nur wenn nicht GND des Devices anderswo verbunden > ist. > > Begründung: der Kondensator verbindet Shield und GND HF-mässig. Der > Widerstand verhindert statische Aufladung. > > Georg Tut er nicht. Durch die schmale Bauform ist er bei HF schon eher induktiv als kapazitiv, auf jeden Fall hat er einiges an Impedanz. Übliche uC Schaltungen haben (Gleichtakt) Störungen, die leicht auf den USB Schirm einkoppeln können, der Schirm kann dann wie eine L/4 Antenne wirken, und strahlt den Quarztakt und anderen Müll ab. Man braucht nur an den ganzen Common-Mode Müll der Schaltregler denken, der landet dann dirket auf dem USB Schirm. Für eine gute Schirmung braucht man erst mal einen "ruhigen" Gnd, an den man den Schirm auflegen kann (z.B Gehäuse, oder zumindest vom uC und Digitalteil getrennten Gnd)...
Markus B. schrieb: >> Der grausigen Qualität von USB-Kabeln geschuldet dürfte die direkte >> Verbindung GND-Shield bei Geräten mit Strombedarf funktionssicherer >> sein. Ganz schlechte Idee. Die Kabeln erfüllen genau die Spezifikation, und nicht mehr. Die Hersteller der Kabel und auch die Leute im USB Gremium sind nicht blöd. Kupfer kostet, und abgesehen davon brauchen viele Schaltungen einen kleinen Serienwiderstand, damit die Eingangskondensatoren und ICs durch die Überschwinger bei Einstecken nicht gegrillt werden. Der Stromfluss über Shield ist undefiniert weil der erst mal irgendwie über das PC Gehäuse zum 5 Volt Schaltregler wandert, inklusiver dem HF Müll der Schaltregler und dem Mikrocontroller, der dann über den Shield abstrahlt.
udok schrieb: > Der Stromfluss über Shield ist undefiniert weil der erst > mal irgendwie über das PC Gehäuse zum 5 Volt Schaltregler wandert, Ich hab mal auf zwei Mainboards gemessen. Sämtliche Schirme von der Backplane, also USB, Ethernet usw sind direkt (oder über eine Induktivität/Ferrit) mit GND verbunden. Also nicht "irgendwie" über das Gehäuse sondern direkt auf dem Mainboard. Der Schirm ist in jedem Fall Host seitig mit GND verbunden. Damit der Schirm, wie schon geschrieben, nicht zur Antenne wird, darf kein Strom drüber fließen. Der Schirm soll, wie der Name sagt, abschirmen und nicht als Stromleiter dienen. Also sollte die Endpoint Seite logischerweise nicht direkt mit GND verbunden sein. Frei in der Luft hängen sollte sie aber IMHO auch nicht.
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Markus B. schrieb: >> Der Stromfluss über Shield ist undefiniert weil der erst >> mal irgendwie über das PC Gehäuse zum 5 Volt Schaltregler wandert, > > Ich hab mal auf zwei Mainboards gemessen. Sämtliche Schirme von der > Backplane, also USB, Ethernet usw sind direkt (oder über eine > Induktivität/Ferrit) mit GND verbunden. Also nicht "irgendwie" über das > Gehäuse sondern direkt auf dem Mainboard. > > Der Schirm ist in jedem Fall Host seitig mit GND verbunden. Damit der > Schirm, wie schon geschrieben, nicht zur Antenne wird, darf kein Strom > drüber fließen. In erster Linie ist der Schirm mit dem Gehäuse über die USB Buchse verbunden. Das ist der direkte HF Pfad. Das Gehäuse ist HF mässig "ruhig", wäre es das nicht, würde der PC abstrahlen. Das "irgendwie" bezog sich dann auf die Verbindung Gehäuse zu 5 Volt USB Spannungsregler. Aus EMV Gründen muss der Schirm vom 5 Volt DC/DC Spannungsregler und dem Digitalmüll HF mässig entkoppelt sein. Eventuell reichen da auch schon ein paar cm Kabel. > Der Schirm soll, wie der Name sagt, abschirmen und nicht > als Stromleiter dienen. Also sollte die Endpoint Seite logischerweise > nicht direkt mit GND verbunden sein. Die Logik ist nur nicht schlüssig. In jedem Koaxkabel wird das so gemacht, und funktioniert gut. Am besten ist es immer, den Schirm beidseitig auf GND zu legen, aber nur, wenn man einen sauberen GND hat. Hat man keine sauberen GND, dann ist es besser, den Schirm einseitig anzuhängen, oder ganz drauf zu verzichten.
> Aber was ist wirklich richtig? Vielleicht einfach in den AN von Atmel/Microchip für den jeweiligen AVR nachschauen? Z. B. AVR1017 - XMEGA - USB Hardware Design Recommendations.
Norbert T. schrieb: > Vielleicht einfach in den AN von Atmel/Microchip für den jeweiligen AVR > nachschauen? Z. B. AVR1017 - XMEGA - USB Hardware Design > Recommendations. AVL1017 bestätigt meine Vermutung. Wenn man aber zb bei STM32 in die AN4879 schaut sieht man auf Seite 13 Shield und GND direkt verbunden. AN11392 von NXP spricht von einem Ferrit zwischen GND und Shield. Also sind wir keinen Schritt weiter. Aber ich kann mir nicht vorstellen das der Controller allein einen Unterschied machen soll. Ich hab eher das Gefühl, dass selbst die "Profis" keine allgemeingültige Antwort darauf haben. Ich mache auf meine Boards einfach immer Lötpads für zwei Bauteile, dann hab ich freie Wahl ob ich ein RC Glied, einen Ferrit oder einfach eine Brücke einsetze.
Hallo, hatte mich vor einer Weile auch dazu eingelesen und meine USB-Serial Adapter gebaut. Zwischen Shield und Masse parallel 1M und 4,7nF (bis 10nF). Spannungsfestigkeit sollte auch vorhanden sein, hatte von 500V bis 1000V gelesen. Der erwähnte Ferritbead gehört in die Plusleitung zwischen USB(+) und IC Vcc. Hatte ich im FTDI Datenblatt gelesen. Und wegen den USB Kabeln. Die billigen haben gar keine Schirmverbindung. Man misst kein Durchgang.
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