Forum: Offtopic "Spannungsfall" vs. Spannungsabfall?


von pacman (Gast)


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Hallo,
hier im Forum lese ich öfter den Begriff "Spannungsfall". Ich muss da 
immer schmunzeln. Gemeint ist wohl Spannungsabfall. Also den Begriff 
Spannungsfall habe ich während meines ganzen E-Technik Studiums nie 
gehört. Deshalb meine Frage: Ist das eine besondere Marotte in diesem 
Forum? Ist das ein besonderer Elektrikerbegriff, den man in der Lehre 
lernt? Ist das ein Dialekt? Oder heißt das heutzutage ernsthaft so?

: Verschoben durch Moderator
von Phasenschieber S. (Gast)


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pacman schrieb:
> Oder heißt das heutzutage ernsthaft so?

Es wird heute so bezeichnet!

von Theor (Gast)


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Was haben denn Deine eigenen Recherchen so weit ergeben?

von (prx) A. K. (prx)


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: Bearbeitet durch User
von Elektry (Gast)


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Heist es dann auch "Spannungsstieg" statt "Spannungsanstieg" ?!

von Elektry (Gast)


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Je dünnere Bretter eine Wissenschaft und erst recht ein Handwerk bohrt, 
desto umfangreicher sind die Versuche, das Fachvokabular aufzublähen

von (prx) A. K. (prx)


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Ist es Zufall, dass Spannungsabfall justament in jener Zeit aus dem Mode 
kommt, in der über Abfallvermeidung diskutiert wird?

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6542309 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wühlhase (Gast)


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Wir haben im Studium explizit Spannungsfall gelernt - und auch, das es 
nicht mehr SpannungsABfall heißt.

Mir ist das egal, ich glaub ich benutze beide Begriffe hin und wieder, 
bleibe meist trotzdem bei der neueren Version.

Aber da eigentlich so gut wie ausnahmslos jeder "Phase" sagt wo er 
eigentlich den Außenleiter meint, dürfte sich auch so gut wie niemand 
über den Spannungs(ab)fall aufregen.

von Horst S. (petawatt)


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Der Begriff "Spannungsabfall" rückt die Wissenschaft in die Nähe der 
Mülltonne und ist somit verboten. Das wurde mir im ersten von mir 
erstellten Versuchsbericht vom Chef so erklärt. Wer bei DKE eine Norm in 
die deutsche Sprache übersetzen muss, der freut sich über die genormten 
Begriffe im Fachlexikon.

Grüße von petawatt

von pnp (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Der Begriff "Spannungsabfall" rückt die Wissenschaft in die Nähe der
> Mülltonne und ist somit verboten.

Der Begriff "Spannungsfall" rückt die Wissenschaft in ein kriminelles 
Umfeld und muss somit erst recht verboten werden.

von pacman (Gast)


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Wie sagt man dann in Neudeutsch politisch korrekt, am Widerstand fällt 
eine Spannung von soundsoviel Volt ab?

von pnp (Gast)


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pacman schrieb:
> Wie sagt man dann in Neudeutsch politisch korrekt, am Widerstand
> fällt
> eine Spannung von soundsoviel Volt ab?

Richtig. Und weil die Spannung abfällt, heißt es Spannungsabfall.

von Ben S. (bensch123)


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Ich wäre genderkorrekt für Spannungsfallende

von Percy N. (vox_bovi)


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pacman schrieb:
> Also den Begriff Spannungsfall habe ich während meines ganzen E-Technik
> Studiums nie gehört.

Studium beruht nicht auf Hörensagen, sondern weitgehend auf Lektüre.

Das mag manches erklären.

Man könnte auch IEC 60050 heranziehen ...

: Bearbeitet durch User
von pnp (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Studium beruht nicht auf Hörensagen, sondern weitgehend auf Lektüre.
>
> Das mag manches erklären.

...und in jeder Lektüre steht, dass an einem Verbraucher bei Stromfluß 
eine Spannung abfällt. Sie fällt nicht, sie fällt ab!

von Percy N. (vox_bovi)


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pnp schrieb:
> ...und in jeder Lektüre steht,

Zähle bitte die insoweit überprüften Titel auf, 2.000 sollen für den 
Anfang reichen, auch wenn das nicht viel über "jede Lektüre" auszusagen 
vermag.

von Michael M. (michaelm)


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Muss ich dann nun meinen Spannungsabfall vom Basteltisch in den gelben 
Sack oder in den Restmüll tun?
Oder gar beim Wertstoffhof als Sondermüll abgeben? Darf ich den dann 
überhaupt selbst transportieren?

: Bearbeitet durch User
von Paul (Gast)


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Percy N. schrieb:
> pacman schrieb:
>> Also den Begriff Spannungsfall habe ich während meines ganzen E-Technik
>> Studiums nie gehört.
>
> Studium beruht nicht auf Hörensagen, sondern weitgehend auf Lektüre.
>
> Das mag manches erklären.

Ich habe auch noch kein einziges Buch gesehen, wo die Bezeichnung 
Spannungsfall vorkommt. Ich kaufe aber auch nicht alle 2 Jahre was 
neues. Die Grundlagen ändern sich ja nicht und aktuelle Datenblätter 
sind sowieso in Englisch. Seit wann soll denn "Spannungsfall" ein 
offizieller Begriff sein?

von pnp (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Zähle bitte die insoweit überprüften Titel auf, 2.000 sollen für den
> Anfang reichen

Nenne bitte einen einzigen Titel, in dem steht, dass an einem 
Verbraucher eine Spannung "fällt"...

von Paul (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Muss ich dann nun meinen Spannungsabfall vom Basteltisch in den
> gelben
> Sack oder in den Restmüll tun?
> Oder gar beim Wertstoffhof als Sondermüll abgeben? Darf ich den dann
> überhaupt selbst transportieren?

Egal, das ist Aufgabe der Azubis. Die schleppen auch manchmal die 
Gewichte für die Wasserwaage. Warum denn nicht auch den Spannungsabfall?

von A. S. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Man könnte auch IEC 60050 heranziehen ...

dort ist von beidem die Rede. Wobei Spannungsfall dort die (wörtliche) 
Übersetzung von "Voltage Drop" ist.

Wenn man also weltgewandt ist, dann sagt man
"Spannungsfall" und
"an der Diode fällt die Spannung um 0,7V",
sonst halt
"Spannungsabfall" und
"an  der Diode fallen 0,7V ab".

Scheint mir in Komitee wie beim Schraubendreher, der nicht mehr anziehen 
soll.

von Jobst Q. (joquis)


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Unter einem Spannungsfall würde ich verstehen, dass irgendwo Spannung 
anliegt, wo man sie nicht erwartet hat. Das kann auch zu einem Fall im 
mechanischen Sinne führen.

Die Bezeichnung Spannungsabfall ist nicht verkehrt für einen 
Spannungsverlust, denn er ist nicht direkt verwertbar. Es sei denn, es 
ist kalt in der Bude und die Verlustleistung erzeugt gewünschte Wärme. 
Spannungsrecycling kann man es aber trotzdem nicht nennen.

von Teo (Gast)


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"Trag mal die 30kg Spannungsfall in den Keller..."
Nee, das funst mal so garnich, könnt Ihr vergessen! :{

von Jobst Q. (joquis)


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A. S. schrieb:
> Wobei Spannungsfall dort die (wörtliche)
> Übersetzung von "Voltage Drop" ist

Drop hat viele mögliche Übersetzungen, Abfall ist auch dabei.

von Percy N. (vox_bovi)


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pnp schrieb:
> Nenne bitte einen einzigen Titel, in dem steht, dass an einem
> Verbraucher eine Spannung "fällt"...

Paul schrieb:
> Ich habe auch noch kein einziges Buch gesehen, wo die Bezeichnung
> Spannungsfall vorkommt.

Reichen drei?
Schröder, Dierk; Elektrische Antriebe, 320
Marenbach, Nelles, Tuttas; Elektrische Energietechnik, 50 et alibi
Binder, Elektrische Maschinen und Antriebe, 70 et alibi

von Percy N. (vox_bovi)


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Paul schrieb:
> Ich kaufe aber auch nicht alle 2 Jahre was neues.
Musst Du auch nicht, vgl Meister, Elektrotechnische Grundlagen, 10. 
Aufl. 1994, S. 35

von Aquaman (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Mir ist das egal, ich glaub ich benutze beide Begriffe hin und wieder,
> bleibe meist trotzdem bei der neueren Version.

Sodom und Gomorrha!

Die einknickende Spannung an einem Netzteil das in die Strombegrenzung 
geht kann kein Spannungsabfall sein der durch die Wortwahl dem 
Spannungsfall gleichgestellt wird.

Wie ging noch das Chinesische Sprichwort mit "hüte deine Gedanken und 
Worte..usw."?

Ich krieg das jetzt grade nich zusammen, aber zum Glück gibt's das auch 
in Deutsch: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

von pnp (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Schröder, Dierk; Elektrische Antriebe, 320
> Marenbach, Nelles, Tuttas; Elektrische Energietechnik, 50 et alibi
> Binder, Elektrische Maschinen und Antriebe, 70 et alibi

Es ging mir nicht um den falschen Begriff "Spannungsfall", sondern 
darum, ob irgendwo steht, dass an einem Verbraucher eine Spannung 
"fällt".

von Jürgen von der Müllkippe (Gast)


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Die ganzen witzigen Späße mit den Spannungsabfällen zur Mülltonne 
tragen, funktionieren dann nicht mehr.

von Ben S. (bensch123)


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In manchem schlechten Film gibt es einen Spannungsfall.

von Nick M. (Gast)


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Ich befürchte, das wird so eine Geschichte wie Negerkuss, Mohrenkopf, 
Sarotty, Negerboindl, Negerstraße, Ober- Unter- und Mittelneger, Fucking 
in Österreich, Schwarzmarkt, Schwarzfahren, Schwarzbrennen, Schwarzbuch, 
Chinaschrott, Reiskocher, Negerkeks, ...

von Phasenschieber S. (Gast)


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Ich denke mal, das ist der Unterwerfung der deutschen unter die 
englische Sprache geschuldet.

Alles wird mittlerweile verdenglischt und Voltage drop wird 
infolgedessen zu Spannungs Fall.
Das "ab" passt da nicht wirklich hin, obwohl wir bei anderen 
Vergewaltigungen der Sprache imstande sind noch eine Vorsilbe 
hinzuzufügen, z,B "ge"cancelt....da rollen sich mir die Zehennägel auf.

Ein FI ist schon längst zum RCD mutiert, auch wenn viele Elektriker die 
Abkürzung garnicht korrekt aussprechen können.

Warum geben wir die deutsche Sprache nicht gleich ganz auf? würde vieles 
vereinfachen.

von Nick M. (Gast)


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Leute, bitte ganz ruhig bleiben!
Auch wenn es zur Zeit etwas kritisch aussieht mit unserem Heer und der 
Marine und ich schon längst nicht mehr in der Reserve der Stabsbatterie 
Gebirgsartillerieregiment 8 in der Ritter von Leeb-Kaserne *) (kurz 
Leberkäskaserne) in Landsberg bin.

Es wurde noch nicht der Verteidigungsfall, sondern nur der 
Spannungsfall ausgerufen!

https://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsfall

*) Das stimmt so. Ich hab länger gebraucht das ohne Stolpern und 
unvorbereitet auszusprechen. Als es klappte wurde ich Hauptgefreiter! 
:-))

von Richard H. (richard_h27)


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Nick M. schrieb:
> Es wurde noch nicht der Verteidigungsfall, sondern nur der
> Spannungsfall ausgerufen!

Da ging es schon los. Früher war das einfach der Krieg.

von Percy N. (vox_bovi)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ich denke mal, das ist der Unterwerfung der deutschen unter die
> englische Sprache geschuldet.

Dieser Satz ist eines der besten Beispiele dafür: diese völlig sinnlose 
Linearübersetzung von "owing to" in "geschuldet" ist eine der nicht mehr 
ganz neuen Unsitten der deutschen Sprache; schon "zu verdanken" ist 
problematisch. "Verursacht durch" wäre vermutlich recht häufig die 
Formulierung der Wahl.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Dieser Satz ist eines der besten Beispiele dafür

Wenn du mit dieser Strategie der Sprachkastrierung konsequent 
weitermachst, wird Deutsch eine so einfache und ausdrucksarme Sprache 
sein, dass man auch gleich ganz auf vereinfachtes Englisch umsteigen 
könnte, ohne noch mehr zu verlieren. ;-)

Jedenfalls ist "geschuldet sein" althergebrachte deutsche 
Bildungssprache und damit kein neudeutscher Einfluss, insbesondere nicht 
neu.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> "Verursacht durch" wäre vermutlich recht häufig die
> Formulierung der Wahl.

wenn du´s schon so genau nimmst, dann bitte "verursacht" in 
Kleinschreibung ;-)

von S. R. (svenska)


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pacman schrieb:
> Wie sagt man dann in Neudeutsch politisch korrekt,
> am Widerstand fällt eine Spannung von soundsoviel Volt ab?

Nein, nein, nein.

Am Wiederstand viel die Spannung runter! Mit Volt und Amper!

SCNR.

von Richard H. (richard_h27)


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S. R. schrieb:
> Am Wiederstand viel die Spannung runter! Mit Volt und Amper!

Die Amper werden aber hochgeskillt.

von (prx) A. K. (prx)


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Aus gegebenem Anlass erlaube ich mir auf die Inkonsequenz hinzuweisen, 
dass eine fallende Frequenz auch in obigem Lexikon der Fachbegriffe kein 
Frequenzfall ist, sondern tatsächlich ein Frequenzabfall. Da liegt wohl 
noch einige Arbeit vor uns. ;-)

Beitrag "Wer hat Notstrom ?"

PS: Wenn es darum ginge, Fachbegriffe konsequent wörtlich zu übersetzen, 
würde aus dem Frequenzabfall allerdings kein Frequenzfall, sondern ein 
Frequenzgefälle. Und das wäre nicht einmal übel.

: Bearbeitet durch User
von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Spannungsabfall abschaffen? Ein unglaublicher Vorfall. Da schwimmen 
einem ja alle anderen Fälle weg .. SCNR

Das stammt wahrscheinlich von den Leuten, die damals aus passiven 
Kühlkörpern die "Entwärmkörper" gemacht haben. Besonders in den 
Normenausschüssen angesiedelte  Menschen neigen zu derartigem. Aber wir 
wissen ja, was ein Ausschuss produziert: Ausschuss.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Günter R. schrieb:
> Das stammt wahrscheinlich von den Leuten, die damals aus passiven
> Kühlkörpern die "Entwärmkörper" gemacht haben.

Stells dir so vor, dass jemand in einem Apparat von oben nach unten die 
Direktive ausgibt, man müsse in allen Sparten und Abteilungen eine 
Reduktion des Abfalls erreichen. Und als gewitzter Bürokrat in der 
Abteilung für Elektrisches findet man dann eine Lösung, die nichts an 
den eingespielten Verfahren ändert, aber jede Menge Abfall vermeidet, 
indem man Fälle daraus macht. Eine Art sprachlicher Wertstoffhof.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> althergebrachte

Seit wann?

von Egon D. (Gast)


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pacman schrieb:

> hier im Forum lese ich öfter den Begriff
> "Spannungsfall".

Tatsächlich?
Auf µC.net habe ich ihn fast nie gelesen.


> Ich muss da immer schmunzeln. Gemeint ist wohl
> Spannungsabfall. Also den Begriff Spannungsfall habe
> ich während meines ganzen E-Technik Studiums nie
> gehört. Deshalb meine Frage: Ist das eine besondere
> Marotte in diesem Forum?

2/10 Trollpunkten wegen Unglaubwürdigkeit.


> Ist das ein besonderer Elektrikerbegriff, den man in
> der Lehre lernt?

Ja, mehr oder weniger.


> Ist das ein Dialekt?

Zum Teil. Manche sagen so, manche so.


> Oder heißt das heutzutage ernsthaft so?

Nicht in dem Sinne, dass SpannungsABfall plötzlich nicht
mehr zulässig wäre, nein.

von Percy N. (vox_bovi)


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Egon, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Respekt!

von Mani W. (e-doc)


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Michael M. schrieb:
> Muss ich dann nun meinen Spannungsabfall vom Basteltisch in den gelben
> Sack oder in den Restmüll tun?

Nein, den musst Du beim Energiesorger abgeben...

Und die Abwässer sind dann auch bald Wasserfälle, und wenn man
den Restmüll auf dem Weg zur Tonne verliert dann ein Mistfall...

Wenn man in den Rhein fällt, der auch als Strom bezeichnet wird
dann wohl auch Reinfall...

;-)

von Carl D. (jcw2)


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Mani W. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Muss ich dann nun meinen Spannungsabfall vom Basteltisch in den gelben
>> Sack oder in den Restmüll tun?
>
> Nein, den musst Du beim Energiesorger abgeben...
Eher in der Volt(e)tage, linker Flur hinten rechts.

> Und die Abwässer sind dann auch bald Wasserfälle, und wenn man
> den Restmüll auf dem Weg zur Tonne verliert dann ein Mistfall...
nur bei Ösis ;-)

> Wenn man in den Rhein fällt, der auch als Strom bezeichnet wird
> dann wohl auch Reinfall...
>
> ;-)
Wenn die schweizer Chemie gerade schlecht drauf ist, dann ist es eher 
ein Unr(h)einfall.

Viel besser sind aber die Chinesen. Von denen hab ich vor kurzem 2 
Ebenenflugzeuge gekauft. Waren sogar richtig scharf. Die haben auch 
Metalldateien, mit denen kann man notfalls auch was glatt machen.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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pacman schrieb:
> Ist das eine besondere Marotte in diesem Forum?

Sicher nicht. Der ist hier sehr selten, nur 2-3 Elektriker nutzen den.

> Ist das ein besonderer Elektrikerbegriff, den man in der Lehre
> lernt?

Der Spannungsfall stammt von derselben Sorte Mensch, die statt 
Schraubenzieher den Begriff Schraubendreher verwenden.

Der Rest der Welt ignoriert das Neusprech.

von Michael B. (laberkopp)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ich denke mal, das ist der Unterwerfung der deutschen unter die
> englische Sprache geschuldet.

Ähm, was ist denn englisch ?

Die Briten sprachen irgendwas unverständlich anderes.
Bis die Angeln und Sachsen die Briten nach Wales und in die Bretange 
verdrängten und ihre Sprache auf die Insel brachten.

Die deutsche Sprache. Aus der Zeit vor dem Mittelalter.

> Warum geben wir die deutsche Sprache nicht gleich ganz auf? würde vieles
> vereinfachen.

Korrekt.

Englisch ist weiterentwickeltes Deutsch.
Man hat vieles vom Unsinn weggelassen, z.B. die Gender und einige Fälle.
Die Engländer (und inzwischen Amerikaner) haben kein Problem mit Bäcker 
und Bäckerin und diversem Back.

An statt die deutsche Sprache modernisierend zu überarbeiten, kann man 
gleich das in 1000 Jahren bewährte englische Modell übernehmen. Es gibt 
nur einige starrköpfige auf dem Festland Zurückgebliebene, die sich 
weigern, mitzugehen.

von Achim B. (bobdylan)


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Paul schrieb:
> Ich habe auch noch kein einziges Buch gesehen

Unsereins liest ja viel, wenn der Tach lang ist; über den Begriff 
"Spannungsfall" bin ich aber noch nie gestolpert. Was ja eigentlich 
nicht sein kann. Deshalb vermute ich, dass mein Resthirn aus 
"Spannungsfall" automatisch "SpannungsABfall" macht.

Ich werde es dabei belassen.

von Phasenschieber S. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Michael B. schrieb:
> Englisch ist weiterentwickeltes Deutsch.

Ich glaube eher umgekehrt.
Englisch ist für die Deutschen viel zu einfach. Mit so einer einfachen 
Sprache kommen die Deutschen nicht klar. Nur ein einziger Artikel für 
männl., weibl., sächl., tsss....tssss...tsssss
Da müssen auch mindestens noch ein paar Vorsilben vor jedes Verb.
Auch die Klein- Großschreibung fehlt, also da sind große Defizite in der 
engl. Sprache zu verzeichnen.

Die Peopleinnen und People des engl.-sprachigen Raumes können auch von 
den Deutschen ein paar neue Wortschöpfungen übernehmen, wie Home-Office 
und/oder Handy.

SCNR

von Nick M. (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
>> Englisch ist weiterentwickeltes Deutsch.
>
> Ich glaube eher umgekehrt.

Nachweislich nicht. Die 73 Geschlechter stammen aus dem 
Englischsprachigen Raum. Bei denen hat sich der Artikel-Mangel wohl bis 
zur Implosion aufgestaut.
Jetzt haben sie das Vakuum in allen Köpfen!

von Hubert G. (hubertg)


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Wenn nach einem Spannungsfall die Spannung wieder aufsteht, ist das dann 
ein Spannungsstieg?

von Le X. (lex_91)


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Percy N. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
> althergebrachte
>
> Seit wann?

Das tut eigentlich nichts zur Sache.
Jeder weiß was gemeint ist, viele benutzen es selbst, kaum einer stört 
sich dran.
Neue Formulierungen werden benutzt und bürgern sich ein, ob's nun jedem 
gefällt oder nicht.
Dadurch werden Fakten geschaffen.

Ein paar Sprachpolizisten weinen noch 'ne Weile, manche länger, andere 
weniger lang.
Aber am Ende des Tages wird sich jede Sprache dauerhaft weiterverändern, 
das lässt sich nicht aufhalten.
Schon die jeweils nächste Generation kann nicht mehr nachvollziehen 
wieso man sich an bestimmten Formulierungen stören sollte.
So läufts seit Jahrtausenden, so wird es weiterlaufen.

: Bearbeitet durch User
von Nick M. (Gast)


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Es gibt mindestens 153 Wörter, die mit "fall" enden.
Die müssen weg! Auch wenn darunter das Verständnis leidet

Im Zweifelsfall genügt es, den Haarausfall zu beseitigen.

https://de.wordhippo.com/de/worter-welche-mit-enden/fall.html

von Percy N. (vox_bovi)


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Le X. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> (prx) A. K. schrieb:
>> althergebrachte
>> Seit wann?
>
> Das tut eigentlich nichts zur Sache.

Das mag schon sein; dennoch hätte ich gern gewusst, von welcher 
zeitlichen Größenordnung hier gesprochen wurde. Ich selbst kenne diese 
Formulierung noch nicht allzu lange; vielleicht hat jemand andere 
Erfahrungen.

Warum aber Du es für sinnvoll hältst, Mitmenschen, die bewussten Umgang 
mit ihrer Sprache bevorzugen, als "Sprachpolizisten" verunglimpfen zu 
müssen, könnte Dir auch eine Überlegung wert sein.

von U. B. (Gast)


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In "unseren" öffentlichen, jedenfalls von "uns" allen zwangsweise 
subventionierten Medien wird peinlichst genau darauf geachtet,
dass alles, aber auch ALLES 'gendergerecht' fabuliert wird.

Nur'n paar Beispiele für systemkonforme Ausdrücke, die man
niemals nie nicht verkürzen darf:

Chairmän/nIn, Fachkräfte/In; Ministerpräsident/In; Blockwart/In;
Fette/In, Magere/Margarine; Flasche/In, Versager/In;
Täter/In, Mörder/In, u.v.m. ...

Verkürzen selbsternannte "Experten/Innen/ösen/iXXe"
-mutmasslich alle aus dem Kreis der Verschwörungstheoretiker/Innen,
Leichtmetall-Hut-Träger/Innen etc.-,
diese ganzen Ausdrücke sinnentstellend, gibt es natürlich Ärger.
(Und nach Möglichkeit auch eine ARD-Extra-Sendung, falls
Corona/Corinna nicht NOCH wichtiger ist.)

---

Schon klar, dass auch in relativ wissenschaftlichen Kreisen,
hier Elektriker/Innen, sich ihre Köpfe/Innen darüber zerbrechen
müssen, ob es nun Spannungs"fall" oder gar "Spannungsabfall"
heissen muss!

;-)

von Jens K. (jens_k883)


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Das sind die Berufsschulen, die solche Begriffe etablieren. Die 
Lehrinhalte sind in der Theorie sehr dünn, zu dünn. Aber auf Begriffen 
rumreiten, das können sie. Weil der Schwerpunkt der Lehre nicht das 
Verständnis von Zusammenhängen ist, sondern das Auswendiglernen.
Dann muss natürlich jeder darauf hingewiesen werden wenn er statt 
Schraubendreher Schraubenzieher sagt oder statt Messschieber 
Schieblehre. Für einen Ingenieur ist das alles lächerlich, bzw er 
empfindert die ständigen Hinweise als Klugscheißerei. Ich habe den 
Begriff Spannungsfall in diesem Forum auch das erste mal gelesen. In 
meinem Studium (Abschluss vor 20 Jahren) gab es keinen Spannungsfall, 
höchstens gelegentlich einen Unfall. Wobei ich mich nicht mehr erinnern 
kann, ob es ein Strom- oder Spannungsunfall war. Das gleiche ist mit der 
Verwendung von Symbolen. In jedem Buch das ich kenne mit einem gewissen 
Anspruch werden Operationsverstärker als Dreiecke dargestellt, aber in 
der Berufsschule müssen es Rechtecke sein. Mag sein, dass es da eine 
neue Norm gibt. Für einen Ingenieur ist das irrelevant. Den stört es 
auch nicht wenn in jeder Publikation Spannungs- und Stromquellen anders 
aussehen.
Aber Hauptsache die Elektriker weisen in jedem Gespräch auf die 
Verwendung der aktuellen Begriffe hin. Dass sie dabei wichtige Dinge wie 
den Unterschied zwischen Leistung und Energie nicht verstanden haben und 
die Vorsätze für Maßeinheiten (Milli, Kilo, Mega usw) nicht richtig 
verwenden können, ist ja egal. Nein es sind natürlich nicht alle so. Ich 
will das nicht verallgemeinern. Ich will nur auf die Lächerlichkeit der 
Diskussion über Schraubenzieher, Spannungsabfall und Kabel in der 
Hausinstallation und in Geräten hinweisen. In der geschriebenen Sprache 
verwende ich neuerdings zwar auch Schraubendreher, aber ich glaube im 
direkten Gespräch würde ich mich damit lächerlich machen. Der 
Spannungsabfall bleibt für mich hingegen bestehen. Egal ob im 
gesprochenem oder geschriebenem Wort.

von Percy N. (vox_bovi)


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Jens K. schrieb:
> Für einen Ingenieur ist das alles lächerlich, bzw er empfindert die
> ständigen Hinweise als Klugscheißerei.

Und daher schreibt er auch "Begriff", wo "Wort" gemeint ist  ...

von Jens K. (jens_k883)


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U. B. schrieb:
> Chairmän/nIn, Fachkräfte/In; Ministerpräsident/In; Blockwart/In;
> Fette/In, Magere/Margarine; Flasche/In, Versager/In;
> Täter/In, Mörder/In, u.v.m. ...

Wobei das auch nicht einheitlich ist ob man den Genderzusatz mit 
Schrägstrich, Stern oder ohne zusätzliches Zeichen abtrennt. Außerdem 
werden die weiblichen Formen von negativen Begriffen meistens nicht 
verwendet: VerbrecherInnen, MörderInnen, TäterInnen usw.

von Percy N. (vox_bovi)


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Jens K. schrieb:
> Außerdem werden die weiblichen Formen von negativen Begriffen meistens
> nicht verwendet: VerbrecherInnen, MörderInnen, TäterInnen usw.

Oder Hexinnen, Schlampinnen, Hurinnen ...

von Phasenschieber S. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Oder Hexinnen, Schlampinnen, Hurinnen ...

Hauptmännin, Amtsmännin, Schiedsmännin....

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Jedenfalls ist "geschuldet sein" althergebrachte deutsche
> Bildungssprache und damit kein neudeutscher Einfluss, insbesondere nicht
> neu.

Ich warte immer noch auf Belege für diese Behauptung. Siehe auch
https://www.decemsys.de/reflexio/geschuldet.htm

von A. S. (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Englisch ist weiterentwickeltes Deutsch.
>
> Ich glaube eher umgekehrt.

Ja, eine Sprache vereinfacht sich, je größer der Sprachraum ist. Auf 
einer überschaubaren Insel würde sich eine Sprache sehr komplex 
ausdifferenzieren. Hat man dagegen Einwanderer aus allen Gegenden der 
Welt, oder ein großes Sprachkontinuum, so ist das nicht möglich. 
Englisch hat zwar einen riesigen Wortschatz (halt den der Franzosen, der 
Germanen und der Urbevölkerung) aber einen sehr einfachen Aufbau um sich 
überhaupt zu verstehen. Und Rotten-Englisch oder Englisch als Lingua 
Franca macht es nicht besser.

Vom Gefühl her tendieren wir zum Gegenteil, also dass überschaubare, 
abgeschlossene Inseln eine einfache Sprache hervorbringen. Das liegt 
aber eher daran, dass wir dann meist an Naturvölker denken, deren Kultur 
auf einem Steinzeit-Niveau ist oder scheint.

von Mani W. (e-doc)


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Hubert G. schrieb:
> Wenn nach einem Spannungsfall die Spannung wieder aufsteht, ist das dann
> ein Spannungsstieg?

Treppenspannung - kann fallen oder steigen...

von (prx) A. K. (prx)


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Das wär dann aber die Spannungsstiege.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Nö, eine Spannung die mal gefallen ist, kommt nicht wieder hoch.

Da musst du schon eine neue Spannung generieren.

von Carl D. (jcw2)


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Ist eigentlich nun ein Widerstand noch ein Widerstand, oder künftig eher 
ein Stiegenhaus, oder eher eine Axt?

von Mani W. (e-doc)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Nö, eine Spannung die mal gefallen ist, kommt nicht wieder hoch.
>
> Da musst du schon eine neue Spannung generieren.

Das wäre dann Hochspannung?

von Achim B. (bobdylan)


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A. S. schrieb:
> Vom Gefühl her tendieren wir zum Gegenteil, also dass überschaubare,
> abgeschlossene Inseln eine einfache Sprache hervorbringen. Das liegt
> aber eher daran, dass wir dann meist an Naturvölker denken, deren Kultur
> auf einem Steinzeit-Niveau ist oder scheint.

Bayern?

von Dieter B. (debe)


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Als Stift musste ich mit einem Elektriker auf eine Eisenbahnsignalbrücke 
eine Lampe wechseln. Im Winter, es war saukalt. Dem Elektriker waren die 
Hände sicher auch kalt. Jedenfalls fiel ihm der Schraubenzieher runter 
in den Schnee.
Er sagte dann zu mir: "Giff me mol nen Skrubentrekker" (der musste aber 
mehr als eine Zunge im Mund gehabt haben). Ich verstand kein Wort und 
musste mehrere Male nachfragen bis ich mitbekam was er wollte.
Jetzt verstehe ich etwas Platt, so entwickelt sich Sprache.

von A. S. (Gast)


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Dieter B. schrieb:
> Giff me mol nen Skrubentrekker" (der musste aber
> mehr als eine Zunge im Mund gehabt haben). Ich verstand kein Wort und
> musste mehrere Male nachfragen bis ich mitbekam was er wollte.
> Jetzt verstehe ich etwas Platt,

und Englisch gleich mit. Dahin ist das Kontinuum nämlich näher
Skruben -> screws (wobei man bei uns eher Schruwen sagt)
und trekker is im Englischen eh gleich (Nomen zu ziehen), wenn auch eher 
in der Bedeutung "durchs Land"

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Liegt Spannungsabfall im Müllbunker einer Müllverbrennungsanlage?
VDE 100 definiert einen Spannungsfall.
Aber wenn einige einen Zollstock benutzen um Längenmessungen in 
metrischen Einheiten durchzuführen, passt beides.

Frag mal den Zimmermann nach einem “Stiftförmigen Verbindungsmittel” 
nach DIN 14592. Der nagelt dir dann vielleicht das Brett an den Kopf.

von Justin C. (towika)


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Ich habe 1990 bei Siemens die Ausbildung zum Energieelektroniker 
begonnen und da hieß es im ersten Lehrjahr bereits Spannungsfall. Soo 
neu ist das also nicht ;-)

Scheiße, merke gerade, 2050 ist näher an 2021 als an 1990. Ich fühle 
mich alt...

von Bernd E. (berecke)


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Ich habe gerade erfahren, dass der Vierpol jetzt Zweitor heißt. Mir 
jedenfalls bisher unbekannt.

Beitrag #6547263 wurde vom Autor gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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Bernd E. schrieb:
> Ich habe gerade erfahren, dass der Vierpol jetzt Zweitor heißt.

Nicht in dieser Allgemeinheit.

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