Hallo, hier im Forum lese ich öfter den Begriff "Spannungsfall". Ich muss da immer schmunzeln. Gemeint ist wohl Spannungsabfall. Also den Begriff Spannungsfall habe ich während meines ganzen E-Technik Studiums nie gehört. Deshalb meine Frage: Ist das eine besondere Marotte in diesem Forum? Ist das ein besonderer Elektrikerbegriff, den man in der Lehre lernt? Ist das ein Dialekt? Oder heißt das heutzutage ernsthaft so?
:
Verschoben durch Moderator
Den Spannungsabfall hat man dort schon entsorgt: https://www2.dke.de/de/Online-Service/DKE-IEV/Seiten/IEV-Woerterbuch.aspx?search=spannungsfall https://www2.dke.de/de/Online-Service/DKE-IEV/Seiten/IEV-Woerterbuch.aspx?search=spannungsabfall
:
Bearbeitet durch User
Heist es dann auch "Spannungsstieg" statt "Spannungsanstieg" ?!
Je dünnere Bretter eine Wissenschaft und erst recht ein Handwerk bohrt, desto umfangreicher sind die Versuche, das Fachvokabular aufzublähen
Ist es Zufall, dass Spannungsabfall justament in jener Zeit aus dem Mode kommt, in der über Abfallvermeidung diskutiert wird?
:
Bearbeitet durch User
Beitrag #6542309 wurde von einem Moderator gelöscht.
Wir haben im Studium explizit Spannungsfall gelernt - und auch, das es nicht mehr SpannungsABfall heißt. Mir ist das egal, ich glaub ich benutze beide Begriffe hin und wieder, bleibe meist trotzdem bei der neueren Version. Aber da eigentlich so gut wie ausnahmslos jeder "Phase" sagt wo er eigentlich den Außenleiter meint, dürfte sich auch so gut wie niemand über den Spannungs(ab)fall aufregen.
Der Begriff "Spannungsabfall" rückt die Wissenschaft in die Nähe der Mülltonne und ist somit verboten. Das wurde mir im ersten von mir erstellten Versuchsbericht vom Chef so erklärt. Wer bei DKE eine Norm in die deutsche Sprache übersetzen muss, der freut sich über die genormten Begriffe im Fachlexikon. Grüße von petawatt
Horst S. schrieb: > Der Begriff "Spannungsabfall" rückt die Wissenschaft in die Nähe der > Mülltonne und ist somit verboten. Der Begriff "Spannungsfall" rückt die Wissenschaft in ein kriminelles Umfeld und muss somit erst recht verboten werden.
Wie sagt man dann in Neudeutsch politisch korrekt, am Widerstand fällt eine Spannung von soundsoviel Volt ab?
pacman schrieb: > Wie sagt man dann in Neudeutsch politisch korrekt, am Widerstand > fällt > eine Spannung von soundsoviel Volt ab? Richtig. Und weil die Spannung abfällt, heißt es Spannungsabfall.
pacman schrieb: > Also den Begriff Spannungsfall habe ich während meines ganzen E-Technik > Studiums nie gehört. Studium beruht nicht auf Hörensagen, sondern weitgehend auf Lektüre. Das mag manches erklären. Man könnte auch IEC 60050 heranziehen ...
:
Bearbeitet durch User
Percy N. schrieb: > Studium beruht nicht auf Hörensagen, sondern weitgehend auf Lektüre. > > Das mag manches erklären. ...und in jeder Lektüre steht, dass an einem Verbraucher bei Stromfluß eine Spannung abfällt. Sie fällt nicht, sie fällt ab!
pnp schrieb: > ...und in jeder Lektüre steht, Zähle bitte die insoweit überprüften Titel auf, 2.000 sollen für den Anfang reichen, auch wenn das nicht viel über "jede Lektüre" auszusagen vermag.
Muss ich dann nun meinen Spannungsabfall vom Basteltisch in den gelben Sack oder in den Restmüll tun? Oder gar beim Wertstoffhof als Sondermüll abgeben? Darf ich den dann überhaupt selbst transportieren?
:
Bearbeitet durch User
Percy N. schrieb: > pacman schrieb: >> Also den Begriff Spannungsfall habe ich während meines ganzen E-Technik >> Studiums nie gehört. > > Studium beruht nicht auf Hörensagen, sondern weitgehend auf Lektüre. > > Das mag manches erklären. Ich habe auch noch kein einziges Buch gesehen, wo die Bezeichnung Spannungsfall vorkommt. Ich kaufe aber auch nicht alle 2 Jahre was neues. Die Grundlagen ändern sich ja nicht und aktuelle Datenblätter sind sowieso in Englisch. Seit wann soll denn "Spannungsfall" ein offizieller Begriff sein?
Percy N. schrieb: > Zähle bitte die insoweit überprüften Titel auf, 2.000 sollen für den > Anfang reichen Nenne bitte einen einzigen Titel, in dem steht, dass an einem Verbraucher eine Spannung "fällt"...
Michael M. schrieb: > Muss ich dann nun meinen Spannungsabfall vom Basteltisch in den > gelben > Sack oder in den Restmüll tun? > Oder gar beim Wertstoffhof als Sondermüll abgeben? Darf ich den dann > überhaupt selbst transportieren? Egal, das ist Aufgabe der Azubis. Die schleppen auch manchmal die Gewichte für die Wasserwaage. Warum denn nicht auch den Spannungsabfall?
Percy N. schrieb: > Man könnte auch IEC 60050 heranziehen ... dort ist von beidem die Rede. Wobei Spannungsfall dort die (wörtliche) Übersetzung von "Voltage Drop" ist. Wenn man also weltgewandt ist, dann sagt man "Spannungsfall" und "an der Diode fällt die Spannung um 0,7V", sonst halt "Spannungsabfall" und "an der Diode fallen 0,7V ab". Scheint mir in Komitee wie beim Schraubendreher, der nicht mehr anziehen soll.
Unter einem Spannungsfall würde ich verstehen, dass irgendwo Spannung anliegt, wo man sie nicht erwartet hat. Das kann auch zu einem Fall im mechanischen Sinne führen. Die Bezeichnung Spannungsabfall ist nicht verkehrt für einen Spannungsverlust, denn er ist nicht direkt verwertbar. Es sei denn, es ist kalt in der Bude und die Verlustleistung erzeugt gewünschte Wärme. Spannungsrecycling kann man es aber trotzdem nicht nennen.
"Trag mal die 30kg Spannungsfall in den Keller..." Nee, das funst mal so garnich, könnt Ihr vergessen! :{
A. S. schrieb: > Wobei Spannungsfall dort die (wörtliche) > Übersetzung von "Voltage Drop" ist Drop hat viele mögliche Übersetzungen, Abfall ist auch dabei.
pnp schrieb: > Nenne bitte einen einzigen Titel, in dem steht, dass an einem > Verbraucher eine Spannung "fällt"... Paul schrieb: > Ich habe auch noch kein einziges Buch gesehen, wo die Bezeichnung > Spannungsfall vorkommt. Reichen drei? Schröder, Dierk; Elektrische Antriebe, 320 Marenbach, Nelles, Tuttas; Elektrische Energietechnik, 50 et alibi Binder, Elektrische Maschinen und Antriebe, 70 et alibi
Paul schrieb: > Ich kaufe aber auch nicht alle 2 Jahre was neues. Musst Du auch nicht, vgl Meister, Elektrotechnische Grundlagen, 10. Aufl. 1994, S. 35
Wühlhase schrieb: > Mir ist das egal, ich glaub ich benutze beide Begriffe hin und wieder, > bleibe meist trotzdem bei der neueren Version. Sodom und Gomorrha! Die einknickende Spannung an einem Netzteil das in die Strombegrenzung geht kann kein Spannungsabfall sein der durch die Wortwahl dem Spannungsfall gleichgestellt wird. Wie ging noch das Chinesische Sprichwort mit "hüte deine Gedanken und Worte..usw."? Ich krieg das jetzt grade nich zusammen, aber zum Glück gibt's das auch in Deutsch: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Percy N. schrieb: > Schröder, Dierk; Elektrische Antriebe, 320 > Marenbach, Nelles, Tuttas; Elektrische Energietechnik, 50 et alibi > Binder, Elektrische Maschinen und Antriebe, 70 et alibi Es ging mir nicht um den falschen Begriff "Spannungsfall", sondern darum, ob irgendwo steht, dass an einem Verbraucher eine Spannung "fällt".
Die ganzen witzigen Späße mit den Spannungsabfällen zur Mülltonne tragen, funktionieren dann nicht mehr.
Ich befürchte, das wird so eine Geschichte wie Negerkuss, Mohrenkopf, Sarotty, Negerboindl, Negerstraße, Ober- Unter- und Mittelneger, Fucking in Österreich, Schwarzmarkt, Schwarzfahren, Schwarzbrennen, Schwarzbuch, Chinaschrott, Reiskocher, Negerkeks, ...
Ich denke mal, das ist der Unterwerfung der deutschen unter die englische Sprache geschuldet. Alles wird mittlerweile verdenglischt und Voltage drop wird infolgedessen zu Spannungs Fall. Das "ab" passt da nicht wirklich hin, obwohl wir bei anderen Vergewaltigungen der Sprache imstande sind noch eine Vorsilbe hinzuzufügen, z,B "ge"cancelt....da rollen sich mir die Zehennägel auf. Ein FI ist schon längst zum RCD mutiert, auch wenn viele Elektriker die Abkürzung garnicht korrekt aussprechen können. Warum geben wir die deutsche Sprache nicht gleich ganz auf? würde vieles vereinfachen.
Leute, bitte ganz ruhig bleiben! Auch wenn es zur Zeit etwas kritisch aussieht mit unserem Heer und der Marine und ich schon längst nicht mehr in der Reserve der Stabsbatterie Gebirgsartillerieregiment 8 in der Ritter von Leeb-Kaserne *) (kurz Leberkäskaserne) in Landsberg bin. Es wurde noch nicht der Verteidigungsfall, sondern nur der Spannungsfall ausgerufen! https://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsfall *) Das stimmt so. Ich hab länger gebraucht das ohne Stolpern und unvorbereitet auszusprechen. Als es klappte wurde ich Hauptgefreiter! :-))
Nick M. schrieb: > Es wurde noch nicht der Verteidigungsfall, sondern nur der > Spannungsfall ausgerufen! Da ging es schon los. Früher war das einfach der Krieg.
Phasenschieber S. schrieb: > Ich denke mal, das ist der Unterwerfung der deutschen unter die > englische Sprache geschuldet. Dieser Satz ist eines der besten Beispiele dafür: diese völlig sinnlose Linearübersetzung von "owing to" in "geschuldet" ist eine der nicht mehr ganz neuen Unsitten der deutschen Sprache; schon "zu verdanken" ist problematisch. "Verursacht durch" wäre vermutlich recht häufig die Formulierung der Wahl.
:
Bearbeitet durch User
Percy N. schrieb: > Dieser Satz ist eines der besten Beispiele dafür Wenn du mit dieser Strategie der Sprachkastrierung konsequent weitermachst, wird Deutsch eine so einfache und ausdrucksarme Sprache sein, dass man auch gleich ganz auf vereinfachtes Englisch umsteigen könnte, ohne noch mehr zu verlieren. ;-) Jedenfalls ist "geschuldet sein" althergebrachte deutsche Bildungssprache und damit kein neudeutscher Einfluss, insbesondere nicht neu.
Percy N. schrieb: > "Verursacht durch" wäre vermutlich recht häufig die > Formulierung der Wahl. wenn du´s schon so genau nimmst, dann bitte "verursacht" in Kleinschreibung ;-)
pacman schrieb: > Wie sagt man dann in Neudeutsch politisch korrekt, > am Widerstand fällt eine Spannung von soundsoviel Volt ab? Nein, nein, nein. Am Wiederstand viel die Spannung runter! Mit Volt und Amper! SCNR.
S. R. schrieb: > Am Wiederstand viel die Spannung runter! Mit Volt und Amper! Die Amper werden aber hochgeskillt.
Aus gegebenem Anlass erlaube ich mir auf die Inkonsequenz hinzuweisen, dass eine fallende Frequenz auch in obigem Lexikon der Fachbegriffe kein Frequenzfall ist, sondern tatsächlich ein Frequenzabfall. Da liegt wohl noch einige Arbeit vor uns. ;-) Beitrag "Wer hat Notstrom ?" PS: Wenn es darum ginge, Fachbegriffe konsequent wörtlich zu übersetzen, würde aus dem Frequenzabfall allerdings kein Frequenzfall, sondern ein Frequenzgefälle. Und das wäre nicht einmal übel.
:
Bearbeitet durch User
Spannungsabfall abschaffen? Ein unglaublicher Vorfall. Da schwimmen einem ja alle anderen Fälle weg .. SCNR Das stammt wahrscheinlich von den Leuten, die damals aus passiven Kühlkörpern die "Entwärmkörper" gemacht haben. Besonders in den Normenausschüssen angesiedelte Menschen neigen zu derartigem. Aber wir wissen ja, was ein Ausschuss produziert: Ausschuss.
:
Bearbeitet durch User
Günter R. schrieb: > Das stammt wahrscheinlich von den Leuten, die damals aus passiven > Kühlkörpern die "Entwärmkörper" gemacht haben. Stells dir so vor, dass jemand in einem Apparat von oben nach unten die Direktive ausgibt, man müsse in allen Sparten und Abteilungen eine Reduktion des Abfalls erreichen. Und als gewitzter Bürokrat in der Abteilung für Elektrisches findet man dann eine Lösung, die nichts an den eingespielten Verfahren ändert, aber jede Menge Abfall vermeidet, indem man Fälle daraus macht. Eine Art sprachlicher Wertstoffhof.
:
Bearbeitet durch User
pacman schrieb: > hier im Forum lese ich öfter den Begriff > "Spannungsfall". Tatsächlich? Auf µC.net habe ich ihn fast nie gelesen. > Ich muss da immer schmunzeln. Gemeint ist wohl > Spannungsabfall. Also den Begriff Spannungsfall habe > ich während meines ganzen E-Technik Studiums nie > gehört. Deshalb meine Frage: Ist das eine besondere > Marotte in diesem Forum? 2/10 Trollpunkten wegen Unglaubwürdigkeit. > Ist das ein besonderer Elektrikerbegriff, den man in > der Lehre lernt? Ja, mehr oder weniger. > Ist das ein Dialekt? Zum Teil. Manche sagen so, manche so. > Oder heißt das heutzutage ernsthaft so? Nicht in dem Sinne, dass SpannungsABfall plötzlich nicht mehr zulässig wäre, nein.
Michael M. schrieb: > Muss ich dann nun meinen Spannungsabfall vom Basteltisch in den gelben > Sack oder in den Restmüll tun? Nein, den musst Du beim Energiesorger abgeben... Und die Abwässer sind dann auch bald Wasserfälle, und wenn man den Restmüll auf dem Weg zur Tonne verliert dann ein Mistfall... Wenn man in den Rhein fällt, der auch als Strom bezeichnet wird dann wohl auch Reinfall... ;-)
Mani W. schrieb: > Michael M. schrieb: >> Muss ich dann nun meinen Spannungsabfall vom Basteltisch in den gelben >> Sack oder in den Restmüll tun? > > Nein, den musst Du beim Energiesorger abgeben... Eher in der Volt(e)tage, linker Flur hinten rechts. > Und die Abwässer sind dann auch bald Wasserfälle, und wenn man > den Restmüll auf dem Weg zur Tonne verliert dann ein Mistfall... nur bei Ösis ;-) > Wenn man in den Rhein fällt, der auch als Strom bezeichnet wird > dann wohl auch Reinfall... > > ;-) Wenn die schweizer Chemie gerade schlecht drauf ist, dann ist es eher ein Unr(h)einfall. Viel besser sind aber die Chinesen. Von denen hab ich vor kurzem 2 Ebenenflugzeuge gekauft. Waren sogar richtig scharf. Die haben auch Metalldateien, mit denen kann man notfalls auch was glatt machen.
:
Bearbeitet durch User
pacman schrieb: > Ist das eine besondere Marotte in diesem Forum? Sicher nicht. Der ist hier sehr selten, nur 2-3 Elektriker nutzen den. > Ist das ein besonderer Elektrikerbegriff, den man in der Lehre > lernt? Der Spannungsfall stammt von derselben Sorte Mensch, die statt Schraubenzieher den Begriff Schraubendreher verwenden. Der Rest der Welt ignoriert das Neusprech.
Phasenschieber S. schrieb: > Ich denke mal, das ist der Unterwerfung der deutschen unter die > englische Sprache geschuldet. Ähm, was ist denn englisch ? Die Briten sprachen irgendwas unverständlich anderes. Bis die Angeln und Sachsen die Briten nach Wales und in die Bretange verdrängten und ihre Sprache auf die Insel brachten. Die deutsche Sprache. Aus der Zeit vor dem Mittelalter. > Warum geben wir die deutsche Sprache nicht gleich ganz auf? würde vieles > vereinfachen. Korrekt. Englisch ist weiterentwickeltes Deutsch. Man hat vieles vom Unsinn weggelassen, z.B. die Gender und einige Fälle. Die Engländer (und inzwischen Amerikaner) haben kein Problem mit Bäcker und Bäckerin und diversem Back. An statt die deutsche Sprache modernisierend zu überarbeiten, kann man gleich das in 1000 Jahren bewährte englische Modell übernehmen. Es gibt nur einige starrköpfige auf dem Festland Zurückgebliebene, die sich weigern, mitzugehen.
Paul schrieb: > Ich habe auch noch kein einziges Buch gesehen Unsereins liest ja viel, wenn der Tach lang ist; über den Begriff "Spannungsfall" bin ich aber noch nie gestolpert. Was ja eigentlich nicht sein kann. Deshalb vermute ich, dass mein Resthirn aus "Spannungsfall" automatisch "SpannungsABfall" macht. Ich werde es dabei belassen.
Michael B. schrieb: > Englisch ist weiterentwickeltes Deutsch. Ich glaube eher umgekehrt. Englisch ist für die Deutschen viel zu einfach. Mit so einer einfachen Sprache kommen die Deutschen nicht klar. Nur ein einziger Artikel für männl., weibl., sächl., tsss....tssss...tsssss Da müssen auch mindestens noch ein paar Vorsilben vor jedes Verb. Auch die Klein- Großschreibung fehlt, also da sind große Defizite in der engl. Sprache zu verzeichnen. Die Peopleinnen und People des engl.-sprachigen Raumes können auch von den Deutschen ein paar neue Wortschöpfungen übernehmen, wie Home-Office und/oder Handy. SCNR
Phasenschieber S. schrieb: >> Englisch ist weiterentwickeltes Deutsch. > > Ich glaube eher umgekehrt. Nachweislich nicht. Die 73 Geschlechter stammen aus dem Englischsprachigen Raum. Bei denen hat sich der Artikel-Mangel wohl bis zur Implosion aufgestaut. Jetzt haben sie das Vakuum in allen Köpfen!
Wenn nach einem Spannungsfall die Spannung wieder aufsteht, ist das dann ein Spannungsstieg?
Percy N. schrieb: > (prx) A. K. schrieb: > althergebrachte > > Seit wann? Das tut eigentlich nichts zur Sache. Jeder weiß was gemeint ist, viele benutzen es selbst, kaum einer stört sich dran. Neue Formulierungen werden benutzt und bürgern sich ein, ob's nun jedem gefällt oder nicht. Dadurch werden Fakten geschaffen. Ein paar Sprachpolizisten weinen noch 'ne Weile, manche länger, andere weniger lang. Aber am Ende des Tages wird sich jede Sprache dauerhaft weiterverändern, das lässt sich nicht aufhalten. Schon die jeweils nächste Generation kann nicht mehr nachvollziehen wieso man sich an bestimmten Formulierungen stören sollte. So läufts seit Jahrtausenden, so wird es weiterlaufen.
:
Bearbeitet durch User
Es gibt mindestens 153 Wörter, die mit "fall" enden. Die müssen weg! Auch wenn darunter das Verständnis leidet Im Zweifelsfall genügt es, den Haarausfall zu beseitigen. https://de.wordhippo.com/de/worter-welche-mit-enden/fall.html
Le X. schrieb: > Percy N. schrieb: >> (prx) A. K. schrieb: >> althergebrachte >> Seit wann? > > Das tut eigentlich nichts zur Sache. Das mag schon sein; dennoch hätte ich gern gewusst, von welcher zeitlichen Größenordnung hier gesprochen wurde. Ich selbst kenne diese Formulierung noch nicht allzu lange; vielleicht hat jemand andere Erfahrungen. Warum aber Du es für sinnvoll hältst, Mitmenschen, die bewussten Umgang mit ihrer Sprache bevorzugen, als "Sprachpolizisten" verunglimpfen zu müssen, könnte Dir auch eine Überlegung wert sein.
In "unseren" öffentlichen, jedenfalls von "uns" allen zwangsweise subventionierten Medien wird peinlichst genau darauf geachtet, dass alles, aber auch ALLES 'gendergerecht' fabuliert wird. Nur'n paar Beispiele für systemkonforme Ausdrücke, die man niemals nie nicht verkürzen darf: Chairmän/nIn, Fachkräfte/In; Ministerpräsident/In; Blockwart/In; Fette/In, Magere/Margarine; Flasche/In, Versager/In; Täter/In, Mörder/In, u.v.m. ... Verkürzen selbsternannte "Experten/Innen/ösen/iXXe" -mutmasslich alle aus dem Kreis der Verschwörungstheoretiker/Innen, Leichtmetall-Hut-Träger/Innen etc.-, diese ganzen Ausdrücke sinnentstellend, gibt es natürlich Ärger. (Und nach Möglichkeit auch eine ARD-Extra-Sendung, falls Corona/Corinna nicht NOCH wichtiger ist.) --- Schon klar, dass auch in relativ wissenschaftlichen Kreisen, hier Elektriker/Innen, sich ihre Köpfe/Innen darüber zerbrechen müssen, ob es nun Spannungs"fall" oder gar "Spannungsabfall" heissen muss! ;-)
Das sind die Berufsschulen, die solche Begriffe etablieren. Die Lehrinhalte sind in der Theorie sehr dünn, zu dünn. Aber auf Begriffen rumreiten, das können sie. Weil der Schwerpunkt der Lehre nicht das Verständnis von Zusammenhängen ist, sondern das Auswendiglernen. Dann muss natürlich jeder darauf hingewiesen werden wenn er statt Schraubendreher Schraubenzieher sagt oder statt Messschieber Schieblehre. Für einen Ingenieur ist das alles lächerlich, bzw er empfindert die ständigen Hinweise als Klugscheißerei. Ich habe den Begriff Spannungsfall in diesem Forum auch das erste mal gelesen. In meinem Studium (Abschluss vor 20 Jahren) gab es keinen Spannungsfall, höchstens gelegentlich einen Unfall. Wobei ich mich nicht mehr erinnern kann, ob es ein Strom- oder Spannungsunfall war. Das gleiche ist mit der Verwendung von Symbolen. In jedem Buch das ich kenne mit einem gewissen Anspruch werden Operationsverstärker als Dreiecke dargestellt, aber in der Berufsschule müssen es Rechtecke sein. Mag sein, dass es da eine neue Norm gibt. Für einen Ingenieur ist das irrelevant. Den stört es auch nicht wenn in jeder Publikation Spannungs- und Stromquellen anders aussehen. Aber Hauptsache die Elektriker weisen in jedem Gespräch auf die Verwendung der aktuellen Begriffe hin. Dass sie dabei wichtige Dinge wie den Unterschied zwischen Leistung und Energie nicht verstanden haben und die Vorsätze für Maßeinheiten (Milli, Kilo, Mega usw) nicht richtig verwenden können, ist ja egal. Nein es sind natürlich nicht alle so. Ich will das nicht verallgemeinern. Ich will nur auf die Lächerlichkeit der Diskussion über Schraubenzieher, Spannungsabfall und Kabel in der Hausinstallation und in Geräten hinweisen. In der geschriebenen Sprache verwende ich neuerdings zwar auch Schraubendreher, aber ich glaube im direkten Gespräch würde ich mich damit lächerlich machen. Der Spannungsabfall bleibt für mich hingegen bestehen. Egal ob im gesprochenem oder geschriebenem Wort.
Jens K. schrieb: > Für einen Ingenieur ist das alles lächerlich, bzw er empfindert die > ständigen Hinweise als Klugscheißerei. Und daher schreibt er auch "Begriff", wo "Wort" gemeint ist ...
U. B. schrieb: > Chairmän/nIn, Fachkräfte/In; Ministerpräsident/In; Blockwart/In; > Fette/In, Magere/Margarine; Flasche/In, Versager/In; > Täter/In, Mörder/In, u.v.m. ... Wobei das auch nicht einheitlich ist ob man den Genderzusatz mit Schrägstrich, Stern oder ohne zusätzliches Zeichen abtrennt. Außerdem werden die weiblichen Formen von negativen Begriffen meistens nicht verwendet: VerbrecherInnen, MörderInnen, TäterInnen usw.
Jens K. schrieb: > Außerdem werden die weiblichen Formen von negativen Begriffen meistens > nicht verwendet: VerbrecherInnen, MörderInnen, TäterInnen usw. Oder Hexinnen, Schlampinnen, Hurinnen ...
Percy N. schrieb: > Oder Hexinnen, Schlampinnen, Hurinnen ... Hauptmännin, Amtsmännin, Schiedsmännin....
(prx) A. K. schrieb: > Jedenfalls ist "geschuldet sein" althergebrachte deutsche > Bildungssprache und damit kein neudeutscher Einfluss, insbesondere nicht > neu. Ich warte immer noch auf Belege für diese Behauptung. Siehe auch https://www.decemsys.de/reflexio/geschuldet.htm
Phasenschieber S. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Englisch ist weiterentwickeltes Deutsch. > > Ich glaube eher umgekehrt. Ja, eine Sprache vereinfacht sich, je größer der Sprachraum ist. Auf einer überschaubaren Insel würde sich eine Sprache sehr komplex ausdifferenzieren. Hat man dagegen Einwanderer aus allen Gegenden der Welt, oder ein großes Sprachkontinuum, so ist das nicht möglich. Englisch hat zwar einen riesigen Wortschatz (halt den der Franzosen, der Germanen und der Urbevölkerung) aber einen sehr einfachen Aufbau um sich überhaupt zu verstehen. Und Rotten-Englisch oder Englisch als Lingua Franca macht es nicht besser. Vom Gefühl her tendieren wir zum Gegenteil, also dass überschaubare, abgeschlossene Inseln eine einfache Sprache hervorbringen. Das liegt aber eher daran, dass wir dann meist an Naturvölker denken, deren Kultur auf einem Steinzeit-Niveau ist oder scheint.
Hubert G. schrieb: > Wenn nach einem Spannungsfall die Spannung wieder aufsteht, ist das dann > ein Spannungsstieg? Treppenspannung - kann fallen oder steigen...
Nö, eine Spannung die mal gefallen ist, kommt nicht wieder hoch. Da musst du schon eine neue Spannung generieren.
Ist eigentlich nun ein Widerstand noch ein Widerstand, oder künftig eher ein Stiegenhaus, oder eher eine Axt?
Phasenschieber S. schrieb: > Nö, eine Spannung die mal gefallen ist, kommt nicht wieder hoch. > > Da musst du schon eine neue Spannung generieren. Das wäre dann Hochspannung?
A. S. schrieb: > Vom Gefühl her tendieren wir zum Gegenteil, also dass überschaubare, > abgeschlossene Inseln eine einfache Sprache hervorbringen. Das liegt > aber eher daran, dass wir dann meist an Naturvölker denken, deren Kultur > auf einem Steinzeit-Niveau ist oder scheint. Bayern?
Als Stift musste ich mit einem Elektriker auf eine Eisenbahnsignalbrücke eine Lampe wechseln. Im Winter, es war saukalt. Dem Elektriker waren die Hände sicher auch kalt. Jedenfalls fiel ihm der Schraubenzieher runter in den Schnee. Er sagte dann zu mir: "Giff me mol nen Skrubentrekker" (der musste aber mehr als eine Zunge im Mund gehabt haben). Ich verstand kein Wort und musste mehrere Male nachfragen bis ich mitbekam was er wollte. Jetzt verstehe ich etwas Platt, so entwickelt sich Sprache.
Dieter B. schrieb: > Giff me mol nen Skrubentrekker" (der musste aber > mehr als eine Zunge im Mund gehabt haben). Ich verstand kein Wort und > musste mehrere Male nachfragen bis ich mitbekam was er wollte. > Jetzt verstehe ich etwas Platt, und Englisch gleich mit. Dahin ist das Kontinuum nämlich näher Skruben -> screws (wobei man bei uns eher Schruwen sagt) und trekker is im Englischen eh gleich (Nomen zu ziehen), wenn auch eher in der Bedeutung "durchs Land"
Liegt Spannungsabfall im Müllbunker einer Müllverbrennungsanlage? VDE 100 definiert einen Spannungsfall. Aber wenn einige einen Zollstock benutzen um Längenmessungen in metrischen Einheiten durchzuführen, passt beides. Frag mal den Zimmermann nach einem “Stiftförmigen Verbindungsmittel” nach DIN 14592. Der nagelt dir dann vielleicht das Brett an den Kopf.
Ich habe 1990 bei Siemens die Ausbildung zum Energieelektroniker begonnen und da hieß es im ersten Lehrjahr bereits Spannungsfall. Soo neu ist das also nicht ;-) Scheiße, merke gerade, 2050 ist näher an 2021 als an 1990. Ich fühle mich alt...
Ich habe gerade erfahren, dass der Vierpol jetzt Zweitor heißt. Mir jedenfalls bisher unbekannt.
Beitrag #6547263 wurde vom Autor gelöscht.
Bernd E. schrieb: > Ich habe gerade erfahren, dass der Vierpol jetzt Zweitor heißt. Nicht in dieser Allgemeinheit.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.