Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Umbau: Toslink auf digital Chinch?


von Klaus R. (klaus2)


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Hallo zusammen,

lässt sich ein Toslink Ausgang (optisch) auf Chinch umbauen? Der soll 
kein Audio (analog) liefern nur das digitale Signal über ein "normales" 
Kabel weitergeben, da ich mit dem optischen Kabel Probleme habe 
(Biegeradien etc).

-> Schonmal wer gemacht, kennt ne Seite dazu?

danke, Klaus.

von Stefan F. (Gast)


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Da Cinch Stecker für elektrische Signale gedacht sind, gibt es keine 
Möglichkeit das Signal von Toslink optisch da durch zu leiten.

Aber es gibt natürlich Konverter. 
https://www.amazon.de/-/en/Multifunctional-Converter-Toslink-Optical-Coaxial/dp/B07RFV9GGT/

von Klaus R. (klaus2)


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Ditte iss mir schon klar :)

Ich möchte das digitale Signal elektrisch, nicht optisch übertragen. 
Also im einfachsten Falle: Sendediode raus, Kabel dran, Empfangsdiode 
raus, Kabel dran.
Ggf noch einen Optokoppler zur Potentialtrennung...ja Moment mal - das 
könnte ja schon die Lsg sein, denn letztendlich ist Toslink ja nichts 
anderes als ein OK mit langer opt. Strecke.

Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Wobei die hohe Bitrate nicht mit jedem Optokoppler umsetzbar ist.

von Klaus R. (klaus2)


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...ich könnte mir ja einen aus den alten Komponenten frickeln, die wären 
ja über - schwarzes Plasteröhrchen, Heißklebe, feddich. Na, mal 
sehen...ist ja auch nicht ganz unaufwendig, die Mainboards zugänglich zu 
bekommen.

Klaus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mit einem Treiber und einem Übertrager aus einer Ethernetkarte lässt 
sich das Signal erdfrei machen und auf RCA legen.
Ich benutze dazu 6 parallel geschaltete Gatter eines 74HC14. Über ein 
paar dutzend Ohm auf den Übertrager und sekundär direkt auf die RCA 
Buchse.
74HC14 nur deswegen, weil ich damit ganze Strassenzüge versorgen kann, 
also in Massen habe.

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> lässt sich ein Toslink Ausgang (optisch) auf Chinch umbauen?

Ja, kein Problem. Einfach das Eingangssignal vom Toslink nehmen, durch 
einen Buffer etwas mehr Saft verschaffen. Wenn es nicht potentialfrei 
sein muss dann koennte ein Spannungsteiler den Pegel anpassen und 
gleichzeitig den Innenwiderstand anpassen. Wenn du es potentialfrei 
haben willst dann nimm irgend einen kleinen Ringkern und mach einen 2:1 
oder 3:1 Trafo drauf.

> -> Schonmal wer gemacht, kennt ne Seite dazu?

Ja, ich hab das mal fuer eine ISA-Karte gemacht. Aber damals hat man 
noch ftp genutzt. :-D
Also streng dich mal etwas an.

Olaf

von void (Gast)


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Olaf schrieb:
> Aber damals hat man noch ftp genutzt. :-D

Bei mir ist der Aufbau davon auch schon 21 Jahre her. Und ich brauchte 
damals die andere Richtung (Coax -> SPDIF), mittlerweile lassen sich die 
passenden Schaltpläne aber auch einfach finden.
z.B. hier
https://www.diyaudio.com/forums/digital-line-level/132670-schematic-optical-spdif-coax-circuit.html

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Üblicherweise werden die Toslink-Tx mit einem LVCMOS-IC mit 3,3 V 
getrieben. Das Signal ist identisch zum S/PDIF-Signal, der S/PDIF-Pegel 
ist aber deutliche kleiner: 1 Vss im Leerlauf, 75 Ohm Aus- und 
Eingangsimpedanz. Normalerweise kann man das auch ohne Buffer mit einem 
einfachen Widerstandsteiler ~ 2:1 erreichen, und wenn man es genau 
nimmt, auch die Ausgangsimpedanz der Quelle berücksichtigt.

Ob ein Ethernet-Trafo zur galvanischen Entkopplung geeignet ist, würde 
ich lieber erst nachprüfen. Ich vermute, dass er für höhere Frequenzen 
optimiert ist. Ich habe früher spezielle S/PDIF-Trafos verwendet, nehme 
jetzt aber universellere von Murata oder WE.

von Stefan F. (Gast)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Ob ein Ethernet-Trafo zur galvanischen Entkopplung geeignet ist, würde
> ich lieber erst nachprüfen. Ich vermute, dass er für höhere Frequenzen
> optimiert ist.

Das hatten wir vor ein paar Wochen schonmal diskutiert. Ich dachte das 
auch, aber dann zeigte jemand Oszillogramme mit rechteckigen Signalen 
weit unter 100 kHz die noch gut übertragen wurden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Was soll "umbauen" heißen, Eingriff ins Gerät oder nur einen Zusatz 
außerhalb?

Ich hätte erstmal an die TORX/TOTX von Toshiba gedacht

https://www.reichelt.de/toshiba-lwl-empfaenger-10mbit-s-f05-anschluss-rechteckig-6-pol-torx-1952-p122215.html?&trstct=pol_5&nbc=1

der TORX wäre die gesuchte Richtung. Das Ausgangssignal muss noch auf 
den richtigen Pegel gebracht werden, wie in der oben verlinkten 
Schaltung.

von Soul E. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:

> Ob ein Ethernet-Trafo zur galvanischen Entkopplung geeignet ist, würde
> ich lieber erst nachprüfen. Ich vermute, dass er für höhere Frequenzen
> optimiert ist. Ich habe früher spezielle S/PDIF-Trafos verwendet, nehme
> jetzt aber universellere von Murata oder WE.

Da kannst Du nahezu beliebige Ferrit-Ringkerne nehmen. 10..15 mm 
Durchmesser, was man so aus Schaltnetzteilen ausbaut. Primär 15 
Windungen, mit ein paar parallel geschalteten Logikgattern antreiben, 
sekundär 5 Windungen, mit 270 Ohm abschließen und 75 Ohm in Reihe. Das 
Koaxkabel sollte dann auch 75 Ohm haben, wobei das unter 1 Meter eher 
unkritisch ist.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Ob ein Ethernet-Trafo zur galvanischen Entkopplung geeignet ist, würde
> ich lieber erst nachprüfen.

Ich habe das jahrelang mit meinem Bassverstärker im Studiosetup gemacht. 
Der hat einen DSP mit S/PDIF Ausgang, von da auf eine der beiden 
Audiokarten im Rechner (auf der anderen Karte steckte übrigens dein 
AD2496). Das sah vom Pegel und den Flanken immer sehr brauchbar aus. 
Auch bei der Synchronizität alles bestens - beide S/PDIF Quellen mit 
48kHz/16Bit.

: Bearbeitet durch User
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