Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik wofür erweiterte Funktionen bei Netzteil.


von Patrick (Gast)


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Hallo Leute!

ich habe mir am Wochenende ein Netzteil bestellt. Dabei handelt es sich 
um ein Siglent SPD3303C. 
https://www.batronix.com/versand/labornetzteile/SPD3303C.html
Bei der Auswahl haben mich anscheinend akzeptabler Geräuschpegel, 
Formfaktor und anscheinend ganz akzeptable Leistungsdaten am meisten 
beeinflusst.

Ich habe (auch hier auf der Seite) glaub ich tagelang nach Empfehlungen 
und Ideen gesucht und es ist nicht leichter als bei einem Oszilloskop 
;-)
Aber der Thread soll ja nicht um meinen Kauf gehen, sondern um eine 
Frage, die sich durch meine Recherche nicht wirklich geklärt hat. Rein 
prinzipiell und inzwischen auch aus Interesse:

Man kann von dem o.g. Netzteil eine deutlich teurere Version kaufen. 
SPD3303X-E. Ich nenne es mal grob doppelt so teuer. Wenn ich nichts in 
den Daten übersehe bekommt man dafür dann ein Grafikdisplay und kann am 
Gerät ein getimtes Spannungs/Stromprofil einstellen.
Guckt man noch weiter in der Preisskala gibt es das SPD3303X. Das ist 
das Selbe, nur mit einem Einstellbereich von 1mV/1mA.

Es interessiert mich jetzt sehr, wofür man die Features wie Spannung in 
4 Zeiten timen benötigt. Zur Not wäre das ja auch über USB Schnittstelle 
zu bewerkstelligen.
Wo würde man die Strombegrenzung in 1mA einstellen wollen/müssen? Ich 
kann doch bei 10mA oder 20 mA schon eine Led dranhängen wenn ich etwas 
wildes machen will...
Ich weiß nicht ob das eher Anforderungen für Profis oder die 
erfahreneren Hobby-Elektroniker sind.

Ich habe schon überlegt, ob da einfach die Entwicklungskosten nicht 
linear auf die Geräte umgelegt werden. Aber dann muss es doch einen 
bestimmten Bedarf für die Features geben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Patrick schrieb:
> Es interessiert mich jetzt sehr, wofür man die Features wie Spannung in
> 4 Zeiten timen benötigt. Zur Not wäre das ja auch über USB Schnittstelle
> zu bewerkstelligen.
Wofür "braucht" man ein Elektroauto mit 300kW? Zur Not würde man die 
Strecke auch mit 35kW zurücklegen.

> Zur Not wäre das ja auch über USB Schnittstelle zu bewerkstelligen.
USB ist aber eben keine richtig "fernsteuerbare" Schnittstelle, mehr als 
5m sind da schon aufwändig. Die beiden teuren Geräte haben deshalb noch 
einen (potentialgetrennten) Netzwerkanschluss. Den kann man sogar über 
viele hundert Meter fernsteuern. Und er ist systembedingt 
potentialgetrennt.

> Wo würde man die Strombegrenzung in 1mA einstellen wollen/müssen?
Z.B. bei einer automatisierten Inbetriebnahme mit automatischem 
Abgleich.

> Ich kann doch bei 10mA oder 20 mA schon eine Led dranhängen wenn ich
> etwas wildes machen will...
Du brauchst dann aber noch eine weitere Beschaltung, wenn du Kennlinien 
in mA-/mV-Schritten aufnehmen willst.

> Aber dann muss es doch einen bestimmten Bedarf für die Features geben.
Offenbar schon: in Richtung "Protzen" oder "Präzision" gibt es immer 
Bedarf. Ich würde hier die LAN-Schnitte im höher auflösenden Netzteil 
bevorzugen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Fpgakuechle K. (Gast)


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Patrick schrieb:

> Es interessiert mich jetzt sehr, wofür man die Features wie Spannung in
> 4 Zeiten timen benötigt. ...
> Wo würde man die Strombegrenzung in 1mA einstellen wollen/müssen? Ich
> kann doch bei 10mA oder 20 mA schon eine Led dranhängen wenn ich etwas
> wildes machen will...
> Ich weiß nicht ob das eher Anforderungen für Profis oder die
> erfahreneren Hobby-Elektroniker sind.

Naja, Emulation von Störungen auf der Versorgung, 
Power-On-Ramping/Sequencing, ...
Sowas braucht man bei Bauteilen mit mehren Versorgungsspannungen wie 
FPGA:
https://forums.xilinx.com/t5/Other-FPGA-Architecture/Spartan-7-Supply-Ramp-Time-Importance/td-p/1069497

Für Kennlinienermittlung vielleicht, halt wie ein Sägezahngenerator 'mit 
mehr Bums'

von Jedzia D. (Firma: Rast und Ruh) (jedzia)



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Ich hoffe wir betrachten die selbe Seite? Dort ist eine schöne Tabelle.

Mehr Auflösung 5 digits voltage / 4 digits current statt 4 digits 
voltage / 3 digits current und die von dir beschriebene feinere 
Auflösung im Einstellungsbereich machen den Preis.

>Bei der Auswahl haben mich anscheinend akzeptabler Geräuschpegel,
Bezweifelst Du dich da gerade selbst (->anscheinend)?:)

Also Du solltest deine Ansprüche formulieren und nach diesen dann ein 
Labornetzgerät kaufen ( oder sonstiges ). Nicht anders herum. Ich will 
dich damit nicht kritisieren. Neugier ist was tolles.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Labornetzger%C3%A4te

von Patrick (Gast)


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Hi,

Ich habe mich doch schon für mich entschieden.

Anscheinend wählte ich als Formulierung, weil das bei den Tests und 
Erfahrungsberichten die ich so gefunden hatte beschrieben wurde. Und 
solange ich das Gerät nicht habe, kann ich ja nur das Beste hoffen.

Ich versucht, die Tabelle zusammen zu fassen. Meine Frage war jetzt, wo 
Profis (oder auch entsprechende Hobbyisten) nun 
Bedarf/Einsatzmöglichkeiten für die Features sehen.

Und mal abgesehen davon dass es jetzt eh zu spät wäre wegen schon 
erfolgter Bestellung und ich auch keine 400+ Euro aufwenden könnte: ich 
finde die Aussage wie "definiere deinen Bedarf und wähle dann aus" immer 
mindestens zweischneidig. Das ist auch bei Oszilloskopen oft zu lesen. 
Man KANN seine Anforderungen ja nur aus dem Moment kennen. Es kann sein, 
dass das in ein paar Wochen anders aussieht und da sind Erfahrungen, 
Tips und Meinungen von Usern hilfreich und erwünscht. Zweischneidig, 
weil die teilweise nicht mal hilfreich gemeint zu sein scheinen.
Zu sagen nur du kannst wissen was du brauchst gilt mMn für die 
Beschaffung in einem Labor - zu Hause gibt es doch mehr oder weniger 
wahrscheinliche Szenarien mit denen man im Laufe der zeit konfrontiert 
sein könnte. Natürlich kannst du jemandem nicht exakt sagen, was er 
brauchen wird, aber du kannst abschätzen helfen, was er vielleicht oder 
wahrscheinlich mal brauchen könnte in seinem Hobby. Ob ihm das dann 100 
oder 500 Euro mehr Wert ist, das muss er natürlich dann alleine 
entscheiden.

von Jedzia D. (Firma: Rast und Ruh) (jedzia)


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Ja da hast Du recht. Ein zweischneidiges Schwert.

Ich frage mich wie viel dieser Grund ("HABEN WILL!" + Erfahrung sammeln) 
wohl zum Geschäft von Ebay-Kleinanzeigen beiträgt?:)

Vergiss aber nicht, dass genau so ein Forum wie hier dazu da ist um dir 
bei solchen Fragen weiter zu helfen.
Vorarbeit in Form von Einarbeitung in die Materie ist natürlich auch 
nicht schlecht. Das spart so manche Mark ... aeh Euro.

von Johannes F. (doppelgrau)


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Ich finde auch Ethernet sehr angenehm, zum Automatisieren und für 
längere Messreihen.
Für mich war das "X ohne E" dann doch vom Preis-/Leistungsverhältnis 
nicht passend (bin beim X-E gelandet), was mich mehr interessierte war 
dann auch die Messung auf mA, aber das war mir den Aufpreis dann doch 
nicht wert.

: Bearbeitet durch User
von Praktiker (Gast)


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Hallo

Patrick schrieb:
> Man KANN seine Anforderungen ja nur aus dem Moment kennen. Es kann sein,
> dass das in ein paar Wochen anders aussieht und da sind Erfahrungen,
> Tips und Meinungen von Usern hilfreich und erwünscht. Zweischneidig,
> weil die teilweise nicht mal hilfreich gemeint zu sein scheinen.
> Zu sagen nur du kannst wissen was du brauchst gilt mMn für die
> Beschaffung in einem Labor - zu Hause gibt es doch mehr oder weniger
> wahrscheinliche Szenarien mit denen man im Laufe der zeit konfrontiert
> sein könnte. Natürlich kannst du jemandem nicht exakt sagen, was er
> brauchen wird, aber du kannst abschätzen helfen, was er vielleicht oder
> wahrscheinlich mal brauchen könnte in seinem Hobby.


Danke! besser kann man es nicht formulieren und bestimmten Herrschaften 
immer wieder vor die Nase setzen.
Schade das es hier keine Art von FAQ oder "feste" immer als erstes 
"geschlossene" Thread gibt - da würde das sehr gut hineinpassen.
Vor allem trauig weil es ja von der Forensoftware her wohl möglich 
ist,siehe die aktuelle "Stellenanzeige"

Praktiker

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