Hallo! Wenn im Arbeitsvertrag - kein Tarifvertrag - zur täglichen Arbeitszeit steht "[...] 35 wöchentliche Arbeitsstunden [...] Arbeitsbeginn nach Absprache mit dem Vorgesetzten". Heißt das - alles natürlich innerhalb der Kernarbeitszeiten: Zum täglichen Beginn: - der Vorgesetzte bestimmt wann ich da sein muss und ich habe kein Mitspracherecht? - ich kann den Arbeitsbeginn mit dem Vorgesetzten gleichberechtigt ausmachen? - ich kann alleine bestimmen und muss meinem Vorgesetzten nur informieren? - doch noch anders? Zur täglichen Arbeitsdauer: - Ich muss in der Woche in Summe auf 35 Stunden kommen aber kann weitgehend selbst entscheiden wie ich mir die Tagesarbeitszeit einteile? - Ich muss jeden Tag genau 35/5=7 Stunden Arbeiten? - Nicht festgelegt und von mir innerhalb der Kernarbeitszeiten frei überlassen? - Durch irgendwas festgelegt und wie geregelt? - doch noch anders? Mir ist klar, dass das hier keine Rechtsberatung ist... Danke!
unwichtig schrieb: > - der Vorgesetzte bestimmt wann ich da sein muss und ich habe kein > Mitspracherecht? Effektiv das. Teils hat der Betriebsrat noch ein Mitspracherecht, aber erstmal entscheidet der Vorgesetzte. unwichtig schrieb: > Zur täglichen Arbeitsdauer: Dazu gibt es in der Regel eine Betriebsvereinbarung, die regelt wie die Gleitzeit einzuteilen ist. Üblicherweise kann der Mitarbeiter das aber mehr oder weniger frei einteilen. Hängt natürlich auch immer vom direkten Vorgesetzen und der Teamstruktur ab. Einige Chefs bestehen auf ein Meeting jeden Montag morgen um 8. Andere lassen alles offen.
Prinzipiell kann dein Vorgesetzter vorschreiben, wann du dann zu kommen hast. Im täglichen Fall wirst du das aber frei entscheiden können (Kernzeiten beachtend). Die Klausel ist dann dafür gedacht, dass dein Vorgesetzter sagen kann: "Komm mal um 7, da müssen wir was mit dem Team XY besprechen". Dann könntest du eben nicht sagen: "Ne ne, lass mal, ich fange erst um 9 Uhr an". Aber das würde ich persönlich auch ohne diese Klausel machen, um Termine einzuhalten, die mich nicht allzu stark einschränken. Sollte der normale Umgangston in einer Firma sein.
Zeitig schrieb: > "Ne ne, lass mal, ich > fange erst um 9 Uhr an". 9 to 5 job und nach den 4 Stunden immer schön die staatlichen Förderprogrammmittel nutzen.
unwichtig schrieb: > kein Tarifvertrag Generell und übergreifend gilt das Arbeitszeitgesetz: https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/BJNR117100994.html > Zum täglichen Beginn: > - doch noch anders? Wenn du gut bist und deine Arbeit reibungslos erledigst, dann lässt dir dein Chef viele Freiheitsgrade. Wenn du ein unzuverlässiger Bursche mit halbgaren Ergebnissen bist, dann hält er dich an der kurzen Leine. > Zur täglichen Arbeitsdauer: > - Ich muss in der Woche in Summe auf 35 Stunden kommen Du erhältst dein Monatsgehalt auf der Basis, dass du pro Woche 35 Stunden für das Geschäft arbeitest. > - doch noch anders? Insgesamt gilt: siehe oben beim täglichen Beginn. BTW: hat dieser Betrieb eine Stempeluhr? Die hilft beiden Beteiligten (AG und AN) unheimlich beim Einhalten und Kontrollieren von Arbeitszeiten. BTW2: viele Antworten auf derartige Fragen ergeben sich übrigens daraus, dass man sich einfach mal vorstellt, was man täte, wenn man selber der Chef ist und Jemanden als Mitarbeiter hätte. Blöd ist, dass manche das einfach nicht können, weil sie generell ein Problem damit haben, ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten halbwegs genau einzuschätzen.
unwichtig schrieb: > Wenn im Arbeitsvertrag - kein Tarifvertrag - zur täglichen Arbeitszeit > steht "[...] 35 wöchentliche Arbeitsstunden [...] Arbeitsbeginn nach > Absprache mit dem Vorgesetzten". > > Heißt das - alles natürlich innerhalb der Kernarbeitszeiten: > > Zum täglichen Beginn: > - doch noch anders? > > Zur täglichen Arbeitsdauer: > - doch noch anders? Ja, alles ist möglich und auch anders. ;) Warum fragst du nicht in der Firma? Rechtsberatung? :) Ist Gleitzeit möglich? Wenn ja, dann mußt du nur den Arbeitsbeginn mit deinem Boss vereinbaren. Das Arbeitsende kannst du dann im Rahmen der Vorgaben eigenständig wählen. In deinem Fall: Frag Mutti! ;) :) :))
Chef bestimmt wann du da sein musst. Das ist die Theorie. In der Praxis werdet ihr euch drüber unterhalten. Wie es gelebt wird, kann dir keiner hier sagen. Das geht von: Steht zwar drin, mach halt deinen Job, mir egal wenn du erst um 13 Uhr herkommst. Bis hin zu: Heute Abend bleibst du bis 22 Uhr, da haben wir noch Telko. Morgen früh bist du wieder um 9 Uhr da. Am Tag drauf dann um 6 Uhr antreten. Das ist Gleitzeit, ganz im AG-Sinne: Anstatt klare Arbeitszeiten hast du nun einfach den ganzen Tag Arbeit. Wenn noch Zeit ist, dann hast du halt auch mal Frei. Eventuell eben um 17 Uhr Abends im Winter, dann bekommste nicht mal mehr Licht ab. Ich würde mir das aber einfach mal ansehen. Die Chefs sind ja auch Menschen, mit denen kannste reden. Wenns das schon nicht klappt, dann zieh weiter. Da willst du da gar nicht arbeiten.
Bei Gleitzeit hat der Arbeitgeber den Vorteil, dass er so gut wie nie Überstunden und Zuschläge fürchten muss. Das Gehalt ist somit immer gleich. Andererseits hat der Arbeitnehmer weniger Probleme mit dem gelegentlichen Zuspätkommen. unwichtig schrieb: > Arbeitsbeginn nach > Absprache mit dem Vorgesetzten". Finde ich nicht so gut. Besser wäre eine fixe Zeit mit der Option, dass ein Vorgesetzter auch mal im Rahmen des weitreichenden Weisungsrechts von der Regelung abweichen kann. Problem ist natürlich, das, wenn das mal nicht klappt, Aussage gegen Aussage steht. Irgendwann zieht die Firma dann vermutlich die Reißleine. Mir hat das schon mal eine Abmahnung eingebracht. Ich war mit soviel Willkür alles andere als Einverstanden. War sowieso ein Drecksladen. Man sollte sich das halt genau überlegen. Keinesfalls sollte man so einen Job annehmen, wenn man das nicht müsste. Da kommt man eher vom Regen in die Traufe.
Wenn du Gleitzeit hast und eine Kernarbeitszeit dann ist es normalerweise so, dass du in der Kernarbeitszeit verfügbar sein musst, aber, es sollte kein Problem sein, wenn im Bereich der Gleizteitgrenzen schwimmend um die Kernarbeitszeit herum agierst. Bei uns ist das gelebte Paxis. Ich bin Frühaufsteher, daher bin ich früh der erste aber nach 15Uhr bin ich nur in Ausnahmefällen noch da. Andere kommen erst gegen 9, zum Beginn der Kernarbeitszeit und müssen dann halt entsprechend Länger wursteln. Wenn man mal halb 10 kommt ist das auch kein Todesurteil. Allerdings gibt's ne Rüge wenn's öfter passiert. Über allem steht natürlich, dass man seine Arbeit fertig bekommt. Wenn das nicht gegeben ist sind Arbeitszeitverletzungen willkommene Gründe für Abmahnungen.
Christian B. schrieb: > Wenn man mal halb 10 kommt ist das auch kein Todesurteil. Allerdings > gibt's ne Rüge wenn's öfter passiert. Mit welcher Begründung denn? Das ist ja fast wie im Strafgefangenenlager.
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Senf D. schrieb: > Mit welcher Begründung denn? Das ist ja fast wie im > Strafgefangenenlager. ja so ist unsere Arbeitswelt, auch wenn das nicht alle verstehen, was ich schon erleben durfte, natürlich alles im Rahmen bestehender Gesetze. Man kann sich dagegen auflehnen, aber sehr beliebt wird man nicht und manchmal kostet es den "Job".
Beitrag #6546979 wurde von einem Moderator gelöscht.
Senf D. schrieb: > Mit welcher Begründung denn? Das ist ja fast wie im > Strafgefangenenlager. Und wenn das der Pilot, Taxifahrer usw. auch so sehen und S. D. erst ein paar Stunden später weg kommst, dann wird der Senf Dazugeber doch sicherlich nicht Senf dazugeben, sondern ihn loben, das er begriffen hat sich von Zwängen eines fast Strafgefangenenlagers gelöst zu haben. ;o)
Gnadenlos, diese Minderleister ... den wuerd ich schon am ersten Tag der Probezeit rauswerfen. Der vorgeschlagene Arbeitseinsatz, nach Vorschrift, ist reserviert fuer verdienstete ueber 60 Jahrige, welch man wegen der Effizienz noch haben moechte. Die lassen dann langsam auslaufen.
Jetzt weg mit dem Troll schrieb: > Gnadenlos, diese Minderleister ... stimmt, ich würde alle Buden dicht machen die nicht echten Tarif zahlen können und illegal unbezahlte Überstunden erwarten!
Beitrag #6547444 wurde von einem Moderator gelöscht.
unwichtig schrieb: > Arbeitsvertrag - kein Tarifvertrag usw. Frag Leute, die dort schon arbeiten und Du wirst schlauer. Kein TV heiß auch, daß man um jede Reglung betteln kann/muß.
Christian B. schrieb: > wenn im Bereich der Gleizteitgrenzen > schwimmend um die Kernarbeitszeit herum agierst. So ist Gleitzeit gedacht. Es gibt auch Tätigkeiten, wo man Kontakt nach extern hat, da ist ein Zeitfenster schlecht mit Gleitzeit überein zu bringen. Ohne Externkontakte sind feste Zeiten ein Relikt von vorgestern, speziell für Softwareentwickler. Eine Weile her: Ich war unterwegs und wollte eigentlich am Freitag gegen 22:00 zuhause vor dem Fernseher sitzen. Das Luftraumchaos in der Schweiz, die Verspätung in Genf war unwichtig, weil der Flieger aus Zürich nochmal drei Stunden drauflegte, nur gut, dass Hannover Nachtflüge zulässt - der AirportHopper kippte mich gegen 0:30 auf dem Firmenparkplatz ab. Da kam gerade der Kollege A* aus dem Werk, der hat das nicht mit früh aufstehen ... Vollkommen egal, am Montag lag seine überarbeitete Software auf dem Server für mich und meinen Kollegen Frühaufsteher bereit. Ob er die nun um 17:30 im Rahmen der Gleitzeit oder erst um 23:30 compiliert hatte, ist vollkommen wurst - aber das können die Arbeitszeitbetonköpfe nicht begreifen.
Senf D. schrieb: > Mit welcher Begründung denn? Das ist ja fast wie im > Strafgefangenenlager. Wieso? Die Kernarbeitszeit hat einfach den Sinn, dass effizientes zusammenarbeiten der verschiedenen Teams mit- und untereinander Gewährleistet ist. Das geht halt nur, wenn auch alle nötigen Personen anwesend sind. Als Eigenbrötler kann man das vermutlich nicht verstehen aber oftmals ist das Arbeiten in Teams effizienter als wenn man alles allein erledigt. Vor allem, wenn es um die Konzepterstellung geht. Niemand kann erfahrungsgemäß alle Eventualitäten komplett allein überblicken. Allerdings gibt es auch hier mittlerweile sehr dehnbare Begriffe. Das Chaos der nicht vorhandenen Digitalisierung der Schulen und die damit einhergehende Abwälzung der Lehrertätigkeit auf die Eltern sorgen dafür, dass die Kernarbeitszeit zumindest für mich und einige meiner Kollegen aktuell ausgesetzt ist. Ich muss mich halt jetzt den Vormittag als Hauslehrer verdingen.
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Manfred schrieb: > Vollkommen egal, am Montag lag seine überarbeitete Software auf dem > Server für mich und meinen Kollegen Frühaufsteher bereit. Ob er die nun > um 17:30 im Rahmen der Gleitzeit oder erst um 23:30 compiliert hatte, > ist vollkommen wurst - aber das können die Arbeitszeitbetonköpfe nicht > begreifen. Ich bin auch am Anfang nachts über den Zaun geklettert, die letzten 2 Monate des Projekts. Aber gut ist das für niemanden. Betriebsrat und BG müssen wegschauen, die Lorbeeren kassieren eh andere, und dass Leistung messbar ist oder gemessen wird, ist ein Mythos. Am Ende hast Du einen AG, der sowas erwartet, egal ob Du krank bist oder ein Privatleben hast. Oder Kollegen, die praktisch nichts mehr tun, weil der AG kein Ar***ch ist.
Manfred schrieb: > Da kam gerade der Kollege A* aus dem Werk, der hat das nicht mit früh > aufstehen ... Vollkommen egal, am Montag lag seine überarbeitete > Software auf dem Server für mich und meinen Kollegen Frühaufsteher > bereit. Ob er die nun um 17:30 im Rahmen der Gleitzeit oder erst um > 23:30 compiliert hatte, ist vollkommen wurst - aber das können die > Arbeitszeitbetonköpfe nicht begreifen. Das würde bei uns schonmal gar nicht gehen, da der Wachschutz die letzten MA zwischen 19:30 und 20:00 rausschmeißt. Wer sich danach noch im Gebäude bewegt bekommt Besuch vom Wachschutz. Ganz Ehrlich: Das ist auch gut so. Solange es nicht meine Firma ist, muss man sich auch nicht permanent ein Bein ausreisen. Wenn man permanent auf 120% arbeitet hat man zum einen keinerlei Reserven mehr wenn's doch mal eine prekäre Situation gibt und außerdem ist das nicht gesund. Weder für einen selbst noch für das Kollegium im allgemeinen, denn ein solcher "High Performer" zieht alle anderen in den Dreck die das nicht mittragen wollen / können. MA die man nur eine h am Tag trifft sind sowieso der Tod. Mit denen kann man keinerlei vernünftige Absprachen treffen. Die wursteln für sich und alle Anderen müssen halt sehen, wo sie bleiben. Ab und an, siehe Beispiel, kann solch ein Asynchrones Arbeiten nützlich sein. Aber Stell dir mal vor, in dem compilierten Code ist eine Funktion, die nicht das macht, was du meinst, das sie tut. Dann musst du, der du Früh um 7 auf der Matte stehst warten, bis der Herr am frühen Nachmittag auftaucht um ihn zu fragen, wie er sich das gedacht hat. Möglicherweise stellt sich dann heraus, dass er Variablen in einem anderen Format erwartet als du bereitstellst. Fazit: du hast bis dahin den ganzen Tag versucht etwas zu reparieren, was binnen Sekunden lösbar gewesen wäre, wenn man den Kollegen nur hätte ansprechen können. Sorry, in solche einer Firma möchte ich nicht arbeiten, die Probleme werden die Vorteile sicherlich deutlich überwiegen. Dazu kommt, dass der Arbeitsschutz verlangt, dass mindestens 2 MA anwesend sind, wenn man im Labor arbeitet. Wobei anwesend jetzt nicht heisst, dass beide nebeneinander arbeiten, sondern nur, dass einer immer mal nach dem anderen schaut. Man müsste also für derartige Arbeiten mindestens noch einen mit gleichem Tagesrythmus finden.
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Christian B. schrieb: > Das würde bei uns schonmal gar nicht gehen, da der Wachschutz die > letzten MA zwischen 19:30 und 20:00 rausschmeißt. Für solche Fälle gibt es VPN-Tunnel und Home Office, da kannst du zu jeder Zeit arbeiten.
Beitrag #6547951 wurde von einem Moderator gelöscht.
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