Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Auswirkung Verpolung / Überspannung Arduino am Analogeingang


von Sebastian E. (sebert)


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Ich versorge meinen µC (Arduino Mega 2560) mit einem 5V-Netzteil über 
die 5V-Pin sowie den GND-Pin.

Dann habe ich am Analogeingang über ein Netzteil 0 bis 12 Volt anliegen. 
Die messe ich über einen Spannungsteiler (5kOhm / 7kOhm) an einem 
Analogeinang, so dass ich maximal 5 Volt als Eingangsspannung dort 
erreiche.

Die Massen von den beiden Netzteilen habe ich verbunden.

Jetzt interessiert mich was passiert (siehe Anhang):

1) Wenn jemand das 12V-Netzteil verpolt anschließt (konkret: +12V vom 
Netzteil liegen auf der gemeinsamen Masse des Arduinos; die Masse des 
12V-Netzteils liegt am Spannungsteiler an).
a) Damit liegt am Analogeingang dann eine negative Spannung an, korrekt?
b) Das tut dem Analogeingang vermutlich nicht gut, korrekt? Wenn das so 
ist: Wie kann ich so etwas absichern? Vermutlich nicht mit einer Diode, 
weil ich durch den Spannungsabfall an der Diode nicht mehr korrekt 
messen kann? Andere Möglichkeit?
c) Es hat keine Auswirkung auf die korrekte Spannungsversorgung des 
Arduino. Diese bleibt bei 5V, korrekt?

2) Wenn jemand ein 24V-Netzteil anschließt und es verpolt
Wie verhalten sich dann a) bis c)? Ich vermute genauso (nur dass b) noch 
schlimmer wird)

Was mich nicht interessiert: Wenn jemand 24V mit richtiger Polung 
anlegt. Das sichere ich mit einer Z-Diode mit 5,6V zwischen 
Spannungsteiler und A_in ab.

Zur Veranschaulichung siehe Screenshot.

Kann mir jemand helfen?

von Voyager 2 (Gast)


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Bau eine Diode zum Spannungsteiler ter rein.
Oder gleich eine Graetzbrücke für den ganzen Aufbau.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian E. schrieb:
> Vermutlich nicht mit einer Diode, weil ich durch den Spannungsabfall
> an der Diode nicht mehr korrekt messen kann?
Du musst die Diode nur richtig vor den AD-Eingang schalten.

Und weil dieses Problem ja echt jeder hat, findest du mit den richtigen 
Begriffen in der Bildersuche leicht was:
https://www.google.com/search?q=analogeingang+schutzbeschaltung&source=lnms&tbm=isch
Ergibt sowas:
http://www.netzmafia.de/skripten/hardware/Arduino/Programmierung/arduino-analog.html
https://forum.arduino.cc/index.php?topic=286030.60
Und so weiter und so fort...

Sebastian E. schrieb:
> Was mich nicht interessiert: Wenn jemand 24V mit richtiger Polung
> anlegt. Das sichere ich mit einer Z-Diode mit 5,6V zwischen
> Spannungsteiler und A_in ab.
Das sollte dich aber interessieren, denn eine Z-Diode ist an dieser 
Stelle dank ihrer Leckströme ein ganz ungeeignetes Bauteil.

> Das sichere ich mit einer Z-Diode mit 5,6V zwischen
> Spannungsteiler und A_in ab.
Diese Z-Diode würde übrigens auch vor negativen Spannungen schützen. 
Überleg mal, was diese Z-Diode mit einer negativen Spannung machen 
würde.

> Das sichere ich mit einer Z-Diode mit 5,6V zwischen
> Spannungsteiler und A_in ab.
Im Grunde ist zwischen dem Spannungsteiler und dem A_in ein Draht, 
eine Verbindung. Die Z-Diode, die du meinst, ist korrekterweise 
zwischen A_in und GND.

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan F. (Gast)


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Dein Schaltplan ist völlig falsch. Beide Spannungsquellen müssen mit GND 
verbunden werden.

Die Eingänge des AVR enthalten intern Dioden welche Überspannung nach 
VCC ableiten und Unterspannung nach GND ableiten. Der Spannungsteiler 
begrenzt dabei die Stromstärke.

Leider ist nicht spezifiziert, wie viel Strom diese Dioden aushalten. 
Atmel empfiehlt in einer AppNote maximal 1mA. Die Dioden halten 
erfahrungsgemäß sehr viel mehr aus, aber dann kann es zu Fehlfunktionen 
kommen.

Bei positiver Überspannung ist wichtig, dass irgendwo ein Verbraucher 
ist, der den Strom aufnimmt. Wenn dein AVR der einzige Verbraucher ist 
und zum Beispiel 2mA aufnimmt und mehrere analoge Eingänge insgesamt 
mehr als 2mA nach VCC ableiten, dann steigt die Versorgungsspannung über 
5V an. Dagegen kann man z.B. eine 5,6V Zenerdiode an VCC+GND 
anschließen, die den Strom ggf. aufnimmt.

Bei negativer Signalspannung hast du kein Problem, weil dann nach GND 
abgeleitet wird, als keinen Einfluss auf die Versorgungsspannung hat.

von Sebastian E. (sebert)


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Lothar M. schrieb:
> Und weil dieses Problem ja echt jeder hat, findest du mit den richtigen
> Begriffen in der Bildersuche leicht was:
> 
https://www.google.com/search?q=analogeingang+schutzbeschaltung&source=lnms&tbm=isch
> Ergibt sowas:
> 
http://www.netzmafia.de/skripten/hardware/Arduino/Programmierung/arduino-analog.html
> https://forum.arduino.cc/index.php?topic=286030.60
> Und so weiter und so fort...

Trifft meine Fragestellung nicht und passt deshalb nicht als Antwort.

Lothar M. schrieb:
> Sebastian E. schrieb:
>> Was mich nicht interessiert: Wenn jemand 24V mit richtiger Polung
>> anlegt. Das sichere ich mit einer Z-Diode mit 5,6V zwischen
>> Spannungsteiler und A_in ab.
> Das sollte dich aber interessieren, denn eine Z-Diode ist an dieser
> Stelle dank ihrer Leckströme ein ganz ungeeignetes Bauteil.

Die Leckströme sind so gering, dass sie das Messergebnis nicht 
beeinflussen. Selbst schon geprüft. Und mit 5,6 V Durchbruchspannung bin 
ich sehr weit von den 5V weg.

Lothar M. schrieb:
>> Das sichere ich mit einer Z-Diode mit 5,6V zwischen
>> Spannungsteiler und A_in ab.
> Im Grunde ist zwischen dem Spannungsteiler und dem A_in ein Draht,
> eine Verbindung. Die Z-Diode, die du meinst, ist korrekterweise
> zwischen A_in und GND.

Was das gleiche ist: Denn A_in und GND sind im Arduino verbunden. Das 
ist eine zusätzliche Z-Diode (auch wenn im Arduino vielleicht eine 
verbaut ist, was ich nicht genau weiß).

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Dein Schaltplan ist völlig falsch. Beide Spannungsquellen müssen mit GND
> verbunden werden.

Das war ja genau mein Punkt: Es wird hier angenommen, dass jemand eine 
Verpolung vornimmt. Darum geht es ja genau.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Bei positiver Überspannung ist wichtig, dass irgendwo ein Verbraucher
> ist, der den Strom aufnimmt.

Ja, entweder der Widerstand im Spannungsteiler oder aber ein 
zusätzlicher, der zwischen Spannungsteiler und A_in hängt (mitsamt der 
Z-Diode)

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Bei negativer Signalspannung hast du kein Problem, weil dann nach GND
> abgeleitet wird, als keinen Einfluss auf die Versorgungsspannung hat.

OK, dann würde ich in der Spannungsversorgung keine Überspannung 
bekommen und wenn Lothar Recht hat, dann hilft die Z-Diode auch bei 
negativer Spannung.

von Stefan F. (Gast)


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Offenbar hast du dich von Anfang an auf eine Z-Diode am Eingang 
festgelegt.

Zeichne das nochmal auf aber mit unverpolten Spannungen, damit wir 
sehen, wie dein Lösungsansatz aussieht.

Deine Annahme, dass eine 5,6V Zenerdiode bei 5V noch nicht leitet, ist 
ziemlich mutig. Nicht alle Dioden sind gleich. Bei mir ist das mal voll 
in die Hose gegangen.

Ich konnte es aber leicht umgehen, indem ich den Spannungsteiler auf 
2,56V ausgelegt hatte und den ADC mit seiner internen 2,56V Referenz 
benutzte. Das war dann wirklich weit genug weg von der Zenerspannung.

Wie viel "weit genug weg" ist, hängt natürlich auch davon ab, wie 
hochohmig Spannungsteiler und Quelle sind und wie viel Messfehler man 
tolerieren kann.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian E. schrieb:
> Trifft meine Fragestellung nicht
Da gehen unsere Meinungen offenbar auseinander. Sieh dir die Schaltungen 
trotzdem an und versuche wenigstens, diese Schaltungen und die Funktion 
der Dioden zu verstehen.

> Was das gleiche ist: Denn A_in und GND sind im Arduino verbunden.
Sicher nicht, denn "verbunden" bedeutet in der Elektronik, dass du 
zwischen  diesen Punkten mit dem Multimeter Durchgang im Bereich um 0 
Ohm messen kannst.

> Und mit 5,6 V Durchbruchspannung bin ich sehr weit von den 5V weg.
Hast du mal ein Datenblatt der von dir verwendeten Diode?
Ich habe mal 2 Auszüge angehängt, da können die Z-Dioden bei 5,2V schon 
mal 5mA oder gar bei 5,32V schon 20mA durchlassen. Garantiert beginnt 
bei diesen Bauteilen der leitende Bereich also schon deutlich unter 
5V.

> Die Leckströme sind so gering, dass sie das Messergebnis nicht
> beeinflussen.
Ja, allerdings hat man normalerweise eben keine derartig niederohmigen 
Spannungsteiler vor einem Analogeingang.

> Selbst schon geprüft.
Wie?

> wenn Lothar Recht hat, dann hilft die Z-Diode auch bei negativer Spannung.
Das hat mit "Recht haben" nichts zu tun. Es ist simple Physik.
Denn "Recht habe" ich in meinem gesamten Post... ;-)

> auch wenn im Arduino vielleicht eine verbaut ist, was ich nicht genau weiß
Da muss man zum Glück nicht raten und unwissend bleiben. Denn im Netz 
findet man ganz leicht einen Schaltplan des von dir verwendeten 
Andruiden. Ich lade mir solche Schaltpläne immer gleich herunter zu 
den Datenblättern der verwendeten Bauteile.

: Bearbeitet durch Moderator
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