Hallo zusammen, ich bin neu hier und konnte mich leider nicht registrieren lassen, da ich nur über eine gmx-E-Mail-Adresse verfüge. Als interessierter Laie möchte ich euch fragen, ob es grundsätzlich möglich ist mit RFID-Technologie Abstände bzw. Distanzen im Bereich bis ca. 200 mm zu messen. Habe selbst schon etwas recherchiert aber nichts so richtig Greifbares gefunden, ausgenommen ein Patent (https://patents.google.com/patent/US20070241904A1/en), bei dem mir aber der Durchblick fehlt. Vielleicht kennt sich jemand besser mit der Materie aus und kann mir einen kleinen Input geben. Danke schon mal im Voraus. LG Mike
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Mike schrieb: > Als interessierter Laie möchte ich 20cm Abstandsmessung mit Funk? Das ist nicht so einfach wie Du möchtest (Signallaufzeit ist recht kurz). Mit RFID stellst Du eher fest was z.B. das Etikett antwortet. Einfachere Lösungen wären z.B. Infrarot-Lichtschranken oder ein Lichtgitter? Du wirst jedoch hier mit der Suchfunktion noch zahlreiche interessante Beiträge auch zu RFID finden, wie z.B.Katzenklappe, mit all ihren Leiden. Beitrag "Katzenklappe funktioniert nur mit Batterien. Warum?"
Man kann schon mit einer "Schnueffelspule", dass ist ein auf 13.56 MHz getrimmter Schwingkreis plus einem Spitzenwertgleichrichter die Staerke des Feldes in der Umgebung einer RFID-Antenne messen. Die Spannung liegt bei einigen 10 V und haengt natuerlich von der Leistung des Readers und der Entfernung ab. Was da dann noch fehlt, waere ein sparsamer Controller, z.B. ein MSP430, der diese Spannung misst, und dann quasi statt einem RFID-Tag diesen Schwingkreis mit seinem Messergebnis lastmoduliert. So eben wie auch ein richtiger RFID-Tag antworten wuerde. Das ist aber fuer interessierte Laien doch etwas viel :-).
Vielleicht mit einem SDR und mehreren Antennen? Wobei die 13Mhz Tags ja alle noch im Nahfeld arbeiten.. machbar ist es sicherlich..
D00fi schrieb: > die Staerke des Feldes in der Umgebung einer RFID-Antenne messen Könnte man. Genauigkeit und Fremdeinflüsse...
> Könnte man. Genauigkeit und Fremdeinflüsse...
Gegen lokale 1 W sind Fremdfelder ja Erdnuesse.
Sowas macht man eigentlich nur, um mal die "aktiven" Zonen
so eines RFID-Readers nebst Antenne fuer sich selbst zu visualisieren.
Da ist es allemal genau genug.
Und beantwortet dann Fragen welcher Maximalabstand noch
Lesezone ist oder wie das ganze in der Umgebung aussieht.
Aber man koennte es schon irgendwie kalibrieren und zur
Abstandsschaetzung der Z-Achse verwenden. Besondere Genauigkeit
wird man dabei nicht erwarten duerfen.
D00fi schrieb: > die Staerke des Feldes in der Umgebung einer RFID-Antenne messen. Du meinst die großen Lesespulen die ein Signal an die kleinen Tags senden. Die Frage ist, ob das hier gemeint war. RFID für Entfernungs_messung_ ist erstmal keine Kombination, die besonders sinnvoll klingt.
> Abstände bzw. Distanzen im Bereich bis ca. 200 mm zu messen. > die großen Lesespulen Das wuerde man wohl einen educated guess nennen. UHF-Tags koennte man mit den Methoden des Passivradars erheblich genauer triangulieren.
Na, da bin ich mal gespannt ob Mike sich sowas vorgestellt hatte. Und welche Entfernungsauflösung er benötigt, falls er wirklich einen Wert benötigt und nicht nur Erkennung ja/nein. Die Auswertung der Phasendifferenzen bei unterschiedlichen Antwort-Frequenzen im UHF-Bereich, wie ich sie oben im Patent herauslese, ist sicherlich tauglich aber eben auch viel Aufwand.
RFID ist eigentlich kein Werkzeug um Abstände zu messen. Das wurde schon oft gewünscht, aber es ist kaum umsetzbar. Die Orientierung des Transponders in den Feldlinien spielt eine extreme Rolle. Wenn es um "low frequency" geht (RFID im Bereich 125kHz bis 13,56MHz) ist die Antenne das Lesers sowie auch des Transponders eine Spule (H-Feld Antenne). Die volle Reichweite kommt nur zustande, wenn die Spule im Transponder genau parallel zur Senderspule ausgerichtet ist. Die gedachten Feldlinien müssen durch die Spule verlaufen. Eine Transponderspule, die 90° zur Senderspule steht bekommt keine Energie. Das geht runter bis zur Reichweite "Null". Feldstärkebasierende Entfernungsmessung ist so nicht möglich. Ausserdem wäre (wenn es es doch versuchen würde) jedes Setup einzigartig. Man könnte nur einen einzigen eingemessenen Transponder verwenden. Verschiedene Transponder haben Exemplarstreuungen und man hätte jedesmal ein anderes Ergebnis. Für UHF gilt das auch, obwohl dort "E-Feld" Antennen verwendet werden.
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Wie so oft. Problembeschreibung: Das eigentliche Problem beschreiben, nicht eine angedachte (und wahrscheinlich suboptimale) Lösung. Zahlen nennen: Wie genau Welche Auflösung Welche Randbedingungen, Kosten, Aufwand, eigene Kenntnisse und techn. Möglichkeiten.
Hallo zusammen, danke für die vielen Antworten. Ich hatte schon den vagen Verdacht gehegt, dass RFID für Abstands-Sensorik oder -Messungen eher suboptimal ist. Ist halt eher eine Technik für Identifikation denn für Lokation. War mir dessen aber nicht ganz sicher und habe hier deshalb meine Frage abstrakt – d.h. losgelöst von einer konkreten Anwendung – gestellt. Hintergrund ist folgender: Pandemie-bedingt verbringe ich mehr Zeit im Netz. Beim Surfen bin ich auf dieses angebliche RFID-Gerät gestoßen(s. Anhang). Hier noch ein kurzes Video vom Innenleben (ab Sekunde 40): https://youtu.be/hXojmsTNo6I?t=40 Kam dann ins Grübeln: Wie kann, wie soll das bitteschön mit RFID funktionieren!? Fazit: Das ist wohl ein Fake-Gerät, das nicht existiert. Nochmals danke für den Input. LG Mike
Mike schrieb: > Kam dann ins Grübeln: Wie kann, wie soll das bitteschön mit RFID > funktionieren!? In der Anwendung aus dem Video scheint es um grössere Distanzen zu gehen (mehre Meter), das geht mit TDOA. https://en.wikipedia.org/wiki/Multilateration
Bänz schrieb: > Mike schrieb: >> Kam dann ins Grübeln: Wie kann, wie soll das bitteschön mit RFID >> funktionieren!? > > In der Anwendung aus dem Video scheint es um grössere Distanzen zu gehen > (mehre Meter), das geht mit TDOA. > https://en.wikipedia.org/wiki/Multilateration Mehrere Meter? Wieso? Das Ding "zählt" doch angeblich die Patronen im Magazin. Da geht es nur um ein paar Zentimeter Abstand, keinesfalls Meter. LG Mike
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