Hallo, Vorweg - ich habe leihweise einen Spectrum Analyzer (Siglnet SSA 3032X) und mache die ersten praktischen Erfahrungen damit. Durch lesen im Internet habe ich versucht etwas Basiswissen anzueignen und konnte damit schon das eine oder andere in der Messpraxis anwenden. Was ich mir bisher nicht erklären kann, ist weshalb bei meiner Messungen eines FM-Signal (435MHz) mit einer geringen RBW der Pegel der Amplitude sinkt. Dazu im Anhang ein Beispiel: FM Signal mit ca. 31 dBm RBW 1kHz: Peak ist 31.4 dBm -> OK RBW 10Hz: Peak ist 26.3 dBm -> ?? RBW 3Hz: Peak ist 19.0 dBm -> ???? Eine Hypothese meinerseits ist, dass evtl. die RBW zu gering wird, um den korrekten Pegel zu erfassen. Liege ich hier mit meiner Vermutung richtig, oder bin ich noch auf dem Holzweg? Vielen Dank! Grüße Mike
Wenn die RBW kleiner ist, als die massgeblichen Frequenzanteile des modulierten Signals, gibt dir die Anzeige weniger zurück. Man sieh dann nur die spektrale Leistungsdichte in der RBW-Bandbreite (in erster Näherung).
Btw.: Was genau wie angezeigt wird, hängt auch ein wenig von der Modulation (Rauschen, Sinus, ...) und dem Messverfahren (Sweep oder z.B FFT) des Spectrum Analyzers ab.
Haben heutige Spektrumanalyzer nicht mehr die Unterscheidung HF-Bandbreite und Video Bandbreite? Dazu kommt noch ein "Averager", man hat also drei Stellschrauben, um das Bild schöner zu bügeln. Dabei kann man immer zuviel des Guten tun. Oft war HF- und Videobandbreite miteinander verknüpft, das konnte man aber auftrennen. Alte Geräte hatten einfach mechanisch zwei Drehknöpfe auf derselben Achse, die man verrasten konnte oder durch Herausziehen entriegeln.
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Nur Trottel versuchen ein FM-Spektrum mit 3 Hz RBW aufzunehmen.
Weil es FM ist!
Fuer 3 Hz RBW bedarf es schon einen stabilen Signalgenerators,
der nicht moduliert wird.
> versucht etwas Basiswissen anzueignen
Versuch es weiter!
Und benutzte auch das Organ zwischen den Ohren.
> mit ca. 31 dBm
Das sind 1.25 W an 50 Ohm.
Dir wuerde ich meine Speckis nicht leihen.
oerks schrieb: > Das sind 1.25 W an 50 Ohm. > Dir wuerde ich meine Speckis nicht leihen. Sei mal nicht so kleinlich, 30dBm ist max und da ist noch ein Sicherheitszuschlag dabei.
oerks schrieb: > Das sind 1.25 W an 50 Ohm. Das ist wirklich sehr viel Leistung für den armen Spekki Da gehört bei einem Funkgerätausgang besser ein externer 30dB Attenuator vorgeschaltet. Der ist ganz sicher billiger, als ein Defekt am Messgerät...
Schlaubi schrieb: > Sei mal nicht so kleinlich, 30dBm ist max und da ist noch ein > Sicherheitszuschlag dabei. Die 30dBm gelten aber nicht in jedem Fall, man kann bei den Einstellungen etwas versaubeuteln, und dann stirbt der Eingang trotzdem.
Danke für das konstruktive Feedback. BTW - die 30 dBm gehen nicht direkt in den Eingang. Davor ist ein 50dB Attenuator (siehe Screenshot: Offset 50 dB)! @HF-Werkler: Ok - d.h. bei einem unmoduliertem Signal könnte man diesen Effekt nicht beobachten da solch ein Signal (weitestgehend) nur aus einer Frequenz besteht und diese auch von einer kleinen RBW (z.B. 3 Hz) vollständig erfasst werden kann. Richtig?
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oerks schrieb: > Das sind 1.25 W an 50 Ohm. > Dir wuerde ich meine Speckis nicht leihen. Unfassbar, siehst du nicht die Offsetkorrektur? Der TO hat 50dB Kompensation eingestellt wie im Bild ersichtlich.
Mike S. schrieb: > @HF-Werkler: > Ok - d.h. bei einem unmoduliertem Signal könnte man diesen Effekt nicht > beobachten da solch ein Signal (weitestgehend) nur aus einer Frequenz > besteht und diese auch von einer kleinen RBW (z.B. 3 Hz) vollständig > erfasst werden kann. Richtig? Jep
HF-Werkler schrieb: > Mike S. schrieb: >> @HF-Werkler: >> Ok - d.h. bei einem unmoduliertem Signal könnte man diesen Effekt nicht >> beobachten da solch ein Signal (weitestgehend) nur aus einer Frequenz >> besteht und diese auch von einer kleinen RBW (z.B. 3 Hz) vollständig >> erfasst werden kann. Richtig? > Jep Wobei man sich hier ggf. in die Tasche lügt. Die interne Referenz kann auch schnell mal 1 bis 2 ppm Abweichung haben (Seite 4): https://www.siglentna.com/USA_website_2014/Documents/DataSheet/SSA3000X_DataSheet.pdf Da liegt dann die Frequenz um 10 bis 20 Hz daneben. Dazu kommt noch die Unsicherheit in der Amplitudenmessung: Amplitude Precision < 0.7 dB
A. K. schrieb: > oerks schrieb: >> Das sind 1.25 W an 50 Ohm. >> Dir wuerde ich meine Speckis nicht leihen. > > Unfassbar, siehst du nicht die Offsetkorrektur? > Der TO hat 50dB Kompensation eingestellt wie im Bild ersichtlich. Der Attenuator, vom Gerät automatisch gewählt um sich zu schützen, dämpft um 10dB. Der Referenzwert von 40dBm legt nur die graphische Darstellung fest. D. h. real sieht der Mischer um die 20dBm bei ca. 30dBm am Eingang. Bei diesem Gerät nicht tödlich, trotzdem nicht zur Nachahmung empfohlen.
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Frank K. schrieb: > Der Attenuator, vom Gerät automatisch gewählt um sich zu schützen, > dämpft um 10dB. Der Referenzwert von 40dBm legt nur die graphische > Darstellung fest. D. h. real sieht der Eingang um die 20dBm. Bei diesem > Gerät nicht tödlich, trotzdem nicht zur Nachahmung empfohlen. Nein, zusätzlich ist eine Offsetkorrektur mit 50dB aktiviert, eine Funktion die jeder ordentliche SA seit 25 Jahren hat. Die angezeigten Werte sind bereits umgerechnet. Wenn ich bei meinem SA einen 32dB Abschwächer vorschalte, kann ich den Referenzpegel auch auf 35W legen, das wären 45.5dbm. Mit der 20W PA die ich im Bild messe, kommen von den 43dbm nur noch 11dbm am Eingang an. Beim TO sind es 31dbm, aber dank des 50dB Abschwächers kommen am Eingang sowieso nur -19dbm an. mfg
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Bernd schrieb: > HF-Werkler schrieb: > Wobei man sich hier ggf. in die Tasche lügt. > Die interne Referenz kann auch schnell mal 1 bis 2 ppm Abweichung haben > (Seite 4): > https://www.siglentna.com/USA_website_2014/Documents/DataSheet/SSA3000X_DataSheet.pdf > > Da liegt dann die Frequenz um 10 bis 20 Hz daneben. > Dazu kommt noch die Unsicherheit in der Amplitudenmessung: > Amplitude Precision < 0.7 dB Das Gerät hat einen Eingang für ein externes Referenzsignal. Möchte man es so genau haben wie Du, dann muss man den Referenzeingang halt durch einen "GPS Disciplined Oscillator" oder Ähnliches bedienen.
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A. K. schrieb: > Frank K. schrieb: > Nein, zusätzlich ist eine Offsetkorrektur mit 50dB aktiviert, eine > Funktion die jeder ordentliche SA seit 25 Jahren hat. > Die angezeigten Werte sind bereits umgerechnet. > > Wenn ich bei meinem SA einen 32dB Abschwächer vorschalte, kann ich den > Referenzpegel auch auf 35W legen, das wären 45.5dbm. > Mit der 20W PA die ich im Bild messe, kommen von den 43dbm nur noch > 11dbm am Eingang an. > > Beim TO sind es 31dbm, aber dank des 50dB Abschwächers kommen am Eingang > sowieso nur -19dbm an. > > mfg Wenn Du meinst ...
Ich lese gelegentlich mit um, mich weiterzubilden und neue Ideen zu erhalten. Der überheblichen Ton, welche manche Forenteilnehmer (zunehmend) an den Tag legen, finde ich in einem Forum sehr unangebracht. Andere als Trottel bezeichnen und selbst nicht alle Details eines Post erfassen können. Dies zeugt nun nicht unbedingt von fachlicher und sozialer Kompetenz...
Frank K. schrieb: > D. h. real sieht der Mischer um die 20dBm bei ca. > 30dBm am Eingang. Bei diesem Gerät nicht tödlich, trotzdem nicht zur > Nachahmung empfohlen. in einen Spektrumanalyzer ist in der Regel ein Diodenringmischer eingebaut, welche mit Shottkydioden bestückt sind. Diese haben in der Regel eine maximal zulässige Sperrspannung von 4V. Der Oszillatorport des Mischers wird in der Regel mit +13dbm ( also 1Veff = 2,88Vss ) beaufschlagt. Wenn an den Eingangsport der Pegel ebenfalls +13dbm beträgt, ist die maximal zulässige Sperrspannung bereits erreicht, und der Mische kurz vor dem ableben. Also +20dbm am Eingang würde ich dem Mischer keinesfalls zumuten wollen. Für einen Intermodulationsabstand von 80db ( das heist die Intermodulationen verschwinden gerade im Rauschen ) darf der Pegel am Mischer in der Regel nicht höher als -30dbm betragen. Das ist der Pegel am Mischer der anzustreben ist. Die +30dbm die an der Eingangsbuchse steht ist die Belastungsgrenze des Abschwächers , welches vor dem Mischer sitzt. Das gilt aber auch nur wenn mindestens 40db Dämpfung des Abschwächers eingestellt ist. Ralph Berres
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Ralph B. schrieb: > in einen Spektrumanalyzer ist in der Regel ein Diodenringmischer > eingebaut, welche mit Shottkydioden bestückt sind. Diese haben in der > Regel eine maximal zulässige Sperrspannung von 4V. Der Oszillatorport > des Mischers wird in der Regel mit +13dbm ( also 1Veff = 2,88Vss ) > beaufschlagt. > > Wenn an den Eingangsport der Pegel ebenfalls +13dbm beträgt, ist die > maximal zulässige Sperrspannung bereits erreicht, und der Mische kurz > vor dem ableben. Also +20dbm am Eingang würde ich dem Mischer > keinesfalls zumuten wollen. Es sind aber immer zwei Dioden in Serie geschaltet, die Serie sieht die genannten Spannungen, nicht die Einzeldiode. Gruß... Bert
Schlaubi schrieb: > Sei mal nicht so kleinlich, 30dBm ist max und da ist noch ein > Sicherheitszuschlag dabei. Ich hatte gerade das Vergnügen meinen SSA3032 reparieren zu dürfen. Mit Strommesszange, ohne Limiter CM Störungen gemessen. Beim Power on des DUT ist durch einen Erdungsfehler am Messplatz anscheinend was dramatisches passiert und der Siglent war danach taub. Die Anzeige bleib immer auf Rauschlevel. Die Siglent haben KEINEN internen Limiter. Die Footprint dafür sind unbestückt. Die Siglent sind sehr schön aufgebaut und alle Baugruppen leicht zu erreichen.Von Dave Jones gibts ein Teardown dazu. Die Teflon Keramik HF PCB macht Lötarbeiten sehr anspruchsvoll, weil sie sehr gut Wärme abführt. Darauf den HMC1118 zu tauschen ist kein Zuckerschlecken. Im Teardown von Dave Jones ist noch eine diskret aufgebaute Variante ohne HMC1118 zu sehen. Die Rep hat mich 15€ + Versand und effektiv einen Tag gekostet. Nur mal für den Fall das ich nicht der einzige sein sollte der vor dem Problem stand.
mkn schrieb: > Mit Strommesszange, ohne Limiter CM Störungen gemessen. > Beim Power on des DUT ist durch einen Erdungsfehler am Messplatz > anscheinend was dramatisches passiert In so ziemlich jedem Guide zur EMV-Messung steht: 1. DUT einschalten 2. Spekki anschließen 3. Messung machen 4. Spekki abstecken 5. DUT ausschalten Bei den Transienten die beim Ein- und Ausschalten auftreten können, hilft u.U. auch kein Limiter mehr.
Die Smarten denken, wenn sie den internen 30dB Abschwaecher zuschalten, koennten sie +50dBm drauf geben ? Sehr cool ... bye bye ..
> Andere als Trottel bezeichnen und selbst nicht alle Details eines Post > erfassen können. Dies zeugt nun nicht unbedingt von fachlicher und > sozialer Kompetenz... Nun, wer als offensichtlich unkundiger Anfaenger, etwas mehr als 1 Watt an den Eingang eines Spektrumanalyzers legt, der ist wohl ein Trottel. Die Details interessieren mich da gar nicht mehr. Wenn das deinem Schneeflockennaturell nicht passt, geh wieder in deine Waldorfschule. > wuerde ich meine Speckis nicht leihen. Dabei wuerde ich auch bleiben.
oerks schrieb: > Nun, wer als offensichtlich unkundiger Anfaenger, etwas mehr als > 1 Watt an den Eingang eines Spektrumanalyzers legt, der ist *wohl* > ein Trottel. Die Details interessieren mich da gar nicht mehr. Wie kommst Du auf 1 Watt? 40 dBm RefLevel um die 50 dB Darstellungs-Offset bereinigt liefert -10 dBm am Eingang. Das sind 100 µW.
mkn schrieb: > Darauf den HMC1118 zu tauschen ist kein Zuckerschlecken. Hast Du danach auch die Amplitude und den Frequenzgang kontrolliert? Den muss man normalerweise nach jeder Änderung im HF Teil neu aufnehmen und im SA abspeichern.
Frank K. schrieb: > Wenn Du meinst ... Was soll das heißen? Das ist ein indiskutabler Fakt, nur weil manche hier vor Überheblichkeit nicht mehr sinnerfassend lesen können wird sich das wohl kaum ändern! Also nochmal: Der TO hat dem SA ein 50dB Dämpfunglied vorgeschalten dh. am SA kommen von den 31dBm nur mehr -19dBm an der Buchse an. Völlig unabhängig von den internen Abschwächern. Bei meinem Screenshot ist es ähnlich: Ich habe meinem SA 32dB Dämpfung vorgeschalten, also kommen bei den 43dBm der Endstufe nurmehr 11dBm am SA an. Ist auch absolut logisch, dass der SA das Readout mit einem Faktor korigiert, sonst wäre jedwige Messung an Endstufen umständlich und nervig durchzuführen.
>vorgeschalten <Klugscheissermodus> https://bastiansick.de/kolumnen/zwiebelfisch/die-sauna-ist-angeschalten/ </Klugscheissermodus> RBW=VBW, ist das bei Siglent normal? Ich habe sowas wie 10:1 in Erinnerung als Defaulteinstellung eines Spektrumanalyzers.
Christoph db1uq K. schrieb: > <Klugscheissermodus> Nö, gar nicht. Du bist ein Leuchtturm im Landkreis der SemiAnal-Phabeten.
Christoph db1uq K. schrieb: > Ich habe sowas wie 10:1 in Erinnerung als Defaulteinstellung eines > Spektrumanalyzers. Mit 1:1 sieht das Ergebnis besser aus... ich denke das ist mit den heutigen digitalen Filtern und dem rückrechnen auf die korrekte Signalform recht einfach. Dazu kommt, dass ein digitales Filter mehr rauscht als ein analoges.
Frank K. schrieb: > Bernd schrieb: >> HF-Werkler schrieb: >> Wobei man sich hier ggf. in die Tasche lügt. >> Die interne Referenz kann auch schnell mal 1 bis 2 ppm Abweichung haben >> (Seite 4): >> > https://www.siglentna.com/USA_website_2014/Documents/DataSheet/SSA3000X_DataSheet.pdf >> >> Da liegt dann die Frequenz um 10 bis 20 Hz daneben. >> Dazu kommt noch die Unsicherheit in der Amplitudenmessung: >> Amplitude Precision < 0.7 dB > > Das Gerät hat einen Eingang für ein externes Referenzsignal. Möchte man > es so genau haben wie Du, dann muss man den Referenzeingang halt durch > einen "GPS Disciplined Oscillator" oder Ähnliches bedienen. Ich habe den SVA1032X und auch einen GPSDO angeschlossen. Zum GPSDO Selbstbau empfehle ich dir den "LARS GPSDO" aus dem EEVBlog-Forum. Preiswert und sehr simpel für die Leistungsfähigkeit der Lösung.
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