Ich habe die Möglichkeit, als Informatiker nach meinem Studium in einem Chemiekonzern zu arbeiten. Alternativ gibt es hier in der Gegend einen Technologiekonzern bei dem ich auch ein Angebot habe. Der Unterschied zwischen beiden Angeboten ist, dass ich beim Chemiekonzern als IT Solution Architect und beim Technologiekonzern als Softwareentwickler anfangen würde. Bezahlung ist etwa auf dem gleichen Niveau. Meint ihr es macht Sinn bei einem Unternehmen zu arbeiten (hier:Chemiekonzern), bei dem man hauptsächlich in einer Support Rolle tätig ist? Lande ich dann nach ein paar Jährchen in einer Sackgasse?
Beitrag #6556685 wurde von einem Moderator gelöscht.
Rolex schrieb: > Meint ihr es macht Sinn bei einem Unternehmen zu arbeiten > (hier:Chemiekonzern), bei dem man hauptsächlich in einer Support Rolle > tätig ist? Das ist nicht sonderlich attraktiv. > Lande ich dann nach ein paar Jährchen in einer Sackgasse? Das ist durchaus gut möglich.
Vor der Entscheidung stand ich auch mal, allerdings als Elektroingenieur. In einem Chemieunternehmen sind die promovierten Chemiker die Stars, da bist Du als Informatiker (oder E-Techniker) ein Techniker - notwendig, aber mit begrenztem Potential. Ich war ziemlich jung, als ich vor der Wahl stand, und die Chemiefirma selbst hat mir durch die Blume gesagt, dass ich überqualifiziert bin. Dort arbeiteten ausschliesslich FH-Ingenieure in der Prozessleittechnik. Das heisst nicht, dass das Gehalt schlecht ist, und die Arbeitsbedingungen sind sicher auch gut. Dir muss nur klar sein, dass Du da in der dritten Reihe bist und bleibst. Falls Du ein Durchschnitts-Informatiker bist, ist das keine schlechte Wahl. Da musst Du wirklich mal in Dich gehen und ehrlich prüfen, wo Du stehst.
Bidule schrieb: > die Chemiefirma selbst hat mir durch die Blume gesagt, dass ich > überqualifiziert bin. Dort arbeiteten ausschliesslich FH-Ingenieure in > der Prozessleittechnik. Jo oder die haben dir gesagt, dass du einfach nur ein theoretiker bist und es besser ist, leute von der fh zu holen weil mehr praxis löl. Jeder lebt halt in seiner eigenen blase. Aber hey, du bist bestimmt ein ganz toller! (Löl)
DocHollywood schrieb: > Jo oder die haben dir gesagt, dass du einfach nur ein theoretiker bist > und es besser ist, leute von der fh zu holen weil mehr praxis löl. So kann man das auch formulieren. Ich stimme Dir zu: Für den Job ist die FH-Ausbildung einfach zweckmässiger. Ich habe kein Problem damit.
Beitrag #6557140 wurde von einem Moderator gelöscht.
Woran erkennt man eigentlich nen FHler? Bekommen die ne Nummer auf den Unterarm tätowiert? Frag nur weil ich als Berufseinsteiger und natürlich absoluter Highperformer einer Eliteuniversität auch bald FHler mobben will.
Bidule schrieb: > Das heisst nicht, dass das Gehalt schlecht ist, und die > Arbeitsbedingungen sind sicher auch gut. Dir muss nur klar sein, dass Du > da in der dritten Reihe bist und bleibst. Falls Du ein > Durchschnitts-Informatiker bist, ist das keine schlechte Wahl. Da musst > Du wirklich mal in Dich gehen und ehrlich prüfen, wo Du stehst. Der wichtigste Ratschlag hier. Bist du der Karrieretyp? Dann bloss nicht als Informatiker oder Elektrotechniker in eine Chemiebude. Willst du eine gute Work-Life-Balance und Karriere ist dir nicht so wichtig? Dann nur zu. Was man Chemie- und Pharmaunternehmen wie Bayer, Merck, BASF, Symrise etc zu gute halten muss: Marge oft über 20%. Die können es sich also leisten sehr gute Gehälter zu zahlen. Absolventen kriegen natürlich fast überall ähnlich viel, egal ob Chemie, Elektro oder was auch immer. Wichtiger ist, dass man regelmäßig Erhöhungen bekommt und nicht bereits nach 5 Jahren an einer Grenze ist. Viele bleiben dann ewig um 70k hängen. Solche Unternehmen sollte man per Kununu und glasdoor filtern.
Wayne schrieb: > BASF, > Symrise etc zu gute halten muss: Marge oft über 20%. Die können es sich > also leisten sehr gute Gehälter zu zahlen. Absolventen kriegen natürlich > fast überall ähnlich viel, egal ob Chemie, Elektro oder was auch immer. > Wichtiger ist, dass man regelmäßig Erhöhungen bekommt und nicht bereits > nach 5 Jahren an einer Grenze ist. Von was träumst du nachts? Die Alten Großen haben ärgste Mühe noch irgendwie zu wachsen (Bayer, BASF,...). Real wächst da gar nichts mehr, wenn man mal die letzten Jahre anschaut. Es ist also eiserne Sparstimmung zu erwarten! Gehaltsstragie in der Neuzeit ist dort auch genau das: Anlocken, am Anfang steiler Anstieg, nach >5J (Leute wechseln dann meist nicht mehr und sind gebunden) wird die Gehaltsentwicklung zäh wie ein alter Kaugummi. Viel Spass damit!
WiMa WiMo WiMi WiDo schrieb: > Von was träumst du nachts? Die Alten Großen haben ärgste Mühe noch > irgendwie zu wachsen (Bayer, BASF,...). Real wächst da gar nichts mehr, > wenn man mal die letzten Jahre anschaut. Es ist also eiserne > Sparstimmung zu erwarten! Ich habe nicht gesagt, dass diese Unternehmen stark wachsen, was teilweise jedoch auch der Fall ist, sondern dass die Pharma- und Chemieindustrie deutlich höhere Margen als andere Industriezweige hat. Dadurch können sie sich höhere Gehälter leisten. Das heißt jedoch nicht, dass jede Chemiebude nur so mit dem Geld umsich wirft. WiMa WiMo WiMi WiDo schrieb: > Gehaltsstragie in der Neuzeit ist dort auch genau das: Anlocken, am > Anfang steiler Anstieg, nach >5J (Leute wechseln dann meist nicht mehr > und sind gebunden) wird die Gehaltsentwicklung zäh wie ein alter > Kaugummi. > Viel Spass damit! Genau solche Unternehmen soll man filtern. Es sind nicht alle schlecht, nur weil du ein paar schlechte Unternehmen kennst.
Wayne schrieb: > sondern dass die Pharma- und Chemieindustrie deutlich höhere Margen als > andere Industriezweige hat. Dadurch können sie sich höhere Gehälter > leisten. Genau wie bei der Medizintechnik, und sicherlich gibt es auch noch andere Branchen, wo das so ist.
Senf D. schrieb: > Genau wie bei der Medizintechnik Das gehört mal runtergefahren, denn letztlich ist es das Geld der Versicherten aus einem Sozialsystem namens Krankenversicherung. Die Geldquelle ist also planwirtschatlicher Natur. Hohe Margen passen da nicht ins Bild.
WiMa WiMo WiMi WiDo schrieb: > Das gehört mal runtergefahren, denn letztlich ist es das Geld der > Versicherten aus einem Sozialsystem namens Krankenversicherung. Die > Geldquelle ist also planwirtschatlicher Natur. Hohe Margen passen da > nicht ins Bild. Du meinst mit deinen paar GKV-Peanuts kämst du in den Genuss von High-Tech-Entwicklungen? https://healthcare-in-europe.com/de/news/photon-counting-verschaerft-ct-aufnahmen.html
Medizintechnik schrieb: > Du meinst mit deinen paar GKV-Peanuts kämst du in den Genuss von > High-Tech-Entwicklungen? Die Masse der Versicherten macht's. Wer kauft denn deine tollen Entwicklungen? Chinesische und arabische Privatleute oder etwa doch mehrheitlich staatlich finanzierte Krankenhäuser in D/EU ???
Beitrag #6557956 wurde von einem Moderator gelöscht.
Pimmela Anderson schrieb im Beitrag #6557956:
> ich dachte kybernetiker machen nur regelungstechnik?
Oder gehen in die Politik wie Merkel.
Die ist ja bekanntermaßen "Politikerin"!
Beitrag #6558390 wurde von einem Moderator gelöscht.
Tony Bravo schrieb im Beitrag #6558390: > Ich hock hier zu Hause, schreibe fleißig Bewerbungen, aber aktuelle geht > so gut wie nichts. Ob das dieses Jahr noch was wird frage ich mich... Natürlich, warum nicht? Auch aktuell werden Einstellungen getätigt, viele Bereiche sind vom Lockdown ja gar nicht oder nur wenig betroffen. Es hängt natürlich sehr davon ab, was für einen Job du suchst, das hast du nicht dazu geschrieben. > Und wann es der Wirtschaft wieder gut geht? Für das Jahr 2021 wird vom DIW ein Wirtschaftswachstum von 5,3 % prognostiziert. > Und wer zahlt eigentlich für > die bescheuerten Lockdowns? Am Ende irgendwann der Steuerzahler, also mehr oder weniger alle Bürger.
Senf D. schrieb: > Tony Bravo schrieb im Beitrag #6558390: >> Ich hock hier zu Hause, schreibe fleißig Bewerbungen, aber aktuelle geht >> so gut wie nichts. Ob das dieses Jahr noch was wird frage ich mich... > > Natürlich, warum nicht? Auch aktuell werden Einstellungen getätigt, > viele Bereiche sind vom Lockdown ja gar nicht oder nur wenig betroffen. > Es hängt natürlich sehr davon ab, was für einen Job du suchst, das hast > du nicht dazu geschrieben. > >> Und wann es der Wirtschaft wieder gut geht? > > Für das Jahr 2021 wird vom DIW ein Wirtschaftswachstum von 5,3 % > prognostiziert. > >> Und wer zahlt eigentlich für >> die bescheuerten Lockdowns? > > Am Ende irgendwann der Steuerzahler, also mehr oder weniger alle Bürger. Auch bei uns ist es doch eher Zuwachs, was die Mitarbeiter angeht. Was zur Zeit nicht so ganz klappt - aber vorher - ist die rechtzeitige Zusage für den Projekt-Start. Zu einem gewissen Satz sorge ich mit meiner Tätigkeit auch selbst für mein Gehalt. - Seien es Steuergelder oder GKV-Beiträge.
Medizintechnik schrieb: > Du meinst mit deinen paar GKV-Peanuts kämst du in den Genuss von > High-Tech-Entwicklungen? > > https://healthcare-in-europe.com/de/news/photon-counting-verschaerft-ct-aufnahmen.html Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Das Land Baden-Württemberg ist Stifter und trägt zudem einen Anteil von 10 % an der Finanzierung, Hauptkostenträger ist der Bund mit einem Anteil von 90 %. Ich kann jetzt nirgendwo erkennen, dass das ein Privatversicherter finanziert hat.
Tester schrieb: > Ich kann jetzt nirgendwo erkennen, dass das ein Privatversicherter > finanziert hat. Dem ist zuzustimmen. Außerdem wäre die PKV alleine NIEMALS in der Lage die Infrastruktur an Kliniken, Praxen und Personal aufrechtzuerhalten. Die PKV ist eine gute Ergänzung, aber mehr auch nicht. Letztlich fußen auch viele Leistungen im PKV-System/bei Privatärzten auf der Basis der GOÄ der GKV. Was die Definition des Sinnvollen/Nützlichen/Schädlichen für die Patienten angeht erst recht. Also, am Ende bedienen sich alle im Medizinsektor von der Putzfrau im Krankenhaus bis zum Röntgen-Entwickler bei Siemens aus demselben planwirtschaftlichen Solidartopf. Wer echte Marktwirtschaft sucht, kann sich z.B. in de Smartphone-Entwicklung hervortun. Wer damit viel verdient kann Kapitalismus.
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