Hallo zusammen, ich habe ein altes Lecroy-Schätzchen, das zwar messtechnisch OK ist, mir aber wegen des staubsaugerartigen Lärms und den andauernden Rekalibrationsorgien öfters auf den Keks geht. Es wird also gesucht ein Allzweck-300-MHz-Oszi. Anwendung sind allgemeine Signalintegrität, Schaltregler, Motorendstufen... 300 MHz erscheinen mir vernünftig; darunter schränkt es schon ein und darüber werden die Tastköpfe heikel - und in einen guten aktiven FET-Tastkopf https://www.tek.com/low-voltage-probe-single-ended möchte ich nicht investieren. Budget: Sagen wir 3k Was brauche ich nicht: Spektrumanalysator (habe ich separat) Logikanalysator/MSO (finde ich Saleae unschlagbar) Signalgenerator Was ist mir wichtig: Ergonomie gutes, grosses Display intuitive Bedienung (das ist natürlich subjektiv) leise bzw. lüfterlos 2 oder 4 Kanäle bin ich unschlüssig. Wenn ich bei Batronix reinschaue, endet die Auswahl etwa beim R&S RTB2K. Das Siglent Siglent SDS5034X sieht aber auch nett aus. Rigol DS7024 hat zwar nur 200 MHz, macht auch einen guten Eindruck. Hat jemand persönlich gute/schlechte Erfahrungen in der Liga gemacht? Danke! Martin
So was ähnliches wird gerade disktuiert Beitrag "4 Kanal MSO gesucht (Fortsetzung von "Oszilloskop R&S RTB 2k All-in, Erfahrungen")"
Siglent ist das Lecroy für den Profibastler mit wenig Geld. Ich hab das Siglent SDS2104X Plus, gleich groß wie die 5er, ich bin begeistert vom Display und der Haptik, Normalerweise arbeite ich mit neuesten Lecroy und Tek in der Arbeit, alte Serien haben wir auch reichlich... Bei Siglent ist man sehr schnell drin. Die SDS5er Serie hat im Unterschied zu meinem separate Kanalregler, das wäre mir jetzt egal. Die 10Zoll Displays sind hell und schön anzusehen. Die großen Gehäuse haben Platz für 2xUSB an der Front, für z.B. zwei aktive Probes, die ja immer öfter über USB gespeist werden. In meinem Fall gäbe es einen Hardware Hack um auf 350MHz zu kommen, brauch ich aber nicht. Die Signaldarstellung ist wie damals bei den Kathodenstrahlröhren. Ein dünner Strich und kein patziger Pixelbalken. Das Gerät stellt was dar, es ist keine kleine Klapperkiste die mit jedem Griff zum Drehknopf umzufallen droht, dennoch liegt es gut in der Hand. Wen es interessiert: Es kann auch 1000s/div, interessant für Langzeitmessungen, das kann nur Lecroy und nun auch Siglent. Gerade diese Option habe ich ewig im Low Cost Segment gesucht. Ich würde es mir sofort wieder kaufen. Was mich stört? Nix :-)
Christian M. schrieb: > Es kann auch 1000s/div, > interessant für Langzeitmessungen, das kann nur Lecroy und nun auch > Siglent. Gerade diese Option habe ich ewig im Low Cost Segment gesucht. Alle aktuellen PicoScopes (ab 150 Eur) können 5000s/Div (also 14 Stunden Daueraufzeichnung). Und das mit 100 MS Speichertiefe (also 2 kHz Abtastrate). Wenn Das nicht reicht kann man mit einem Alarm die Aufzeichnung automatisch speichern und eine neue starten (ok dann gehen ca 10 Sek zwischendrin verloren). Alternativ kann man manche PicoScopes (mit max 1kHz Abtastrate) mit der Datenlogger-Software unendlich lange aufzeichnen lassen. Gruß Anja
> Alternativ kann man manche PicoScopes (mit max 1kHz Abtastrate) mit der > Datenlogger-Software unendlich lange aufzeichnen lassen. Erschreckend wenig, da kann ja jede Soundkarte mehr. :-) Ich frag mich aber wie man dann diese Daten analysiert? Es ist doch viel einfacher am Oszi gleich eine sinnvolle triggerung einzustellen und sich dann eine Software zu schreiben die bei jeder triggerung einen Screenshot auf die Platte schreibt. Das geht dann auch mit 2Gs. So mache ich das bei meinem HMO. Olaf
Naja wenn es nur 1 Trigger gibt und man dann ggf. eine Analoge Spannung und deren Verlauf nach dem Trigger über lange Zeit sehen will ist das ganz nett.. Aber es gibt halt viele die auch nur den "Auto" Knopf am Oszi drücken können.. Aber mein Rigol kann auch 1ks mit 20kSa/s und 200Mpts mit 1 Kanal und mit allen 4 dann 1ks mit 5kSa/s und 50Mpts mit 2 halt 10kSa/s mit 100Mpts... Also nicht nur das Siglent.. Und ein für mich sehr wichtiger Punkt waren die einzelnen Channel Knöpfe.. JA ist Geschamackssache.. aber das SDS5k war mir zu teuer bzw. gabs glaub damals auch noch nicht.. Und mir waren die so wichtig das ich lieber das Rigol MSO5k genommen habe anstatt das SDS2k+ von Siglent. Zumal ich LeCroy von der Arbeit zwar kenne aber absolut nicht warm werde mit deren Bedienung.. Habe auch ein Hameg HMO3524 hier und gerade wegen der Erfahrung mit der Bedienung bei diesem wollte ich auch unbedingt einzelne Channel Knöpfe. Mir passiert es bei dem Regelmäßig das ich den falschen Kanal erwische.. Wenn ich zu viel Geld hätte, würde es ein MSO8k von Rigol wegen dem Eye/Jitter und den 1Ghz wobei die eher sogar real bei fast 3Ghz liegen laut einer Messung im eevblog..
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Olaf schrieb: >> Alternativ kann man manche PicoScopes (mit max 1kHz Abtastrate) mit der >> Datenlogger-Software unendlich lange aufzeichnen lassen. > > Erschreckend wenig, da kann ja jede Soundkarte mehr. :-) > > Ich frag mich aber wie man dann diese Daten analysiert? > z.B. Im Auto Spannung und Strom über lange Zeit beobachten, man sieht ob die Batterie heil ist oder irgendwas über Nacht plötzlich Strom zieht. Akkus entladen und das optisch anzeigen. Heizung mal "mitloggen". PV Analgen monitoren.... es gibt viele Dinge die sehr langsam sind.
Das mit dem Rauschen ist das Totschlag Argument der Siglent Fraktion..:-D Da sind schon "Kämpfe" entbrannt im eevblog auch mit der Behauptung es hätte nur 5.5bit statt 8bit.. bis dann rauskam das da jemand nicht ganz richtig gerechnet hatte (letzter meiner Stand..) Kommt drauf an was man damit machen will. Ich hab hauptsächlich Digitalen Kram und lege mehr Wert auf die 8GS und einzelne Knöpfe als auf das Rauschen.. Das Rigol hat auch eher gemessene 600MHz BW (wobei der selbe Phönix Chip auch im 8k verbaut ist mit 1Ghz gemessen wohl eher sogar fast 3Ghz) bei allen 4 Kanälen (2Gs / Channel) statt den 350MHz.. Das Siglent halt nur 500MHz mit max. 2 Kanälen weil es halt nur die 2GS mit 1/2 Kanälen erreicht. Sofern man mit den 3.5 "zufrieden" ist.. Selbes wie oben mit den 14bit zu >> Bandbreite.. Aber ja Rauschen ist beim Siglent wohl geringer. Falls ich mal auf Rauschen angewiesen bin werde ich einen LNA mit entsprechend Bandbreite vorschalten und "schwupps" ist das Rauschen kein Problem mehr :-D Oder wenn es periodische Signale sind kann man die 8/2Gs auch gut nutzen um das rauschen zu drücken.. Dafür z.b hat mein Rigol einen HDMi AUsgang den ich mit einem Grabber super für Dokumentation nehmen kann. Alles ordentlich am Oszi einstellen und dann Live Video Aufnehmen.. Damit kann man auch "Langzeitaufnahmen" super gut verfolgen... ;-)
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