Hey, Ich bin gerade dabei ein Entwicklungsboard zu entwickeln. Mein erstes. Ich wollte mal wissen wie es sich mit CE und EMV verhaelt. Bei Produkten, die man dem Endnutzer in die Hand gibt, ist das ziemlich klar. Vorher pruefen lassen und CE drauf. Wie verhaelt sich das aber bei Entwicklungboards? Ist das dort auch notwendig? In wie weit unterscheidet sich das zu Produkten fuer normale Konsumenten? Ohne Software wird es nichts funken. Das Board wird schlussendlich auch Bluetooth haben, als hat auch die Moeglichkeit zu funken.
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Philipp B. schrieb: > Ich bin gerade dabei ein Entwicklungsboard zu entwickeln. Mein erstes. > Ich wollte mal wissen wie es sich mit CE und EMV verhaelt Sind ausgenommen. This product is intended for use for ENGINEERING DEVELOPMENT, DEMONSTRATION OR EVALUATION PURPOSES ONLY and is not considered to be a finished end-product for general consumer use. This product does not fall within the scope of the European Union directives regarding electromagnetic compatibility, restricted substances (RoHS), recycling (WEEE), FCC, CE or UL, and therefore may not meet the technical requirements of these directives or other related directives. ABER: Seit den 2014er Richtlinien 61000-6-xx dürfen Eval-Boards aber nicht an Laien abgegeben werden.
MaWin schrieb: > > Seit den 2014er Richtlinien 61000-6-xx dürfen Eval-Boards aber nicht an > Laien abgegeben werden. Wie kann man dem entgehen deswegen dran zu kommen? Was waere zum Beispiel, wenn das Teil auch auf Conrad etc. verkauft werden wuerde. Gilt das dann schon als Laien? Also wo wird da die Grenze gezogen? Wenn sich zum Beispiel Software Entwickler auf dem Frontend oder Backend Bereich dieses Board kaufen wuerden, gelten die dann auch als Engineers, auch wenn sie etwas Fachfremd sind? Werner S. hatte hier geschrieben: "also wenn man sich so einen Kram kauft und einigermaßen technischen Sachverstand mitbringt, kann man den Kram auch ohne Anleitung zusammen bauen." Beitrag "Re: Verkauf von eigenen Bausätzen (mal wieder)" (Hatte das durch die Richtlinie gefunden) Kann man das anwenden als Regel?
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Philipp B. schrieb: > Wie kann man dem entgehen deswegen dran zu kommen? Verkaufe es nur an Gewerbetreibende.
Das kann ja nicht die Lösung sein. Ab wann ist denn etwas ein Eval Board? Im prinzip ist doch jede BLuepill etc so etwas...
Tomas pk. schrieb: > Das kann ja nicht die Lösung sein. > Ab wann ist denn etwas ein Eval Board? > Im prinzip ist doch jede BLuepill etc so etwas... Dann mach halt deine für CE nötigen Hausaufgaben. Selber messen oder messen lassen im in der beigelegten Doku (Pflicht!) beschriebenen Einbauform.
Eine richtige Auskunft kann nur der Rechtsanwalt geben. Es ist eine Grauzone in der du dich bewegst. Solange es sich um ein OEM-Produkt / Modul handelt und du das auch so anpreist, kann man argumentieren, dass dies nicht CE pflichtig ist, da es kein richtiges Endprodukt ist. Ich kenne Firmen, die solche Boards ohne CE verkaufen, weil es streng genommen eigentlich keinen Sinn macht, solange es kein richtiges Endprodukt ist. Trotzdem musst du für den Fall der Fälle gewappnet sein, was heißt, dass du eigentlich dein Board gegen CE Konformität testen müsstest in einer praxisnahen Applikation (so wird das auch gehandhabt bei einer Firma die ich kenne). Nichtsdestotrotz verkaufen Mouser, Farnell und co diverse Entwicklungs- und Evalboards seit Jahren ohne jegliches CE auch an private Endkonsumenten wenn man bestellt (und offenbar interessiert es keinen).
Es macht daher auf jeden Fall Sinn, dass du dir die entsprechenden Normen die für dich zutreffen würden dir einmal besorgst, allen voran Safety and EMV, arbeitest die geforderten Tests ab und dokumentierst das gut. Dann hast du etwas sinnvolles in der Hand. Einen Tag in der EMV Messkammer kann man als Privatperson noch bezahlen. Und wenn das dein Produkt am Ende nicht reinspielt wieder, war es eh sinnlos das zu vertreiben.
blabla schrieb: > Eine richtige Auskunft kann nur der Rechtsanwalt geben. Ganz so schlimm ist es dann auch wieder nicht. Die Richtlinie wurde oben schon genannt. Literatur besorgen, lesen und anwenden. Wofür brauchst Du da einen Anwalt, kennt der sich mit Elektronik besser aus als Du? ;)
Achja und wo ich gerade noch Bluetooth lese: https://www.bluetooth.com/develop-with-bluetooth/qualification-listing/qualification-listing-fees/ Wobei auch das hier nicht 100% klar ist, ob man wirklich die 8k$ registration Fee bei der BT-SIG bezahlen muss. Meines Wissens brauchst man das nur, solange man mit dem Bluetooth-Logo und dem Wording "Bluetooth" werben will. Kann hier jemand verlässlichere Infos geben? Und weil Bluetooth drinnen ist, musst du auch die RED anwenden.
blabla schrieb: > Und weil Bluetooth drinnen ist, musst du auch die RED anwenden. Fast richtig. Bluetooth == Funk, fällt also unter die RED. Eine Richtlinie, die muss man einhalten. Normen kann man anwenden, vielleicht meintest Du das. 2 Cents
blabla schrieb: > Eine richtige Auskunft kann nur der Rechtsanwalt geben. Im Gegenteil. Der sorgt dafür, dass eine Klage kommt, an der er dann verdient. Meister E. schrieb: > Fast richtig. Bluetooth == Funk, fällt also unter die RED. Eine > Richtlinie, die muss man einhalten Funk-Evaluation-Boards sind aber von ihr explizit ausgenommen. Aber Philipps Theorie, einerseits ein angebliches Eval-Board bei dem er sich um nichts schert weil er sich um alles drücken will andererseits an Endkunden ausliefern zu wollen bei denen klar ist dass es ihnen an Sachverstand und Messemitteln fehlt, ist natürlich Humbug Er muss sich schon für entweder-oder entscheiden. Und Funk ist nun mal teuer weil RED eine Messung im akkredetierten Labor verlangt und BT eine Lizenz.
MaWin schrieb: > blabla schrieb: >> Eine richtige Auskunft kann nur der Rechtsanwalt geben. > > Im Gegenteil. Der sorgt dafür, dass eine Klage kommt, an der er dann > verdient. > > Meister E. schrieb: >> Fast richtig. Bluetooth == Funk, fällt also unter die RED. Eine >> Richtlinie, die muss man einhalten > > Funk-Evaluation-Boards sind aber von ihr explizit ausgenommen. > > Aber Philipps Theorie, einerseits ein angebliches Eval-Board bei dem er > sich um nichts schert weil er sich um alles drücken will andererseits an > Endkunden ausliefern zu wollen bei denen klar ist dass es ihnen an > Sachverstand und Messemitteln fehlt, ist natürlich Humbug Er muss sich > schon für entweder-oder entscheiden. Und Funk ist nun mal teuer weil RED > eine Messung im akkredetierten Labor verlangt und BT eine Lizenz. Wann habe ich behauptet, dass ich das an Endkunden ausliefern will? Das will ich nicht. Ich wollte nur mehr Klarheit darueber was mit Engineers gemeint ist. Denn das Board koennte auch fuer Frontend/Backend Entwickler interessant sein. Das sind aber eben nicht per se Hardware Entwickler, auch wenn man ihnen grundsaetzlich ein gewisses technisches Verstaendnis unterstellen kann. Ich will auf keinen Fall Hinz und Kunz das Ding an die Hand geben. Das soll definitiv kein Board fuer Kinder oder Jugendliche werden, so wie Arduino das zum Beispiel macht. Das wird ein Development board und kein Endprodukt. Um das nochmal klar zu stellen.
Du wirst mit den Meinungen hier aus dem Forum nicht weiterkommen - irgendjemand wird immer wieder um die Ecke kommen und sagen, dass Du es so nicht machen darfst. Wenn Du etwas starten willst wie eingangs beschrieben dann lese dazu so viel es geht im Netz. Bilde Dir deine eigene Meinung, was evtl. erforderlich sein könnte, setzte es nach besten Wissen und Gewissen um (jaja, das reicht nicht, schon klar) und mache es einfach. Die Einhaltung aller EVENTUELL anzuwendenden Normen ist für Neueinsteiger am Markt IMHO schlicht nicht möglich bzw. finanzierbar.
Die Frage, die sich mir die ganze Zeit stellt: Möchtest Du wirklich ein Eval-Board bauen und vertreiben, oder suchst Du nur nach einer Möglichkeit, der CE-Prüfung ohne viel Aufwand aus dem Weg zu gehen ? Wenn es Dir nur um CE geht, dann geht das auch einfacher. In Shanghai gibt es ein CE und FCC akkreditiertes Labor, bei dem der CE-Test (industrial, mit vollständiger Dokumentation in Englisch, Fotos vom Versuchsaufbau, Liste der Messgeräte und Datum der letzten Kalibrierung, also das volle Programm) so ca. 550 USD kostet. Für $80-100 Aufpreis, machen sie gleich noch FCC mit. Das unterscheidet sich nur in einigen Punkten (Frequenzen, Grenzwerte) von CE und wenn der Versuch erst einmal aufgebaut ist … Versand nach China, wird dich so ca. 50 Euro kosten. Ob sich der Rücktransport lohnt, oder ob Du das Gerät nach dem Test lokal entsorgen lässt, kannst Du vom Ausgang des Tests und Deinen Gestehungskosten abhängig machen. Damit hast Du die gewünschte Rechtssicherheit und nicht einmal viel Geld ausgegeben.
Stefan . schrieb: > Wenn es Dir nur um CE geht, dann geht das auch einfacher. In Shanghai > gibt es ein CE und FCC akkreditiertes Labor Hast du eine Webadresse? Würde mich interessieren.
Nano schrieb: > Stefan . schrieb: > >> Wenn es Dir nur um CE geht, dann geht das auch einfacher. In Shanghai >> gibt es ein CE und FCC akkreditiertes Labor Trugschluss. Das Labor liefert zwar einen Bericht, in dem genannten Fall dann auch mit Akkreditierungssymbol - für den Umfang und Auswahl der Tests und deren Interpretation ist das aber nicht ausreichend. Wenn dem Labor nicht alle Betriebszustände und Anschlussvarianten bekannt waren, kann das ganz schnell den Wert des Papiers, auf dem gedruckt wurde, unterschreiten.
Meister E. schrieb: > Trugschluss. Das Labor liefert zwar einen Bericht, in dem genannten Fall > dann auch mit Akkreditierungssymbol - für den Umfang und Auswahl der > Tests und deren Interpretation ist das aber nicht ausreichend. > Wenn dem Labor nicht alle Betriebszustände und Anschlussvarianten > bekannt waren, kann das ganz schnell den Wert des Papiers, auf dem > gedruckt wurde, unterschreiten. Die Welt wird darauf nur warten, dieses Papier vom TE in die Hand zu bekommen, es genauestens zu analysieren, zu zerreissen und ihm dann die maximale Höchststrafe aufzuerlegen.
eben, völlig überzogen. Abgesehen gilt das auch in einem deutschen Labor. MAcht also 0 Unterschied und sollte reichen:-)
Tomas pk. schrieb: > eben, völlig überzogen. Abgesehen gilt das auch in einem deutschen > Labor. > MAcht also 0 Unterschied und sollte reichen:-) Uns reicht das zumindest. Ich bin ja gern bereit, in Deutschland und auch in der EU Aufträge zu plazieren, aber wenn eine einzelne, nicht große Leiterplatte in Deutschland 1.12 EUR kostet - die identische LP in China jedoch nur 0.14 USD, dann hört der Spaß schnell auf. Zumal bei vielen deutschen Anbietern wahrscheinlich eh' nur noch eine Vase mit künstlichen Blumen neben dem Besucherstuhl steht und die Aufträge dann in China gefertig werden. Das gleiche mit den CE-Tests. Alles hat seinen Preis. 3 k€ für einen Test, der in 3-4 Stunden durch ist, zzgl. noch einmal 1-2 Stunden für das Schreiben des Berichtes, bezahlen wir nicht. Nicht, solange wir Alternativen haben. Noch dazu, wenn man denn mal einen Grenzwert reißt und erneut antreten kann. Die Zeiten sind vorbei. Das ist genauso eine Geldschneiderei, wie die ISO9001-Geschichte, wenn der Prüfer einen Tag vorbeikommt und 3800 EUR in Rechnung stellt. Bei ISO gehen wir den Weg, da das für uns mehr eine Marketingsache ist und der Name nicht unwichtig ist. Bei den CE/FCC-Tests ist es unseren Kunden jedoch im Grunde genommen egal, wo auf der Welt wir die Tests machen lassen. Akkreditiert ist akkreditiert. Wenn vergleichbare Leistungen so dermaßen unterschiedlich kalkuliert werden, müssen wir eben auch sehen, wo wir unsere Investitionen tätigen. Alles, was wir nicht ausgeben, muss die Firma nicht verdienen ... Ich bin jetzt hier raus. Wer Informationen benötigt, kann mich gern schreiben.
Stefan . schrieb: > Ich bin jetzt hier raus. Wer Informationen benötigt, kann mich gern > schreiben. Hallo Stefan, ich würde dich bitten mir einfach einen Link zu eurem Anbieter zu geben!
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