Hallo zusammen, früher boten manche Mikrocontroller die Möglichkeit, einen internen ROM als Programmspeicher zu verwenden. Dieser ROM war allerdings nur per Maskenprogrammierung beschreibbar. Das heißt, man musste dem Hersteller seine Daten schicken und er hat dafür gesorgt, dass sie während der Produktion in den ROM kommen. Wie genau hat das damals funktioniert? Wurden die Daten tatsächlich während der Fertigung in die Chipstrukturen "geätzt"? Oder war es evtl. doch so, dass sie über spezielle Kommandos nach der Fertigung programmiert wurden? Vielleicht ähnlich wie Fuses? Konkret geht es um einen MC68336. Der interne ROM ist leer. Kann man da noch irgendeine Information reinbekommen? Beispielsweise eine Seriennummer o.ä.? Oder ist der ROM absolut unerreichbar? Steffen
Steffen H. schrieb: > Wie genau hat das damals funktioniert? Wurden die Daten tatsächlich > während der Fertigung in die Chipstrukturen "geätzt"? Bei Masken-ROMs wurden die letzten Fertigungsschritte erst durchgeführt, wenn die zu programmierenden Daten vorlagen. Nur sinnvoll bei entsprechender Stückzahl, weil hohe Anlaufkosten bei geringen Stückkosten. > Oder war es evtl. > doch so, dass sie über spezielle Kommandos nach der Fertigung > programmiert wurden? Wenn es das Teil auch als EPROM-Version gab, und die Stückzahl klein war, konnte man statt der Maskenversion auch eine vom Hersteller programmierte OTP-Version ohne Fenster bekommen. > Vielleicht ähnlich wie Fuses? Einmalig programmierbare bipolare PROMs zur Durchbrennen gab es auch, schneller als EPROMs, stromfressend. Diese Technik wurde auch von der ersten Generation programmierbarer Logikbausteine verwendet, den PALs. > Kann man da noch irgendeine Information reinbekommen? Bei Masken-ROMs geht nachträglich nichts.
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Steffen H. schrieb: > Hallo zusammen, > > ... > Konkret geht es um einen MC68336. Der interne ROM ist leer. Kann man da > noch irgendeine Information reinbekommen? Beispielsweise eine > Seriennummer o.ä.? Oder ist der ROM absolut unerreichbar? > > Steffen Ich würde, ohne den Chip zu kennen, dort eine OTP-Variante vermuten. Oder einen Leseschutz. Denn ein leeres ROM in einen Controller zu produzieren macht mbMn keinen Sinn. ->Datenblatt lesen.
Steffen H. schrieb: > Wie genau hat das damals funktioniert? Wurden die Daten tatsächlich > während der Fertigung in die Chipstrukturen "geätzt"? Oder war es evtl. > doch so, dass sie über spezielle Kommandos nach der Fertigung > programmiert wurden? Vielleicht ähnlich wie Fuses? gaanz früher hat man ein Tape oder einen Stapel Lochkarten hingeschickt. Später dann eine Diskette, und zuletzt (um 2001) wurden die Daten elektronisch übertragen (DDX). Üblicherweise kamen die ersten tausend Teile noch als OTP-EPROM (oder Flash, als es das dann brauchbar wurde) und irgendwann gab es dann die Freigabemuster für den Maskenprozess. IIRC lohnte sich eine Maske ab 1-2 Millionen Stück pro Jahr. Die obersten 1-2 Lagen des Chips wurden individuell für Dich gefertigt. Üblicherweise hatte man schon ein paar Wafer vorproduziert, wo nur noch die Metallisierung fehlte. Das geht dann relativ fix, ansonsten musste man für einen kompletten Durchlauf durch die Fab 6-8 Wochen rechnen. Heute dürften Maskenprozesse weitgehend ausgestorben sein. Stattdessen hat man OTP-Bausteine mit Flash, dem die Ladungspumpe zum Löschen fehlt. Und nein, Du kannst an einem Masken-ROM überhaupt nichts mehr verändern. Zumindest nicht mit Hausmitteln, mit einem FIB-Cutter lässt sich der Chip natürlich umbauen. Dafür halten Masken-ROMs quasi ewig, wogegen EPROM- oder FlashROM-basierte OTPs irgendwann nach 20-60 Jahren ihre Ladung verlieren. Für 27Cxxx-EPROM ging man mal von 20 Jahren Datenerhalt aus. Die Erfahrung zeigt dass die meisten von denen auch nach 40 Jahren noch topfit sind. Ob Flash da mal hinkommt muss sich noch zeigen.
Steffen H. schrieb: > Der interne ROM ist leer. Ziemlich sicher nicht, das wäre ja ein sinnloser Chip. Du kannst ihn bloss nicht lesen. Steffen H. schrieb: > Oder ist der ROM absolut unerreichbar? Dann wäre er ja auch sinnlos - der/das ROM enthält ja den Code, den der Controller ausführen soll. Darunter auch "immediate data". Aber einen Schutz gegen Lesen von aussen gibt es schon lange zum Schutz der Software vor Kopierern. Georg
"Ich würde, ohne den Chip zu kennen, dort eine OTP-Variante vermuten. Oder einen Leseschutz. Denn ein leeres ROM in einen Controller zu produzieren macht mbMn keinen Sinn." Wenn der Chip die Möglichkeit bietet statt dessen ein externes ROM zu benutzen, dann macht das ggf schon Sinn - eine Serie mit leerem ROM aufzulegen könnte günstiger sein als extra eine neue Maske ohne ROM zu fertigen. Siehe 8051 classic :)
Georg schrieb: > Steffen H. schrieb: >> Der interne ROM ist leer. > > Ziemlich sicher nicht, das wäre ja ein sinnloser Chip. Du kannst ihn > bloss nicht lesen. Da der MC68336 ein Mickroprozessor ist, kann er ganz normal Firmware im externen ROM abarbeiten.
Steffen H. schrieb: > Wie genau hat das damals funktioniert Um einen Chip zu fertigen, benötigt man mehrere Masken, darunter 1 für die Metallisierungslage oder Gate-Lage. Diese eine Maske wird bei maskenprogrammierten Chips in der Produktion mit deinem Programm eingesetzt. Der Vorteil: diese Art der Programmierung hielt im Gegensatz zu OTP oder Flash ewig. Nachträglich umprogrammieren ist also nicht möglich, heisst ja nicht ohne Grund ROM Da 1 Maske deutlich über 10000 EUR kostet, Chips aber nicht mehr mehrere EUR sondern nur noch cents, ist maskenprogrammierung nicht mehr wirtschaftlich..
Ich habe mir die Unterlagen zum Prozessor angeschaut. Es ist wirklich eine Maske. Also verstehe ich Euch so, dass es unmöglich ist, auch nur ansatzweise Daten da rein zu bekommen. Danke für Eure Antworten! Steffen
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