Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Heißluftlötstation / Reworkstation


von Alex (Gast)


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Hallo,

ich bin schon seit Längerem am überlegen, mir eine Heißluftlötstation 
zuzulegen und habe mich jetzt etwas intensiver damit beschäftigt.

Anwendugnsbereich:
 -> Löten von SMD Bauteilen (R, Caps bis 1206, ICs)
 -> Austausch von Komponenten / Reparaturen im Freundeskreis
 -> Auflöten von fertigen Modulen auf Leiterplatten (z.B. ESP)


Ich habe eine Ersa I-Con Pico und bin mit der Verarbeitung und dem 
Handling seit über 15 Jahren sehr zufrieden. Habe hier auch einige 
Lötspitzen der Serie 102. SMD läst sich damit relativ gut löten, nur 
Auslöten und Rework ist sehr anstrengend.

Habe mich deshalb bei Ersa mal umgesehen und bin von der I-Con Vario 2 
sehr angetan. Leider gibt es im Netz dazu kaum reviews und 
Erfahrungsberichte. Bei der Such bin ich dann noch auf die Weller WTHA1 
und die Quick gestoßen.

Die Weller und die Quick sind reine Heißluftlötkolben und scheinen sich 
von der Leistung her nicht so viel zu nehmen, nur preislich. Im Netz 
wird die Quick gut bewertet. von der Weller hab ich auch nicht viel 
gefunden.

Bei der Ersa handelt es sich um eine komplette Reworkstation, an der 
auch normale Lötkolben (I-Tools, X-Tool, etc.) angeschlossen werden 
können. Da könnte ich die schon vorhandenen Lötspitzen ebenfalls nutzen. 
Allerdings erscheinen mir die Leistungsdaten (max. 20L/min) und 200W für 
das I-Tool Air im Vergleich zu der Weller und der Quick sehr niedrig.

Bisher habe ich nich nicht mit Heißluft gelötet und nur viele Videos von 
Louise gesehen.


Fragen:

 -> Hat wer von euch schon mit der Ersa gearbeitet und kann mir seine 
Erfahrungen teilen? Gerade was die Leistungsreserven bei gößeren 
Packages und großen Groundplanes angeht.

 ->Wie ist die Verarbeitung der Quick aktuell so? Auf dem EEVBlog, sah 
es recht ordentlich aus, das war aber vor 5 Jahren.

Alex

von Roland E. (roland0815)


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Schau dir erst mal die Preise an. Dann entscheide zwischen den 
Produkten, die in dein Budget passen. Hinweis: Die Ersa IR- 
Reworkstation kommt 5stellig.

von Thomas V. (tomv)


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Hallo Alex,

ich kann Dir keine Empfehlung geben, bin aber an den Ergebnissen Deiner 
"Umfrage" interessiert, da ich mir auch gern sowas zulegen möchte.

Mir ist aufgefallen, dass Du immer "die Quick" schreibst, aber nie genau 
WELCHE =;-)
Es gibt unter https://quick-global.eu/kategoria-produktu/hotairstations/ 
mindestens 10 verschiedene Heißluftstationen zur Auswahl.

Gruß
Thomas

von Alex (Gast)


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Ah sry, geht um die QUICK861DW, 1kW, 120L/min

Ist auch sehr interessant, dass auf der Herstellerseite 120L/min angeben 
wird, bei Amazon aber 60L/min steht. Auf den Produktfotos steht im 
Display wieder 120.

Alex

von Kilo S. (kilo_s)


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Alex schrieb:
> Ah sry, geht um die QUICK861DW, 1kW, 120L/min

Ist das überhaupt nötig so viel Luft pro Minute zu haben?

Ich hab jetzt seit einer Weile auch eine Heißluftstation.
Über Stufe 3 bis maximal 4 bin ich bei der Luft nur am Anfang mal hinaus 
zum testen. Nur zum schnellen abkühlen beim einlegen in die Halterung 
benutze ich die höchste Stufe.
Gut meine Station ist ebenso mit 120L/min angegeben, nur brauchen tu ich 
es absolut nicht.

https://m.ebay.de/itm/2IN1-L-tstation-L-tkolben-Hei-luftl-tstation-Entl-tkolben-Entl-tstation-DE/124320246912

Meist hab ich sie auf 2,5-3,5 je nach Größe des Bauteil. Stark genug für 
einen ausreichenden wärmetransport aber zu schwach um umliegende teile 
wegzupusten.

Bisher bin ich übrigens mit der günstigen auch sehr zufrieden. Sowohl 
Lötkolben als auch Heißluft funktionieren wunderbar.

von Alex (Gast)


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Kilo S. schrieb:

> Ist das überhaupt nötig so viel Luft pro Minute zu haben?

Das weiß ich eben nicht, bisher habe ich nur klassisch gelötet.

Wäre schön, wenn noch mehr Forumsuser hier Ihre Erfahrungen preis geben 
würden.

Alex

von Uli S. (uli12us)


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Viel Luft bringt eher wenig, wichtig ist viel heiss. Ich hab so ne Atten 
858D um 40€ in der Richtung. Die reicht vollkommen aus, ich weiss jetzt 
nicht welche Luftleistung das Teil hat, jedenfalls ist das fast immer 
stark zurückgedreht. Dafür aber 750W Heizleistung.
Beim Auslöten aus ner dichtbestückten Platine blästs sonst die 
umgebenden Minibauteile einfach weg. Abhilfe, abschirmen mit Kaptonband.

von bianchifan (Gast)


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Alex schrieb:
> Anwendugnsbereich:
>  -> Löten von SMD Bauteilen (R, Caps bis 1206, ICs)
>  -> Austausch von Komponenten / Reparaturen im Freundeskreis
>  -> Auflöten von fertigen Modulen auf Leiterplatten (z.B. ESP)
Bis auf vielbeinige ICs geht das alles prime mit nem guten Lötkolben ;)
ESP-Module o.ä. ist mir persönlich mit nem Heißluftgeläse zu aufwändig.

Alex schrieb:
> Ich habe eine Ersa I-Con Pico und bin mit der Verarbeitung und dem
> Handling seit über 15 Jahren sehr zufrieden.
Meine letzte Ersa war (und ist immer noch für spezielle Sachen) eine 
MS6000.
Die Icon war mir zu teuer, eine billige Hakko-Kopie hat'S auch getan.

Alex schrieb:
> nur Auslöten und Rework ist sehr anstrengend.
Mit der MS6000 wars uteilweise unmöglich.

Alex schrieb:
> Habe mich deshalb bei Ersa mal umgesehen und bin von der I-Con Vario 2
> sehr angetan. Leider gibt es im Netz dazu kaum reviews und
> Erfahrungsberichte.
Hast Du mal auf den Preis geschaut?

Das Zauberwort heißt 858. Oder 858D. Oder 858D+.
Oder wie auch immer.. Gibt es für ca. 30€, darfst aber auch 100€ dafür 
zahlen, wenn Du möchtest...
Falls die Leistung nicht zufrieden stellt, es gibt haufenweise 
FOSS-Firmware dafür, notfalls mit Adapterplatine oder auch komplett 
neuem PCB.
Einziger Kritikpunkt ist die elektrische Sicherheit, die Erdung sollte 
zwingend überprüft und ggfls. korrigiert werden. Sollte der 
Heißluftkolben mit einer Steckverbinung ausgestattet sein, kann es 
passieren, dass Netzspannung auf der Anschlussbuchse anliegt.

Beitrag "Einfacher SMD Löter für den Gelegenheitsgebrauch"
http://blog.spitzenpfeil.org/wordpress/2013/11/25/youyue-858d-hotair-station-reverse-engineering-1/
https://github.com/madworm/Youyue-858D-plus
https://www.eevblog.com/forum/reviews/youyue-858d-some-reverse-engineering-custom-firmware/150/

von Kilo S. (kilo_s)


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Alex schrieb:
> Das weiß ich eben nicht, bisher habe ich nur klassisch gelötet.

Also ich hab eben an einem Iphone 6 auf Stufe 1,5 mit 380° die 
Abschirmbleche runtergelötet.
Ging super und ohne irgendetwas wegzupusten.

Ich mach das ja auch erst seit Anfang des Monat und kann daher nur 
zustimmen:

Uli S. schrieb:
> Viel Luft bringt eher wenig, wichtig ist viel heiss. Ich hab so ne Atten
> 858D um 40€ in der Richtung. Die reicht vollkommen aus, ich weiss jetzt
> nicht welche Luftleistung das Teil hat, jedenfalls ist das fast immer
> stark zurückgedreht.

Meine Station hat 700W für Heißluft und ist wohl eine Variation der 858. 
Eben mit Lötkolben und minimale Unterschiede bei der Leistung.

Hat aber für die relativ großen Bleche völlig ausgereicht.

von Dymo Fond (Gast)


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Die billigen Stationen, 858D wurde schon genannt, sind für den 
Hobbybereich gut genug. Viele hier im Forum dürften eine aus der Klasse 
auf dem Arbeitstisch stehen haben.

Im Profibereich würde man damit weniger glücklich werden. Ich glaube der 
erwähnte Louise hält von den billigen Stationen gar nichts und möchte 
mindestens 20 oder 30 l/min haben.

von Kilo S. (kilo_s)


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Dymo Fond schrieb:
> Im Profibereich würde man damit weniger glücklich werden. Ich glaube der
> erwähnte Louise hält von den billigen Stationen gar nichts und möchte
> mindestens 20 oder 30 l/min haben.

Also was noch billigeres...

Wie gesagt meine billige ~53€ Station mach voll aufgedreht 120 l/min.

Ich war die tage bei einer "Handyklitsche" für ein probearbeiten, die 
haben da ebenso nur ne 858D stehen und kommen wohl super klar beim 
wechseln des Audio IC mit 7mm*7mm und 0,1mm pitch.

: Bearbeitet durch User
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