Für ein Pilotprojekt (sich selbst ausrichtende LTE/UMTS-Richtantenne für Sportboote in Küstengewässern), wird in einem Radom-Gehäuse ein (vom eigenen Gehäuse befreiter) LTE-Router von Mikrotik mit angebauter 12dBi-Richtantenne eingesetzt. Derzeit sowas hier: https://www.mikrotik-shop.de/Komplettsysteme/MikroTik-SXT-LTE-RBSXTLTE3-7::1794.html Der notwendige SIM-Slot ist direkter Bestandteil der Router-Platine/LTE-Modem. Nun wäre es bei einer Segelyacht irgendwie blöd, z.B. beim Wechsel des Providers 15m auf den Mast zu klettern ... Frage also: Kann man den Stecksockel für die SIM-Karte von der Platine lösen und "verlängern"? Oder eine Art Adapter-Karte mit Kabel dran einsetzen? Welche Pegel und Frequenzen werden dafür benutzt? Wird die Anwesenheit der SIM-Karte eigentlich wirklich ununterbrochen geprüft? Har hier jemand Erfahrungen mit sowas? Danke für Tips.
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Ja, gibt es - aber ob du den auf 30 m verlängert bekommst möchte ich bezweifeln. https://www.amazon.de/Velidy-Adapter-Android-Extender-XIAOMI-nano-SIM/dp/B076M7KLBP
dave4 schrieb: > Ja, gibt es - aber ob du den auf 30 m verlängert bekommst möchte > ich > bezweifeln. > https://www.amazon.de/Velidy-Adapter-Android-Extender-XIAOMI-nano-SIM/dp/B076M7KLBP Ok, bei dem Preis kann man das ja einfach mal ausprobieren. Danke.
So etwas wie Massen Remote-SIMs gibt es. Das nennt sich "Sim Bank" https://www.alibaba.com/showroom/gsm-sim-bank.html Zur Technik dahinter kann ich dir nichts sagen. Auch nicht, ob die auch für LTE verwendet werden. Dann gibt es natürlich noch eSIMs. Die muss die Hardware allerdings von vorne herein haben. Das sind keine steckbaren SIMs.
Die gibt es auch länger. https://www.ebay.de/itm/2B150Y-SIM-Karten-Adapter-Konverter-Handy-SIM-Reverse-Verlangerungskabel/123874519186 Und in verschiedenen Ausführungen. Genau hinsehen! Mini, Micro, Nano SIM.
Moderne SIM Karten arbeiten mit sehr hohen Taktraten (z.B. 1 MHz ist durchaus üblich). Das wird sich rein passiv durch einen einfachen Adapter kaum auf 15 Meter verlängern lassen.
Für das iFone gibt es solche Verlängerungen für zwei SIM-Karten mit Umschalter. Den Umschalter könnte man evtl. fernbedienen.
Dieter schrieb: > Moderne SIM Karten arbeiten mit sehr hohen Taktraten (z.B. 1 MHz ist > durchaus üblich). Das wird sich rein passiv durch einen einfachen > Adapter kaum auf 15 Meter verlängern lassen. Bevor jetzt wieder Halbwissen breitgetreten wird, ziehe ich mal die ISO7816-3 "Integrated circuit cards - Cards with contacts: Electrical interface and transmission protocols" heran: Das CLK-Signal zur Chipkarte, zu denen auch SIMs im ID-000 Format oder kleiner zählen, beträgt bei Aktivierung MINDESTENS 1MHz und bis zu 5 MHz. Dabei dürfen die Anstiegs- / Abfallzeiten max. 9% der jeweiligen Zyklenzeit nicht überschreiten. Nach der Kartenaktivierung handeln der Chiptreiber und die Karte das schnellstmögliche Protokoll aus, das beide noch unterstützen, der Takt kann dann auf bis zu 20 MHz gewählt werden, bei o.g. Randbedingungen. Da gängige Chipcard-Treiber auch nur einige Dutzend pF Last treiben können, halte ich eine einfache Verlängerung auf 15m daher für aussichtlos. Gruß... Bert
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Bert 0. schrieb: > Dieter schrieb: >> Moderne SIM Karten arbeiten mit sehr hohen Taktraten (z.B. 1 MHz ist >> durchaus üblich). Das wird sich rein passiv durch einen einfachen >> Adapter kaum auf 15 Meter verlängern lassen. > > Da gängige Chipcard-Treiber auch nur einige Dutzend pF Last treiben > können, halte ich eine einfache Verlängerung auf 15m daher für > aussichtlos. > > Gruß... Bert Dem kann ich nur beipflichten. Ich hatte beruflich mit SIM-Kartenlesern im automotiven Umfeld zu tun. Für die SIM-Karte gibt es eine Spezifikation die damals sau teuer und "hoch geheim" war. In der war ziemlich genau beschrieben, wie viel Picofarad die Leitung zwischen Karte und GSM-Modul haben darf und das war nicht viel. Ich glaube wir hatten damals 20cm Folienleitung und das war schon ganz gut ausgereizt.
DoS schrieb: > 20cm Folienleitung und das war schon ganz gut ausgereizt. In die Richtung hätte ich das jetzt auch geschätzt, vor allem wo auf der SIM-Karte kein Platz für ordentlich terminierte Leitungstreiber ist. Als Ausweg fällt mir ein "SIM-Simulator" ein: An beiden Enden der 15m Leitung ein RS485 Transceiver und Controller hin. Der Controller am Boden redet mit der SIM, der am Router tut so als wäre er eine. Wenn der Router was mit der Karte macht, läuft die Abfrage über die Busleitung den Mast runter. Ob das realistisch ist kann ich aber kaum einschätzen. Man müsste am Router mitschneiden, ob da am SIM Sockel nennenswert mehr passiert als "hier ist ne PIN, gilt die und wie lautet meine Rufnummer?".
Ih würde einen anderen Ansatz verfolgen. Verlängere die Zuleitung zur Antenne. Dann kann der ganze Router im fehlerfall ausgetauscht werden ohne auf den mast zu müssen. Dann brauchst du ebenso kur ein Kabel, ob das nun die Stromversorgung oder ein koax ist spielt ja keine Rolle. Gibts ein Bild vom Router ohne Gehäuse?
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Ok, danke für die Infos. Das geht also so nicht. Die Erkenntnis, dass etwas nicht geht, ist schließlich auch eine Erkenntnis.
Andre schrieb: > Man müsste am > Router mitschneiden, ob da am SIM Sockel nennenswert mehr passiert als > "hier ist ne PIN, gilt die und wie lautet meine Rufnummer?". Du hast eine völlig falsche Vorstellung davon, was eine SIM-Karte tut. Die rückt nicht bloss beim Einschalten irgendeine Kennung raus, sondern ist quasi das Herzstück der kryptographisch gesicherten Kommunikation mit dem Netz. Frank E. schrieb: > Die Erkenntnis, dass etwas nicht geht, ist schließlich auch eine > Erkenntnis. Ich denke übrigens, dass auch der Rest nicht sehr gut funktionieren wird. Stationär können Mobilfunk-Endgeräte mit Richtantennen Vorteile bringen, mobil handelst Du Dir eher Nachteile beim Handover ein. Ein Rundstrahler oben auf dem Mast dürfte da die bessere Wahl sein.
Frank E. schrieb: > LTE-Router Ob es geeignete LTE-Roter mit dual-SIM gibt? Das würde ja schon etwas helfen? Allerdings sehe ich bei einem schwankenden Mast UND Richtantenne gewisse Gegensätze, für einen stabilen Empfang. https://www.youtube.com/watch?v=prp0mdKTgQs
oszi40 schrieb: > Allerdings sehe ich bei einem schwankenden Mast UND Richtantenne > gewisse Gegensätze, für einen stabilen Empfang. Es gibt sogar automatisch nachführende Antennen für geostationäre Satelliten: https://www.youtube.com/watch?v=iwUxxBQTwQ8
Würde den gleichen Vorschlag mit der verlängerten Antennenzuleitung wie Kilo S. machen. Das ist der übliche Weg. Mit etwas Glück ist in dem genannten Router von Mikrotik eine miniPCIe-Karte drin an die man auch (über Adapter) eine externe Antenne anschließen kann. Ansonsten gibt es diese Möglichkeit definitiv bei anderen Modellen dieser Marke.
Kann man den ganzen Krempel nicht einfach am Mast hochziehen? Ähnlich einer Flagge, Hissen / Einholen, fertig
Der LTE-Router (im Masttopp) könnte die Simkartenkommunikation prinzipiell über seine Netzwerkverbindung (TCP/IP, UDP) zum Simkarten-Host (im Navischapp) tunneln. Schau mal bei Osmocom.org vorbei, da findest du u.a. https://git.osmocom.org/osmo-remsim/ , was schon ziemlich in die Richtung dieser Problematik geht. Der Mikrotik-Router ist für solche Umbauten aber m.E. nicht sonderlich geeignet, weil man da schlecht weitere Hardware dranstricken kann (Sim-Interface, IMU, Gimbal, ...). Wenn du allerdings wirklich nur stumpf den Simkartenslot verlegen willst, dann kommst vielleicht damit hin, die Daten differentiell über TP-Kabel zu übertragen (CAN Transceiver?). Nicht schick, aber simpel - kaufen würde ich so eine Bastellösung aber nicht, da würde mir das Herz bluten, wenn nur wg. einer Simkarte ein zusätzliches Kabel in den Mast gelegt werden müsste.
Frank E. schrieb: > Die Erkenntnis, dass etwas nicht geht, ist schließlich auch eine > Erkenntnis. Zitat aus Wikipedia: "Als SIM Access Profile wird eine Technik bezeichnet, mit der z. B. im Auto die SIM-Daten eines mit Bluetooth ausgestatteten Mobilgeräts von einem fest installierten Gerät gelesen werden und dieses selbst die Funkverbindung aufbaut. So lässt sich die Datenübertragung durch die festinstallierte Außenantenne verbessern und der Stromverbrauch des Mobiltelefons reduzieren." Prinzipiell geht es also, dürfte aber die Möglichkeiten von Hobbyelektronikern weit übersteigen, und zudem müsste im vorleigenden Fall alles Wesentliche im Router implementiert werden, aber da besteht kein Zugriff auf die Software. Georg
Georg schrieb: > mit Bluetooth ausgestatteten Mobilgeräts Das mag beim Auto funktionieren auf wenige cm Entfernung. Bei 15m-Mast eher nicht überall zuverlässig.
Hmmm schrieb: > Ich denke übrigens, dass auch der Rest nicht sehr gut funktionieren > wird. Stationär können Mobilfunk-Endgeräte mit Richtantennen Vorteile > bringen, mobil handelst Du Dir eher Nachteile beim Handover ein. > > Ein Rundstrahler oben auf dem Mast dürfte da die bessere Wahl sein. Aber nicht bei 10...20sm (18...37km). Ganz so unbedarft sind die Auftraggeber dann doch nicht. Handover erfolgt innerhalb von ca. 5s, datenbank-basiert (Sendemast-Koordinaten)
Sönke P. schrieb: > Der LTE-Router (im Masttopp) könnte die Simkartenkommunikation > prinzipiell über seine Netzwerkverbindung (TCP/IP, UDP) zum > Simkarten-Host (im Navischapp) tunneln. > Schau mal bei Osmocom.org vorbei, da findest du u.a. > https://git.osmocom.org/osmo-remsim/ , was schon ziemlich in die > Richtung dieser Problematik geht. Schau' ich mir an ... > > Der Mikrotik-Router ist für solche Umbauten aber m.E. nicht sonderlich > geeignet, weil man da schlecht weitere Hardware dranstricken kann > (Sim-Interface, IMU, Gimbal, ...). Gimbal ist quasi unsere Hauptaufgabe, erste Versuche laufen schon und lassen hoffen. Die rein horizontale Ausrichtung wird bereits auf einem PKW-Dach getestet und reagiert recht zuverlässig. Eine 15m-Yacht dreht sich schließlich auch nicht wie ein Kreisel ...
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