Als Arbeitssuchender stört mich, dass 98% aller Jobs in den Portalen von Leihbuden und Vermittlern ausgeschrieben werden. Für Zwangsversteigerungen gibt es beispielsweise ein Portal, welches die Adressen etc. öffentlich macht. Gibt es so ein Portal für Angebote von Leihbuden?
Hä? Einfach das Stellenangebot lesen? Wenn es nach Leihbude riecht dann ist es eine Leihbude.
Oder garnicht gross in Jobportalen suchen, sondern direkt bei der Wunschfirma nachfragen resp. auf deren Homepage unter Karriere nachclicken. Geht natürlich nur, wenn man weiss, was man will und so was wie, "Ich möchte als xyz bei Firma abc tätig werden" artikulieren kann. Und damit harpert es bei vielen denen es nur um eine Maximierung des Gehaltes geht.
Bewerber schrieb: > Für Zwangsversteigerungen gibt es beispielsweise ein Portal, welches die > Adressen etc. öffentlich macht. Eine Zwangsversteigerung ist ein Verkaufsangebot dass möglichst viele Interessenten anlocken soll. Wie schlägst Du da den Bogen zur ZA? Und sei doch froh, wenn Du ein ZA Angebot findest, dann weißt Du, wo Bedarf ist.
Bewerber schrieb: > Gibt es so ein Portal für Angebote von Leihbuden? Sei dir sicher: du willst die Stelle gar nicht, für die der "namhafte Hersteller" dort über den Verleiher einen Arbeiter sucht. Oder andersrum: selbst wenn du wüsstest, dass der "namhafte Hersteller" für irgendeine heiße Nummer schnell mal Leute sucht, dann würde dir eine direkte Bewerbung beim "namhaften Hersteller" auf genau diese Stelle nichts bringen, weil das Budget dort eben nicht für einen Festangestellten, sondern nur für einen leicht kündbaren Leiharbeiter genehmigt wurde.
Bewerber schrieb: > Als Arbeitssuchender stört mich, dass 98% aller Jobs in den Portalen von > Leihbuden und Vermittlern ausgeschrieben werden. Kann man z.B. der Arbeitsagentur filtern. Einfach ANÜ und Dienstleister ausklammern.
Bewerber schrieb: > Gibt es so ein Portal für Angebote von Leihbuden? Bei der Agentur für A. gibt`s ein Verzeichnis der "Erlaubnisinhaber" für Arbeitnehmerüberlassung für den betreffenden Agentur-Bezirk. Wer da drin steht betreibt Bodyleasing.
Marx W. schrieb: > Wer da drin steht betreibt Bodyleasing. Mit den Begriff assoziiere ich direkt Aliens, die einen menschlichen Körper übernehmen. Der Körper ist dadurch nur noch eine physische Hülle und zur Gänze dem Willen des Aliens ausgeliefert. Habe ich nur zu viele schlechte Hollywood-Filme gesehen, oder geht das nicht nur mir so?
Hallo https://de.wikipedia.org/wiki/Body-Leasing trifft es aber schon recht gut - wobei das deutsche "Körper-Vermietung" es noch deutlich beschreibt. Das "Körper-Vermietung" bei so manchen etwas um die Ecke denkenden Leuten ganz andere Bilder im Kopf hervorruft ;-) wird passt schon ganz gut...
Mensch schrieb: > Das "Körper-Vermietung" bei so manchen etwas um die Ecke denkenden > Leuten ganz andere Bilder im Kopf hervorruft ;-) wird passt schon ganz > gut... Du meinst bestimmt Zuhälter, Prostituierte und Freier. Ja, die Analogie hat was.
Senf D. schrieb: > Mit den Begriff assoziiere ich direkt Aliens, die einen menschlichen > Körper übernehmen. Der Körper ist dadurch nur noch eine physische Hülle > und zur Gänze dem Willen des Aliens ausgeliefert. > > Habe ich nur zu viele schlechte Hollywood-Filme gesehen, oder geht das > nicht nur mir so? Also bitte, die Invasion der Körperfresser ist ein echter Kultfilm mit guten Bewertungen! ;-) https://en.wikipedia.org/wiki/Invasion_of_the_Body_Snatchers_(1978_film)
Entgegen den ueblichen Vorstellungen von Abkassierern erfuellen Leihbuden einen Zweck. Die Wirtschaft benoetigt einen flexiblem Arbeitsmarkt, wo Produktions- Entwicklungs Kapazitaeten an Angebot und Nachfrage angepasst werden. Der Gesetzgeber macht, resp die Gesetze sind so, dass Arbeitnehmer nur schwierig entlassen werden koennen. Allenfalls duerfen Arbeitnehmer ab 50 nicht mehr entlassen werden. Die Leihbuden ermoeglichen diese Flexibilitaet, dass Unternehmen Kapazitaeten auf und abbauen koennen. Das ist eine wichtige Funktion.
Flexibilität kostet Geld. Leiharbeiter sollten mehr bekommen, ähnlich wie Selbständige, die auch höhere Risiken haben.
Pandur S. schrieb: > Die Leihbuden ermoeglichen diese Flexibilitaet, dass Unternehmen > Kapazitaeten auf und abbauen koennen. Das ist eine wichtige Funktion. Also eine legale Umgehung des Kündigungsschutzes.
Pandur S. schrieb: > Entgegen den ueblichen Vorstellungen von Abkassierern erfuellen > Leihbuden einen Zweck. > Die Wirtschaft benoetigt einen flexiblem Arbeitsmarkt, wo Produktions- > Entwicklungs Kapazitaeten an Angebot und Nachfrage angepasst werden. > [...] > Die Leihbuden ermoeglichen diese Flexibilitaet, dass Unternehmen > Kapazitaeten auf und abbauen koennen. Das ist eine wichtige Funktion. Im Prinzip nicht falsch, aber: An vielen Stellen ergibt "Hire and Fire" gar keinen Sinn. Wenn man sich in die Entwicklung von Autos, Flugzeugen, Kraftwerken, Medizintechnik etc. erst mal lang und breit einarbeiten muss, dann macht es eher wenig Sinn, für solche Aufgaben immer wieder jemand Neues vom Dienstleister zu holen, weil man zuvor mal wieder paar Leute rausgeschmissen hat weil halt gerade das aktuelle Projekt beendet wurde. Wo es eher Sinn macht ist in Jobs, in denen man schnell eingelernt ist. Also zum Beispiel in der Produktion. Bei Entwicklungsingenieuren ist das Ganze eher Käse. Clevere Firmen behalten das Wissen bei sich. Nur sind viele Firmen halt nicht clever geführt.
Marx W. schrieb: > Bewerber schrieb: >> Gibt es so ein Portal für Angebote von Leihbuden? > > Bei der Agentur für A. gibt`s ein Verzeichnis der "Erlaubnisinhaber" für > Arbeitnehmerüberlassung für den betreffenden Agentur-Bezirk. > Wer da drin steht betreibt Bodyleasing. Also auch Daimler und Audi...toller Tip
Lothar M. schrieb: > Oder andersrum: selbst wenn du wüsstest, dass der "namhafte Hersteller" > für irgendeine heiße Nummer schnell mal Leute sucht, dann würde dir eine > direkte Bewerbung beim "namhaften Hersteller" auf genau diese Stelle > nichts bringen, weil das Budget dort eben nicht für einen > Festangestellten, sondern nur für einen leicht kündbaren Leiharbeiter > genehmigt wurde. Schreibe es doch etwas präziser: Das Budget reicht nicht für einen gut bezahlten Festangestellten, sondern nur für einen schlecht bezahlten Leiharbeiter. Weich W. schrieb: > Flexibilität kostet Geld. Leiharbeiter sollten mehr bekommen, ähnlich > wie Selbständige, die auch höhere Risiken haben. Genau der Punkt. Wollen Firmen flexibel sein und kurzfristig auf Spitzen reagieren können, kostet das zusätzlich Geld. Denn als Kunde zahle ich einen bedeutenden Aufpreis, wenn ich eine Leistungen mal eben zwischendurch brauche. Da Frage ich mich immer, wer sich den Aufpreis in die Tasche steckt, wenn die Leute, die dann als Leiharbeiter einspringen, schlechter bezahlt werden als die Stammbelegschaft.
Ben S. schrieb: > > Also eine legale Umgehung des Kündigungsschutzes. Eine "Umgehung" des Kündigungsschutzes wäre es, wenn Arbeitnehmer stattdessen befristet eingestellt werden würden. Die Leiharbeiter sind doch bei ihrer Leihbude fest angestellt und haben dort den Kündigungsschutz.
MeierKurt schrieb: > Die Leiharbeiter sind doch bei ihrer Leihbude fest angestellt und haben > dort den Kündigungsschutz. Wenn es gar keine Projekte mehr für den Leiharbeiter gibt, wird er entlassen.
Mark B. schrieb: > MeierKurt schrieb: >> Die Leiharbeiter sind doch bei ihrer Leihbude fest angestellt und haben >> dort den Kündigungsschutz. > > Wenn es gar keine Projekte mehr für den Leiharbeiter gibt, wird er > entlassen. Soweit kein Unterschied zum OEM.
Cyblord -. schrieb: > Soweit kein Unterschied zum OEM. Naja, doch: Die großen OEMs haben alle diese "lästigen" Gewerkschaften im Nacken, die es nicht so einfach akzeptieren wenn man Leute rausschmeißt. ;-)
Mark B. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Soweit kein Unterschied zum OEM. > > Naja, doch: > Die großen OEMs haben alle diese "lästigen" Gewerkschaften im Nacken, > die es nicht so einfach akzeptieren wenn man Leute rausschmeißt. ;-) Unsinn. Mit der Gewerkschaft hat das wenig zu tun. Und der BR kann Kündigungen nicht verhindern und stellt sich bei Einzelpersonen auch nicht quer. In beiden Fällen hat man Kündigungsschutz und in beiden Fällen kann man eben "Betriebsbedingt" gekündigt werden. Nämlich wenn die Stelle einfach wegfällt.
Cyblord -. schrieb: >> Naja, doch: >> Die großen OEMs haben alle diese "lästigen" Gewerkschaften im Nacken, >> die es nicht so einfach akzeptieren wenn man Leute rausschmeißt. ;-) Siemens hat auch nen tollen Betriebsrat und Gewerkschaften, und ist man dort noch Sicher? https://www.manager-magazin.de/digitales/it/a-441086.html nöööö, Kleingeist hieß der Vorstand damals oder so
Siehe: https://spitzenverbaende.arbeitsagentur.de/ => Darin sind etliche Leihfirmen aufgelistet. War mal eine flache Html-Datei-Liste und ist jetzt mit Suchfunktion ausgestattet. Einige Firmen, die stark nach Leiharbeit riechen, fehlen immer noch in der Liste. Andere haben Sonderzeichen im Firmennamen, so dass man sie schwer finden kann. Es ist aber möglich, nach dem Ort zu suchen. Versuche folgendes: Suche in verschiedenen Suchmaschinen nach Dingen wie [Zeitarbeit Liste der Unternehmen] evtl. noch mit bekannten Firmennamen im Eingabefeld. Was mir noch auffiel. Ziel ist ja ein echtes Unternehmen. Bei Unternehmen mit Betriebsrat gibt es ein anderes Problem. Der Betriebsrat kann eine Personal-Einzelmaßnahme verbieten. Also meine Einstellung. So können sich in dem Betrieb Leute absprechen und die Stelle einem guten Freund geben. Als Außenstehender erfahre ich davon nichts und bewerbe mich im Gegenteil fleißig weiter bei solchen Vollversorgern - die nur nicht mich sondern immer die anderen versorgen. Problem mit der Schwerbehindertenvertretung. Als Zusatzinformation hier noch eine Eigenschaft des Schwerbehindertenvertreters: Die Schwerbehinderten können dafür jemanden wählen, der selbst nicht schwerbehindert ist. Z.B. einen Hausmeister, der die Stelle als Hausmeister ebenso wieder durch Beziehungen erhielt. Mir ist nicht bekannt ob bei der Wahl zum Schwerbehindertenvertreter mehrere Kandidaten aufgestellt werden. Aber auch das können alles nicht-Behinderte sein. Put it all together. Kommt man aus einer strukturschwachen Gegend in ein Industriegebiet hat man logischerweise keine familiären Beziehungen zu dem Großkonzern. Höchstens ist man Längerdienender der Bundeswehr gewesen und wird staatlich untergebracht. Somit sind mittelgroße Unternehmen ohne Gewerkschaft interessant. Leihfirmen versuchen dagegen, die Übernahme mit weiten Pendelstrecken zu verhindern. Vorstellungsgespräche im Großbetrieb sind dagegen Veralberungen von oben herab: Der Betriebsrat hat schon vorher die Unterlagen gesichtet und abgelehnt, denn Nachfrage von innen heraus kann man annehmen. Der Schwerbehindertenvertreter nimmt an der Sitzung Teil - will aber sich nur eine Stunde von seiner Arbeit ausruhen.
Whatever schrieb: > Kann man z.B. der Arbeitsagentur filtern. Einfach ANÜ und Dienstleister > ausklammern. Ja, kann man, nützt nur wenig! Weil die Stellenangebote der Firmen wie Fer-chau Br-nel nd Co. weiter dort angezeigt werden. Die wissen doch auch, das man das so ausklammern kann. Ich hatte auch mal Angebote von Vermittlern, die nach Leihbude stanken, aber keine waren, sondern wirklich nur vermittelt haben, auf Kosten der suchenden Firmen.
Rick M. schrieb: > Ja, kann man, nützt nur wenig! > Weil die Stellenangebote der Firmen wie Fer-chau Br-nel nd Co. weiter > dort angezeigt werden. > > Die wissen doch auch, das man das so ausklammern kann. Dann noch deren Namen zusätzlich in das Eingabefeld, für Einträge die nicht angezeigt werden sollen, eingeben. Zusätzlich zu dem Filtern von ANÜ und Dienstleistern verschwinden so grob 95% aller Leihunternehmen in der Jobbörse. Den Rest findet man nach einem Blick auf deren Webseite heraus.
Claus W. schrieb: > https://spitzenverbaende.arbeitsagentur.de/ => Darin sind etliche > Leihfirmen aufgelistet. Oh ja, aus Gummersbach hatte ich schon soo viele Anrufe. Die Nummern habe ich inzwischen alle gesperrt 😁
Hallo Bewerber. Bewerber schrieb: > Als Arbeitssuchender stört mich, dass 98% aller Jobs in den Portalen von > Leihbuden und Vermittlern ausgeschrieben werden. Sei doch froh, wenn überhaupt Stellen angeboten werden. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/sr/Sendung-vom-17-02-2021-Leiharbeiter-100.html ALLES WIRD GUT
Bernd W. schrieb: > Sei doch froh, wenn überhaupt Stellen angeboten werden. Oha, jetzt soll man also noch den dankbaren Bittsteller spielen?
Hallo Ben. Ben S. schrieb: >> Sei doch froh, wenn überhaupt Stellen angeboten werden. > > Oha, jetzt soll man also noch den dankbaren Bittsteller spielen? Einem guten Drittel aller Leute fällt es sehr schwer, überhaupt eine feste Anstellung zu finden. Siehe "Todesspirale der Leistungsgesellschaft" Beitrag "Re: Die Ingenieur Mangel" Wenn es Dir besser geht, sei froh und motz nicht rum. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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