Forum: Fahrzeugelektronik Elektroauto - Stecker Typ 1, 2, CHAdeMO


von Michi (Gast)


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Frage an die Elektrofahrer und Bastler:

Wer kann bzw kann man bei Typ 2 Steckern auch den Strom der Batterie 
wieder entnehmen?

Geht das bei CHAdeMO?

Wenn ja, wie ist die Kommunikation auf den CP und PP-Pins?

von Name: (Gast)


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Steht auf Wikipedia beschrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/IEC_62196_Typ_2
"Kommunikation" ist etwas übertrieben.

Bei Typ2 geht Strom entnehmen bei soweit mir bekannt bei keinem Auto, 
die meisten verwenden Typ2 nur mit AC zum Laden.
Es kann durchaus sein, dasss das laut SPEC IRGENDWIE möglich ist, aber 
ich bezweifle, dass das in der Praxis irgendwo verwendet wird.

Bei CHADEMO geht das mit V2G, aber die entsprechenden Geräte sind teuer.

von Timo (Gast)


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Bei Typ2 geht das (laut norm) nicht. Nur Sion Motors hat sowas geplant. 
Das wird aber wohl eine herstellerspezifische Lösung sein.

Chademo (und CCS) können das. Kommunikation ist bei Chademo ein Can-Bus, 
bei ccs ist es PLC über den CP pin. Es gib dann aber nur die 
Akku-Spannung auf die DC Pins.

von Oliver S. (oliverso)


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Timo schrieb:
> Chademo (und CCS) können das. Kommunikation ist bei Chademo ein Can-Bus,
> bei ccs ist es PLC über den CP pin. Es gib dann aber nur die
> Akku-Spannung auf die DC Pins.

In der Spezifikation und in der Theorie. In der Praxis gibt es kein 
kaufbares oder auch nur angekündigtes Fahrzeug, das die Funktion hat.

Oliver

von Timo (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> In der Praxis gibt es kein kaufbares oder auch nur angekündigtes
> Fahrzeug, das die Funktion hat.

Nissan hat das schon auf dem Markt. Mitsubishi glaub ich auch.

Das Problem ist eher das es in Deutschland kaum lohnenswerte 
Anwendungsfälle für gibt.

von Michi (Gast)


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Timo schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>> In der Praxis gibt es kein kaufbares oder auch nur angekündigtes
>> Fahrzeug, das die Funktion hat.
>
> Nissan hat das schon auf dem Markt. Mitsubishi glaub ich auch.
>
> Das Problem ist eher das es in Deutschland kaum lohnenswerte
> Anwendungsfälle für gibt.

Welcher Typ wäre das dann und ab welchem Baujahr?
Nissan Leaf bis 2018 hat das nicht bzw finde ich nicht!

von Michael O. (michael_o)


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Da der Akku nicht wirtschaftlich ersetzbar ist, und mit abstand der 
teuerste weg ist Strom zu transportieren, Macht das ganze so lange 
keinen Sinn bis die Akkus länger als die Autos halten, und das ist nicht 
der Fall.

MfG
Michael

von Tesla Netzstütze (Gast)


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Michael O. schrieb:
> Da der Akku nicht wirtschaftlich ersetzbar ist, und mit abstand der
> teuerste weg ist Strom zu transportieren, Macht das ganze so lange
> keinen Sinn bis die Akkus länger als die Autos halten, und das ist nicht
> der Fall.

Wenn der Strom so richtig teuer ist(nach einer Woche kalter 
Dunkelflaute), könnte es schon Sinn machen mal ein paar kWh zu 
verkaufen.

Ohne passen Tarife natürlich nicht..

von Michael_O (Gast)


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Sich im Falle von Stromengpassen oder anderen Katastrophen noch der 
Möglichkeit sein Auto zu benutzen zu entziehen um ein paar Euro Profit 
mit den Strom zu machen käme mir sicher nicht in den Sinn. Bei 
Fahrzeugen mit 75-100kWh Batterien den Strom nutzen zu können um Heizung 
und Kühlschrank zu betreiben schon eher. Das Problem daran ist, das die 
Fahrzeuge die Antriebsbatterie nur einschalten, wenn man die 
Fahrbereitschaft herstellt. Im besten Fall brauchen die dann 500Watt für 
ihre Steuergeräte im schlimmsten mehrere kW weil die Batterie Heizung an 
geht. Sonst würde es schon einige Tage gehen die Gasheizung und die 
Pumpen zu versorgen.
Mit einer Speicherbatterie für die Solaranlage und einem Generator ist 
man aber sicher besser aufgestellt.

MfG
Michael

von Oliver S. (oliverso)


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Timo schrieb:
> Nissan hat das schon auf dem Markt. Mitsubishi glaub ich auch.

In der Theorie ja, in der Praxis nicht. Auch wenn die Autos das 
(vielleicht) tatsächlich könnten, gibt es keine kaufbares Gerät, das die 
Rückspeisung tatsächlich freischalten kann. Und du kannst sicher sein, 
daß die Hersteller da schon sehr gründlich verhindern, daß da mal eben 
einige hundert Volt Gleichspannung auf die Dose geschaltet werden.

Irgendwo in der großen weiten Welt laufen schon seit längerem  Versuche 
und Testreihen, aber das sind alles Prototypen oder Sonderausführungen.

Oliver

von Jörg S. (joerg-s)


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Michi schrieb:
> Wer kann bzw kann man bei Typ 2 Steckern auch den Strom der Batterie
> wieder entnehmen?
Die neuen Hyundai auf e-gmp Plattform erlauben das Rückspeisen auf Typ2
https://www.autobild.de/artikel/hyundai-group-e-gmp-plattform-elektroauto-kia-genesis-motor-akku-reichweite-technik-18618929.html

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Vehicle to Grid (V2G) laufen z.Z. macherorts in Demonstrationsversuchen. 
Mein Kommunalbetrieb hier vor Ort nutzt dafür EV von Nissan und V2G 
Lader von NUVVE.

ABB hat solche Lader angekündigt, aber noch nicht vorgestellt.

Schau dir das mal bei NUVVE an.
Ob man in den Leistungsklassen “basteln” will sei jedem selbst 
überlassen.

von Tesla Netzstütze (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Ob man in den Leistungsklassen “basteln” will sei jedem selbst
> überlassen.

Elegant wäre doch ein im E-Auto eingebaute Umrichter - dann reicht ein 
µC :-)

Hm,  macht ein x kW 'Vierquadrantensteller' so ein E-Auto noch merklich 
teurer?

von Michael_O (Gast)


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Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, das genau so ein Frequenzvariabler 
Drehstrom Umrichter in jeden E-Auto verbaut ist. In manchen Fahrzeugen 
sind sogar zwei oder drei davon, mit traumhaften Leistungswerten und 
dank Wasserkühlung oft Dauerlastfähig. In meinen Kangoo ZE schaffen die 
44 kW Dauerleistung und 60kW peak. Man müsste halt nur den Motor 
abklemmen und eine passende Drehstrom Steckdose einbauen.

MfG
Michael

von Danny B. (Gast)


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Michael_O schrieb:
> Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, das genau so ein
> Frequenzvariabler Drehstrom Umrichter in jeden E-Auto verbaut ist.

Wie sieht denn da der Strom aus? Hat der Ähnlichkeiten mit 'n Sinus?

Zumindest bei kleineren Leistungen wird ja manchmal von trapezförmig 
gesprochen..

von Stephan S. (outsider)


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Aus dem Umrichter kommt eine rechteckförmige Spannung mit der positiven 
und negativen Amplitude der Versorgungsspannung minus Durchlassverluste 
der IGBT/MOSFET. Durch eine induktive Last, wie typischerweise dem 
Motor, wird ein sinusförmiger Strom erzeugt indem das passende 
Rechteckpulsmuster moduliert wird. Das heißt an einer ohmschen Last wäre 
da kein sinusförmiger Strom. Ohne Rückmeldung von der 
Drehwinkelerfassung des Motors würde der Umrichter auch nicht arbeiten, 
es sei denn man bekommt mehr Infos über den Umrichter und könnte ihn in 
einem Open Loop Modus nutzen.

von Walta S. (walta)


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In Europa ist die Ladung von Elektroautos genormt. In dieser Norm ist 
keine Rückspeisung vorgesehen.
Technisch ist es möglich. In Japan gibt es derzeit einige Projekte um 
das zu nützen.
Es gibt Geräte für Typ 2 Stecker die Rückspeisung ermöglichen, 
allerdings nicht in Europa.

walta

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