Hallo zusammen, ich nenne ein Agilent 54832D mein eigen, welches bisher auch gut funktioniert hat. Vor einiger Zeit bin ich jedoch ziemlich zusammengezuckt als es plötzlich knallte, die Sicherung flog und nichts mehr ging. Ich habe jetzt nach dem Umzug endlich mal die Zeit gefunden das Gerät zu zerlegen. Das Netzteil wies auf den ersten Blick keine Ungereimtheiten auf, allerdings fiel mir plötzlich ein Teil entgegen (siehe Bild 2). Nach kurzer Recherche zum Aufdruck (Bild 2) stelle ich fest das es sich hierbei offenscihtlich um eine Shottky Diode handelt. Der Ursprung des defekten Teiles ist auf Bild 3 und Bild 4 zu erkennen. Meine Frage lautet nun: - Ist es damit getan die defekte Diode auszutauschen? Ich vermute nicht, wird ja einen Grund gehabt haben warum sie regelrecht explodiert ist. - Kann irgendwer hilfreiche Tipps geben um das Netzteil wieder in Gang zu bekommen? Offensichtlich gibt es nur noch eine Firma die dieses Netzteil anbietet und die Preise sind nicht mehr wirklich in meinem Rahmen. - Lohnt es sich überhaupt das Netzteil Instand zu setzen, oder hat wahrscheinlich der Rest des Osziloskopes auch etwas abbekommen? Ich bedanke mich im voraus für jede Hilfe.
Der Aufdruck, der auf eine Schottky-Diode hinweisen soll, ist auf deinem Bildchen nicht zu lesen. Und dein Pfeil zeigt auf ein äußerlich unbeschädigtes TO220-Bauelement am Kühlkörper. Wenn es knallt, sind meist Spuren von Überhitzung zu sehen, oder Versprühung von sauer riechendem Elko-lyt zu sehen und zu riechen. Bei Agilent wäre ICH nicht so sehr traurig....
Agilent_Besitzer schrieb: > - Lohnt es sich überhaupt das Netzteil Instand zu setzen, Möglicherweise ja. > oder hat > wahrscheinlich der Rest des Osziloskopes auch etwas abbekommen? Das kann sein, muss aber nicht unbedingt. Wenn evtl. im NT selbst noch etwas defekt ist, dürften oft Elkos in Frage kommen. So teuer wird das wohl nicht, eine Schottky-D. + evtl ein Elko... Nur ein wenig Geduld und nach Möglichkeit die Service-Unterlage ;-) Wie alt ist das Scope? Mach am besten noch ein Bild vom gesamten NT-Modul in einer Totalen... Jakob schrieb: > Und dein Pfeil zeigt auf ein äußerlich > unbeschädigtes TO220-Bauelement am Kühlkörper. Dann sieh nochmal ganz genau hin! ;-) Michael
Jakob schrieb: > Der Aufdruck, der auf eine Schottky-Diode hinweisen soll, ist auf deinem > Bildchen nicht zu lesen. Und dein Pfeil zeigt auf ein äußerlich > unbeschädigtes TO220-Bauelement am Kühlkörper. > Wenn es knallt, sind meist Spuren von Überhitzung zu sehen, oder > Versprühung von sauer riechendem Elko-lyt zu sehen und zu riechen. > Bei Agilent wäre ICH nicht so sehr traurig.... Man kann auf die Bildchen drauf klicken, dann werden sie zu großen Bildern. Ganz von alleine. Ohne Betreuung. Und nein, es riecht nix, es sprüht nix. Und wenn du bei Agilent nicht traurig wärst ist das ja deine Angelegenheit. Ich für meinen Fall würde das Gerät gerne noch etwas weiter benutzen. Wozu entsorgen wenn es sich richten lässt. Michael M. schrieb: > So teuer wird das wohl nicht, eine Schottky-D. + evtl ein Elko... Nur > ein wenig Geduld und nach Möglichkeit die Service-Unterlage ;-) > Wie alt ist das Scope? > Ich hab leider keine Service Unterlagen. Aber vielleicht findet man die online. Da ich das Gerät vor ca. 5 Jahren selbst gebraucht erstanden habe, kann ich zum definitiven Alter nichts sagen. > Mach am besten noch ein Bild vom gesamten NT->Modul in einer Totalen... Viel mehr ist da leider nicht zu sehen. Das Netzteil hat im hinteren Teil nur noch steckbare Module für die einzelnen Spannungen. Ich habe aber noch ein Bild der Leiterplatte von unten angehängt. Die Elkos sehen eigentlich alle nicht auffällig aus. Ich werde mir wohl am Montag mal ein Messgerät aus der Arbeit mitnehmen und die Elkos messen. Danke.
Agilent_Besitzer schrieb: > Vor einiger Zeit bin ich jedoch ziemlich zusammengezuckt als es > plötzlich knallte, die Sicherung flog und nichts mehr ging. ... > Ich habe jetzt nach dem Umzug endlich mal die Zeit gefunden das Gerät zu > zerlegen. Da fehlt noch eine ganze Geschichte zwischen dem Knall und dem Umzug. :) So in Richtung Kuh Elsa. Ich hatte erst ein altes Peaktech-30V/5A-Labornetzteil mit einem interessanten Fehler: Einer der 4700/50-Elkos war niederohmig kurzgeschlossen (selbst bei 10A lagen nicht mehr als ein paar Zehntel Volt an. Die beiden Folien waren innen in einem würfelzuckergroßen Bereich komplett zusammengeschmolzen.) Beim Betrachten von oben war absolut nichts zu sehen. Platine ausgebaut, und auf der Unterseite war eine Leiterbahn komplett weggebrannt und durchgeschmolzen. Diese unfreiwillige Sicherung hat den Trafo und den Gleichrichter gerettet. Das Fiese an den Elkos war, daß der Kunststoffdeckel, der da mit eingeschrumpft war, wie auch hier bei dem Oszi, komplett verborgen hat, daß die Sollbruchstelle gerissen und der Elektrolyt rausgedampft war. Also ein Problem mit einem Elko und einer daraufhin gehimmelten Diode wäre denkbar. Das Gute ist, die detonierende Diode ist ziemlich sicher hoch- und nicht niederohmig geworden. Die Schaltung dahinter könnte also überlebt haben. P.S.: Warum gibt es eigentlich Geräte, in denen auf jedem Elko ein Filzstiftstrich ist? Polungskontrolle?
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Wollvieh W. schrieb: > Das Fiese an den Elkos war, daß der Kunststoffdeckel, der da mit > eingeschrumpft war, wie auch hier bei dem Oszi, komplett verborgen hat, > daß die Sollbruchstelle gerissen und der Elektrolyt rausgedampft war. OK So einen Fehler kannte ich noch nicht. Ich hätte jetzt eher auf ein fehlerhaftes Netzteil nach dem Elko der PFC getippt. Ich denke nämlich, dass das die Diode des Hochsetzstellers gewesen ist.
> Meine Frage lautet nun: > > - Ist es damit getan die defekte Diode auszutauschen? Ich vermute nicht, > wird ja einen Grund gehabt haben warum sie regelrecht explodiert ist. So wie es aussieht könnte die vom PFC-Kreis des Netzteils sein. Also hat sie den Einschaltstrom vom Elko auf die gleichgerichtete Netzspannung zu tragen bevor die PFC einsetzt. Viel Strom in kurzer Zeit... kann schon knallen wenn da ein Teil gealtert ist, Feuchte ins Gehäuse migriert ist oder sich die Kühlung verändert hat (Schraube locker?) Daher nehme ich an das es keine Schottky sondern was anderes ist, hab allerdings nicht gesucht. Nimm also eine die 600V Sperrspannung hat und schnell ist, IXYS hat sowas. Elckocheck, wurde schon beschrieben,... Den FET der PFC auch durchmessen, auch wenn das eher unwahrscheinlich ist... Die 350V - DCDC-Wandlermodule ausbauen, einen 50W/2500Ohm Widerstand am Elko der PFC anlöten (Grundlast für die PFC), Ohr- und Augenschutz aufsetzen und beherzt einschalten.... > > - Kann irgendwer hilfreiche Tipps geben um das Netzteil wieder in Gang > zu bekommen? Offensichtlich gibt es nur noch eine Firma die dieses > Netzteil anbietet und die Preise sind nicht mehr wirklich in meinem > Rahmen. > > - Lohnt es sich überhaupt das Netzteil Instand zu setzen, oder hat > wahrscheinlich der Rest des Osziloskopes auch etwas abbekommen? Kann sein, muß aber nicht. > Ich bedanke mich im voraus für jede Hilfe.
Moin, die oben verlinkte Schaltung bezieht sich zwar auf HP545xx, könnte aber hilfreich sein. Prinzipiell sind die SNTe ja gleich aufgebaut. Dieser nette Mitmensch hat das komplett aus der Originalschaltung rückwärts erstellt. Der Link zu der Seite: https://www.electronicspoint.com/forums/threads/hp-54510a-power-supply-smelling.280168/
Wollvieh W. schrieb: > Agilent_Besitzer schrieb: > >> Vor einiger Zeit bin ich jedoch ziemlich zusammengezuckt als es >> plötzlich knallte, die Sicherung flog und nichts mehr ging. > ... >> Ich habe jetzt nach dem Umzug endlich mal die Zeit gefunden das Gerät zu >> zerlegen. > > Da fehlt noch eine ganze Geschichte zwischen dem Knall und dem Umzug. :) > So in Richtung Kuh Elsa. Da kann ich nicht so recht folgen. Ich wüsste aber so oder so nicht, was meine persönliche Geschichte mit dem defekt des Gerätes zu tun hat. Wollvieh W. schrieb: > Also ein Problem mit einem Elko und einer daraufhin gehimmelten Diode > wäre denkbar. Das Gute ist, die detonierende Diode ist ziemlich sicher > hoch- und nicht niederohmig geworden. Die Schaltung dahinter könnte also > überlebt haben. Die Schaltung dahinter sind die Module welche die eigentlichen Spannungen bereitstellen. Eigentlich eine schöne Bauweise, aber ziemlich reparaturunfreundlich. MiWi schrieb: > Daher nehme ich an das es keine Schottky sondern was anderes ist, hab > allerdings nicht gesucht. Nimm also eine die 600V Sperrspannung hat und > schnell ist, IXYS hat sowas. Da die Bezeichnung auf dem abgeprengten Teil zu einem Datenblatt von Infineon für eine 600V Shottky-Diode führt, gehe ich einfach mal davon aus das es auch eine ist. MiWi schrieb: > Elckocheck, wurde schon beschrieben,... Werde ich machen sobald ich ein geeignetes Messgerät da habe. MiWi schrieb: > Den FET der PFC auch durchmessen, auch wenn das eher unwahrscheinlich > ist... Positiv stimmt mich das ich jetzt öfter etwas von PFC gelesen habe und das Fatenblatt zur Diode sagt "Ideal diode for Power Factor Correction up to 1200W" Michael M. schrieb: > Moin, > die oben verlinkte Schaltung bezieht sich zwar auf HP545xx, könnte aber > hilfreich sein. Prinzipiell sind die SNTe ja gleich aufgebaut. Danke, ich schaue mir das mal näher an.
Agilent_Besitzer schrieb: > Da die Bezeichnung auf dem abgeprengten Teil zu einem Datenblatt von > Infineon für eine 600V Shottky-Diode führt, gehe ich einfach mal davon > aus das es auch eine ist. Ja, das ist eine SiC-Schottkydiode: SDP06S60. Wenns die zerlegt hat, ist meist auch der Schalttransistor der PFC verschieden.
Früher waren die Servicemanuals ausführlicher https://doc.xdevs.com/doc/HP_Agilent_Keysight/HP%2054830,%2054831,%2054832X%20Service.pdf Immerhin eine Nummer für das gesamte Netzteil: 0950-4191, damit kann man suchen. es hat auch noch eine militärische NSN-Nummer 6130-01-495-1148 auf ebay will einer 1500$ https://www.ebay.com/itm/Agilent-Keysight-Power-Supply-Assembly-Part-0950-4191-90-days-full-warranty-/263272470177 mit Fotos, wäre das das richtige? http://literature.cdn.keysight.com/litweb/pdf/54846-97002.pdf im 54845B/46B scheint dasselbe Netzteil zu stecken
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