In der folgenden Patentschrift wird unter 0006 folgendes behauptet: [... If there is any Significant deviation in these Voltages, a current generator is turned on to slightly charge the cell with the lower voltage or discharge the cell with the higher Voltage, depending on which cell has the higher Voltage. ...] https://patentimages.storage.googleapis.com/3f/37/4d/f26504d3e4d119/US20050077875A1.pdf Nach meinem Verständnis findet eine Ladung der schwächeren Zelle nicht statt. Es wird immer die stärkerer Zelle mit Hilfe eines durchgeschalteten Transistors und eines Lastwiderstands entladen. Wo ist mein Denkfehler?
? Wieso? Er lädt entweder die eine oder die andere Zelle ENTLÄDt sie. ISt doch alles richtig. Bei Lipos kann man das machen nur bei LiFePo4 sollte man das sein lassen
Der letzte Nebensatz sollte wohl heißen: ... depending on whether the entire battery is being charged or discharged.
Hallo Yalu X., Yalu X. schrieb: > Der letzte Nebensatz sollte wohl heißen: ... depending on whether > the > entire battery is being charged or discharged. das passt irgendwie nicht, da nach meinem Verständnis die schwächere Zelle in Ruhe gelassen wird, also "slightly charge the cell with the lower voltage" gibt es nicht, weil es keine Entladung gibt, die aus "charge" "slightly charge" macht, wenn ein Ladestrom an das Ganze angelegt wird. Also von einem angeschlossenen Ladekreis mal abgesehen, gibt es doch nur die Konstellation, dass die stärker Zelle entladen wird, oder?
Peter M. schrieb: > Also von einem angeschlossenen Ladekreis mal abgesehen, Genau das meinte ich aber in meinem Korrekturversuch mit "... whether the entire battery is being charged". Der Balancer tut seine Arbeit sowohl beim Entladen als auch beim Laden. Beim Entladen wird die starke Zelle stärker entladen als die schwache, beim Laden wird die schwache Zelle stärker geladen als die starke.
Hallo Yalu X., Yalu X. schrieb: > Peter M. schrieb: >> Also von einem angeschlossenen Ladekreis mal abgesehen, > > Genau das meinte ich aber in meinem Korrekturversuch mit "... whether > the entire battery is being charged". > > Der Balancer tut seine Arbeit sowohl beim Entladen als auch beim Laden. > Beim Entladen wird die starke Zelle stärker entladen als die schwache, > beim Laden wird die schwache Zelle stärker geladen als die starke. alles klar, danke. Das ist dann das Ergebnis von der Überlagerung der Ladung/Entladung des Akkupacks mit der Arbeit des Balancers. Danke!
Patentschriften sind großenteils absichtlich so verfasst, dass sich der vollständige Inhalt und vor allem der Patentanspruch nicht sofort für jedermann erschließt. Sie dienen primär dazu, Reviere abzustecken und Juristen andere Juristen davon zu überzeugen, Ansprüche gegenüber den Juristen einer weiteren Partei festzustellen. Eine Patentschrift ist keine Nachbauanleitung, sondern stellt zunächst den aktuellen Stand der Technik dar, um darauf aufbauend die Patentansprüche zu formulieren. Es handelt sich um eine Gratwanderung. Ist der Anspruch zu weit gefasst, wird die Patentanmeldung nicht akzeptiert. Ist der Anspruch zu eng gefasst, werden Patentumgehungen zu einfach. Außerdem soll ein einzelner Anspruch, der ggf. von einem Richter gekippt wird, nicht das ganze Kartenhaus zum Einsturz bringen, sondern die anderen Ansprüche möglichst wenig einschränken. Das Beste, was einem Patentinhaber passieren kann, ist doch eine lange Zeit unbemerkte Patentverletzung, bei der der Patentverletzer schon Unmengen an Produkten verkauft hat. Das Schlimmste, was einem Patentinhaber passieren kann, ist jemand, der die Patentschrift als Nachbauanleitung verwenden kann, und zwar derart, dass Patentumgehungen möglich sind.
Hallo Andreas S., danke für die detaillierten Erläuterungen. Mich wundert es, dass so etwas Simples überhaupt patentfähig ist. Um das Prinzip zu demonstrieren hätte man die "Transistorendstufe" auch weglassen können. Ich will damit nicht sagen, dass ich so etwas aus dem Ärmel schüttele, bin da ein ganz kleines Licht.
Peter M. schrieb: > In der folgenden Patentschrift wird unter 0006 folgendes behauptet: > [... > If there is any Significant deviation in these > Voltages, a current generator is turned on to slightly charge > the cell with the lower voltage or discharge the cell with the > higher Voltage, depending on which cell has the higher > Voltage. > ...] Der Nachsatz "depending on which cell has the higher Voltage." ist in dem Zusammenhang doch - mit Verlaub - völliger Schwachsinn. Sowohl das Laden der schwächeren Zelle, als auch das Entladen der stärkeren Zell führt zum Ausgleich. Beide Methoden sind in ihrer Wirkung gleichwertig. Wieso soll, wie im Nachsatz behauptet, die Wahl der Methode davon abhängen, welche Zelle die höhere Spannung besitzt?
Mit einem OP so ein Balancing zu machen ist schon sehr alt. Längere Zeit vor dem Patent hatte schon jemand eine solche Schaltung gepostet mit einem Low Current OP, der um 2000-2003 erhältlich war. Die einzige Besonderheit bei dieser Schaltung (Figure 1 und 2) wäre nur die Auslegung der Querwiderstände in Verbindung mit den Transistoren, die dafür sorgen, dass der Ausgleich erst ab einer Mindestdifferenzspannung einsetzt und auch wieder aussetzt. Das ist aber so allgemein gehalten vom Text, dass dies auch für eine Verwendung dieses Schaltungsprinzips in einem aktiven Balancer auch gilt.
Wolfgang schrieb: > Wieso soll, wie im Nachsatz behauptet, die Wahl der Methode davon > abhängen, welche Zelle die höhere Spannung besitzt? Das ist nur missverständlich formuliert.
Andreas S. schrieb: > Patentschriften sind großenteils absichtlich so verfasst, dass sich der > vollständige Inhalt und vor allem der Patentanspruch nicht sofort für > jedermann erschließt. Ich habe die Schaltung vor ein paar Wochen aufgebaut, sie funzt zum Laden, und am Ende werden Lifepo4 bis auf ca 50mV balanciert. Ich war total begeistert, bis ich Streßtests gemacht habe. Eine Zelle bis 3.1V entladen, die andere voll mit 3.4V dran. Da fließt dann der volle Strom von einer in die andere, nur über die Kollektorwiderstände begrenzt. Die will man aber nicht zu groß machen, weil sonst das Balancing wieder nicht funktioniert.
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