Hallo, ich würde gern ein Bandpassfilter bauen, welches breitbandig angepasst ist. Also das S11 sollte nicht nur im Durchlassbereich <-15dB aufweisen, sondern auch im Sperrbereich. Ein Beispiel eines solchen Filtern wäre: https://www.minicircuits.com/WebStore/dashboard.html?model=PIF-30%2B Leider weiß ich nicht wie man realisiert, dass das S11 breitbandig solche geringen Werte annimmt. Bisher habe ich immer nur eine Frequenz angepasst.
Moin, Ich wuerde mal mutmassen, dass du fuer eine breitbandige Anpassung neben deinem eigentlichen Bandpass noch eine Bandsperre brauchst, deren Ausgang dann auf einen Dummy geht. Gruss WK
Das zitierte Datenblatt zeigt ja wie das geht: Serien LC längs und Parrallel LC quer. 15dB ist ja auch nicht soviel. Cheers Detlef
Hallo, danke für die Antworten! Ich habe beide Varianten probiert: Bandsperre (Ausgang auf 50 Ohm) quasi "parallel" zu einem Bandpass hilft leider nicht, da das S11 dadurch nicht kompensiert wird. Serien LC längs mit parallel LC quer drückt das S11 auch nicht. Aber das stimmt, ich hätte eigentlich nur die Skizze des Datenblatts genauer anschauen müssen. Darin sind noch Widerstände. Nur durch die Widerstände wird das S11 dann weiter gedrückt. Also hat letztendlich funktioniert.
Suchbegriff Bridged-T. Die beiden Widerstände haben etwa 50 Ohm, der Parallelkreis ist außer Band ungefähr ein Kurzschluß, im Band ein Leerlauf, der Serienkreis umgekehrt.
Hallo Haidar, ganz so einfach ist das nicht, aber leicht berechenbar. Das Filter ist ein Bandpass-Diplexer, meist zum breitbandigen Abschluss eines Mixers. Zur Berechnung brauchst du neben fm die Betriebsgüte Qb(fm/b3db) und Z (z.B. 50 Ohm). Basis: L = Z /(2*pi*fm) C = 1 /(Z*2*pi*fm) Serienkreis: Ls = L*Qb Parallelkreis: Lp = L/Qb Beispiel für 50 Ohm, fm=9MHz, b3db=900kHz-->Qb=10: L = 0,8842µH C = 353,7pF Ls = L*10 = 8,842µH Ls = L/10 = 0,08842µH Cs und Cp bei 9MHz-Resonanz: Cs = C/10 = 35,37pF Cp = C*10 = 3537pF Man sieht, dass sich Ls und Lp um Qb^2, also hier um den Faktor 100 unterscheiden. das limitiert die erzielbare minimale Bandbreite des Filters (Lp wird sehr klein). Achtung: Innerhalb der Durchlassbandbreite wird das Z der Last ungehindert "durchgereicht" - S11 hängt dort also von ZL ab. MfG, Horst
Super, dass ich jetzt einen Begriff habe nach dem ich gezielt suchen kann. Danke. Auch die Berechnungen helfen mir enorm. Woher sind die Berechnungen, gibts dazu weitere Quellen?
Hallo zusammen, hallo Haidar Du brauchst nicht mehr weiterzusuchen. Das ist die erste Erwähnung dieses Teils in 'Ham Radio Magazine' Heft Februar 1977. Ein paar Jahre später erwähnt Joe Reisert, W1JR, es auch; aber die ursprüngliche Erwähnung stammt von Paul Shuch, N6TX. Horst hat eigentlich schon alles ausführlichst beschrieben. Einfach, problemlos aufzubauen und abzustimmen. Das Q hochzuschrauben bringt fast nichts, weil die Bauteilewerte sehr schnell unrealistisch werden. Horst hat das ja vorgerechnet. So ist man schnell im Frequenzbereich eingeengt. Als Breitbandanpassung für einen Mischer o.ä. super; selbst des öfteren probiert. Schau dir z.B. Artikel mit Mixern von DJ8ES an, da wirst du sie fast immer finden. Als Bandpass finde ich sie eigentlich ungeeignet. Du kannst ja mal ein paar Versuche starten. So ein Teil vor und/oder hinter deinen gewüschten Bandpass. Wenn du dir die Daten der PIF.. Filter von Minicircuits ansiehtst: Typen von 21.4MHz bis 70MHz. Warum hören sie bei 70MHz auf? Bei denen ist auch sicher nicht der Bandpass der eigentliche Sinn. Viel Spass beim Basteln. 73 Wilhelm
UKW-Berichte 1975 https://web.archive.org/web/20180708065324/http://www.robkalmeijer.nl/techniek/electronica/radiotechniek/hambladen/ukw-berichte/1975/page218/index.html Anpaß-Schaltungen für Dioden-Ringmischer https://web.archive.org/web/20200923190040/https://www.robkalmeijer.nl/techniek/electronica/radiotechniek/hambladen/ukw-berichte/index.html Inhaltsverzeichnis dazu
Wilhelm S. schrieb: > Das ist die erste Erwähnung dieses Teils in 'Ham Radio > Magazine' Heft Februar 1977. Naja, außerhalb des "Ham Radio Magazine" war die Schaltung aber schon deutlich länger bekannt. Richard Feldtkeller erwähnt sie in seinem Klassiker "Die Vierpoltheorie der elektrischen Nachrichten- technik" (erschienen ungefähr zu Kriegszeiten), und auch im sog. "Rint", also dem "Handbuch für Hochfrequenz- und Elektrotechniker" von Curt Rint sind sie aufgeführt. (Leider keine konkrete Quellenangabe; habe die Bücher hier nicht vorliegen.) > Horst hat eigentlich schon alles ausführlichst > beschrieben. Einfach, problemlos aufzubauen und > abzustimmen. Das Q hochzuschrauben bringt fast > nichts, weil die Bauteilewerte sehr schnell > unrealistisch werden. Die Anpassung wird schätzungsweise auch schlechter, wenn man am Q schraubt. Zumindest für die Diplexer, die ich mal von Hand durch- gerechnet habe, galt, dass man nur Mittenfrequenz und Impedanz frei wählen konnte -- die Werte von R, L, und C waren damit festgelegt. Die Güte ergab sich. Wählt man eine andere Güte, hat man keine rein reellen und konstanten Ein- und Ausgangswiderstände mehr. Ich vermute, dass die Aussage auf die überbrückte T- Schaltung übertragbar ist. Müsste das mal nachrechnen. > Als Breitbandanpassung für einen Mischer o.ä. super; > selbst des öfteren probiert. [...] Als Bandpass finde > ich sie eigentlich ungeeignet. Naja, es bringt Weitabselektion für den ZF-Verstärker. Gerade bei höheren Oszillatorfrequenzen wird die Symmetrie der Mischer schlechter, und man bekommt z.T. heftigen Oszillatordurchschlag in den ZF-Port. Da hilft so ein Bandpass schon, denn er verhindert, dass der starke hochfrequenzte Oszillatorrest in den ZF-Eingang kommt, ohne die Anpassung zu kompromittieren. > Viel Spass beim Basteln. Dem schließe ich mich an.
Hallo, spaßeshalber zur Veranschaulichung der Wirkung auf S11 und S21 noch drei Simulationen. Die Leerlaufgüte Qu der Induktivitäten sollte so hoch wie möglich sein, damit die Durchlassdämpfung niedrig bleibt. Außerdem sollte Qu von Ls und Lp möglichst gleich sein, was bei höheren Qb's schon schwierig wird. Den Effekt auf S11 bei unterschiedlichen Qu zeigt die dritte Simulation (hat aber auf S21 keine Auwirkung).
vielleicht kann LTspice weiterhelfen :-) https://www.analog.com/en/design-center/design-tools-and-calculators/ltspice-simulator.html und für die S-Parameter https://wireless-square.com/2016/11/01/s-parameters-with-ltspice/ https://www.wolframalpha.com/examples/science-and-technology/engineering/electrical-engineering/electric-circuits/
Es geht übrigens auch mit dem RFSimm99-Simulator. Nur um die Erwartungen zu kalibrieren: Werte für S11 mit mehr als -40db sind in der Praxis auch durch Fummelei mit Messungen nicht erreichbar, selbst wenn die Abschlüsse exakt 50 Ohm betragen. Anbei im Bild der Effekt der realistischen Eigenresonanzen SRF der Spulen bei einer Betriebsgüte Qb von 10. Noch doller wird es, wenn dem Diplexer z.B. ein schmalbandiges Quarzfilter folgt. Aber das führt schon zu sehr ins Eingemachte.
Beitrag "Re: Rechtecksignal in Tiefpassfilter" der einfachere Fall, Hochpass/Tiefpass, einen davon könnte man mit einem Widerstand abschließen, dann hat das Filter durchgehend Anpassung.
Moin, Christoph db1uq K. schrieb: > Beitrag "Re: Rechtecksignal in Tiefpassfilter" > der einfachere Fall, Hochpass/Tiefpass, einen davon könnte man mit einem > Widerstand abschließen, dann hat das Filter durchgehend Anpassung. Ja, das war auch meine Ueberlegung im 2. Post. Das sollte auch funktionieren, aber das Filter im "Energievernichtungszweig" muss zum Bandfilter passen. Also im Hinblick auf: Series-first oder Shunt-first. Was bei Bandpass/sperre halt grad extra verwirrend ist. :-) Gruss WK
Hallo zusammen. @ Christoph Der von dir zitierte Artikel aus UKW-Berichte 4/1975 von J. Kestler, DK1OF, zeigt viele Möglichkeiten, einen Ringmischer anzupassen, aber das Brücken T Glied nicht. Ebenso bringt der Verweis auf M. Martin, DJ7VY, in CQ-DL Heft 6/1975 auch nichts. Das geht es überwiegend um Breitbandanpassung mit Hochstrom FETs in Gate-Schaltung. @ Edi Dass die Brücken T Anordnung nichts Neues ist, ist doch klar; ich habe nur davon gesprochen, wo diese bestimmte! Struktur zum ersten(?) mal aufgetaucht ist. Auch Paul Shuch schreibt in seinem o.a. Artikel, dass er sie nicht erfunden sondern irgendwo mal gefunden hat. > ..Zumindest für die Diplexer, die ich mal von Hand durch- > gerechnet habe... Den! Diplexer zu Fuss..?? Da hast du aber Arbeit dran. Machbar ja, aber mit zwischendurch Stern <-> Dreieck u.v.a.m., und das mit Rechenschieber oder Logarithmentafel..?? ;-) @ Michael > vielleicht kann LTspice weiterhelfen Horst zeigt es dir; wenn es sogar mit RF-SIM geht, brauche ich kein LTspice. Den von ihm verwendeten ARRL RF-Designer gibt es ja leider nicht mehr. @ Horst Danke für deine Erklärungen und Berechnungen. Man beachte in seinen ersten 3 Bildern den Kopf, Titel: ' 50Ohm/9MHz Diplexer aus TT Jan.94 Seite 38' TT = 'Technical Topics' war für 50 Jahre eine Kolumne in der Clubzeitschrift der RSGB, der R(adio)S(ociety) of G(reat) B(ritain). Den Artikel habe ich mal angehangen. Das geht es auch mehr um Mischer, aber sehr fundiert und verständlich geschrieben. Ich habe den Diplexer immer nur mit Q=1 gebraucht, das Filtern habe ich anderen Strukturen überlassen. 73 Wilhelm
Damit auch das Zitieren korrekt ist: Die Klubzeitschrift der RSGB heisst RadComm Also das richtige Zitat: '50Ohm/9MHz Diplexer aus TT Jan.94 Seite 38' Rad Comm Heft January 1994, RSGB. Ich hoffe, das ist so richtig 73 Wilhelm
Eigentlich gehört der Thread ja in die Rubrik "HF...". Christoph, danke für den Hinweis auf den "Saal-Katalog" Auszug. Dessen Filtertabellen hatte ich vor 50 Jahren noch mühsam auf Dias abfotografiert, hi. Eine einfachere Beschreibung gibt es in den ARRL-Handbooks bei "Filters/Diplexer Filters" (Chapter 11). Solche Filter sind aber schon komplexer als das T-Glied. Ein bequemes Berechnungsprogramm (Freeware) für TP/HP- und BP/BS-Diplexfilter gibt es hier: http://tonnesoftware.com/diplexer.html Dort gibt es auch so hübsche Sachen wie "ELSIE". Anbei ein Beispiel für Bandpass/Bandstop. Allerdings werden hier ideale Komponenten verwendet. Da das Programm aber auch LTSpice-Dateien (.ASC) erzeugt, kann man da ja reale Bauteile ansetzen. MfG, Horst
Die Technical Topics gibt es auch in Buchform ISBN 9781905086399 von 2008
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.