Forum: Fahrzeugelektronik Nur noch eine Linux Monokultur im Auto?


von Udo S. (Gast)


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Gibt es auch noch neue Autos mit Windows im Unterhaltung-Subsystem oder 
ist das heutzutage alles Linux/Android?

https://github.com/ea/bosch_headunit_root
Kernel 2.6.34...

von Manuel X. (vophatec)


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Wozu sollte man in einem "Massenprodukt" freiwillig Windows nutzen, 
welches mit Lizenzgebühren verbunden ist, ohne große Not zu haben?

von Günni (Gast)


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Wenn ich an die permanenten Updates auf meinem PC und die Menge der 
dafür übertragenen Daten denke, wollte ich so etwas mit Sicherheit nicht 
in einem Auto haben. Und Meldungen wie "Updates werden verarbeitet, 
bitte schalten sie ihren PC nicht aus" über lange Zeit schätzt man im 
Fahrzeug nicht, da das - besonders im Winter - die Batterie unnötig 
entlädt. Und wenn man dann - nachdem das System endlich zur Ruhe 
gekommen ist - das Gerät wieder startet, dauert es manchmal endlos 
lange, bis das Gerät einsatzbereit ist. Wenn ich Auto fahre, sollen alle 
Funktionen schnell verfügbar sein. Und wenn ich das Auto abstelle, soll 
es sich möglichst schnell bis auf minimale Restströme abschalten. Alles 
andere ist unazeptabel und schränkt den Nutzen entscheidend ein. Das 
kann Windows alles nicht!

von Hmmm (Gast)


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Günni schrieb:
> Das kann Windows alles nicht!

Windows wird schon seit vielen Jahren in solchen Bereichen eingesetzt. 
Aber natürlich als Embedded-Variante, auf den Linux-basierten Systemen 
läuft ja auch kein Ubuntu.

von oerks (Gast)


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Wenn ich mir alte Navis fuers Auto so ansehe, waren das
eigentlich immer WindowsCE Systeme.
Funktioniert so ein Android im Auto eigentlich langfristig
ohne einen Datenvertrag?

Wenn ich mir die staendige Guggelschnueffelei auf meinem
Schlaufon so ansehe, kann ich die Bedenken des TO schon
verstehen.
1
num   pkts bytes target destination
2
1       50  3740 DROP   ::/0
3
4
num   pkts bytes target destination
5
1       21  1332 DROP   142.250.0.0/16
6
2       30  1200 DROP   172.217.0.0/16
7
3       20   800 DROP   216.58.0.0/16

von Karl (Gast)


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von Name: (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Windows wird schon seit vielen Jahren in solchen Bereichen eingesetzt.
> Aber natürlich als Embedded-Variante, auf den Linux-basierten Systemen
> läuft ja auch kein Ubuntu.

Bei meinem Arbeitgeber werden gerade große Anstrengungen unternommen, 
Windows aus den letzten Nieschen zu werfen, nachdem Linux größtenteils 
verwendet wird.
Für Linux wird ein angepassted Debian verwedet, für Windows ein Windows 
10, welches genau weiß ich nicht (ich arbeite in einer Windows-freien 
Abteilung).

Die Gründe sind folgende:
Windows hat Lizenzkosten.
Windows braucht mehr Ressourcen, so dass die CPUs dafür teurer sind. Für 
Linux reicht ein i.MX8 für 20€, für Windows braucht unsere Software 
schon einen Core I3, wegen Virenscanner. Mehrkosten Faktor 1,5.
Die CPU für Windows benötigt eine HDD, während Linux mit einem 4GB EMMC 
für 3€ auskommt.
Der Supportaufwand für Windows steigt, letztens mussten Produkte bei 
Kunden auf Windows 10 umgestellt werden, und dazu musste die CPU 
aufgerüstet werden.
Linux bootet in 10s, Windows benötigt auf den knapp ausgelegten I3 mehr 
als  Minute.

Jetzt kostet Linux auch Geld, denn wir benötigen Leute dafür. Allerdings 
haben wir die schon, und die finanzieren sich inzwischen durch die 
gesparten Lizenzkosten selber.

Und bei meinem Arbeitgeber sitzen keine Linux-Fanatiker, eher im 
Gegenteil. Der Ruf nach der Linux-Umstellung kommt von den Erbsenzählern 
und Kunden.
Microsoft hat hier einfach kein gutes Angebot mehr.

von Joachim B. (jar)


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Hmmm schrieb:
> Windows wird schon seit vielen Jahren in solchen Bereichen eingesetzt.
> Aber natürlich als Embedded-Variante

den XP bluescreen sah ich schon mal im Geldautomaten meiner Bank in 
einer Dauerschleife beim hochfahren, nach dem Auslaufen von XP.

von Echt jetzt (Gast)


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"Windows wird schon seit vielen Jahren in solchen Bereichen eingesetzt.
Aber natürlich als Embeded-Variante, auf den Linux-basierten Systemen
läuft ja auch kein Ubuntu."

eben, viele leben offenbar in ihrer Linuxblase. Dadurch haben viele 
Linuxer keine objektive Meinung.
Das ist wie bei Coronaverschwörer.
Alle schauen sie die Argumente der Linuxer objektiv an, aber viele 
Linuxer haben Erfahrungen mit alten Windowsversionen und sind nur noch 
empfänglich für Windows Negativmeldungen.

Die Windowsgruppe ist da eher objektiv. Sie versuchen es alle paar Jahre 
mal wieder mit Linux und merken nur das vieles wichtige sich bis heute 
nicht geändert hat.

Das Argument, das es nervig ist, Windows nach einem Update neu starten 
zu müssen ist einfach nur lahm.
Sorry, betrifft das eigentlich Thema eigentlich nur unwesentlich.

von 42 (Gast)


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oerks schrieb:
> Wenn ich mir alte Navis fuers Auto so ansehe, waren das
> eigentlich immer WindowsCE Systeme.

...welche? Mir ist da noch keines untergekommen.

von Joachim B. (jar)


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Echt jetzt schrieb:
> Die Windowsgruppe ist da eher objektiv. Sie versuchen es alle paar Jahre
> mal wieder mit Linux und merken nur das vieles wichtige sich bis heute
> nicht geändert hat.

ja z.B. bei Fedora23 wo der PCMANFM veraltet war und bei Netzwerk immer 
abschmierte, mittlerweile klappt das sogar am PI besser.

Dafür geht mein Knoppix Boot für den Samsung NC10 nicht mehr auf dem 
Asus UX303 und der Asus Knoppix nicht auf dem Samsung NC10. Es gibt 
einfach auch kein Linux all in one Boot Medium

von Johannes S. (Gast)


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Name: schrieb:
> Windows hat Lizenzkosten.

ist zwar schon länger her, aber ich kenne QNX als sehr hochpreisig, da 
musste man jedes Bit einzeln kaufen. Und auch für VxWorks lagen die 
Preise bei >10k€ pro Entwicklerplatz. Plus Runtime Lizenzen.
Den Unterschied macht heute sicher die OSS, die GCC ist so gut geworden 
das heute glaube ich kaum noch jemand bedenken die auch kommerziell zu 
Nutzen.
Windows CE war z.B. in TomTom soweit ich weiß. Ein CE neu zu bauen ist 
aber auch kompliziert und Treiber muss man mit der Lupe suchen, da sieht 
es bei Linux mittlwerweile besser aus.

von Name: (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Windows CE war z.B. in TomTom soweit ich weiß. Ein CE neu zu bauen ist
> aber auch kompliziert und Treiber muss man mit der Lupe suchen, da sieht
> es bei Linux mittlwerweile besser aus.

Windows CE verwendet niemand mehr. Die letzte Version ist 8 Jahre alt:
https://www.4logistic.de/aktuelles/technologie/microsoft-laeutet-das-support-ende-von-windows-embedded-ein
Das wurde schon vor längerer Zeit eingestampft.

von Johannes S. (Gast)


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Name: schrieb:
> Windows CE verwendet niemand mehr.

Also ich kenne da noch eine Bude. Ist halt wie der alte Käfer, läuft und 
läuft und läuft.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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In München am Bahnhof hatten diese vor ungefähr 10 Jahren auf ein 
Schließfachsystem mit Windows umgerüstet. Die fielen aus und alle Fächer 
waren offen. Am Monitor prangte so eine Schrei nach Updates. 
Glücklicherweise hatte ich nur die Tasche mit dem kaputten Verschluss 
nur mit den Klamotten reingestellt und den Rucksack mit Notebook nicht, 
die noch hineingepaßt hätte. Denn die war als ich zurückkam und die 
Bescherung sah noch da gewesen. Die Bahn hat daher wieder zurückgerüstet 
auf das alte System mit Schlüssel und LED-Display.

von Jack V. (jackv)


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oerks schrieb:
> Funktioniert so ein Android im Auto eigentlich langfristig
> ohne einen Datenvertrag?

Solange du nichts aktiv im Netz machen willst, brauchst du auch keine 
Netzanbindung. Und wenn gar nicht erst eine Netzanbindung vorgesehen 
würde, wäre die Sache mit den Updates auch nicht so dramatisch: was 
nicht im Netz ist, kann darüber auch nicht angegriffen werden.

oerks schrieb:
> Wenn ich mir die staendige Guggelschnueffelei auf meinem
> Schlaufon so ansehe

… nun ist dein Telephon kein Auto, und seine Systemkonfiguration weicht 
mit einiger Wahrscheinlichkeit auf von der Konfiguration des Systems im 
Auto ab. Android selbst ist offen; wenn der Autohersteller jemanden 
kennt, der sich damit auskennt, kann dieser sich die AOSP-Quellen laden, 
und sämtlichen Hintergrund-Datenverkehr direkt dort nach Wunsch steuern, 
oder auch ganz unterbinden.

von Name: (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Also ich kenne da noch eine Bude. Ist halt wie der alte Käfer, läuft und
> läuft und läuft.

Dann darf man das aber nicht mehr ans Netz hängen. Gibt ja solche 
Anwendungen.
Aber mal ehrlich: Windows CE JETZT noch in Neuentwicklungen zu verwenden 
ist schon Blödsinnig...

von Axel L. (axel_5)


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Johannes S. schrieb:

> aber auch kompliziert und Treiber muss man mit der Lupe suchen, da sieht
> es bei Linux mittlwerweile besser aus.

Da fragt auch keiner nach.
Mein letztes Gespräch mit Kunden über Windows Treiber im Embedded 
Bereich ist sicher 15 Jahre her, ohne Linuxtreiber kann man sich das 
Gespräch heute sparen.

von total perspective vortex (Gast)


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Manuel X. schrieb:
> Wozu sollte man in einem "Massenprodukt" freiwillig Windows nutzen,
> welches mit Lizenzgebühren verbunden ist, ohne große Not zu haben?

Windows hat nie eine große Rolle im Automobilbereich gespielt. Wenn man 
nach Alternativen und Historischen Vorgängern zu Linux im embedded 
bereich suchen will, sollte man nach QNX und VxWorks schauen.

https://de.wikipedia.org/wiki/QNX
https://de.wikipedia.org/wiki/VxWorks

von zop (Gast)


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Pro Windows:
- Man kennst es.
- Teilweise besserer Treiber-/SW-Support.

Contra Windows:
- Die Aktiverei in der Produktion und im Feld (beim Kunden).
- Die Lizenzstaffelung. (Sie wollen wohl mit SAP konkurrieren und machen 
das ganz gut.)
- Es braucht schon mehr Ressourcen, Disk, RAM usw. Es hat offiziell eine 
Mindestauflösung (1024×768), es funktioniert zwar auch kleiner, aber das 
wird nicht garantiert.

Pro Linux:
- Keine Lizenzkosten.
- Keine Aktivierungs-Stunts.

Contra Linux:
- Kenne ich nicht, mag/mach ich nicht.
- GPL-Missverständnisse. (Bitte nicht in diesem Thread erörtern ...)
- Teilweise Treiber-/SW-Support, das hat sich aber erheblich verbessert.

Pro Android:
- Keine Lizenzkosten.
- Keine Aktivierungs-Stunts.
- Ist von einem amerikanischen Tech-Giganten und somit der heisse 
Scheiss schlechthin.
- Läuft auf dem Smartphone vom Einkäufer/Verkäufer/Kunden und das ist 
doch auch super.

Contra Android:
- Kenne ich nicht, mag/mach ich nicht.
Anmerkung:
- Hier hat keiner GPL-Bedenken.

Pro VxWorks:
- Echtzeit. (Härter als bei Linux.)

Contra:
- Lizenzkosten.
- Noch unbekannter als Linux.

Pro QNX:
- Echtzeit. (Härter als bei Linux.)
- GUI-Support. (z.B. Qt)

Contra:
- Lizenzkosten.
- Noch unbekannter als Linux.

Johannes S. schrieb:
> Name: schrieb:
>> Windows CE verwendet niemand mehr.
> Also ich kenne da noch eine Bude. Ist halt wie der alte Käfer, läuft und
> läuft und läuft.
Da gibt es noch viele Firmen die das tun.
Zudem auch noch für DOS, NT 4.0, XP ...
Security ist fürs Prospekt und Shodan existiert nicht grundlos. ;) :(

oerks schrieb:
> Funktioniert so ein Android im Auto eigentlich langfristig
> ohne einen Datenvertrag?
Klar, du kannst dir dein Android doch komplett selber bauen und das 
solltest du auch tun.

oerks schrieb:
> Wenn ich mir die staendige Guggelschnueffelei auf meinem
> Schlaufon so ansehe, kann ich die Bedenken des TO schon
> verstehen.
Stört die Leute immer nur bei Android, was überträgt der Media Player 
nochmal, was schickt Windows so alles raus? Ach ja, alles harmlos usw.

Joachim B. schrieb:
> Hmmm schrieb:
>> Windows wird schon seit vielen Jahren in solchen Bereichen eingesetzt.
>> Aber natürlich als Embedded-Variante
> den XP bluescreen sah ich schon mal im Geldautomaten meiner Bank in
> einer Dauerschleife beim hochfahren, nach dem Auslaufen von XP.
Es gibt auch Embedded-Varianten von XP die von Hause aus längeren 
Support hatten/haben. Dazu kann man den auch teuer verlängern und 
Banksysteme sind sowieso so eine ganz eigene Sache.

Name: schrieb:
> Johannes S. schrieb:
>> Also ich kenne da noch eine Bude. Ist halt wie der alte Käfer, läuft und
>> läuft und läuft.
> Dann darf man das aber nicht mehr ans Netz hängen. Gibt ja solche
> Anwendungen.
Das erklärt aber nicht die Existenz von Shodan (und vor allem den 
riesigen Ergebnissen die es liefert). ;) :(

von oerks (Gast)


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> oerks schrieb:
>> Wenn ich mir alte Navis fuers Auto so ansehe, waren das
>> eigentlich immer WindowsCE Systeme.

> ...welche? Mir ist da noch keines untergekommen.

Vermutlich bin ich wohl aelter als du.

Ueblicherweise und wenn man nichts dagegen tut, sieht man
vom WindowsCE ja auch nichts bei einem fertig gebauten Navi.
Fuer einige Navis gibt es Hacks, mit denen man auch nur
das WindowsCE booten kann, und sich zusaetzliche Software
z.B. TCPMP, SpaceTime u. aehnliches installieren kann.

Mein erstes (Pseudo-)Navi waren hochaufgeloeste Vektorkarten
von D auf einem Osaris, das war ein Psion-Clone unter Epoc.
Mit einem zusaetzlichen GPS-Empfaenger wusste man immer wo
man war. Routenplanung musste man selber machen.

> oder auch ganz unterbinden.

Das ist wieder ein Fall von haette, sollte, koennte und muesste.
Auf meinem Schlaufon habe ich das mit einigen Regeln fuer
die Androidfirewall selber im Griff. Ein gerootetes Android
in einem Auto koennte wohl die Garantie/Gewaehrleistung ausser
Kraft setzen. Das der Navihersteller sich da extra Muehe gibt,
glaube ich naemlich nicht. Weil das Aufwand bedeutet.

von Johannes S. (Gast)


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alles richtig, aber es gibt diesen Bestand (> 20 Jahre). Man verdient 
kein Geld mit der Entwicklung von Betriebssystemen, sondern mit den 
Anwendungen. Da gibt es viele Bereiche die so dynamisch sind wie eine 
Wanderdüne.
Für eine Neuentwicklung sähe es heute anders aus, aber da ist alle paar 
Jahre etwas Neues hipp. Immerhin hat sich embedded Linux sehr gut 
entwickelt und die Bedenken gegenüber OSS sind kleiner geworden. Aber 
auch VxWorks und QNX sind noch am Markt, trotz Lizenkosten und teurer 
Tools.

von oerks (Gast)


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> Stört die Leute immer nur bei Android, was überträgt der Media Player
> nochmal, was schickt Windows so alles raus? Ach ja, alles harmlos usw.

Ich kann dir versichern, dass mein Windows 10 exakt gar nichts senden
kann, weil ihm das (Default-)Gateway fehlt.

von Johannes S. (Gast)


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zop schrieb:
> Contra Windows:
> - Die Aktiverei in der Produktion und im Feld (beim Kunden).

dafür gibt es die embedded Varianten, auch von Windows 10.

von zop (Gast)


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oerks schrieb:
>> Stört die Leute immer nur bei Android, was überträgt der Media Player
>> nochmal, was schickt Windows so alles raus? Ach ja, alles harmlos usw.
> Ich kann dir versichern, dass mein Windows 10 exakt gar nichts senden
> kann, weil ihm das (Default-)Gateway fehlt.
Kann sein, die Aussage war allgemein darum auch 'die Leute'.

Johannes S. schrieb:
> zop schrieb:
>> Contra Windows:
>> - Die Aktiverei in der Produktion und im Feld (beim Kunden).
> dafür gibt es die embedded Varianten, auch von Windows 10.
Es gibt nur noch IoT-Versionen und die werden aktiviert, von 
Embedded-Varianten weiß ich nichts.

von Johannes S. (Gast)


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zop schrieb:
> Es gibt nur noch IoT-Versionen und die werden aktiviert, von
> Embedded-Varianten weiß ich nichts.

ja, jetzt heißt es IoT, aber der Name hat sich bisher mit jeder Version 
geändert.
Aktivierung ist auch richtig, aber per Image und nicht für jedes Gerät 
einzeln.

von R. M. (rmax)


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Johannes S. schrieb:

> Windows CE war z.B. in TomTom soweit ich weiß.

Nein, TomTom waren unter den ersten, die Linux in Navis verwendet haben.

von Olaf (Gast)


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> Support hatten/haben. Dazu kann man den auch teuer verlängern und
> Banksysteme sind sowieso so eine ganz eigene Sache.

Was immer auf Geldautomanten laeuft, es ist der tiefste Griff ins
Klo den man sich so vorstellen kann. Ich tippe dort jederzeit schneller
auf der Tastatur als die Kisten mir folgen koennen. Ich kann mir gar 
nicht
erklaeren wie man so schlecht sein kann und sich dann noch traut das 
einem
Kunden zu zeigen.

Ansonsten wuerde ich auch sagen das der Durchmarsch von Linux im 
Embedded bereich praktisch abgeschlossen ist von ein paar exotischen 
Nischen abgesehen.

Obwohl ich selbst seit 91 Linux ausschliesslich auf dem Desktop nutze 
sehe ich das aber nicht unbedingt positiv. Linux ist gut, es ist auch 
Embedded gut, aber fuer so manche Anwendung tut es auch ein 1-2 Nummern 
kleiner. Es nervt mich z.b wenn mein Autoradio bootet und nicht einfach 
sofort da ist wenn es Strom hat.

Linux wird da verwendet weil es nix kostet und weil es alles kann. Aber 
wenn dann die Firma aus vielen Halbgescheiten besteht und man im System 
90% Software hat die nicht genutzt wird aber irgendwie mit in den Build 
gerutscht ist, da ist der Hack doch schon garantiert. :)

Olaf

von Planloser (Gast)


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Olaf schrieb:
> Obwohl ich selbst seit 91 Linux ausschliesslich auf dem Desktop nutze


Spannend, wo es 1991 doch noch gar keine GUI für Linux gab und X-Windows 
erst 1992 für Linux rauskam...

von Andreas M. (amesser)


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Planloser schrieb:
> Spannend, wo es 1991 doch noch gar keine GUI für Linux gab und X-Windows
> erst 1992 für Linux rauskam...

Ich denke Desktop meint hier "Desktop PC" und nicht die GUI.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite



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:-]

von Olaf (Gast)


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> Spannend, wo es 1991 doch noch gar keine GUI für Linux gab

Und? Damals haben die Mikrosoftanbeter noch DOS genutzt und fanden es 
normal
da nur ein Programm gleichzeitig auf einem Computer laufen kann waerend
ich einfach zwischen den Terminalwindows umgeschaltet habe. :-p
Ausserdem konnte man Linus, Olaf Kirch und Dirk Hohndel noch persoenlich 
um Hilfe bitten wenn es wo gehakt hat....

Ich denke manchmal das man ein Linux etwa auf dem Kernellevel von 0.94a 
auf kleinen Embeddedrechnern braeuchte. Demnaechst braucht doch selbst 
eine Zahnbuerste einen Dualcore mit 2x2Ghz um den Motor zu drehen.

> und X-Windows
> erst 1992 für Linux rauskam...

Und? Lief auf einem 386sx mit 6MByte dann aber gut. Mit virtuellen 
Screen, 1280x1024pixel und mit Openlook eine der IMHO schoensten 
Oberflaechen obwohl ich auch eine Motiflizenz hatte...

Olaf

von Udo S. (urschmitt)


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Joachim B. schrieb:
> den XP bluescreen sah ich schon mal im Geldautomaten meiner Bank

Mein allererster Job war Geldautomatenprogrammierung. Damals erst DOS, 
später kam Win 3.1

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite



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yo :-D

von Hmmm (Gast)


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Name: schrieb:
> für Windows braucht unsere Software
> schon einen Core I3, wegen Virenscanner.

Ich halte ja schon Virenscanner auf Desktop-PCs für Snake Oil, aber auf 
einem Embedded-System?

Name: schrieb:
> letztens mussten Produkte bei
> Kunden auf Windows 10 umgestellt werden

Auch das klingt nicht nach einem Embedded-OS.

zop schrieb:
> - GPL-Missverständnisse. (Bitte nicht in diesem Thread erörtern ...)

Bei der GPLv2 sind es meistens Missverständnisse, die GPLv3 ist für 
übliche Embedded-Anwendungen tatsächlich hinderlich. Zumindest der 
Linux-Kernel dürfte aber langfristig unter der GPLv2 bleiben.

zop schrieb:
> Pro VxWorks:
> - Echtzeit. (Härter als bei Linux.)

Geringe Hardwareanforderungen fehlen noch. Deshalb ist Linksys 
seinerzeit beim WRT54G von Linux auf VxWorks umgestiegen.

von Meno (Gast)


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Olaf schrieb:
> Es nervt mich z.b wenn mein Autoradio bootet und nicht einfach
> sofort da ist wenn es Strom hat.

Da geht mittlerweile einiges: 
https://linuxplumbersconf.org/event/4/contributions/281/attachments/216/617/LPC_2019_kernel_fastboot_on_the_way.pdf

von Olaf (Gast)


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> Da geht mittlerweile einiges:

Naja, alles ueber 50ms von Strom-an bis Userinteraktion ist nicht fast!

Und um bei Linux in den wenige-Sekunden-Bereich zu kommen ist einiges an 
Aufwand noetig. Ein Aufwand den sich nur die wenigsten Produkte leisten. 
Die Ergebnisse kann man dann im naechsten Mediamarkt oder sonstwo sehen.

Olaf

von Planloser (Gast)


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Olaf schrieb:
>> Spannend, wo es 1991 doch noch gar keine GUI für Linux gab
>
> Und? Damals haben die Mikrosoftanbeter noch DOS genutzt und fanden es
> normal
> da nur ein Programm gleichzeitig auf einem Computer laufen kann waerend
> ich einfach zwischen den Terminalwindows umgeschaltet habe. :-p
> Ausserdem konnte man Linus, Olaf Kirch und Dirk Hohndel noch persoenlich
> um Hilfe bitten wenn es wo gehakt hat....
>
>> und X-Windows
>> erst 1992 für Linux rauskam...
>
> Und? Lief auf einem 386sx mit 6MByte dann aber gut. Mit virtuellen
> Screen, 1280x1024pixel und mit Openlook eine der IMHO schoensten
> Oberflaechen obwohl ich auch eine Motiflizenz hatte...


Hmmmm....
Torvalds hat Linux "0.01" am 17. September 1991 das erste Mal 
veröffentlicht.
Hatte damals nur finnisches Tastaturlayout.
Ausser Bash und Gnu-C-Compiler lief nix darauf.
Erste GPL-Version "0.12" kam dann im Januar 1992. Da liefen auch nur 
Kommandozeilentools drauf. Zudem nur teilweise mit POSIX und System-V 
kompatibel.

Die 1991 bezweifel ich auch, erst recht mit dem "auf dem Desktop 
ausschließlich".

Ich nutze Linux übrigens seit 1992, seit dem Kernel 0.95a.

von Olaf (Gast)


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> Hatte damals nur finnisches Tastaturlayout.
> Ausser Bash und Gnu-C-Compiler lief nix darauf.

Bei mir kam es an als Version auf 4Disketten. Und klar, alles andere 
musste man sich dann selber uebersetzen. Ich glaube angefangen habe ich 
mit procomm

> Ich nutze Linux übrigens seit 1992, seit dem Kernel 0.95a.

Den hab ich auch als erstes in Erinnerung. Mag sein das ich mich drei 
Monate vertan habe und? Muss man da besserwissen? Ist doch dann nur 1% 
Fehler.

Gibt es eigentlich diese alte 4-Disketten Version noch irgendwo? Wär 
doch mal cool die im Emulator laufen zu lassen. Oder auf einem 
Microcontroller. :-D

Olaf

von Olaf (Gast)


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> Die 1991 bezweifel ich auch, erst recht mit dem "auf dem Desktop
> ausschließlich".

Warum eigentlich? Ich hab vorher einen Atari unter RTOS/Uh genutzt, dann 
kurz SCO/286 (grottig lahm). DOS hab ich mir auch mal kurz angeschaut, 
fand ich aber nicht zum aushalten. Kein Multitasking? Anfang der 90er? 
Hallo?

Olaf

von Hmmm (Gast)


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Olaf schrieb:
> Gibt es eigentlich diese alte 4-Disketten Version noch irgendwo?

Das könnte MCC Interim Linux gewesen sein und wurde schonmal für die 
Nutzung in QEMU exhumiert:

http://www.manlug.org/mcc-interim/mcc-interim-0.97.php

von Bernd (Gast)


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Planloser schrieb:
> Ich nutze Linux übrigens seit 1992, seit dem Kernel 0.95a.
Hast Du da evtl. noch Sourcen/Datenträger, die du hier einstellen 
könntest?

von Εrnst B. (ernst)


Angehängte Dateien:

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Hmm... das wären meine ältesten, die ich noch aufgehoben und auf die 
Schnelle gefunden habe... Beide schon mit X11.

Damit's halbwegs zum Forenthema passt: Mit "Ptolemy Schaltungs Designer" 
auch wenn ich den nicht kenne :)

von Pandur S. (jetztnicht)


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Was immer populaerer wird ist das CentOS, eine sehr abgespeckte Linux 
Version. Nein, die nicht wirklich fuer den Desktop gedacht.

Man sollte Steuerung und Visualisierung von einander absetzen. Ein 
System mit einem GUI wird nie zuverlaessig laufen.

von Hmmm (Gast)


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Pandur S. schrieb:
> Was immer populaerer wird ist das CentOS, eine sehr abgespeckte Linux
> Version.

CentOS ist ein RHEL-Clone, das hat mit abgespeckt nicht viel zu tun.

von Blechbieger (Gast)


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Hmmm schrieb:
> CentOS ist ein RHEL-Clone, das hat mit abgespeckt nicht viel zu tun.

CentOS 8 hat Red Hat vor ein paar Wochen eingestampft, durch eine 
Rolling-Release Distro mit gleichem Namen ersetzt und damit CentOS 
effektiv gekillt.

Überraschend ist dabei nur das der neue RH-Eigner IBM sich dafür zwei 
Jahre Zeit gelassen hat.

von Olaf (Gast)


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> Was immer populaerer wird ist das CentOS, eine sehr abgespeckte Linux
> Version. Nein, die nicht wirklich fuer den Desktop gedacht.

Komisch, ich als CentoOS Nutzer hab den Eindruck als wenn Centos vor ein 
paar Wochen extrem unpopulaer geworden ist. :)

Ich hab uebrigens mal im Keller geschaut und ich hab zumindest eine alte 
2-Disketten Version von Linux noch. Kann ich nur nicht mehr einlesen 
weil das natuerlich 1.2MB 5 1/4" sind. Laufwerk haette ich vermutlich 
auch noch irgendwo, aber leider haben heutige Rechner dafuer keinen 
Anschluss mehr.

Olaf

von Bernd (Gast)


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Olaf schrieb:
> Ich hab uebrigens mal im Keller geschaut und ich hab zumindest eine alte
> 2-Disketten Version von Linux noch. Kann ich nur nicht mehr einlesen
> weil das natuerlich 1.2MB 5 1/4" sind. Laufwerk haette ich vermutlich
> auch noch irgendwo, aber leider haben heutige Rechner dafuer keinen
> Anschluss mehr.
Die Kollegen hier können die Disketten mit hoher Wahrscheinlichkeit 
lesen und hätten vermutlich am Inhalt auch Interesse:
http://www.rechenwerk-halle.de/usr/digital-ag/index.html
Magst Du da evtl. mal nachfragen?

von Olaf (Gast)


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> Magst Du da evtl. mal nachfragen?

Nein. Datentraeger wo ich nicht selber den Inhalt geprueft habe
verlassen diesen Haushalt nicht. Das wuerde meinen Sicherheitspolicy 
wiedersprechen. .-)

Olaf

von Bernd (Gast)


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Olaf schrieb:
> Das wuerde meinen Sicherheitspolicy
> wiedersprechen.
Akzeptiert.

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