Hallo, ich habe über die Zeit jede Menge unterschiedlich alter Akkus angesammelt und dachte mir, es wäre doch schön zu wissen, was die noch taugen. Also habe ich mir einen kleinen Aufbau gebastelt, mit dem ich die zuvor vollgeladenen Akkus (in diesem Fall Mignon; AA) entlade und dabei Spannung/Strom über die Zeit messe. Der Aufbau besteht aus einem µC(Arduino), welcher ein Realis schaltet und die Spannung überwacht. Zugeschaltet wird ein 10 Ohm Lastwiderstand. Ich teste zwei Mignon-Zelle zurzeit (also ca. 2,4V). Und jetzt kommen meine Zweifel (Gedankenfehler?). Als Referenz habe ich zwei ganz neue/volle 3800mAh Mignons genommen. Die sind nach 2,3h weitgehend leer (schalte etwas zeitverzögert unter der Restspannung von 2,2V ab, siehe Grafik). Jetzt mal alle "Kleinigkeiten" vernachlässigt: I = 2,4V/10 Ohm = 240mA Akku-Kapazität = 240mA * 2,3h = 552mAh (das ist ja relativ weit weg von 3800mAh) Ist der Akku so falsch muss ich die Schuld bei mir suchen?
Volt C. schrieb: > Und jetzt kommen meine Zweifel (Gedankenfehler?). Als Referenz habe ich > zwei ganz neue/volle 3800mAh Mignons genommen. Die sind nach 2,3h > weitgehend leer (schalte etwas zeitverzögert unter der Restspannung von > 2,2V ab, siehe Grafik). > > Jetzt mal alle "Kleinigkeiten" vernachlässigt: > > I = 2,4V/10 Ohm = 240mA > Akku-Kapazität = 240mA * 2,3h = 552mAh (das ist ja relativ weit weg von > 3800mAh) > > Ist der Akku so falsch muss ich die Schuld bei mir suchen? Wenn Du Zellen in Serie schaltest, ändert sich natürlich nichts an den mAh ggü. der Einzelzelle. WENN Deine Messung richtig war, hast Du um 550mAh gezogen, was für eine AA Ni-MH-Lügenschrottzelle durchaus hinkommt.
Bei 1,1V/Zelle sollten die schon weitestgehend entladen sein. Eventuelle Fehlerquelle könnten noch Übergangswiderstände am Batteriehalter sein, prinzipiell würde ich aber schon sagen, dass die Zellen so nicht mehr viel Wert sind, oder vorher nicht richtig aufgeladen wurden.
Ja, 3800mAh ist ungewöhnlich viel. Steht aber drauf. Sogar noch sehr anschaulich wieviel mehr das gegenüber "normalen Akkus" ist. Aber gut, genau so'was will ich ja checken. Der Punkt mit den 2 Akkus in Reihe ist aber auch interessant: Hätte ich nur eine Zelle, wären es ja nur 1,2V und folglich 120mAh. Wenn das auch 2,3h hält, sind es pro Zelle ja sogar nur 275mAh. Ups!?
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Volt C. schrieb: > Steht aber drauf. ich hab auch schon Brüllwürfel gesehen auf denen 200W stand und dessen Stecker-Schaltnetzteil 12VA hatte. Willkommen in der Welt des Marketings
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... könnte ich ja Batterien aus Deinem Brüllwürfel klauen. Wenn die Energie nicht von außen kommt muss sie ja drin sein :-)))
Volt C. schrieb: > Hätte ich nur eine Zelle, wären es ja nur 1,2V und folglich 120mAh. Wenn > das auch 2,3h hält, sind es pro Zelle ja sogar nur 275mAh. Ups!? Nein, halbe Spannung am gleichen Widerstand bedeutet automatisch halber Strom, aber dann doppelte Zeit, bis die Zelle leer ist. Du musst halt zwischen Kapazität in mAh und Wh unterscheiden! Eine GUTE (und relativ neue) AA-Ni-Mh Zelle hat i.d.R. irgendwo um 2.300mAh (bei z.B. 2.500mAh Aufdruck), eine ordentliche 16850er LiIOn-Zelle aber auch nicht viel mehr. Nur hat die LiIon-Zelle dennoch über die dreifache Kapazität in Wh gemessen.
Hallo zusammen, hallo Volt.C Wenn du schon eh mit einem Arduino arbeitest, warum nutzt du diesen nicht als (milli)Amperestunden Zähler. Die billigen INA2019 Breakout-Boards findet man zuhauf im Netz. Ein entsprechendes ARDUINO Projekt findest du z.B. hier: https://arduino-projekte.webnode.at/meine-libraries/stromsensor-ina219/ Dann hast du echte mAH und musst noch nichtmal grossartig rechnen. 73 Wilhelm
Ok, da hatte ich zu kurz gedacht. Die einzelne Zelle liegt in beiden Fällen bei ca. 1,2V, nur der Strom ist entweder 120mA oder 240mA. Die doppelte Energie von zwei Zellen ergibt sich dann wohl aus der Gesamtspannung von 2,4V * Strom. Anyhow, ich messe zum Vergleich mal andere Akkus aus meinem Vorrat. Die sind zwar schon älter, aber trotzdem mal interessant.
Volt C. schrieb: > zwei ganz neue/volle 3800mAh Mignons Zwei solche Zellen habe ich auch. Das sind Fake-Angaben. Die gab es mal auf dem Wühltisch für 50ct im Bazaar-Viertel. Habe ich damals extra mitgenommen, um ein Vorzeigeobjekt zu haben.
.. doch, mein Arduino zählt auch die mAh (und schreibt alles auf der SD-Karte mit, so entstand die Grafik). Die steigende Gerade sind die mAh.
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Es spielt auch eine Rolle mit wieviel Strom die Akkus entladen werden. Wenn sie warm beim Entladen werden ist die Energie in Wärme und nicht in Form von Strom "raus gegangen". 1/10...1/20 der Kapazität nimmt man zum Entladen und daraus kannst die Kapazität errechnen. Übrigens, eine Mignon mit 3800mA/h... wenn es gäbe, dann hätten wir kein Problem mit den Elektroautos ;-)
Das Modul INA219 (habe gerade mal gegoogled) bietet natürlich eine einfache Spannung-/Strommessung. Ich verzichte allerdings gerne auf die Strommessung über den Shuntwiderstand (also sehr niederohmigen Widerstand), weil ich hier mit niederigen Spannungen bzw. hohen Toleranzen kämpfe. Und wenn ich schon einen schönen 10Ohm Lastwiderstand habe, wo der Strom ja "durch muss", kann ich den Strom doch dort bestimmen.
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Zur Ergänzung: ich habe uralte 1800mAh Mignonzellen zum Vergleich getestet. Die liefen 5,2h und kommen auf 1200mAh :-))) Ich dachte die alten Akkus sind Schrott. Aber die neuen ... naja, ich habe ja Rückgaberecht.
Volt C. schrieb: > neue/volle 3800mAh Mignons Zeige ein Bild von den Akkus. Volt C. schrieb: > .. doch, mein Arduino zählt auch die mAh (und schreibt alles auf der > SD-Karte mit, so entstand die Grafik). Die steigende Gerade sind die > mAh. Ob der auch richtig rechnet - ich zweifele das an. Über die Zeit nimmt der Strom ab, das kann in der Grafik keine saubere Gerade ergeben.
Manfred schrieb: > Volt C. schrieb: >> .. doch, mein Arduino zählt auch die mAh (und schreibt alles auf der >> SD-Karte mit, so entstand die Grafik). Die steigende Gerade sind die >> mAh. > > Ob der auch richtig rechnet - ich zweifele das an. > Über die Zeit nimmt der Strom ab, das kann in der Grafik keine saubere > Gerade ergeben. Wie wenig die Kurve der aufsummierten mA über die Zeit von einer Geraden abweicht, erstaunt manche immer wieder. Hat i.d.R. dennoch seine Richtigkeit. Die beiden Akkus aus dem Anhang wurden an ~7,5Ohm entladen, Messaufbau, bzw. Datenübertragung nach Calc aber nicht ideal: Spannung mit einer Nachkommastelle, mA mit zwei und mAh mit drei und das alles mit langen Zeitintervallen, mA auf I * 10 auf die linke Achse skaliert.
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Volt C. schrieb: > Aber die neuen ... naja, ich > habe ja Rückgaberecht. Nach mehrmaligen laden/entladen werden die deutlich besser werden, das ist normal. Schrottig sind solche völlig überzogen gelabelte Teile trotzdem. Unabhängig von solchen mit "Phantasiezahlen" bemalten Akkus gibt es zwei verschieden hochgezüchtete Sorten NiMH: Wenn du nicht absolut unbedingt auf allerhöchste Kapazitäten angewiesen bist dann kauf dir besser "Ready2Use/R2U/RTU/LowSelfDischarge/LSD", die haben etwas weniger Kapatität, aber viel weniger Selbstentladung (Akkutod in der Schublade) und idR länger (Zyklenzahl) einen viel niedrigeren Innenwiderstand. (Belastbarkeit/Wirkungsgrad). Sanyo Eneloop waren damals die ersten, heutzutage kann man LSD-NiMH bedenkenlos und preiswert beim Discounter kaufen, Rechne mit etwa 4Euro/4Zellen.
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