Hallo, ich habe hier ein paar Tantal-Elkos auf einem alten Motherboard, die ich tauschen möchte. Das Board arbeitet instabil und ich gehe nun alle möglichen Fehlerquellen der Reihe nach durch. Die Tantals haben aber verschiedene Beschriftungen: einige "1+ 35a" und andere "1+ 35T". OK, das "1" bedeutet 1 uF, das "+" bedeutet Pluspol. Soweit verstanden. Aber ist es (für die Ersatzteilbestellung) wichtig, was das "b" oder "T" bedeutet? MfG, Peter
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Peter der Meter schrieb: > Aber ist es (für die Ersatzteilbestellung) wichtig, was das "b" oder "T" > bedeutet? Wird ein Datums-Code oder sowas sein, unwichtig. Tantals gehen aber üblicherweise eher mit Peng! und Puff! kaputt (wenn sie zu vielen hohen Stromimpulsen ausgesetzt werden) als einfach so schleichend, insofern sind sie hier eher unverdächtig. Miss sie doch erstmal nach. Wenn das nur Abblock-Cs sind, würde ich stattdessen heutzutage lieber dann 4,7 µF Keramikkondensatoren verbauen (größere Kapazität, weil diese bei Anlegen von Spannung zurück geht).
Jörg W. schrieb: > Tantals gehen aber üblicherweise eher mit Peng! und Puff! kaputt (wenn > sie zu vielen hohen Stromimpulsen ausgesetzt werden) Ja, das Board war an ein Netzteil angeschlossen, welches schon mehrere "ausgelaufene" Tonnen-Elkos hatte. Die Instabilität des Boards dürfte (hoffentlich) von den kaputten Elkos kommen, daher habe ich diese schon ausgetauscht. Jetzt liefert das Netzteil wieder stabile Spannungen. Aber die Tantals auf dem Motherboard haben eventuell durch die Spannungsschwankungen des Netzteils auch etwas abbekommen, daher der Tausch. Ist ein 286er Board, heute nur noch schwer zu bekommen, daher der Reparaturversuch. Nur noch mal zur Sicherheit, bevor ich Ersatzteile bestelle: Auf einigen Tantals steht "1+ 35a" oder "1+ 35T" und auf anderen "10+ 35B". Die "1" und die "10" stehen für 1µF und 10µF, oder? MfG, Peter
Peter der Meter schrieb: > Aber > die Tantals auf dem Motherboard haben eventuell durch die > Spannungsschwankungen des Netzteils auch etwas abbekommen, daher der > Tausch. Nein, Spannungsschwankungen machen einem C nichts aus, diese zu puffern, ist er doch da. Tantals nehmen Schaden durch zu hohe (Impuls-)Ströme, wie sie aufgrund deren niedrigen Innenwiderstands beim "harten" Anschalten an eine Spannungsquelle auftreten. Theoretisch können sie sicher auch austrocknen, sind ja letztlich doch Elektrolyt-Kondensatoren, aber dass sie das wirklich sind, würde ich mich mit einem Messgerät davon überzeugen. Und, wie geschrieben: wenn es dir nicht auf Originalität sondern nur auf Funktion ankommt, dann kann man zumindest die 1-µF-Typen heutzutage problemlos durch Keramikkondensatoren ersetzen. > Die "1" und die "10" stehen für 1µF und 10µF, oder? Ja, und "35" für die Spannungsfestigkeit. Wobei mich ein so hoher Wert auf einem Mainboard verwundert: mehr als 12 V sollten da eigentlich nirgends auftauchen.
Jörg W. schrieb: > Theoretisch können sie sicher auch austrocknen, Nur die mit flüssigem Elektrolyt.
hinz schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Theoretisch können sie sicher auch austrocknen, > > Nur die mit flüssigem Elektrolyt. Erkennt man die äußerlich?
Jörg W. schrieb: > hinz schrieb: >> Jörg W. schrieb: >>> Theoretisch können sie sicher auch austrocknen, >> >> Nur die mit flüssigem Elektrolyt. > > Erkennt man die äußerlich? Ja, an der Sicke.
hinz schrieb: >>> Nur die mit flüssigem Elektrolyt. >> >> Erkennt man die äußerlich? > > Ja, an der Sicke. OK, kenne ich nur von denen im Metallgehäuse. Das heißt, diese üblichen SMD-Tantal-Quader (schwarz oder gelb) haben keinen Flüssig-Elektrolyt, oder?
Jörg W. schrieb: > hinz schrieb: >>>> Nur die mit flüssigem Elektrolyt. >>> >>> Erkennt man die äußerlich? >> >> Ja, an der Sicke. > > OK, kenne ich nur von denen im Metallgehäuse. Das heißt, diese üblichen > SMD-Tantal-Quader (schwarz oder gelb) haben keinen Flüssig-Elektrolyt, > oder? So ist es.
OK, danke für die Hilfe. Da es nur ein paar Tantals sind und das Mainboard aus Zeiten stammt, in denen noch Kassetten abgespielt, Videorecorder verwendet und 5 1/4 Zoll Floppys benutzt wurden, mach´ ich den Tausch einfach. Dann habe ich da zumindest ein ruhiges Gewissen. Danke an alle für die Hilfe und die Erläuterungen. Wieder `was gelernt :-) MfG, Peter
Jörg W. schrieb: > Wobei mich ein so hoher Wert > auf einem Mainboard verwundert: mehr als 12 V sollten da eigentlich > nirgends auftauchen. Gerade zur Zeit der '286er (80er Jahre und früher) hat man gerne eher 35V-Typen verbaut wegen der Empfindlichkeit auf Spannungsdurchschlag. Noch früher habe ich mal eine Aussage gehört: 3Ω/V sollte die Quelle, an der der Tantal hängt, Innenwiderstand haben. Das kann ich aber nicht belegen, war so um ca. 1970 von meinem Azubi-Ausbilder.
HildeK schrieb: > Gerade zur Zeit der '286er (80er Jahre und früher) hat man gerne eher > 35V-Typen verbaut wegen der Empfindlichkeit auf Spannungsdurchschlag. OK, aber dahingehend wäre man mit 10- oder 16-V-Kerkos heutzutage allemal gut bedient.
Jörg W. schrieb: > HildeK schrieb: >> Gerade zur Zeit der '286er (80er Jahre und früher) hat man gerne eher >> 35V-Typen verbaut wegen der Empfindlichkeit auf Spannungsdurchschlag. > > OK, aber dahingehend wäre man mit 10- oder 16-V-Kerkos heutzutage > allemal gut bedient. Die Kerkos haben auch Sebstheilungsfähigkeit. Das hatten früher die Tantals nicht. Ein Durchschlag, und der Tantal war mit Kurzschluss hinüber. Ansonsten halten die ewig. Da von einem Kurzschluss nicht berichtet wird, ist ein Austausch nur sinnvoll, wenn einem extrem langweilig ist.
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