Hallo zusammen, ich habe seit ein paar Jahrzehnten die Messuhr meines Opas von CSE im Schrank und dazu folgende Fragen: 1. Wofür ist der untere (montierte) schwarze Kasten? mit folgenden Detailfragen: 1.1 Der kleine schwarze Hebelarm (Markierung A) ist beweglich, wozu? 1.2 Wofür ist der sehr spitze Metalldorn (Markierung B) 1.3 Wofür sind die drei Einschraub-Dorne (passen in Markierung C)? 2. Was für ein Zubehörteil fehlt (Markierung D)? 3. Was für ein Zubehörteil fehlt (Markierung E)? 3. Gibt es die Firma CSE noch? Vielen Dank für Eure Hilfe Airic PS: man kann mit dem schwarzen Zubehörteil gut die Dicke (bis 4mm) messen, aber das kann ein Messschieber auch, wenn auch nicht so fein...
Anmerkung zur Markierung "D": die ist natürlich die Ausbuchtung für das "schwarze" Ding...
Moin. Markierung "E" wird für die Kontermutter sein,die auf dem langen Tastbolzen aufgeschraubt ist. Das Ganze sieht sehr nach einem Zweipunkttaster für die schnelle Kontrolle von Innenpassungen aus. MfG Micha
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Mach mal ein Bild der Spitzen. Schraub mal die Stangen (mit Spitze) ind das Messgerät und schau ob sich der Zeiger bewegt wenn die Stangen gedrückt werden. Ich vermute wie Micha, dass es ein Innenmessgerät ist (das jeweils für einen Drm abgeglichen werden muss). Mich wundern nur die scharfen Spitzen. Airic schrieb: > 1.1 Der kleine schwarze Hebelarm (Markierung A) ist beweglich, wozu? Wird wohl zum Abheben sein. D.h. wenn man den drückt, zieht es die eingeschraubte Stange ein wenig zurück. Stimmt das so? OH! Moment! Hatte dein Opa etwas mit Großmotoren zu tun? Schiffsdiesel oder so? Dann weiß ich es. :-))
Nick M. schrieb: > Wird wohl zum Abheben sein. Nein, stimmt nicht. Der Hebel bewegt die Messuhr wenn die "Schraube" reingedrückt wird. Kann man in das schwarze Gehäuse von unten her noch was reinschrauben?
Airic schrieb: > 1.3 Wofür sind die drei Einschraub-Dorne (passen in Markierung C)? Wenn Du z.B. den Zylinderhub od. Zylinderbohrung im Motor messen möchtest sollte die Messuhr mit dem eingeschraubten Zubehör am Zylinder sitzen.
Nick M. schrieb: > OH! Moment! Hatte dein Opa etwas mit Großmotoren zu tun? Schiffsdiesel > oder so? Dann weiß ich es. :-)) Guten Morgen, ja er war Ingenieur auf einer Schiffswert (ganz früher Dampfmaschinen, aber irgendwann gab es ja dann Diesel) - bin auf Eure weiteren Antworten gespannt und mache nach dem Frühstück noch Detailfotos. Vielen lieben Dank schon einmal, Erik
Airic schrieb: > ja er war Ingenieur auf einer Schiffswert (ganz früher Dampfmaschinen, > aber irgendwann gab es ja dann Diesel) Juhu! Dann ist es ein Kurbelwellendurchbiegungsindikator. Ist kein Witz. Draufgebracht haben mich die Spitzen, mit denen man nichts anfangen kann. Ausser die Durchbiegung von Kurbelwellen zu messen. Hier mal sowas in modern: https://www.seiffertindustrial.com/de/product/crankshaft-deflection-indicator/ Wie geht das? Wenn Großdiesel montiert werden, dann sitzen die auf einem langen starren Bett im Schiff. Das ist nie so gerade wie es sein sollte. Der Motor wird aufgesetzt und die Pleuel abgeschraubt (können drinnen bleiben, die Kolben müssen auf OT sein. Jetzt wird der Indikator zwischen zwei Kurbelwangen eingeklemmt. Dazu haben die Wangen jeweils gegenüberliegend fette Körnerpunkte (oder Zentierbohrungen) in denen die Spitzen sitzen. Man stellt die Uhr auf Null und dreht die KW durch. An der Uhr sieht man, ob sich die Wangen entfernen oder annähern. Das passiert, wenn die KW gebogen wird. Jetzt noch geeignet Bleche unter die Montagepunkte unterlegen und nochmal messen bis sich die KW nicht mehr durchbiegt. Das noch für jeden Zylinder ... Die Uhr müsste unten ein Gewicht haben, damit die Uhr immer senkrecht steht (ist aber nicht essentiell). Daher die Frage ob man unten an den schwarzen Klotz noch was anschrauben kann. Das Gewicht wäre dann wohl oben links in der Schatulle.
Nick M. schrieb: > und die Pleuel abgeschraubt (können drinnen > bleiben, die Kolben müssen auf OT sein. Korrektur: Pleuel bleiben wie sie sind. Hier kann man das ganz gut sehen. Auch die Zentrierbohrungen in denen die Spitzen sitzen. https://www.youtube.com/watch?v=LSuy9RIZL4E
Und nochwas hinterher: Ich wusste nicht, dass die Messung zur Wartungsarbeit gehört. Hier ein Video in einer für mich unverständlichen Sprache. Man sieht die Messung etwa ab Minute 3. https://www.youtube.com/watch?v=8UpwrLiqoNg Ja, die haben eine Kreuzkopfführung wie die Dampfmaschinen. Der Raum unter dem Kolben kann so als Spülpumpe benutzt werden. Generell sind die großen Schiffsdiesel 2-Takter. Früher wurden die auch doppeltwirkend gebaut. Ich glaub, das ist heute nicht mehr üblich.
Airic schrieb: > 1. Wofür ist der untere (montierte) schwarze Kasten? mit folgenden > Detailfragen: > > 1.1 Der kleine schwarze Hebelarm (Markierung A) ist beweglich, wozu? Er überträgt 1:1 die Weg-Veränderung der beweglichen Hülse (oberes C) auf die Messuhr. > > 1.2 Wofür ist der sehr spitze Metalldorn (Markierung B) Das ist die linksseitige Festspitze, die in dafür vorgesehene Bohrungen in KW-Wangen einrastet. > > 1.3 Wofür sind die drei Einschraub-Dorne (passen in Markierung C)? Die Einschraub-Dorne sind für unterschiedliche KW-Wangenabstände vorgesehen. Und ja, sie werden als Losspitzen in oberes C eingeschraubt. > > 2. Was für ein Zubehörteil fehlt (Markierung D)? > 3. Was für ein Zubehörteil fehlt (Markierung E)? > 3. Gibt es die Firma CSE noch? Das Messzeug ist an sich komplett bis auf gerändelte Kontermuttern, die wohl auch bei den kürzeren Losspitzen mal vorhanden waren. Ob es CSE noch gibt, weiß ich nicht. Spielt aber auch keine große Rolle, weil Meßuhren austauschbar sind. ;) Und das ist so ziemlich das Einzige, was bei dem Messzeug kaputt gehen kann. Zum unteren C nochmal das Bild: https://www.mikrocontroller.net/attachment/492306/IMG_1375-Markierung-A_C.JPG Beim oberen C wird zur Messung eine Losspitze mitsamt gerändelter Kontermutter eingeschraubt und dann das Meßgerät in die KW-Wangenbohrungen "eingehängt". Danach erfolgt die "Feineinstellung" so, daß der Schwenkhebel ungefähr waagrecht steht und von unten auf die Kugel der Meßuhr drückt. Wenn das der Fall ist, wird die Kontermutter der Losspitze angezogen, und Messungen können beginnen. Im Bild sieht man auch ganz deutlich, daß der "schwarze Kasten" das Tragteil für: - Schiebehülse (läuft zentrisch zur Festspitze (bei B)) - Uhr und - Umlenkhebel ist Konzipiert ist das Meßgerät NICHT für iD-Messungen, weil die ausnahmslos NICHT mit Spitzen vorgenommen werden, sondern mit abgerundeten Teilen. Aber Du kannst mit ihm auch iD-Messungen vornehmen, wenn Du dafür abgerundete Spitzen o.ä. bereitstellst. Zwar kannst Du nur größere iD messen, aber genau dafür fehlen meistens geeignete Mess-Mittel. ;)
@Nick M. (muellernick)und L. H. (holzkopf) Vielen Dank für Eure Erklärungen! Ich habe das System wieder leichtgängig gemacht und es funkioniert wie ihr beschrieben habt - jetzt braucht ich nur noch einen Schiffsdiesel ;-) Wirklich klasse, dass Ihr mir geholfen habt! Viele Grüße, Erik Nick M. schrieb: > Die Uhr müsste unten ein Gewicht haben, damit die Uhr immer senkrecht > steht (ist aber nicht essentiell). Daher die Frage ob man unten an den > schwarzen Klotz noch was anschrauben kann. Das Gewicht wäre dann wohl > oben links in der Schatulle. Habe Fotos beigefügt, das Messgerät ist sehr kopflastig und hat keine weiteren Aufnehmer.
Airic schrieb: > Habe Fotos beigefügt, das Messgerät ist sehr kopflastig und hat keine > weiteren Aufnehmer. Ah! Dann ist die Beschriftung "CSE" ja garnicht auf dem Kopf, nur die Uhr. :-)
Hauke Haien schrieb: > Hier ist sowas in Aktion zu sehen. Du hättest auch einfach meine Beiträge incl. Links dazu anschauen können.
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