Hallo zusammen. Ich habe folgendes Problem: Bei einem Windows 10 System erschien beim Start vom einen Tag auf den anderen, nichts neues installiert oder geändert, der Bluescreen "0xc00000f" (Zugriff auf Bootloader nicht möglich). Recovery etc. ist ebenfalls eingefroren. Da die System-Festplatte mit VeraCrypt vollverschlüsselt ist, wollte ich dann über die VeraCrypt Rescue Disk (Bootbare Disk um die Platte dauerhaft zu entschlüsseln) die Platte entschlüsseln da ich sonst über Windows Setup keine Reparatur hätte durchführen können. Nachdem die Entschlüsselung abgeschlossen war, wurde die Partition nur noch als RAW erkannt. Mit EaseUs Data Recovery findet er nach einem Deep-Scan ca 1000GB an Daten, ob wohl die Platte nur 256 GB groß ist, keine Ahnung wie das geht, aber es ist alles noch da. Sogar die Ordnersturktur (Benutzer/Name/Dokumente/xy.doc) etc. stimmt noch. Nachdem ich nun alles gesichert habe frage ich mich, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, die RAW Platte wieder auf NTFS zu konvertieren, um sich dann dem 0xc00000f Problem zu widmen... Wie gesagt, Daten sind gesichert, aber alle Programme und Lizenzen neu installieren, ist halt immer nervig. Kann ich RAW also wieder zu NTFS machen, ohne die Platte (SSD übrigens) zu formatieren? Danke für eure Hilfe im Voraus
Nachtrag: EaseUS (Datenrettungssoftware) zeigt die Partition übrigens noch als NTFS an... nur Windows sagt RAW, und Linux kann auch nichts damit anfangen.
RAWa schrieb: > Kann ich RAW also wieder zu NTFS machen, ohne die Platte (SSD übrigens) > zu formatieren? Ganz ehrlich, ich würde das Zeug komplett neu formatieren und wegen der falschen Größenangabe noch einen Smart long test machen, ob mit dem Speicher alles in Ordnung ist. Bezüglich dem neu installieren musst du da halt durch.
RAW ist im allg. keine "Formatierungsart", sondern nur die Aussage des jeweiligen Betriebssystem/Programmes, das es den jeweiligen Partitons-Typ nicht aus der Partitions-Tabelle lesen kann oder nicht versteht oder eben die Partitionstabelle an sich falsch/defekt ist. Die Daten auf der betroffenen Partition können da selbstverständlich noch weiter z.B. im NTFS-Format vorliegen. Du müßtest da als nichts "umwandeln", sondern nur die Partitionstabelle aus den realen Partitionsdaten rekonstruieren oder, im besten Fall, nur den Partitons-Typ der betreffenden Partition in der Partitions-Tabelle ändern. Schwierig, das aber nur anhand verbaler Aussagen festzustellen! Andererseits deuten solche Sache gerade bei SSDs wohl immer auf Probleme mit der SSD an sich hin, also quasi "stirbt die SSD da gerade". Um welche SSD geht es? Wie alt ist die?
rdp schrieb: > Andererseits deuten solche Sache gerade bei SSDs wohl > immer auf Probleme mit der SSD an sich hin, also > quasi "stirbt die SSD da gerade". RAWa schrieb: > Mit EaseUs Data Recovery findet er nach einem Deep-Scan ca 1000GB an > Daten, ob wohl die Platte nur 256 GB groß ist, keine Ahnung wie das > geht, aber es ist alles noch da. Sogar die Ordnersturktur > (Benutzer/Name/Dokumente/xy.doc) etc. stimmt noch. Es ist sicher nicht mehr alles da. Die zusätzliche Datenmenge dürfte aus willkürlich entstandenen hardlinks resultieren, weil eben auch die Ordnerstruktur beschädigt ist. Die SSD ist tot. Aber sie hat wenigstens noch (wenn auch offensichtlich schon beschädigte) Daten herausgerückt. Also: freuen, dass wenigstens das noch ging und neue SSD kaufen, darauf wird es hinauslaufen müssen.
Ein RAM-Test und eine Virenprüfung sind manchmal auch nützlich? RAWa schrieb: > zeigt die Partition übrigens noch als NTFS an... nur Windows sagt RAW Dann ist vorn was faul. Im schnellsten Fall hilft Dir ein frisches Backup/ Image bei der Wiederherstellung auf einer neuen, gesunden Platte. WENNNNN das gelungen ist, kannst Du mit einem Disk-Editor mal die Unterschiede untersuchen und die alte Platte evtl. mit einiger Mühe wieder in den alten Zustand versetzen und hoffen dass zufällig etwas funktioniert wenn die Partitionen wieder stimmen. MS greift nicht gern unbekannte Dateisysteme zu (RAW). Das sollte man auch als Vorsorge gegen unüberlegte Handlungen sehen!
Danke an alle, die Datensicherung hat ewig gedauert... über externen USB3.0 Festplattenadapter auf eine HDD über EaseUS Recovery... 7 Stunden für Scan der SSD, und ca 10 Std um ~150GB Daten zu sichern. Werde auf die SSD dann gar keine Neuinstallation wagen. Hatte noch ein Phänomen: Mauszeiger lässt sich noch bewegen, aber anklicken geht nichts mehr. Vor einigen Tagen, war nach Neustart wieder ok, aber das scheint laut Foren auch ein Anzeichen für eine sterbende SSD zu sein. Obwohl CrystalDiskInfo den Zustand vor kurzem noch als gut bezeichnete. Win kommt auf eine frische SSD. Kennt jemand ein Programm, der die SSD auf Herz und Niere testen kann? Dann kann man die evtl. noch als Backup Platte verwenden. Danke
RAWa schrieb: > Kennt jemand ein Programm, der die SSD auf Herz und Niere testen kann? Habe ich oben schon erwähnt. smartctl
RAWa schrieb: > Kennt jemand ein Programm, der die SSD auf Herz und Niere testen kann? > Dann kann man die evtl. noch als Backup Platte verwenden. Lies dazu: https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Smartctl
RAWa schrieb: > Kennt jemand ein Programm, der die SSD auf Herz und Niere testen kann? Gibt's auch mit GUI: https://gsmartcontrol.sourceforge.io/home/index.php/Downloads
Eine mutmaßlich defekte SSD für Backups zu verwenden halte ich für "gewagt". Immerhin hast du (einen Teil?) deiner Daten wieder - mach die Hand zu und frei dich, das meine ich völlig ohne Hohn. Just for the Record: TestDisk (ein Partnertool von Photorec) kann meines Wissens auch Partitionen wiederherstellen, falls du noch Daten vermisst, ist Photorec dein Freund. Ist bei verloren gegangen Daten mittlerweile mein Programm erster Wahl. Ich hab übrigens die Erfahrung gemacht, dass SMART zwar bei der Diagnose von Platten helfen kann, aber der Schein trügen kann. Nachdem eine Boot-SSD über mehrere Tage beim Starten gemuckt hat (brauchte zwei Anläufe um erkannt zu werden), habe ich die Diagnose laufen lassen: alles ok. Einen Tag später war sie nur noch 100 MB groß und die Daten alle weg. Hatte zur Glück ein Backup aller wichtigen Daten. Mein Rat an der Stelle ist immer wieder: Ein Backup ist immer günstiger als eine Datenrettung. Keine Ausnahme.
RAWa schrieb: > Kann ich RAW also wieder zu NTFS machen, ohne die Platte (SSD übrigens) > zu formatieren? Um noch was zur ursprünglichen Frage zu sagen: Das Programm "testdisk" hat mir schon öfter gute Dienste geleistet, um Dateisysteme wiederherzustellen (z.B. bei versehentlich schnellformatierten Platten). Das Programm scannt die Platte, kann dann Daten kopieren und/oder den Dateisystem-Header neu schreiben.
RAWa schrieb: > Danke an alle, die Datensicherung hat ewig gedauert... über externen > USB3.0 Festplattenadapter auf eine HDD über EaseUS Recovery... 7 Stunden > für Scan der SSD, und ca 10 Std um ~150GB Daten zu sichern. Du hast jetzt nicht gesichert, sondern den kläglichen Rest versucht zu retten. Ob Daten und Rechte stimmen weiß ich nicht. Ein rechtzeitiges Image der noch gesunden Platte mit Clonezilla wäre evtl. schon fertig. Lies gründlich https://www.heise.de/download/product/clonezilla-49483
RAWa schrieb: > Vor einigen Tagen, war nach Neustart wieder ok, aber das scheint > laut Foren auch ein Anzeichen für eine sterbende SSD zu sein. Merkwürdiges Verhalten kann sowohl auf eine defekte HDD/SSD als auch auf defektes RAM hindeuten, und auch letzteres kann (insbesondere bei vielen Schreibzugriffen wie hier beim Entschlüsseln) Datenmüll hinterlassen. Deshalb solltest Du unbedingt auch den Speicher testen, bevor Du dem Rechner wieder Daten anvertraust.
Chris R. schrieb: > Eine mutmaßlich defekte SSD für Backups zu verwenden halte ich für > "gewagt". Nur, falls die mir vorgeschlagenen Smart Tests keine Anzeichen für einen Defekt zeigen. Chris R. schrieb: > Immerhin hast du (einen Teil?) deiner Daten wieder - Es scheint nichts zu fehlen... Ich habe einfach Alles im Ordner meines Benutzers gesichert / wiederhergestellt, also Downloads, Dokumente, etc. Ob andere Daten fehlen, z.B. könnte das ja auch der Grund für den Bluescreen gewesen sein, kann ich jetzt nicht sagen. Persönliche Daten waren zum Glück jedenfalls alle noch da. Letzte Frage in dieser Sache zum Thema Backup: Kann ich eine mit VeraCrypt vollständig verschlüsselte Platte komplett regelmäßig "klonen" bzw. ein volles Image erstellen, und könnte ich diese Kopie dann auch entschlüsseln, oder lieber die wichtigen Daten "einzeln" sichern? Würde wohl auch Platz auf Backup Platten sparen, weil das ganze Windows OS dann nicht mit gesichert wird...
RAWa schrieb: > Nur, falls die mir vorgeschlagenen Smart Tests keine Anzeichen für einen > Defekt zeigen. Chris R. schrieb: > Ich hab übrigens die Erfahrung gemacht, dass SMART zwar bei der Diagnose > von Platten helfen kann, aber der Schein trügen kann Wie bereits geschrieben. Wie viel dir deine Daten und Backups wert sind, ist dir überlassen. Wenn ich einen Defekt nicht absolut ausschließen könnte (z. B. weil doch der RAM kaputt war und die SSD einen (?) kompletten Schreib-Lesezyklus erfolgreich überstanden hat), würde ich das Teil nur noch als Testgerät oder als besseren USB-Stick (also nur für unkritisch Datentransport) verwenden. Nur meine Meinung.
RAWa schrieb: > Mit EaseUs Data Recovery findet er nach einem Deep-Scan ca 1000GB an > Daten, ob wohl die Platte nur 256 GB groß ist, keine Ahnung wie das > geht, aber es ist alles noch da. Sogar die Ordnersturktur > (Benutzer/Name/Dokumente/xy.doc) etc. stimmt noch. Das ist ein Rettungs-Tool. Das findet auch Daten die nicht mehr da sind, also offiziell gelöschte Daten. Ein andere Grund ist das die Datenstruktur zerstört ist. Ich hatte so was mal mit ein 20 MB (kein Tippfehler) MFM-Festplatte. Die hatte plötzlich eine 100 Gigabytes an Daten lt. DIR-Befehl. Ich denke sogar das die Datenstruktur schon vorher eine Beule hatte sonst hättest du den Ärger ja nicht. Ich würde so Rettungs-Tools nur einsetzen wenn ich wirklich Daten RETTEN will. Da du aber die Daten nach eigenen Angaben bereits gesichert hast, ist die sicherste Methode eine komplette Neuinstallation inkl. Formatieren der Festplatte. !!!! Wobei ich sogar eine neue SSD einsetzen würde (Kosten ja nicht viel) und diese Platte als Temp.-Platte für Datenmüll einsetzen würde um die Haupt-SSD zu schonen.
Hmmm schrieb: > Merkwürdiges Verhalten kann sowohl auf eine defekte HDD/SSD als auch auf > defektes RAM hindeuten, und auch letzteres kann (insbesondere bei vielen > Schreibzugriffen wie hier beim Entschlüsseln) Datenmüll hinterlassen. Ja, es muß nicht immer der Datenträger defekt sein, wenn sein Inhalt durch den Wolf gedreht wurde. Auch die SATA-Stecker sind recht wackelig. Das Netzteil könnte auch ne Macke haben usw. Ich hatte auch mal die HDD in Verdacht, ein Austausch brachte genau 0,nix und an einem anderen PC lief sie wie dumm.
oszi40 schrieb: > MS greift nicht gern unbekannte Dateisysteme zu (RAW). Das sollte man > auch als Vorsorge gegen unüberlegte Handlungen sehen! Naja… meistens fragen sie dann aber gleich noch, ob man den Datenträger formatieren will. Wer sich da nicht so gut auskennt und einfach unbedarft auf "Ja" klickt, macht sich eventuelle Restdaten damit schnell mal kaputt. Chris R. schrieb: > Eine mutmaßlich defekte SSD für Backups zu verwenden halte ich für > "gewagt". Das hab ich mir auch gerade gedacht. Es wäre schon enorm ärgerlich, wenn man das Backup braucht und ausgerechnet dann feststellen muss, dass die SSD, von der man eigentlich wusste, dass sie nicht in Ordnung ist, es kaputt gemacht hat. Peter D. schrieb: > Ja, es muß nicht immer der Datenträger defekt sein, wenn sein Inhalt > durch den Wolf gedreht wurde. > Auch die SATA-Stecker sind recht wackelig. Kann ich bestätigen. Aber wenn der SATA-Link instabil ist, sieht man das normalerweise in den SMART-Daten.
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Bearbeitet durch User
RAWa schrieb: > VeraCrypt vollständig verschlüsselte Platte komplett regelmäßig "klonen" > bzw. ein volles Image erstellen, und könnte ich diese Kopie dann auch > entschlüsseln, oder lieber die wichtigen Daten "einzeln" sichern? Würde > wohl auch Platz auf Backup Platten sparen, weil das ganze Windows OS > dann nicht mit gesichert wird... Geiz ist geil? Nur 1 Backup ist kein Backup. Ob ein Programm 100% alles richtig gemacht hat, erkennt man erst NACH dem Restore. Ein paar wichtige Daten UNverschlüsselt an einem sicheren Ort aufzubewahren, hat den Vorteil, dass man später keinen Schlüssel braucht und auch keinen Schlüssel verlieren kann. Wer zu viel Geheimnisse hat, muß selbst im Panzerschrank schlafen. z.B. da https://www.safepro24.com/tresore/feuerfeste-tresore/
Um sich ein Bild von der alten SSD zu machen, hilft folgendes: - Secure erase durchführen (mit Hersteller-Software, Parted Magic 2013.08.01, hdparm etc. pp.) - SSD partitionieren und FAT32 formatieren - mit https://www.heise.de/download/product/h2testw-50539 ein paar Durchgänge drehen Bei der Geschichte ist ein RAM-Test vorab obligatorisch.
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