Meine gut 20 Jahre alte Pumpensteuerung zur Entwässerung ("Grauwasser") hat Elektroden bei unterschiedlichen Füllständen für Pumpe AUS, Pumpe EIN, ALARM. Das bestehende System pumpt sporadisch nicht und ich möchte es ersetzen (es könnte auch sein, dass die Pumpe nicht anläuft, aber das ist ein anderes Thema). Ersatz kostet 700 Euro und enthält nicht viel mehr als ein Trafonetzteil, Mikrocontroller und Relais.. Überdies bin ich von dem System nicht begeistert und möchte einen "besseren" Sensor und eine modulare Steuerung. Ich würde mir gerne einen kleinen Schaltschrank hinbauen mit Hutschiene, Netzteil, und eine Art Hutschienen-Schmitttrigger (Komparator mit Hysterese) als Grenzwertschalter sowie daran ein Relais für die Pumpe. Bleibt nur der Sensor - ich dachte an einen kapazitiven, analogen Füllstandssensor mit ca. 30..40 cm Länge. Was ich bisher an Herstellern gesehen habe, will alles einen Login bevor man die Preise sehen darf. Hat da jemand einen Tipp?
Gut, aber auch teuer (Preise sieht man auch) Gugs du mit google "ifm füllstandssensor kapazitiv"
Danke, guter Hinweis, ich finde spontan Preise um die 300 neu und ein paar Gebrauchte. Dabei fällt mir auf: - Der Sensor muss IP67 und besser haben, denn er könnte im Zweifelsfall im Wasser liegen. - Schaltausgänge sind ggf. im Sensor parametrierbar, damit könnte der Analogausgang samt separater Auswertung evtl. entfallen.
kapazitive Tauchsonden sind wohl rar, zumindest finde ich keine. Tauchsonden (Druckwandler) wiederum gibt es, die kosten aber ab 500 Euro. Ein "Niveau-Überwachungsrelais" für 35 Euro wäre als Provisorium mit den vorhandenen Elektroden denkbar.
egal schrieb: > kapazitive Tauchsonden sind wohl rar, zumindest finde ich keine. Die werden haufenweise zur Messung der Füllhöhe von Flugzeug-Treibstofftanks verwendet. egal schrieb: > Tauchsonden (Druckwandler) wiederum gibt es, die kosten aber ab 500 > Euro. Biliig und Industrie passen nicht zusammen. Bei Gartenzisternen (fällt das auch unter "Grauwasser"?) werden ja gerne Selbstbau-Sensoren nach dem Einperl-Prinzip oder kapazitiv mit (isolierten) Leiterschleifen verwendet.
Als Industriekomponente findet man für Füllstandmessung Vibrationssonden (Grenzwertschalter für voll) oder Schwimmerschalter (Rohr mit innenliegender Reed-Schalterkette, Schwimmkugel mit Permanentmagnet) https://www.ebay.de/itm/293717601961 https://www.wassertechnik.pro/pumpentechnik/schwimmerschalter/sn20-schwimmerschalter-edelstahl
Wolfgang schrieb: > Vibrationssonden p.s. z.B. auch Liquiphant von Endress+Hauser https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2047675.m570.l1313&_nkw=Liquiphant&_sacat=0
Wolfgang schrieb: > Endress+Hauser Da gibt es auch tolle Sensoren mit einstellbaren schaltschwellen über einen Schieber. Kenne ich mit 2 Schaltschwellen.. für leer und voll.. bei voll wird gepumpt und bei leer stoppt es wieder.
Mit Tauchsonde meine ich einen Sensor samt Elektronik, der komplett im Medium liegen kann. Die meisten sind für Tankmontage und Schraubflansch, wenn auch mit hoher Schutzklasse. Evtl. versuche ich es als Kompromiss erstmal mit demselben Sensor(prinzip) und wenn das keine Besserung bringt muss ich mir einen Sensor basteln.
STK500-Besitzer schrieb: > Biliig und Industrie passen nicht zusammen. Dreihundert Euro darf der perfekte Sensor kosten, wenn er 20 Jahre arbeitet.
Mitterweile denke ich an folgendes: Sonde / Sensor im Eigenbau (V4A, Teflonisolierung. Koaxial oder Platten wg. einfacher Reinigung - Genauigkeit 10% reicht aus) Attiny25 o.Ä. mit Charge-Transfer-Messung per interner S&H Kapazität (z.B. Beitrag "QTOUCH ohne ASF (C Sourcecode)") Ausgangssignal 1-10 V (aus 24V per PWM und Filter) 3 m Leitung LOGO 8 24 CE mit 10V Analogeingang und Transistorausgang (120+60 Euro Software) Schütz für Pumpe Betrieben im Feuchtraum/Schutzbereich 1 mit einem Klasse II Schaltnetzteil mit 24V (=>SELV?) - AVR statt Oszillator mit NE555, da Temperatureinfluss entfällt und per Sofware Sonde kalibrierbar - 1-10 V als Standardschnittstelle, kompatibel zu anderen Sensoren. Allerdings liegt die Leitung parallel zum Kabel der Pumpe, und es muss auch bei laufender Pumpe funktionieren. - SPS als Grenzwertschalter, da zum gleichen Preis flexibler als (aussterbende?) Module, Statusanzeige integriert, weitere Funktionen möglich Bis auf den gebastelten Sensor sollte es "jeder" warten können. Wenn der Sensor ausfällt, nützt die Wartbarkeit auch nix, wenn es keinen off-the-shelf Ersatz gibt, oder dieser teurer ist als ein all-in-one-System wie zuvor. Ich weiß nur nicht, wie/womit ich Edelstahl und Teflon(!), Mikrocontroller und Kabel mechanisch fest und wasserdicht vergieße/verklebe (wenn die Pumpe ausfällt, ist die ganze Sonde unter Wasser). Seifenlauge, Extremtemperaturen 4-90°. Säurefreies Silikon? Flexibler Montagekleber? 2K-Silikongussmasse?
Wenn es lange halten soll - Kepp it Simple! https://www.reichelt.de/schwimmerschalter-sht-200983-p149259.html An/aus, funktioniert Jahrzehntelang sogar in Schlamm ist nicht teuer und braucht keine Steuerung und kein Netzteil oder Relais was irgendwann ausfällt. Wenn Du unbedingt noch einen ALARM zustand haben willst, bau einen 2. Schalter einfach an höherer Stelle ein.
majo schrieb: > schwimmerschalter Ein Schwimmerschalter war früher dort mal eingesetzt. Ich weiß nicht mehr, warum dann eine andere Lösung gewählt wurde. Bauraum, Verschleiß, Reinigung, Sicherheit. Oder einfach nur Preis und Verfügbarkeit. Mit SPS bleibt die Möglichkeit ja trotzdem, einen Schwimmerschalter oder Grenzwertschalter beliebiger Art einzusetzen, und zwar mit Schutzkleinspannung und allen Extras (Nachlaufzeit, Alarm etc.). Eigentlich wollte ich ja tolle deutsche Qualität, aber Siemens schafft es noch nichtmal, die Demo für die LOGO Programmiersoftware bereitzustellen... und falls man sie dann auf DVD kauft, muss man erst ein Upgrade machen, und muss dann (und alle paar Jahre offenbar wieder) eine Terroristenuntersuchung bestehen (Exportbeschränkung), die unbestimmte Zeit dauert...
egal schrieb: > Ein Schwimmerschalter war früher dort mal eingesetzt. Ich weiß nicht > mehr, warum dann eine andere Lösung gewählt wurde. > Bauraum, Verschleiß, Reinigung, Sicherheit. > Oder einfach nur Preis und Verfügbarkeit. Scheint mir alles nicht gegen den Schwimmerschalter zu sprechen! Im Gegenteil, "keep it simple" ist an dieser Stelle die erste Wahl. Habe selbst eine einfache Pumpe mit Schwimmerschalter im Grauwasserbehälter. Nach 5 Jahren kann man der Pumpe erhöhte Aufmerksamkeit schenken. Wenn man keine Nerven hat, tauscht man dann einfach aus. Funktioniert seit zig Jahren völlig problemlos und die Pumpe wird jedes Frühjahr für 2-3 Wochen von moderatem Grundwasser gequält. Gruß Rainer
Eine andere zuverlässige Grauwasserschaltung ist in Waschmaschinen verbaut. Betriebssicher ist ein Stück Rohr 20-30mm Durchmesser mit einem Schlauchanschluß, um den geringen Überdruck auf einen idR zweistufigen Druckschalter zu führen. Das Rohr in den Grauwasserbehälter, den Schalter zum Steuerschütz in einen kleinen Verteilerkasten. Das findet sich in der Art auch bei größeren Hebeanlagen. Schlau ist ein zusätzliches Nachlaufrelais, damit das Rohr bei Pumpen-Ende trocken ist. Die 2. Stufe des Schalters läßt sich als alarmausgang hernehmen. Z.B. Jung macht das so.
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