Hallo, auf einer defekten Platine habe ich einen Chip mit Thermal Pad, d.h. er ist auf seiner Unterseite großflächig mit der Platine verlötet. Wie bekomme ich den Chip runter? Habe es schon mit viel Zinn auf beiden Seiten und einer Temperatur von 400°C versucht, ohne auch nur irgend etwas zu bewirken. An manchen Stellen wird beschrieben, man könne die Pins abschneiden, aber wie bekomme ich dann dieses Thermal Pad erhitzt? Von unten kann ich den Chip nicht heiß machen, da dort keine Durchkontaktierungen sind sondern dort viele Leiterbahnen verlaufen. Eine Heißluftstation habe ich nicht, nur einen Lötkolben. Danke schon mal für alle Tips!
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Mark schrieb: > Eine Heißluftstation habe ich nicht, nur einen Lötkolben. Das ist das eigentliche Problem. Man kann Bauelemente mit Thermal Pad hervorragend löten, indem die Leiterplatte auf der Unterseite mit einer Heißluftpistole ordentlich vorgewärmt wird. Man muss nur aufpassen, dass einem dabei nicht irgendwelche Plastikteile oder Kabelisolierungen auf der Unterseite nicht verbrutzeln.
Bevor ich mir eine Heißluftstation gekauft habe, habe ich mit einem Bauföhn und einer 5mm Edelstahldüse gearbeitet. Allerdigs muß angerenzendes "Hühnerfutter" mittels geeigneter Abdeckungen vor dem Wegblasen geschützt werden. Einige verwenden dafür Alufolie, ich habe dafür angefeuchtetes Küchentuch genommen.
Naja, ein Heißluftfön aus dem Baumarkt wäre zumindest günstiger als eine Heißluftlötstation. Allerdings könnte ich so eine 5mm-Düse nicht herstellen. Um den Chip befinden sich viele kleine SMD-Bauteile, da hätte ich trotz Kühlung Sorge, dass die abfallen. Würde ich den neuen Chip überhaupt aufgelötet bekommen? Würde es reichen, Wärmeleitpaste zu nehmen, anstatt ihn anzulöten?
Nein, die Platine ist einseitig bestückt. Die GND-Fläche ist aber nur auf der Oberseite, so dass ich bei einer Erwärmung von unten doch recht viel Hitze bräuchte, damit die durch kommt. Da geht bestimmt schnell was kaputt...
Mark schrieb: > Naja, ein Heißluftfön aus dem Baumarkt wäre zumindest günstiger als eine > Heißluftlötstation. Allerdings könnte ich so eine 5mm-Düse nicht > herstellen. Brauchst du auch nicht. Es gibt Leute, die haben so viel davon, das sie die auch verkaufen ;-) https://www.ebay.de/c/11015908640?iid=254855548531 Hmpf, bei mir funktioniert dieser Link
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Hmpf, und bei mir funktionert er nicht ! ;-( Egal, werde das schon noch finden. Aber vielleicht funktioniert auch das: Pins mit Cuttermesser abschneiden Plastikgehäuse abschleifen freigelegte Innereien des Chips mit dem Lötkolben erhitzen Bleibt die Frage, ob ich den neuen Chip aufgelötet bekomme und ob evtl. auch Wärmeleitpaste ausreichend wäre.
War das der hier: https://www.ebay.de/itm/Edelstahl-Rundduse-5mm-Lange-40mm-fur-Leister-TRIAC-S-ST-AT-Heisluftfon/192398486192?hash=item2ccbd7eab0:g:l1MAAOSwridaM6eW
Mark schrieb: > War das der hier: > https://www.ebay.de/itm/Edelstahl-Rundduse-5mm-Lange-40mm-fur-Leister-TRIAC-S-ST-AT-Heisluftfon/192398486192?hash=item2ccbd7eab0:g:l1MAAOSwridaM6eW Die Dinger gibt es 1x in klein, für die Löstation (meist mit Schelle) und dann in groß, für den Bauföhn, aus dem Bild kann ich nicht eindeutig erkennen, für welches Gerät der Artikel sein soll. Im Text steht Bauföhn, aber so sehen eher die Düsen meiner Lötstation aus.
Mark schrieb: > einer Temperatur von 400°C versucht Wie sieht deine Lötspitze aus? Es reicht nicht, wenn die Heizpatrone 400°C hat. Die Energie muss auch vorne an der Lötstelle ankommen. Deshalb muss die Löspitze kurz&dick sein. Ich löte normalerweise mit so einer 1,2mm Spitze wie dort rechts: https://www.reichelt.de/loetspitze-lt-d-4-6-mm-meisselfoermig-gerade-spitze-ltd-p107324.html In diesem Handstück: https://www.reichelt.de/loetkolben-wsp-80-antistatisch-wsp-80-p48314.html mit dieser Station: https://www.reichelt.de/loetstation-ws-81-set-95-w-1-kanal-esd-weller-ws-81-p42544.html Hier würde ich aber die breitere 4,6mm Spitze einsetzen um die Heizleistung in die Löstelle zu bringen. Und im Zweifelsfall würde ich da (wenn denn einer nicht reicht) mit 2 derartigen Lökolben rangehen... Mark schrieb: > Würde es reichen, Wärmeleitpaste zu nehmen, anstatt ihn anzulöten? Sagen wir der Einfachheit halber: Nein.
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Verwende eine regelbare Station von Ersa mit meiner breiteste Spitze, die hat ca. 3mm. Aber wahrscheinlich ist alle Mühe umsonst, weil ich den neuen Chip nicht aufgelötet bekomme. So ein Heißluftfön vom Baumarkt ist ja auch viel zu heiß und brutzelt dann alles weg, oder wie macht man das?
Mark schrieb: > Aber wahrscheinlich ist alle Mühe umsonst, weil ich den neuen Chip nicht > aufgelötet bekomme. frag doch mal jemand im Forum hier, ob derjenige dir den Chip runter und den neuen Chip drauf lötet. ansonsten Hausmittel: "Vorglühen" auf dem Ofen (eine Glaskeramik-Platte ist eben, ggf. reicht auch eine normale runde gusseiserne Herdplatte). Problem beim Ofen: Die Temperatur ist schlecht bis garnicht regelbar Aus Neugier: Um welche Baugruppe/Gerät handelt es sich denn?
Es ist eine Platine mit einem Treiber-IC für Schrittmotoren. Ob es wirklich an dem IC liegt, weiß ich nicht. Aber ich würde es einfach gerne mal versuchen.
Mark schrieb: > Naja, ein Heißluftfön aus dem Baumarkt wäre zumindest günstiger als eine > Heißluftlötstation. Nein, eine Heißlufstation kostet nur 30-40 Euro.
Mark schrieb: > eine Platine mit einem Treiber-IC für Schrittmotoren. > Ob es wirklich an dem IC liegt, weiß ich nicht. Aber ich würde es > einfach gerne mal versuchen. das elektrische Verhalten von Platinen kann man auch mit elektrischen Mitteln ausmessen. Insbesondere könnte man durch dranhalten eines Multimeters feststellen, ob Eingangs- und Ausgangsspannungen dem vorgesehenen Wert entsprechen. eine derartige Herztransplantation wie vorgesehen wäre mir zu heikel, wenn ich nicht vollständig ausschließen könnte, das es wirklich an dem Chip liegt.
Mark schrieb: > Bleibt die Frage, ob ich den neuen Chip aufgelötet bekomme und ob evtl. > auch Wärmeleitpaste ausreichend wäre. Ohne Heißluft bekommst du den kaum richtig aufgelötet. Da kannst du noch so lange auf dem Thermal Pad rumbrutzeln. Wenn du den IC vorher vorwärmen kannst besteht eine kleine Chance das es einigermaßen klappt. Dazu muss der IC allerdings mindestens 180°c haben und du musst das Pad gut "Durcherhitzen". Wenn du uns verrätst aus welcher Stadt du bist kannst du vielleicht auch einfach schnell Hilfe bekommen und jemand lötet dir den schnell.
Mark schrieb: > So ein Heißluftfön vom Baumarkt ist ja auch viel zu heiß und brutzelt > dann alles weg, oder wie macht man das? Man sollte erstmal an Platinen, auf die es nicht mehr ankommt, probieren. Bevor ich mir die Heißluftstation geholt habe, hatte ich an PC Mainboards Elkos auszulöten. Bei 4 lagig und winzigen Lötaugen hat man da mit dem Lötkolben kaum Chance, genug Wärme einzutragen. Außerdem BIOS Chips im PLCC32 Gehäuse, die direkt aufgelötet waren. An alten Boards habe ich erstmal getestet, das ich ohne das das Board Blasen schlug, die Entfernung zum Föhn rausgefunden habe. Für bestimmte Zwecke nutze ich immer noch den Bauföhn. Z.B., wenn ich alte Industrieplatinen schlachten will und dort Optokoppler in DIL Form oder sowas runter haben will.
Danke, das werde ich mal probieren. Bestelle mir jetzt erst mal so einen Adapter, gibt's auch ganz günstig - aus China natürlich. Vielen Dank für Eure Tips!
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