Hallo, ich habe ein defektes Technics Tapedeck bekommen. Am rechten Kanal liegt an der Line-Out Buchse kein Signal an. Als Fehlerquelle habe ich die MPX-Spule in Verdacht, Signal vor Spule noch messbar, dahinter nicht mehr. Die Spule besteht aus einem veränderbaren Spulenkern mit eigelöteten Kondensatoren. Der drehbare Kern ist gebrochen und lässt sich nicht mehr drehen. Als Ersatzteil ist diese Spule scheinbar nur noch in den USA erhältlich. Entweder man bestellt sie dort, oder man holt sich ein Schlachtgerät aus der Bucht. Eine weitere Option, wäre der Nachbau mit den Einzelbauteilen, aber dafür müsste man die Werte der einzelnen Bauteile erst einmal haben, welche leider im SM nicht angegeben sind. Ich habe das Schaltbild einmal angehängt. Für mich sieht das aus wie zwei in Reihe geschaltete LC-Tiefpassfilter, könnte das jedoch auch ein T-Filter sein? Vielleicht könnt ihr mir helfen. Wie müsste ich die Bauteile dimensionieren, wenn Frequenzen um 19KHz (UKW Pilotton) zuverlässig geblockt werden sollen. Viele Grüße Michael
Michael D. schrieb: > Der drehbare Kern ist gebrochen Da hat jemand versucht mit dem falschen Werkzeug daran rumzudrehen und dabei auch die Spule beschädigt. Ich würde sie einfach kurzschließen. Vom Radio aufnehmen wird damit eh keiner mehr, es wird ja nur noch dazwischen gequatscht.
Peter D. schrieb: > Ich würde sie einfach kurzschließen. Jepp. Nicht vrgessen, den anderen Kanal gleich zu behandeln.
Michael D. schrieb: > Als Ersatzteil ist diese Spule scheinbar nur > noch in den USA erhältlich. Entweder man bestellt sie dort, oder man > holt sich ein Schlachtgerät aus der Bucht. Eine weitere Option, wäre der > Nachbau mit den Einzelbauteilen, aber dafür müsste man die Werte der > einzelnen Bauteile erst einmal haben, welche leider im SM nicht > angegeben sind. na ja, wenn Du schon die Ersatzspule in USA gefunden hast, müßten doch da ein paar Werte zur Spule dabeistehen? Und dann kannst Du experimentell eine ähnliche Spule mit ähnlichen Werten probieren. Ansonsten helfen auch immer vergleichbare Links aus dem Netz :-) http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Stereodekoder/Decoder.pdf
Robert K. schrieb: > Michael D. schrieb: >> Als Ersatzteil ist diese Spule scheinbar nur >> noch in den USA erhältlich. Entweder man bestellt sie dort, oder man >> holt sich ein Schlachtgerät aus der Bucht. Eine weitere Option, wäre der >> Nachbau mit den Einzelbauteilen, aber dafür müsste man die Werte der >> einzelnen Bauteile erst einmal haben, welche leider im SM nicht >> angegeben sind. > na ja, wenn Du schon die Ersatzspule in USA gefunden hast, müßten doch > da ein paar Werte zur Spule dabeistehen? > Und dann kannst Du experimentell eine ähnliche Spule mit ähnlichen > Werten probieren. > Ansonsten helfen auch immer vergleichbare Links aus dem Netz :-) > http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Stereodekoder/Decoder.pdf Naja, da stehen halt keine Werte dabei, einzig die Technics Bauteilnummer QLM9Z10K ist angegeben. Ältere Technics Decks verwenden eine Spule QLM9Z9K. Klar kann man sich durch ausprobieren rantasten. Ich habe aber noch kein richtiges Verständnis für diese Spule. Zweck ist die Realisierung eines steilflankigen Filters, der dann bei ca. 19Khz das Eingangssignal was über R402 vom Dolby IC kommt so stark abschwächt, damit die Dolby Schaltung durch einen unzureichend unterdrückten Pilotton des Tuner nicht falsch arbeitet. Das Signal wird hinter dem Filter dann ohne Pilottonreste im Dolby IC weiterverarbeitet. Natürlich filtert die Spule in diesem Deck auch Frequenzanteile einer CD raus, da diese Schaltung halt immer aktiv ist. Da das Spulengehäuse ja zwei getrennte Spulenwicklungen beinhaltet werden beide Induktivitäten gleichzeitig geändert sobald man am Ferritkern dreht, um den Filter abzugleichen. Das ist wahrscheinlich auch ein Merkmal dieser Schaltungsanordnung. Ich würde halt auch gerne verstehen um was für eine Art Filter es sich da handelt (z.B LC-Tiefpass x.Ordnung , oder XYZ-Schaltung) wie dieser genau arbeitet, wie man diesen berechnen kann und ob es ggf. Onlinerechner für diese Art von Filter gibt. Alles halt Fragen um das Ganze zu verstehen.
Michael D. schrieb: > Ich würde halt auch gerne > verstehen um was für eine Art Filter es sich da handelt Das ist ein PI Filter, wahlweise mit vorgeschalteter Spule, wählbar durch Pin 1 oder Pin 2 als Eingang. Also ein Tiefpass - entweder CLC oder LCLC.
Zur Berechnung eines Collins-(Pi)-Filters gibt es zahlreiche Onlinerechner. Z.B. https://www.leobaumann.de/collins_filter.htm https://de.m.wikipedia.org/wiki/Resonanztransformator Das Problem ist, daß Du dafür die Eingangs- & Ausgangsimpedanzen brauchst. Du kennst nur die Frequenz 19 kHz. Hast Du Meßmöglichkeiten? Dann das Filter öffnen und L und C messen (im Vergleich zum anderen Kanal). Oder das Filter durch Vergleich mit dem anderen mit dem Oszilloskop abgleichen.
So ein Filter ist immer nur ein Kompromiss zwischen Absenkung des MPX Signals und der Übertragungsqualität. Es ist ja auch nicht so, das so ein Filter keinen Phasengang hätte. Da es anscheinend auch nicht schaltbar ist, lass es einfach weg. Kein Mensch nimmt heute UKW Rundfunk auf und selbst wenn, haben die heutigen Receiver so ein Filter vermutlich selber schon drin. Und unter uns: Selbst wenn der Dolby-Chip ein MPX Signal abkriegen würde - es merkt kein Schwein bei der Wiedergabe.
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Matthias S. schrieb: > Und unter uns: Selbst wenn der Dolby-Chip ein MPX Signal abkriegen würde > - es merkt kein Schwein bei der Wiedergabe. Ausser die Oberwellen des Pilottons haben sich bei der Aufnahme mit der Vormagnetisierungsfrequenz zu einem Pfeifton überlagert.
Matthias S. schrieb: > Kein > Mensch nimmt heute UKW Rundfunk auf und selbst wenn, haben die heutigen > Receiver so ein Filter vermutlich selber schon drin. Bereits in den 1980er-Jahren waren selbst in einfachen Receivern meist solche Filter am Ausgang des Stereo-Decoders vorhanden.
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