Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elektromotor welche Drahtstärke


von knalltüte (Gast)


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Hallo,
meine Frage ist recht simpel:

Sollte ich den Motor mit dickerem Draht und weniger Windungen wickeln 
und dafür mehr Ampere durchschicken, oder

sollte ich mehr Windungen und einen dünneren Draht nehmen?

Macht das überhaupt einen Unterschied?

: Verschoben durch Moderator
von knalltüte (Gast)


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knalltüte schrieb:
> sollte ich mehr Windungen und einen dünneren Draht nehmen?

Edit:
und natürlich weniger Ampere durchschicken

von Stefan F. (Gast)


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Je dünner der Draht ist, umso mehr Platz verlierst du durch die 
Isolation des Drahtes.

Aber das alles muss auch zur Versorgungsspannung passen. So einen 
Modellbau R/C Motor mit 5 Turns kannst du wohl kaum an die Steckdose 
anschließen.

von AW (Gast)


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Es ist wie Immer, es kommt drauf an...

Spannung und Strom sollten an die Quelle angepasst werden.

Für die Effizienz von einem Motor ist nur die absolute Kupfermenge 
relevant (solange alles Andere gleich bleibt).

von Forist (Gast)


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knalltüte schrieb:
> Sollte ich den Motor mit dickerem Draht und weniger Windungen

Du machst deinem Nick Name wirklich alle Ehre. Was hat dein Draht mit 
Fragen rund um Mikrocontroller und sonstige digitale Elektronik zu tun?

von Hans B. (Gast)


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...für einen DC-Bürstenmotor od. BLDC gilt grundsätzlich:
kleinere Windungszahl führt zu höherer Drehzahl (bei gleicher Spannung)
Die erste Frage dazu sollte daher immer sein: Welche Drehzahl soll (bei 
welcher Spannung) erreicht werden. (Wird ein Getriebe notwendig etc.)
Bei kleinerer Windungszahl kann (darf) der Strom entsprechend höher sein 
- ohne dass Sättigung des wahrscheinlich vorhandenen Eisenbleches 
eintritt.
Bei höherem Strom muss natürlich auch die Belastbarkeits der Bürsten 
bzw. des elektronischen Polwenders berücksichtigt werden. etc.

von Sprachlos (Gast)


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knalltüte schrieb:
> Sollte ich den Motor mit dickerem Draht und weniger Windungen wickeln
> und dafür mehr Ampere durchschicken, oder

Nach deinem Kenntnisstand wären Windeln oder Zeitungspapier die richtige 
Lösung.

von knalltüte (Gast)


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Sprachlos schrieb:
> Nach deinem Kenntnisstand wären Windeln oder Zeitungspapier die richtige
> Lösung.

Wer nicht fragt bleibt dumm.

AW schrieb:
> Spannung und Strom sollten an die Quelle angepasst werden.

Danke für die Antworten, ich rechne ein bisschen rum, sodass die 
Versorgungsspannung auf die Spannung des Akkus passt.

von knalltüte (Gast)


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Hans B. schrieb:
> (Wird ein Getriebe notwendig etc.)

nein, ich wollte einen Direktantrieb. aber wenn mir die Drehzahl nicht 
reicht, kann ich doch Theoretisch immer die Spannung erhöhen oder? Also 
solange die max. Stromstärke gleich bleibt.

von Hans B. (Gast)


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Spannung erhöhen wird die Drehzahl erhöhen. (bei DC-Bürstenmotor od. 
BLDC)
Genauso wie eine geringere Windungszahl.
Bedenken muss man aber:
Wird die Drehzahl zu hoch kann das den Motor mechanisch überlasten. 
(Fliehkräfte; Lager; Bürstenfeuer etc.)
UND: Die Motorleistung (Drehmoment x Drehzahl) darf nicht so hoch 
werden, dass es zu thermischer Überlastung kommt. (Kühlungsproblem)

Was soll angetrieben werden?
Z.B. bei Pumpen od. Propeller ist zu bedenken, dass Drehzahlerhöhungen 
zu einem exponentiellen Anstieg des erforderlichen Drehmoments führen. 
Dann kann der Motorstrom durch die Spannungserhöhung sehr stark 
ansteigen und zur Überlastung führen.

von MaWin (Gast)


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knalltüte schrieb:
> Sollte ich den Motor mit dickerem Draht und weniger Windungen wickeln
> und dafür mehr Ampere durchschicken, oder
> sollte ich mehr Windungen und einen dünneren Draht nehmen?

Normalerweise passt man die Windungszahl an die Versirgungsspannung an, 
unter der der Motor die Nennleistung bringen soll.

> Macht das überhaupt einen Unterschied?

Es gibt ein optimales Verhältnis je nach Baugrösse und Bauform des 
Motors, daher gibt es bevorzugte Betriebsspannungen. Kleine Motoren halt 
um 12V und grosse um 230 oder richtig grosse auch mal 5kV. Bei BLDC gibt 
es zwar keinen Kollektor mit Kohlebürsten den man beachten müsste, aber 
Elektronik. die auch je nach Spannung und Strom besser oder schlechter 
arbeitet und mitbedacht werden muss.

Bei jeder Abweichung vom Optimum wird halt das Ergebnis schlechter. 
Nicht gleich so, dass es einen umhaut, aber Wirkungsgrad sinkt und stark 
daneben taugt der Motor gar nichts mehr.

Grundlagen des Elektromotorenbaus sind hinreichend bekannt und werden 
dir im Studium der Elektrotechnik, Kurs Elektromaschinen, beigebracht.

Hast du die Kenntnisse nicht: kaufe einfach einen fertigen Motor.

von Stefan F. (Gast)


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knalltüte schrieb:
> aber wenn mir die Drehzahl nicht
> reicht, kann ich doch Theoretisch immer die Spannung erhöhen oder? Also
> solange die max. Stromstärke gleich bleibt.

Nein. Je höher die Spannung ist, umso höher auch die Verluste. Verluste 
= Wärme.

von gamma ray (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Je höher die Spannung ist, umso höher auch die Verluste.

Spannung = Verluste? Soso...

MaWin schrieb:
> Hast du die Kenntnisse nicht: kaufe einfach einen fertigen Motor.

Bei ggbn. Voraussetzungen ein sehr guter Rat. Nur braucht man
alleine schon zur Planung einer Anwendung sowie der richtigen
Auswahl eines Motors (gibt "Myriaden von Typen") Kenntnisse -
die der TO bis_jetzt nicht ansatzweise zu haben scheint.

@knalltüte:

knalltüte schrieb:
> AW schrieb:
>> Spannung und Strom sollten an die Quelle angepasst werden.
>
> Danke für die Antworten, ich rechne ein bisschen rum, sodass die
> Versorgungsspannung auf die Spannung des Akkus passt.

Was genau willst Du wie genau berechnen, bitte? Das wird
doch reines Glücksspiel, da Du null Ahnung zu haben scheinst.

> Sprachlos schrieb:
>> Nach deinem Kenntnisstand wären Windeln oder Zeitungspapier die richtige
>> Lösung.
>
> Wer nicht fragt bleibt dumm.

Quatteradatsch. Zusammenhanglose/verallgemeinerte/inkonkrete
DFragerei in einem Fachforum bringt Dir - sofern Du vor hast
es "auf jeden Fall durchzuziehen" - höchstens (berechtigten)
Gegenwind... sonst gar nichts.

Es ist eher so: "Wer nicht ausgiebig recherchiert und paukt,
erlernt die vor jeder Praxis nötige Theorie keinesfalls."

Wer ist schon dumm (als gesamte Person)? Dumme Bezeichnung.

"Als dumm wird bezeichnet, wer >> dummes tut << ..."

Dumm würde ich nennen, sich ohne vorher erlerntes Wissen in
vermeintlich spannende und sparsame und spielerisch leicht zu
verwirklichende Projekte stürzen zu wollen.

Das macht nicht Dich dumm - aber jenes Vorhaben (/"die Tat")
ist das unbedingt - was Du wie vor hast (/tust) liegt an Dir.

von gamma ray (Gast)


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MaWin schrieb:
> Studium der Elektrotechnik(, Kurs Elektromaschinen)

(Ich ging/gehe (bei beidem) von "nicht teilgenommen" aus.)

von Stefan F. (Gast)


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gamma ray schrieb:
>> Je höher die Spannung ist, umso höher auch die Verluste.
> Spannung = Verluste? Soso...

Ich habe nicht "=" geschrieben, denn das wäre falsch gewesen.

1 V an 1 Ω ergibt 1 Watt
2 V an 1 Ω ergibt 4 Watt

> Quatteradatsch.

So ähnlich. Die Verlustleistung steigt im Quadrat der Spannung an.

von Speiche (Gast)


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Man nimmt das was man hat.

von ACDC (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> 1 V an 1 Ω ergibt 1 Watt
> 2 V an 1 Ω ergibt 4 Watt
>
>> Quatteradatsch.
>
> So ähnlich. Die Verlustleistung steigt im Quadrat der Spannung an.

An einem Widerstand.
Ein Motor ist nicht einfach ein Widerstand.

von gamma ray (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Verlustleistung steigt im Quadrat der Spannung an.

Beim ohmschen Widerstand schon...

Stefan ⛄ F. schrieb:
>> solange die max. Stromstärke gleich bleibt.

Ist zwar wieder merkwürdig (trollig) falsch bezeichnet,
denn der max. Strom und der durchschnittl. Strom sind
zwei (streng abzugrenzugrenzende) Paar Stiefel.

Aber sagen wir der Einfachheit halber durchschnittlicher
bzw. mittlerer Strom bliebe gleich.

(was zwar wiederum bei gegebenem Motor nur durch gleiche
Spannung oder ein "tasten" höherer selbiger der Fall wäre)

Die WicklungsVERLUSTE sind abh. von_diesem_Strom ...


Speiche schrieb:
> Man nimmt das was man hat.

Was soll das jetzt wieder heißen, bitte? Vermutlich ja
"wickle einfach 100 mal Dein Netzkabel um den Besenstiel"
gefolgt von ... (oder welchen Sinn verfolgst Du? Irre...;)

"Man" hat offensichtlich Internet. Und damit Zugang zu
einer unfaßbar großen Vielfalt (/Menge) an Informationen.

Darunter -nach genannter Recherche (/Auswahl)- auch mow
nützliche (oberflächliche bis tief ins Detail gehende)
Fachliteratur.

Oder nicht? ---> Dann nehme man doch die bitte auch...

von Stefan F. (Gast)


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ACDC schrieb:
> An einem Widerstand.
> Ein Motor ist nicht einfach ein Widerstand.

Ja das stimmt wohl. Dennoch steht außer Frage, dass mehr Spannung auch 
mehr Verluste mit sich bringt.

von gamma ray (Gast)


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gamma ray schrieb:
> abzugrenzugrenzende

Huh? Natürlich "abzugrenzende". (markiert/kopiert)

von Stefan F. (Gast)


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> Stefan ⛄ F. schrieb:
>>> solange die max. Stromstärke gleich bleibt.

gamma ray schrieb:
> Ist zwar wieder merkwürdig (trollig) falsch bezeichnet,

Zitiere bitte korrekt, das habe ich nicht geschrieben, sondern die 
"knalltüte".

von gamma ray (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Zitiere bitte korrekt, das habe ich nicht geschrieben, sondern die
> "knalltüte".

Sorry.

von Hennes (Gast)


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Hallo

traurig wie einige wenige (nicht der TO - ganz sicher nicht) alles 
kaputt machen.

Es gibt Sachen die auch im Detail und da wo Wikipedia und die 
Grundlagen- bücher aufhören müssen einfach für so einige interessant 
sein können eben ohne aktuellen Anwendungsfall, ohne Prüfungen, ohne 
angestrebte Abschlüsse.

Die Hinweis auf entsprechende Literatur ist schon mal gut - der auf ein 
Studium bei diesen Voraussetzungen (nur Wissensgewinn - keinerlei 
Druckausübung erwünscht, eventuell nicht die Voraussetzungen(?) um an 
ein E-Technik Studium sinnvoll teilnehmen zu können) eher weniger...

Daher meine Anschlussfrage:
Was für Literatur ist zu empfehlen um tiefer in der Materie einzusteigen 
und zumindest nachvollziehen zu können (theoretisch auch selbst 
entwickeln) warum ein bestimmter E-Motor so und nicht anders aufgebaut 
wurde, das aber eben auf die Praxis bezogen und  was den theoretischen 
Anteil angeht so ausgelegt das man auch ohne höhere Mathematik die 
Erklärungen und Berechnungen nachvollziehen kann - bzw. wo es nicht 
anders geht halt zur Not auch mal über 10 Seiten der notwendige 
Rechenweg erklärt wird.
Irgendwie habe ich die "Besorgnis" das wie in so vielen anderen 
Bereichen der E-Technik es da wieder nichts gibt was in der Lücke 
zwischen (erweiterten) Grundlagen für den Interessierten "Halblaien" und 
"unlesbare" "anstrengende" weit von der Praxis entfernte Literatur für 
den (angehenden) E-Technikingenieur passt.

Wäre eine schöne Sache wenn jemand und auch gerne mehre mich vom 
Gegenteil ("Nein das Buch xyz ist genial was die Wissensvermittlung 
angeht und ist nah an der Praxis und für "jeden" die Schulmathematik auf 
Niveau der mittleren Reife beherrscht nutzbar") überzeugen könnte...

Hennes

von Hennes (Gast)


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Hallo

gamma ray schrieb:
> Darunter -nach genannter Recherche (/Auswahl)- auch mow
> nützliche (oberflächliche bis tief ins Detail gehende)
> Fachliteratur.
>
> Oder nicht? ---> Dann nehme man doch die bitte auch...

Bei so manchen Gebieten durfte, wohl nicht nur ich feststellen,  das 
wenn es in die harte und echte Praxis geht die Luft auch im Netz und der 
Fachliteratur schnell sehr (sehr) dünn wird.

Die wirklichen Details und warum gerade bei "diesen" Motor (Trafo, 
Programmcode, Filterung, eigentlich alles was oberhalb von Trivialen 
nicht nur in der E-Technik real genutzt wird und nur leicht speziell und 
meist auch teuer ist...) ausgerechnet diese und jene Werte und Lösungen 
gewählt wurden werden seltenst irgendwo publiziert.

von MaWin (Gast)


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Hennes schrieb:
> Was für Literatur ist zu empfehlen um tiefer in der Materie einzusteigen
> und zumindest nachvollziehen zu können (theoretisch auch selbst
> entwickeln) warum ein bestimmter E-Motor so und nicht anders aufgebaut
> wurde

https://www.wiley-vch.de/de/fachgebiete/naturwissenschaften/physik-11ph/elektrizitaetslehre-11pha/theorie-elektrischer-maschinen-978-3-527-40526-8

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Dennoch steht außer Frage, dass mehr Spannung auch mehr Verluste mit
> sich bringt.

Da drückst Du Dich etwas missverständlich aus. Kann man so nicht sagen, 
diese Aussage müßtest Du konkretisieren.

Warum ist die Spannung bei Überlandleitungen so hoch (und nicht 230V)? 
Hat ein 24V-Motor zwangsweise einen schlechteren Wirkungsgrad als ein 
6V-Motor?

von michael_ (Gast)


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ACDC schrieb:
> Ein Motor ist nicht einfach ein Widerstand.

Psst!
Nicht alle Geheimnisse verraten.

von Miller_KA (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ja das stimmt wohl. Dennoch steht außer Frage, dass mehr Spannung auch
> mehr Verluste mit sich bringt.

Wir kennen doch den Motor nicht, Deine Aussage ist so deshalb auch nicht 
ganz richtig.

Wenn es ein Schrittmotor ist, dann hat das auch seine Eigenheiten.

Wenig Windungen ist gleich weniger Drehmoment, weil weniger Windungen 
gleich bedeutend mit weniger Magnetischen Fluss ist.
Vorteil weniger Windungen ist, höhere Drehzahl ist möglich, weil durch 
weniger Windungen = geringere Induktivität = schnellerer Stromanstieg in 
der Wicklung möglich.

Viele Windungen, mehr Drehmoment möglich, wegen höheren Magnetischen 
Fluss.
Weniger Drehzahl möglich, da durch die höhere Induktivität der 
Stromanstieg langsamer ist. Ab einer bestimmten Drehzahl ist nur noch 
ein geringer Strom durch die Wicklung möglich.

So haben wir mit einem Lieferanten für Schrittmotoren, das mal 
herausgearbeitet um den " Richtigen " Motor zu bekommen.

von Stefan F. (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
>> Dennoch steht außer Frage, dass mehr Spannung auch mehr Verluste mit
>> sich bringt.

> Da drückst Du Dich etwas missverständlich aus. Kann man so nicht sagen,
> diese Aussage müßtest Du konkretisieren.

Die frage war, ob ein Elektromotor wärmer wird, wenn ich die Spannung 
erhöhe, ohne Motor und Last zu verändern.

Das ist zweifellos der Fall, weil dadurch die Stromaufnahme des Motors 
steigt und damit auch die Verluste an den Innenwiderständen der 
Wicklungen.

von Elektrofan (Gast)


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> Die frage war, ob ein Elektromotor wärmer wird, wenn ich die
> Spannung erhöhe (ohne Motor und Last zu verändern).

Sollte schon so sein, andernfalls wäre der 2. Hauptsatz der Wärmelehre
in frage gestellt!

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