Hallo zusammen, Vorab das ist das erste mal das ich SMDs verwende, und das Gehäuse ist nicht ideal zum Einstieg Nachdem ich schon den 2. Chip verhauen habe wollte ich mich mal umhören ob sich jemand (natürlich gegen "Entschädigung") bereit erklären würde mir auf eine HASL (bleihaltige) Platine einen Stm32 im TQFP144 aufzulöten, Diese wurde von JLPCB gefertigt, natürlich mit Lotstop Lack... Ich hätte 2 Jungfräuliche PCBs und 3 STM32F103ZET6 und eben die 2 Platinenversuche die ich fan mit Heißluft wieder entlötet habe sowie die vermurksten ICs die ich gerne als Trainingsmaterial bereitstellen kann Als Material würde ich SnPb Paste von ChipQuik bestellen können, falls jemand Reflow löten kann. Stencil hab ich leider nicht. Unnötig zu sagen das "Handlöter" auch gerne willkommen sind. Vielen Dank im Vorraus,
Hallo, mache ich gerne auch nur gegen Porto. Aber: Versuch das mal selber ohne Paste. Nimm einen Lötkolben am besten mit flacher Spitze die ruhig auch breit sein darf, also nicht zu klein. Und dann nimm viel Flussmittel. Hier ist eine schöne Anleitung: https://www.youtube.com/watch?v=b9FC9fAlfQE
Am sinnvollsten soll eine schräg abgeschnittene Spitze mit Bohrung sein. gelegentlich wird die Form auch Löffelform genannt. Angeblich ist die in der Lage überschüssiges Lot zwischen 2 Beinchen wieder abzuziehen. Eigene Erfahrungen dabei hab ich aber noch nicht. Dazu muss ich mir erstmal ein paar passende Spitzen beschaffen.
Uli S. schrieb: > Angeblich ist die in der Lage überschüssiges Lot > zwischen 2 Beinchen wieder abzuziehen. Nicht nur angeblich ;) Das funktioniert sehr gut.
Das Abziehen von überschüssigem Lötzinn geht auch mit "normalen" Spitzen. Das A und O ist das Flussmittel. Davon immer reichlich. Für vieles nehme ich den Stannol Flux-Stift "Flux X32-10i". Paste halte ich tatsächlich nur mit Stencil für sinnvoll, aber das ist Geschmackssache. Ansonsten ist das Sichwort "Drag Soldering", also das Ziehen über die Beinchen mit der verzinnten Lötspitze. Dabei entstehen - auch mit einer sog. Hohlkehlspitze mit Vertiefung - sehr oft Brücken. Diese bearbeitet man dann im zweiten Schritt mit Flussmittel und sauberer Lötspitze und zieht so das überschüssige Lot ab.
Hallo, Danke euch für die Infos und die Hilfsangebote!!! Habs jetzt mal mit den Video probiert, auf einer "alten" Platine und einem ausgelötetem Käfer. Gefühlt war ich zu sparsam mit dem Flussmittel / ist der Stift ist nicht ideal, hab na bisschen Google Recherche die Variante zum Pinseln gefunden, sieht irgendwie besser aus. Ich schau mal ob ich den Käfer beatmen kann, zumindest mal kein Kurzschluss vorhanden... hab aber beim relativ hohen Stückpreis von IC und PCB bisschen Sorge noch mal einen zu verballern. Ich meld mich heute Abend nochmals ob die Handlötung Erfolg hatte! Schönen Sonntag euch noch!!!
Beim Flussmittel empfehle ich das NC-559 von Amtech. Das ist ein Gel und wird bei Hitze dünnflüssig, aber es dampft nicht so schnell weg sondern bleibt schön lang dort wo man es auch haben will.
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Gustl B. schrieb: > Beim Flussmittel empfehle ich das NC-559 von Amtech. Ja, das kann ich auch empfehlen. Allerdings: es werden überall (Amazon, Ebay, Aliexpress,...) billige und schlechte Fälschungen davon verkauft. Von denen kann ich nur abraten. Bisher bekam man das richtige bei TME, als ich grad geschaut hab gab es es dort nicht mehr. Müsste man also mal recherchieren woher man momentan zuverlässig echtes bekommt.
Ich kaufe das sowohl bei Amazon als auch bei eBay. Aber ja, man muss drauf achten, dass es das Original ist.
Du kannst den Chip auch erstmal mit etwas Tesa fixieren. Dann einen Pin festlöten und den nächsten schräg gegenüber, wenn der Chip richtig ausgerichtet ist. Danach ist es eigentlich ein Klacks, die restlichen Pins zu verlöten. Ein gutes Flußmittel sollte vorhanden sein. Mit dem vorverzinnten Lötkolben dann die Pinreihe langsam entlang ziehen. Sind alle Pinreihen verlötet, dann nochmal prüfen, ob Kurzschlüsse vorhanden sind. Sollten 2 nebeneinander liegende Pins zusammengelötet sein, dann nochmal Flußmittel drauftun und mit einer feinen Entlötlitze nochmal rüber.
In Amerika direkt kann mans ja auch bestellen, leider liegt man da für die 10ml schon über der 22€ Freigrenze. Es gibt auch nen Händler in Österreich, bloss verkauft der nicht an privat.
Nennt sich Lico, ich hab angerufen, dann hingeschrieben, keine Antwort. http://www.loettechnik.com/ Ich werd mich mal erkundigen, wie das aktuell mit Zoll und so aus USA läuft, eventuell kriegt man da so ne 300ml Kartusche original inklusive Versand für unter 220€. Dann kommen nur mehr 19% Märchen drauf und die könnte man dann auf entweder 10*30ml oder andersrum aufteilen. Wobei man mit der Sorte vielleicht mal ne alternative überlegen sollte, bei dem Amtech kostet eh alles gleich, NC-559 soll aber nur bleihaltig sein, NC-560 für Bleifrei, während RMA-223 für beide geeignet ist. https://amtechdirect.com/category/amtech-tacky-solder-flux/ Ob das aber wirklich das beste ist oder gegenüber den beiden anderen schlechtere Leistung hat, kann ich nicht beurteilen, weil ich keines der 3 jemals benutzt hab. Eventuell ist dieses 559 auch bloss in der Kombi als Lötpaste nur mit verbleit verträglich, wenn man mit Röhrenlot lötet, gehts für beides.
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Stephan C. schrieb: > Du kannst den Chip auch erstmal mit etwas Tesa fixieren. > Dann einen Pin festlöten und den nächsten schräg gegenüber, wenn der > Chip richtig ausgerichtet ist. > Danach ist es eigentlich ein Klacks, die restlichen Pins zu verlöten. > Ein gutes Flußmittel sollte vorhanden sein. > Mit dem vorverzinnten Lötkolben dann die Pinreihe langsam entlang > ziehen. Bis dahin mache ich es genauso, mit dem Unterschied, daß die Pinreihen alle mit einem Lötzinnwulst verbunden sind und ich keine besondere Lötspitze nehme (ich bevorzuge runde, spitz zulaufende Kegel). Die Pinreihen werden anschließend mit Entlötlitze freigesaugt. Dazu legt man 4-5cm Entlötlitze auf die Pinreihe und hält sie mit einer Edelstahlzange oder -pinzette fest (Edelstahl wg. schlechter Wärmeleitung). Anschließend drückt man flächig mit der Lötspitze auf die Entlötlitze, so daß sie die Löttemperatur annimmt, und bewegt die Entlötlitze mehrmals parallel zu den Pinreihen vom Gehäuse weg. Man muß nur darauf achten, daß man den Lötstopplack nicht zu heiß macht. Ein LQFP176 kann man so in 5 Minuten fix und fertig kurzschlußfrei löten. Extra Flußmittel braucht es nicht.
Jürgen S. schrieb: > Extra Flußmittel braucht es nicht. Aber sicher. Es hat schon einen Grund, warum es der Rest der Welt so überaus erfolgreich anwendet. Aber das ist bestimmt eine Verschwörung der Flußmittelhersteller . . . Siehe https://www.mikrocontroller.net/articles/SMD_L%C3%B6ten#Links P S Die Sauglitze braucht man nicht so oft, wenn man es mit dem passenden Flußmittel richtig macht. Das schont sowohl die Pins und die Platine und geht auch schneller.
JBC gilt seit Jahren vielleicht Jahrzehnten als Mercedes unter den Lötstationen. Es ist schwer vorstellbar, dass sich das in den nächsten Jahren grundlegend ändert. Klar sind andere auch nicht schlecht, wenn das Budget vorhanden ist, dann tendier ich dazu, mir das beste erhältliche dafür zu gönnen. Gebrauchte JBC gibts immer wieder mal für unter 200€, klar sind das dann einfachere Typen, aber wer braucht strenggenommen tatsächlich die Möglichkeiten, die, die wesentlich teureren Modelle egal welches Herstellers können. Ist es nicht nur ein Gag, wenn man den Zeitraum und die Temperatur, auf welchen Wert der Kolben bei nichtnutzung abgesenkt wird, frei eingeben kann. Man mag sich die ersten paar Tage mal damit spielen, danach wird man das nie mehr anrühren.
Jürgen S. schrieb: > Anschließend drückt man flächig mit der Lötspitze auf die > Entlötlitze, Von "drücken" würde ich bei dieser Tätigkeit Abstand nehmen. Die filigranen Pins mögen das gar nicht.
Falk B. schrieb: > Jürgen S. schrieb: >> Extra Flußmittel braucht es nicht. Da ich - nach Erlernen, wie man es richtig macht - noch nie einen Chip oder eine Platine mit dieser Methode verloren habe, mache ich es weiterhin ganz genau so, wie ich es beschrieben habe. Da werden weder Pins verbogen, noch muß extra Flußmittel aufgetragen werden. Die Präzision und Qualitätsbewußtsein erwirbt man recht zügig, wenn man im entsprechenden Metier gearbeitet hat. Das Löten von schnöder Elektronik ist nun auch nicht so eine hohe Kunst, daß man hier einen Forschungszweig etablieren könnte. Jeder wie er kann, und zu der Methode, die ich vorgeschlagen habe, gehört nicht viel. Man muß nicht das Spezialflußmittel von XY bestellen, sondern investiert lieber in eine präzise Edelstahlpinzette und eine gute Kopfbandlupe.
Aus deinem Beitrag von 18h23 schliesse ich, dass du Lötpaste benutzt, dafür brauchts natürlich kein extra Flussmittel, schliesslich ist da ausreichend drin enthalten. Das bezog sich aufs dragqueensoldering.
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