Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kabel wird beim Strommessen heiß und Multimeter gibt höhere Werte aus als auf Gerät steht


von Ben G. (specker)


Lesenswert?

Hallo

Ich habe hier ein Netzteil, auf dem steht bei Output: DC 12 Volt 1,2 
Ampere.
Dieses Netzteil habe ich an ein normales Stromkabel angeschlossen (was 
so dick ist wie ein Lautsprecherkabel, also relativ dünn) und erstmal 
die Spannung gemessen.
Komischerweise zeigt mein Messgerät einen Wert von 19 Volts an, etwas 
schwankend aber schon in dem Bereich.
Danach habe ich den Strom gemessen, und mein Multimeter hat was von 05,1 
Ampere angezeigt.

Ich bin noch ziemlicher Laie auf dem Gebiet, aber das heißt doch im 
Klartext, dass die Angaben auf dem Netzteil nicht stimmen können, oder? 
(bis auf made in China vielleicht)

Noch was anderes:
Ich habe beim Strommessen ungefähr das Netzteil für 40 Sekunden dran 
gelassen und die Kabel vorne, da wo ich meine Abgreifklemmen 
fürs Multimeter dran hatte, sind so heiß geworden, dass man das Kabel 
kurzzeitig nicht mehr anfassen konnte.

Ich würde nun gerne wissen, warum das so war. Auf meinem Multimeter 
steht, dass ich bei einer Stromstärke von 10 Ampere nur alle 15 Minuten 
für maximal 10 Sekunden Strom messen darf. 
Das bei 5 Ampere schon das Kabel glüht bei so einer kurzen Zeit, hätte 
ich nicht gedacht.

Was heißt das jetzt für mich? Das irgendwo etwas defekt ist oder ich 
einfach nur nicht so lange mit einem Multimeter Storm messen darf?
Warum wird das Kabel erst heiß, sobald ich mit dem Multimeter Storm 
messe?
Wenn ich Volt messe, bleibt das Stromkabel kühl.

Noob Fragen wahrscheinlich.. ich arbeite mich aber gerade erst ins Thema 
richtig ein.

Gruß - Ben

von Armin X. (werweiswas)


Lesenswert?

Autsch
Du hast das Netzteil kurzgeschlossen!
Dein Messgerät hat im Strommessbereich im Idealfall 0 Ohm und ist zu 
sehen wie ein Stück dicker Draht.
Das Netzteil dagegen versucht seine Spannung aufrecht zu erhalten und 
liefert soviel es kann...
Da muss immer ein Verbraucher in Reihe geschaltet sein.

von Kaktusbombe (Gast)


Lesenswert?

Also, zum einen stehen die 1,2 A für den Strom, den das Netzteil als 
Nennwert liefern kann. Das ist üblicherweise seine Dauerleistung, die es 
an Verbraucher abgeben kann. Wenn du es natürlich gnadenlos 
kurzschließt, kannst du je nachdem auch mehr messen. Manche Netzteile 
quittieren das aber gerne mit durchgebrannten Sicherungen (sofern 
vorhanden).

Wenn du ohne Last ca 19 Volt misst, legt das die Vermutung nahe, dass es 
ein unstabilisiertes Netzteil ist (bestehend aus Trafo und 
Gleichrichter). Diese Spannung bricht bei den spezifizierten 1,2 A in 
etwa (!) auf 12 V zusammen, so ist das zu verstehen.

Zu deinem Multimeter: Nur, weil die Mess-Schaltung auf der Platine dafür 
ausgelegt ist, einen Strom bis zu 10 A messen zu können, heißt das 
nicht, dass das die Messkabel auch über einen längeren Zeitraum können. 
Da wird heutzutage gerne gespart, sowohl am Querschnitt als auch am 
Material (Eisenkabel z.B.).

Wenn du schon den Kurzschluss-Strom misst, dann sollte das auch 
wenigstens so kurz wie nötig dauern. In 40 Sekunden kann schon eine 
Menge kaputt gehen. 5 Sekunden ist schon eine lange Zeit für eine solche 
Messung.

Das Kabel wird natürlich nur dann warm, wenn es elektrische Leistung in 
Wärme verheizt. Wenn du die Spannung misst, passiert das üblicherweise 
mit einem sehr kleinen Strom. Davon wird kein Kabel warm.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:
> Ich habe hier ein Netzteil, auf dem steht bei Output: DC 12 Volt 1,2
> Ampere.
> Dieses Netzteil habe ich an ein normales Stromkabel angeschlossen (was
> so dick ist wie ein Lautsprecherkabel, also relativ dünn) und erstmal
> die Spannung gemessen.
> Komischerweise zeigt mein Messgerät einen Wert von 19 Volts an, etwas
> schwankend aber schon in dem Bereich.
> Danach habe ich den Strom gemessen, und mein Multimeter hat was von 05,1
> Ampere angezeigt.

Geil, gut das ich mir was zum knabbern geholt hab..

Offenbar kein Troll da zulange hier:
Benutzername   specker
Vorname   Ben
Nachname   G.
Firma
Angemeldet seit   2019-05-29 01:43

Armin X. schrieb:
> Du hast das Netzteil kurzgeschlossen!

Vermutlich..

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:
> Danach habe ich den Strom gemessen, und mein Multimeter hat was von 05,1
> Ampere angezeigt.

Offenbar hast du den Kurzschluss-Strom gemessen. Sei froh, dass dein 
Netzteil und das Messgerät es überlebt haben. Offenbar haben die 
Strippen deines Messgerätes schlimmeres verhindert, weil sie für so hohe 
Ströme zu dünn sind.

Lies 
http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/Einstieg%20in%20die%20Elektronik%20mit%20Mikrocontrollern%20-%20Band%201.pdf 
Kapitel 2.2, 2.3 und 2.6

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:
> Ich habe hier ein Netzteil, auf dem steht bei Output: DC 12 Volt 1,2
> Ampere.

Das wird wohl heißen, dass das Netzteil nominell 12V ausgibt und für 
eine Belastung mit maximal 1.2A ausgelegt ist.

Wie gut es seine Ausgangsspannung stabilisiert, wie hoch die 
Leerlaufspannung ist und wieviel Strom es kurzzeitig liefern kann, steht 
u.U. im Datenblatt. Da müsstest du mal rein gucken, so es soetwas für 
dein (unbekanntes) Netzteil gibt. RTFM

von www (Gast)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:
> Danach habe ich den Strom gemessen, und mein Multimeter hat was von 05,1
> Ampere angezeigt.

Wie hast Du deine Strommessung durchgeführt,
was hast Du als Lastwiderstand benutzt ?
Erklärung bitte.

Gruß

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> RTFM

Nein, RTFbereitsvorhandeneAntworten..

von www (Gast)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> Nein, RTFbereitsvorhandeneAntworten..

In welchem Beitrag ?

Bist Du Ben G. oder weshalb antwortest Du ?

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

www schrieb:
> In welchem Beitrag ?

Kaktusbombe schrieb:
...Eine gute und umfassende Antwort...

von Achim M. (minifloat)


Lesenswert?

Wo ist der TO?
Nicht dass er/sie/x sich zu arg schämt und untertaucht. Wir haben alle 
mal sowas gemacht. Und was dabei gelernt!

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Ben G. (specker)


Lesenswert?

@ Kaktusbombe 
Danke für deine Ausführungen. 
Jetzt ist mit völlig klar, was hier aus dem Ruder gelaufen ist. 
Von dem Netzteil habe ich hier ca. 10 Stück herumliegen. Das Benutzte 
werde ich vorsichtshalber aussortieren.

Noch eine Frage zum Multimeter:
Bei der Spannungsmessung ist der Stromkreis ja offensichtlich auch 
geschlossen. Warum fließen dann nicht die vollen 5 Ampere? Auch hier 
gibt es doch keinen Lastwiderstand.

@ Thomas
Kein Troll, bloß ein blutiger Anfänger. Hoffe du hast Spaß.. 

@ Stefan 
Danke für den Link!
Das Netzteil wird aussortiert!

@ Wolfgang 
Das Netzteil zu messen, ohne dass es unter Last steht, war der Fehler. 
Ich schätze mal die Angaben auf dem Netzteil sind korrekt.

@ www 
Abgreifklemme 1 an den Pluspul, Klemme 2 an den Minuspol, dann gemessen. 
Ohne Lastwiderstand. Ich bin da zu naiv ran gegangen, das ist mir jetzt 
auch klar.

von Ben G. (specker)


Lesenswert?

@ Achim
Da war ich nicht schnell genug.. :p
Nein im Ernst, ist doof aber ich bin sonst eigentlich ziemlich 
vorsichtig.

von Kevin M. (arduinolover)


Lesenswert?

Eine Spannungsmessung wird hochohmig ausgeführt (wenig Strom) da so die 
zu messende Größe (Spannung) wenig beeinträchtigt wird. Das Multimeter 
hat mehrere Megaohm die parallel geschaltet werden. Bei der Strommessung 
sind es wenige Milliohm wodurch die Spannung stark einbricht.

von Achim M. (minifloat)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:
> Bei der Spannungsmessung ist der Stromkreis ja offensichtlich auch
> geschlossen. Warum fließen dann nicht die vollen 5 Ampere? Auch hier
> gibt es doch keinen Lastwiderstand.

Das Multimeter stellt bei der Spannungsmessung einen sehr hohen 
Widerstand dar. Es fließt ein unter den Bedingungen vernachlässigbar 
kleiner Strom. Damit wird die Leerlaufspannung sehr guter Näherung 
gemessen.

Also
Strommessung Ri idealerweise 0Ω
Spannungsmessung Ri idealerweise ∞Ω

mfg mf

von 2aggressive (Gast)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:
> @ Stefan
> Danke für den Link!
> Das Netzteil wird aussortiert!
Letzteres ist möglicherweise nicht notwendig.



Achim M. schrieb:
> Wir haben alle mal sowas gemacht.
Autovergleich: erstmal mit Vollgas und ausreichend Schwung gegen einen 
Baum fahren.

> Und was dabei gelernt!
Solche Autodidakten leben eher nicht mehr unter uns.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:
> @ Thomas
> Kein Troll, bloß ein blutiger Anfänger. Hoffe du hast Spaß..

Glaub ich dir und hatte ja auch geschrieben das es meiner Meinung nach 
kein Trollversuch ist.

Thomas schrieb:
> Kaktusbombe schrieb:
> ...Eine gute und umfassende Antwort...

Ben G. schrieb:
> Noch eine Frage zum Multimeter:
> Bei der Spannungsmessung ist der Stromkreis ja offensichtlich auch
> geschlossen. Warum fließen dann nicht die vollen 5 Ampere? Auch hier
> gibt es doch keinen Lastwiderstand.

Die Spannungsmessung findet hochohmig statt. Bei DMM mit ca. 10 MΩ.

Achim M. schrieb:
> Wir haben alle
> mal sowas gemacht.

Stimmt!

von Ben G. (specker)


Lesenswert?

@ 2aggressive

Du vergleichst meine Messung mit einem Autounfall, findest du das nicht 
etwas übertrieben?
Ich habe ja extra darauf geachtet, ob etwas warm wird und dann sofort 
reagiert.
Damit will ich es jetzt nicht schönreden, aber es ist schon was anderes, 
wie als Kleinkind die Finger in die Steckdose zu stecken..

von Ben G. (specker)


Lesenswert?

Back to Topic:

Eine Sache würde mich noch interessieren.
Wie sähe die korrekte Strommessung aus?
Die Stromkabel kommen auf eine Platine, auf der ein MOSFET sitzt, der 
den Strom durchlassen kann. Auch auf der Platine ist ein Knopf. Dieser 
gedrückt schließt den Stromkreis kurzzeitig und eine Magnetspule 
verrichtet seinen Dienst. (Schließt und öffnet sich)

Gelernt habe ich ja jetzt, dass ich mit dem Multimeter auf jeden Fall an 
der  richtigen Stelle messen muss.
Wenn die Magnetspule jetzt aber das letzte Teil in der Kette ist, wie 
messe ich dann?
Die Spule selber besitzt auch nur ein Plus und Minus Kabel und geht auf 
die Platine.

Wenn ich hinter dem Mosfet und vor der Spule messe, würde die Spule als 
Lastwiderstand nicht in der Messung enthalten sein, oder?

von 2aggressive (Gast)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:
> @ 2aggressive
>
> Du vergleichst meine Messung mit einem Autounfall, findest du das nicht
> etwas übertrieben?
Nein, Geräte welcher Art auch immer (ob Autos oder DMMs) sinnlos 
Überfordern halte ich allerdings für vermeidenswert, sowas könnte im 
Extremfall eben sehr unschön enden. Ob es nun das Leben kostet, oder nur 
einige Euro; solche Kosten müssen wirklich nicht sein.

> Ich habe ja extra darauf geachtet, ob etwas warm wird und dann sofort
> reagiert.
Ok, jeder hat eine andere Lernphase. Auch Du wirst deine irgendwie 
bewältigen.

> Damit will ich es jetzt nicht schönreden, aber es ist schon was anderes,
> wie als Kleinkind die Finger in die Steckdose zu stecken..
Zugegeben, als Kleinkind habe ich das gemacht, kein Problem: Einmal ohne 
erkennbaren Schaden.

Beim zweitem mal hatte sogar ich etwas gelernt: Sicherung kaputt.

Auf ein drittes mal habe ich keine Lust: womöglich geht ein Umspannwerk 
kaputt :D grünwerd


***Nachtrag: beim zweiten mal floss der Strom durch meinen Kopf. 
Womöglich mag ich Überlastung deshalb nicht leiden. Au jeden Fall trage 
ich keinen Schaden davon. Booorgh. Bogbogbogboohrk.

von Kevin M. (arduinolover)


Lesenswert?

Du baust das Multimeter im Strommessmodus irgendwo in den Stromkreis in 
Reihenschaltung ein.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:
> Wie sähe die korrekte Strommessung aus?

Bei allem Verständnis. Lese den Inhalt hinter dem link. Die 
entsprechenden Kapitel wurden sogar genannt.

Ben G. schrieb:
> @ Stefan
> Danke für den Link!

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Lies
> 
http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/Einstieg%20in%20die%20Elektronik%20mit%20Mikrocontrollern%20-%20Band%201.pdf
> Kapitel 2.2, 2.3 und 2.6

von 2aggressive (Gast)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:
> Gelernt habe ich ja jetzt, dass ich mit dem Multimeter auf jeden Fall an
> der  richtigen Stelle messen muss.
Ommmm. Ja!

> Wenn die Magnetspule jetzt aber das letzte Teil in der Kette ist, wie
> messe ich dann?
Wie immer: den Strom im aufgetrennten Stromkreis.

> Die Spule selber besitzt auch nur ein Plus und Minus Kabel und geht auf
> die Platine.
Kann sein, kein Problem. Bei Gleichstrommessungen ist das Umfeld egal: 
Auftrennen und Messen. Dabei kommt es zu (kleinen) systematischen 
Messfehlern; die scheinen im Moment aber nicht dein Problem zu sein.

> Wenn ich hinter dem Mosfet und vor der Spule messe, würde die Spule als
> Lastwiderstand nicht in der Messung enthalten sein, oder?
Klingt richtig.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Baue doch mal einen Stromkreis mit 2 oder 3 unterschiedlichen Glühbirnen 
auf und spiele damit herum.

Mfg

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Kaktusbombe schrieb:
> Wenn du es natürlich gnadenlos
> kurzschließt, kannst du je nachdem auch mehr messen.

Also mal Bilder her, Netzteil mit offenem Gehäuse und das Typschild.

von Ben G. (specker)


Lesenswert?

Christian S. schrieb:
> Baue doch mal einen Stromkreis mit 2 oder 3 unterschiedlichen Glühbirnen
> auf und spiele damit herum.
>
> Mfg

Muss mir erst noch die Kapitel durchlesen und vorher meine Steckdosen 
mit Kindersicherungen versehen..
Learning by doing ist scheinbar nicht so der Bringer in der 
Elektrotechnik.

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:
> Learning by doing ist scheinbar nicht so der Bringer in der
> Elektrotechnik.

Learning by doing ist nicht grundsätzlich schlecht, aber natürlich mit 
Risiken und Kosten verbunden.

Ich habe Fernsehpfusch gelernt, also erstmal Grundlagen verpasst 
bekommen.

In den Folgejahren ist mir auf dem Basteltisch so einiges "um die Ohren 
gegangen", der Fernsehpfusch ist ja mehr auf Teiletauschen dressiert als 
auf die Entwicklung eigener Schaltungen.

Wie auch immer, zerschossene Sicherungen und abgebrannte Bauteile 
gehören dazu.

Nochmal: Zeige Dein Netzteil.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:
> Muss mir erst noch die Kapitel durchlesen und vorher meine Steckdosen
> mit Kindersicherungen versehen..
> Learning by doing ist scheinbar nicht so der Bringer in der
> Elektrotechnik.

In einem Forum Grundlagenfragen persönlich erörtert zu bekommen nennst 
du Learning by doing. Aha.

von Ben G. (specker)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

@ Thomas
Kann man betrachten wie man will. Mein Wille zum "learning by doing" 
habe ich glaube ich bewiesen. Das ich jetzt nicht wegen jedem Furz was 
fragen werde in Zukunft ist doch logo. Dachte halt es passt gerade noch 
in den Thread rein.. meine Güte..

@ Manfred
Ai Ai Captain Sir.

Beitrag #6593248 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Das sieht nach Multimeter mit verdammt schlechten Kabeln aus. Kann auch 
sein, das einzelne Litzen der Drahtbündel gebrochen sind. Bei der 
Spannungsmessung macht das nichts aus, aber bei der Strommessung.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Robuste alte Wandwarze - die dürfte die Misshandlung überlebt haben...

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

P.S.:
Deine Bilder habe ich erst danach gesehen, bestätigt aber meinen Post.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Kevin M. schrieb:
> Bei der Strommessung
> sind es wenige Milliohm wodurch die Spannung stark einbricht.

Alleine schon an den Standardprüfspitzen hast du gewöhnlich einen 
Überganswiderstand von etliche Milliohm. Der Shunt im Multimeter kommt 
noch dazu.
Nix mit "wenige Milliohm".

von Ben G. (specker)


Lesenswert?

@ Dieter D.
Das schließt du jetzt aus den Bildern? How?
Mein Multimeter ist ein UT61B und da funktioniert noch alles paletti. 
Netzteil scheint auch noch zu funktionieren. Habs ganz kurz getestet 
(unter Last)

@ michael_
Ach alter Mann...

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:
> @ Manfred
> Ai Ai Captain Sir.

Danke! Ich sehe da einen klassischen Trafo und eine 
Brückelgleichrichter. Es gibt keinerlei Elektronik, die die Spannung 
regelt oder gar den Strom begrenzt.

Damit passt es, dass Du ohne Last deutlich mehr als 12 Volt misst, die 
12 Volt ergeben sich nur bei Nennlast, also 14 Watt. Hast Du Autolampen 
in der Sammlung, zum Test mal etwa 15 Watt anlegen?

Da das Ding keine Strombegrenzung hat, kann ich mir auch die 5 Ampere 
vorstellen, wenn Du es mit der Strommessung kurzgeschlossen hast.

[Zitat entfernt]

Dieter D. schrieb:
> Das sieht nach Multimeter mit verdammt schlechten Kabeln aus.

Wie das? Im Einganspost schrieb Ben, dass er 5 Ampere gemessen habe - 
dass kann durchaus der Bereich sein, wo der Trafo nicht noch mehr kann.

Ben G. schrieb:
> Netzteil scheint auch noch zu funktionieren. Habs ganz kurz getestet
> (unter Last)

Das Netzteil wird es überlebt haben. Welche Last?

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Ben G. schrieb:

> ob etwas warm wird und dann sofort reagiert.

Wenn Du solche Versuche mit Halbleitern machst, "sterben" die in
wenigen Millisekunden. Sogar Sicherungen sind da nicht schnell genug.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Das erinnert mich an einen durchaus Elektronik-interessierten Kumpel... 
als der sein erstes Multimeter in die Finger bekam, wollte er unbedingt 
die Ampere seiner Steckdose messen. KNACK Licht aus und die 
Messspitzen machten danach einen ziemlich gebrauchten Eindruck...

Beitrag #6593282 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6593300 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Batterien und normale Netzteile wie deines liefern eine gewisse 
Spannung, die kann man direkt messen. Spannung ist wie der Luftdruck 
eines Reifens oder Kompressors.

Stromfluss ergibt sich, wenn man den Strom fließen lässt. Eine 
Herdplatte lässt viel Strom fließen, eine Taschenlampe weniger. Um die 
Stromstärke zu messen, musst du das Messgerät in den Stromkreis 
einfügen, damit der Strom durch das Messgerät hindurch fließt. Wie bei 
einer Wasseruhr.

Du hast bei deiner Messung auf den Verbraucher verzichtet. Damit hast du 
dein Messgerät faktisch in den Stromkreis eines Kurzschlusses eingefügt. 
Beim Kurzschluss fehlt der Verbraucher. Der Strom fließt ungebremst mit 
der maximalen Kraft der Quelle vom Plus-Pol direkt zum Minus-Pol.

Wenn wir das mit der Wasserleitung vergleichen, hast du hier quasi das 
Rohr gekappt, so dass maximal viel Wasser fließt. So viel wie die Pumpe 
des Wasserwerks und die Rohre her geben.

Dein Netzteil ist für diesen Fall nicht ausgelegt. Durch den zu starken 
Stromfluss wird es (und auch die Kabel) heiß, was nach einigen Sekunden 
zu dessen Zerstörung führt.

In einem normalen Stromkreis ist es immer der Verbraucher, den den 
Stromfluss ausbremst. Es fließt so viel Strom, wie der Verbraucher 
bestimmt.

Deine Steckdose liefert (aufgrund der Sicherung) bis zu 16 Ampere, aber 
kein intakter Verbraucher lässt tatsächlich so viel Strom fließen. 
Deswegen schaltet die Sicherung nicht ab.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> In einem normalen Stromkreis ist es immer der Verbraucher, den den
> Stromfluss ausbremst. Es fließt so viel Strom, wie der Verbraucher
> bestimmt.

Dazu kommt spannungrichtige oder stromrichtige Messung
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0210071.htm

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/schalt/15060411.gif

hier wird am Verbraucher spannungsrichtig gemessen, der Strom aber ist 
schon durch den Spannungsmesser falsch denn der wird auch mitgemessen.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hi,
Strom wird oft als Spannungsfall an einem definierten Widerstand 
gemessen.
Das DVM misst also die Spannung.
Das geht bei höheren Strömen nicht mehr ohne Stromwandler oder zum 
Beispiel Zangen-Messer.
Wie unterschiedlich die Messwiderstände in einem üblichen DVM sein 
können, zeigt das Bild. Unten der "Shunt", der zu den (10A-) 
Eingangsbuchsen parallel geschaltet ist. (Praktisch kurzschließt.)
Um zu Genauigkeit trimmen, werden noch Lötungen angebracht. Habe ich 
hier weggelötet.
Dass die Messlitzen oft durch ihren Widerstand mit berücksichtigt werden 
müssen, wird einem klarer, wenn man sich die Dimensionen des 
Mäanderwiderstands anschaut.

ciao
gustav

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.