Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik segger J-Link EDU


von segger (Gast)


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Hallo,
mich quälen ein paar Fragen zu JTAG, SWD..

Ein Segger J-Link EDU, kann ich diesen in Kombination mit OpenOCD für 
jeden Cortex M0/M0+ nutzen?
z.b. Raspberry PI pico, SAMD21, oder welche von NXP?

Was bedeutet eigentlich das EDU, hat der debugger einen eingeschränkten 
Funktionsumfang?

von Johannes S. (Gast)


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segger schrieb:
> Was bedeutet eigentlich das EDU, hat der debugger einen eingeschränkten
> Funktionsumfang?

findet man beim Hersteller in wenigen Sekunden:
https://www.segger.com/products/debug-probes/j-link/models/model-overview/

zu ersten Frage: ja, sollte funktionieren. Es gibt jlink als interface 
in OOCD.

von temp (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> zu ersten Frage: ja, sollte funktionieren. Es gibt jlink als interface
> in OOCD.

Unter Windows ist es nur blöd, dass OOCD die libusb benutzt. Man muss 
jedes mal den USB Treiber umkonfigurieren (Zadig) wenn man das Interface 
mal mit OOCD benutzt und mal mit Software die das ohne diese Hampeleien 
macht.
Ich hab es aber nur einmal versucht, wenn jemand was anderes weiß lerne 
ich gern dazu.

von Johannes S. (Gast)


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deshalb würde ich das in der Kombi auch nicht benutzen, und gerade JLink 
wird ja von fast allen Entwicklungsumgebungen und Werkzeugen 
unterstützt.
Benutze auch gerade die light Version mit einem Nucleo F746 Board in 
VSCode, da funktioniert der JLink besser als der STLink.

von Til S. (Firma: SEGGER) (til_s)


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segger schrieb:
> Ein Segger J-Link EDU, kann ich diesen in Kombination mit OpenOCD für
> jeden Cortex M0/M0+ nutzen?
https://www.segger.com/products/debug-probes/j-link/

"OpenOCD Support
J-Link can be used with OpenOCD (Open On-Chip Debugger).

OpenOCD is an open-source software that can interface basically any 
debug probe. It provides a standardized API, allowing an IDE to support 
OpenOCD. There are several tutorials on the internet that describe how 
to use J-Link with OpenOCD.

Note: OpenOCD is a 3rd party software, so SEGGER cannot provide any 
guarantees etc. Using J-Link with OpenOCD bypasses all J-Link specific 
features like flash programming, unlimited flash breakpoints and the 
J-Link high debugging speed. OpenOCD will handle J-Link as a simple 
sequence generator which will affect debug performance. Please also note 
that using J-Link with OpenOCD is not covered by the standard J-Link 
support. Support for OpenOCD is provided by the OpenOCD community."

Was möchtest du denn genau machen? Mit einer IDE debuggen?
Dann wäre eines von denen vielleicht was für dich:
https://www.segger.com/products/development-tools/embedded-studio/
https://www.segger.com/products/development-tools/ozone-j-link-debugger/

von segger (Gast)


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Vielen Dank für die reichlichen Antworten.
>>Was möchtest du denn genau machen? Mit einer IDE debuggen?
>>Dann wäre eines von denen vielleicht was für dich:

Ich möchte eigentlich nur flaschen und das debuggen steht nicht so im 
vordergrund. IDE´s nutze ich weniger gern, .. die M0+ von NXP und 
Microchip lassen sich auch bare-metal programmieren.

von Johannes S. (Gast)


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segger schrieb:
> die M0+ von NXP

dann reicht sogar ein USB-UART für 2€, auch die kleinen LPC haben einen 
seriellen Bootloader.
Aber es ist schon sinnvoll das Debuggen zu nutzen. VSCode + CortexDebug 
Extension, mit dem JLink läuft das in ein paar Minuten.

von No Y. (noy)


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Der EDU hat keine Jflash lizenz dabei..

von Til S. (Firma: SEGGER) (til_s)


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Ok, dann schau bitte mal hier:
https://www.segger.com/products/debug-probes/j-link/technology/flash-download/#download-into-flash-memory-for-development-purposes

Für dich am einfachsten wäre wahrscheinlich J-Flash Lite.

von No Y. (noy)


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Ohhh jflashlite ist für mich neu. Aber finde ich super. Hatte immer mal 
das Problem  "nur" ein fremd  .bin oder .hex zu haben und bisher musste 
ich dann immer auf openocd + jlink zurückgreifen.

von Jörg (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> deshalb würde ich das in der Kombi auch nicht benutzen, und gerade JLink
> wird ja von fast allen Entwicklungsumgebungen und Werkzeugen
> unterstützt.
> Benutze auch gerade die light Version mit einem Nucleo F746 Board in
> VSCode, da funktioniert der JLink besser als der STLink.

Welche Debuggerumgebung nutzt Du denn dann in VSCode? Ich dachte, dass 
wäre in der Regel auch mit OpenOCD?

von No Y. (noy)


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:-D :-D man darf sich nur nicht verschreiben beim googlen.. Wenn man a 
gegen e tauscht kommt man ganz woanders raus...

von Johannes S. (Gast)


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Die schon genannte Cortex-Debug Extension. Die schwatzt mit dem gdb per 
STLink, Jlink, BMP, OOCD.

von Jörg (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Die schon genannte Cortex-Debug Extension. Die schwatzt mit dem gdb per
> STLink, Jlink, BMP, OOCD.

Bin in dem Thema leider nicht so firm.
Habe diesen Thread von Dir gefunden:
Beitrag "Debuggen mit VSCode und Cortex-Debug Extension"

1. Hätte man, wenn man in der Konstellation OpenOCD benutzen würde, das 
o.g. libUSB-Problem nicht trotzdem?
2. Wieso werden JLink und OpenOCD zusammen aufgelistet? Das eine ist 
doch ein Programmieradapter und das andere Software. Oder ist da mit 
Jlink der Jlink-gdbserver gemeint?

von Johannes S. (Gast)


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von J. V. (janvi)


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Gibt es den J-link EDU eigentlich zwischenzeitlich wieder irgendwo ? Es 
gab ihn zumindest mal bei Farnell und RS-Components. Der eine findet ihn 
gar nicht mehr, der Andere behaupte nicht mehr lieferbar. Haben die die 
Schülerausweise nicht genug kontrolliert oder soll der chinesische 
Handel wieder gefördert werden? Ich habe zwar einen J-Trace in der 
Schublade, aber unterwegs wo die Gefahr ist daß er verlorgen benutze ich 
diesen ziemlich ungern. Den Trace braucht man auch wirklich nur ziemlich 
selten.

von DerEinzigeBernd (Gast)


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von temp (Gast)


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J. V. schrieb:
> Gibt es den J-link EDU eigentlich zwischenzeitlich wieder irgendwo

ja, da wo es ihn meistens gibt:

https://www.ak-modul-bus.de/stat/segger_j_link_edu.html

von alter native (Gast)


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Wenn gar nix mehr geht und die Not gross ist kann man ja einen
kleinen ST-Link-Nachbau aus Fernost zu einem J-Link um-flashen.

von Émile (Gast)


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temp schrieb:
> ja, da wo es ihn meistens gibt:

Also gibt es ihn effektiv NICHT. Nicht für Normalsterbliche.

Denn da kann man ihn nur kaufen, wenn man nachweisen kann, daß man 
Schüler/Student ist.

> Der J-Link EDU wird nur für den Hobbybereich und für Ausbildungszwecke
> an Privatpersonen, Schulen, Universitäten und NPOs (Non Profit
> Organizations) verkauft, nicht jedoch an Firmen oder an Personen,
> die das Gerät in einem beruflichen Umfeld einsetzen.
>
> Für letztere Gruppe sind die kommerziellen Versionen des J-Link
> EDU gedacht. Wir machen Ihnen hierzu gerne ein Angebot.
>
> Wir sind von SEGGER angehalten, die Zugehörigkeit zum berechtigten
> Personenkreis ggf. nachzuprüfen. Mailen Sie uns bitte parallel zur
> Bestellung einen Nachweis über Ihre Zugehörigkeit zum berechtigten
> Personenkreis als Antwort-Email auf Ihre Bestellbestätigungs-Email.

Man kann nicht nachweisen, daß man eine Privatperson ist. Geht nicht.

Tatsächlich muss man ein Opensource-Projekt damit machen und das 
offenlegen, bevor man den Adapter überhaupt kaufen kann:

> Bitte senden Sie uns einen Nachweis z.B. Schüler-/Studentenausweis
> o.ä. per Email oder einen Link oder eine Beschreibung auf ein
> (geplantes) Hobbyprojekt von Ihnen.

(kommt aus 'ner Mail von AK Moduldings)


Ich kann gut verstehen, daß viele darauf keinen Bock haben und dann 
irgendeinen China-Clone verwenden. Für ein Hobbyprojekt, das man nicht 
veröffentlichen will, soll man den Gewerbevolltarif bezahlen, also 
mehrere hundert Euro abdrücken.

von Johnny B. (johnnyb)


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Émile schrieb:
> Denn da kann man ihn nur kaufen, wenn man nachweisen kann, daß man
> Schüler/Student ist.

Oder man macht vorab ein kleines Projektchen mit dem Lehrling und hofft, 
dass der Lehrling das Ding anschliessend nicht mehr braucht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Émile schrieb:
> Denn da kann man ihn nur kaufen, wenn man nachweisen kann, daß man
> Schüler/Student ist.

Nein. Man darf ihn schließlich auch als Privatmensch kaufen, steht ja 
explizit so.

Bei mir gab es eine Nachfrage, weil ich das auch beruflich mache. Ich 
habe ihnen demonstriert, dass mein Brötchengeber mich dafür sehr wohl 
passend ausstattet, aber dass ich mich halt sehr lange schon auch privat 
mit MCUs beschäftige.

Aber Segger scheint ihnen recht aggressiv da auf die Bude gerückt zu 
sein, damit die EDUs ihnen nicht die Marge der kommerziell verkauften 
versauen. (Wobei das natürlich die Frage aufwirft, ob man sich 
angesichts derartiger Geschäftsgebaren unbedingt mit Segger einlassen 
will oder doch lieber eine andere Variante wählt. Cortex-M-Debugging ist 
ja nun keine Raketenwissenschaft, das können viele.)

von A. B. (funky)


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Mir scheint, dass die Segger die besseren Treiber haben als z.B. KEIL 
mit deren ULINK2. in uVsion sind bei mir die ULINKs absolut lahm wie Sau 
und das ganze Programm wird träge&zäh. Bei Segger keinerlei Probleme(das 
ist sicher kein generelles Problem, aber der Support zuckt da nur mit 
den Achseln)

Offiziell sind die EDUs aufgrund Chiplieferproblematik nur begrenzt 
verfügbar. Ob das stimmt oder nur ein Vorwand ist, um sich da nicht die 
Gewinne zu kannibalisieren vermag ich nicht zu beurteilen.

Was für Alternativen gibts denn noch so zum Hobbypreis? ST-Link?

: Bearbeitet durch User
von J. S. (jojos)


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A. B. schrieb:
> Mir scheint, dass die Segger die besseren Treiber haben als z.B. KEIL
> mit deren ULINK2.

Das liegt auch an der Hardware. Die einfachen mit FT232 die es früher 
viel gab haben langsames Bitbangig über USB gemacht. Bei den besseren 
ist ein µC drin der das SWD Protokoll macht.
Die günstigen hatten bisher USB-FS mit 12 MBit/s, der STLinkV3 oder die 
teureren von Segger können USB-HS und sind damit deutlich schneller. Der 
STLink V3 ist immer noch günstig zu bekommen, den gibt es mehreren 
Varianten. Nur die Lieferbarkeit war schlecht, aber zumindest der 
STLINK-V3MINIE ist jetzt erhältlich.
Für andere µC als STM32 ist auch Black Magic Probe interessant, da ist 
der gdbserver auf der Probe mit drauf. Da gibt es auch gerade ein neues 
Release und die org. Hardware ist auch erschwinglich.

von Oliver S. (oliverso)


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Émile schrieb:
> Man kann nicht nachweisen, daß man eine Privatperson ist. Geht nicht.

Jeder Mensch ist auch irgendwo eine Privatperson. Immer.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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J. S. schrieb:
> Die einfachen mit FT232 die es früher viel gab haben langsames Bitbangig
> über USB gemacht.

Reines Bitbanging eigentlich nie. Gibt zwar bei AVRDUDE diese Option 
(Bitbanging mit einem 08/15 FTDI), aber für SWD kenne ich das nur mit 
FTDIs, die auch MPSSE unterstützen. Da wird kein Bitbanging über USB 
direkt gemacht.

Die gibt es auch wahlweise Fullspeed (FT2232) oder Highspeed (FT232H).

Selbst die Fullspeed-Variante ist durchaus brauchbar und allemal 
vergleichsweise preiswert (vor allem, wenn man mit 3,3 V auskommt und 
keine Levelshifter braucht).

> Bei den besseren ist ein µC drin der das SWD Protokoll
> macht.

Das dürfte bei den genannten ST-Link so sein und auch bei den AtmelICE, 
aber letztere sind mittlerweile nicht mehr günstig. Als Atmel sie neu 
rausgebracht hatte, war die Variante mit dem nackten PCB sogar günstiger 
als der alte AVR Dragon.

> Die günstigen hatten bisher USB-FS mit 12 MBit/s, der STLinkV3 oder die
> teureren von Segger können USB-HS und sind damit deutlich schneller.

Bei Segger hängt das von der Hardwareversion ab, ab V10 ist es 
Highspeed-USB, egal ob Pro oder EDU. Hat sich aber manchmal recht 
mimosenhaft, wenn es an einem USB-Hub hängt. Dann blinkert da die grüne 
LED heftig.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Émile schrieb:
> Tatsächlich muss man ein Opensource-Projekt damit machen und das
> offenlegen

Nein, man soll ihnen nur ein Projekt zeigen. Es steht nichts davon, dass 
das Opensource sein müsse, und es darf sogar ein nur geplantes Projekt 
sein, also Paperware.

Aber mal ehrlich: für ein paar erste Schritte mit einem Controller kauft 
sich eh keiner ein originales J-Link. Dafür sind auch die 75 Euro für 
das EDU zu teuer. Das machst du nur, wenn du schon bissel was getan 
hast, und dann kannst du ihnen auch ein Foto von einem Steckbrett oder 
sowas senden.

von A. B. (funky)


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https://www.segger.com/products/debug-probes/j-link/models/model-overview/

Hier noch ein Vergleich der Modelle. Der EDU hat eine geringere 
Geschwindigkeit. Wie sehr das stört muss jeder selbst entscheiden

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. B. schrieb:
> geringere Geschwindigkeit

als was?

Das EDU ist hardwaremäßig identisch mit dem Plus Classic.

von No Y. (noy)


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Naja wenn jemand einen Trace in der Schublade liegen hat.. Vermute ich 
mal stark, dass er den EDU nicht unbedingt nach der zugehörigen 
Lizenzbestimmung -> "Nur Hobby / Privat keine Professionellen Projekte" 
nutzen würde..

Weil wer leistet sich für Privat schon einen Trace und meckert dann über 
die Preise eines EDU als "2. Gerät"?

von Bauform B. (bauformb)


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segger schrieb:
> Ein Segger J-Link EDU, kann ich diesen in Kombination mit OpenOCD für
> jeden Cortex M0/M0+ nutzen?
> z.b. Raspberry PI pico, SAMD21, oder welche von NXP?

segger schrieb:
> Ich möchte eigentlich nur flaschen und das debuggen steht nicht so im
> vordergrund. IDE´s nutze ich weniger gern, ..

Für solche Randbedingungen wurde die Black Magic Probe erfunden und die 
darf jeder kaufen. Einziger Nachteil: kein Gehäuse, ich würde das 
RX2KL07-S-5 oder evt. RX2KL06-S-5 von Reichelt verwenden.

https://1bitsquared.de/products/black-magic-probe

> die M0+ von NXP und Microchip lassen sich auch bare-metal programmieren.

Jeder Cortex-M lässt sich bare-metal programmieren, beim RPi scheitert 
das auch nur an der Dokumentation.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bauform B. schrieb:
> Für solche Randbedingungen wurde die Black Magic Probe erfunden und die
> darf jeder kaufen.

Wie gesagt, jeder FTDI mit MPSSE geht genauso. Auch debuggen geht damit.

> Jeder Cortex-M lässt sich bare-metal programmieren, beim RPi scheitert
> das auch nur an der Dokumentation.

Das ist auch ein Cortex-A.

von olaf (Gast)


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> Für solche Randbedingungen wurde die Black Magic Probe erfunden und die
> darf jeder kaufen.

Wenn ich das richtig sehe/verstehe kann die aber nur einige wenige
MCUs. Wenn man damit auskommt okay. Aber letztlich bezahl man bei Segger
fuer die ellenlange Liste der unterstuetzten MCUs und die Arbeit das
alles einzubauen und nicht fuer die Hardware.

Olaf

von No Y. (noy)


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Der J-Link kann auch Cortex-A und mit Open-OCD dann sogar welche die 
nicht von Segger Unterstüzt werden (I.MX-8QM z.b.)

von J. S. (jojos)


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ja, dann ist das aber sicher nicht mehr Hobby und gewerblich sollte man 
sich einen 'guten' Segger leisten können.
Mit BMP habe ich schon LPC, STM32 und nRF µC programmiert, das ist schon 
ein große Palette. Und Hobby ist heute ja nahezu only STM32, ESP und 
jetzt ein bisschen noch der RP2040.

von A. B. (funky)


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Jörg W. schrieb:
> als was?
>
> Das EDU ist hardwaremäßig identisch mit dem Plus Classic.

hast recht. Ich bin vom EDU mini ausgegangen, da ich diesen und den Base 
in verwendung habe. mea culpa

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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olaf schrieb:
>> Für solche Randbedingungen wurde die Black Magic Probe erfunden und die
>> darf jeder kaufen.
>
> Wenn ich das richtig sehe/verstehe kann die aber nur einige wenige
> MCUs.

Denke ich nicht. Die Cortex-M haben doch ein einheitliches 
Debug-Interface. Ich kann mit einem STlink einen Atmel-ARM flashen und 
debuggen, ich kann mit einem Atmel-ICE einen STM flashen und debuggen, 
ich wüsste keinen Grund, warum das eine oder andere nicht gehen sollte.

Schwieriger wird es erst dann, wenn du irgendein Firmware-Schnipsel in 
die MCU laden musst, damit bspw. ein QSPI-Flash oder dergleichen 
beschrieben werden kann; dann wirst du zuweilen halt nur für Segger den 
vorgekochten Support finden, wenngleich ich irgendwo gesehen habe, dass 
OpenOCD sowas wohl auch kann.

von Dieter (Gast)


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No Y. schrieb:
> Der J-Link kann auch Cortex-A und mit Open-OCD dann sogar welche die
> nicht von Segger Unterstüzt werden (I.MX-8QM z.b.)

OpenOCD kann das auch mit allen möglichen JTAG Interfaces, inklusive den 
ganz einfachen mit FTDI Chip. Mit dem J-Link haben die Features von 
OpenOCD nichts zu tun.

von olaf (Gast)


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> Ich kann mit einem STlink einen Atmel-ARM flashen und
> debuggen, ich kann mit einem Atmel-ICE einen STM flashen und debuggen,

DA bin ich ueberrascht. Haette gerade das die ST-Link mit Segger-Brain
dann nur ST flashen koennen, alleine schon aus Prinzip. :)
Geht damit dann ein RP2040?

> ich wüsste keinen Grund, warum das eine oder andere nicht gehen sollte.

Die muessten doch sogar die genauen Untertypen wissen damit die z.B 
wissen wie gross Flash und Ram ist und wo das im Speicher liegt.

Olaf

von No Y. (noy)


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@Dieter: Schon klar. Aber J-Link kann von sich schon Cortex-A aber halt 
nicht alle. Und die die nicht gehen kann man mit OpenOCD betüddeln..
Das war nur ein Hinweis weil die BMP ja scheinbar kein Cortex-A kann?

Und Cortex-A kann sehr wohl Hobby sein.. Siehe BeagleBone z.b...?
Gut 8QM ggf. eher nicht aber die Radxa / Tinker usw. Boards sind auch 
alle Hobby /  Cortex-A Boards..


RP2040 geht auch nur mit den "neueren" J-Link deswegen (und wegen 
Cortex-A) musste auch mein V8 einem neuen J-Link weichen..

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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olaf schrieb:
> DA bin ich ueberrascht.

Natürlich geht das nicht mit den Hersteller-Tools, die wollen nur 
jeweils ihrs bedienen. Aber die Hardware selbst kümmert sich nicht drum, 
welche Device-ID dahinter steckt. OpenOCD kann daher mit jedem der Tools 
arbeiten, und es sind natürlich auch nicht die Hardware-Tools sondern 
OpenOCD, was die Kenntnis über die Adressen und Speichergrößen und so 
hat. Die Hardware ist nur Bindeglied.

von J. S. (jojos)


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STLinkV3 können afaik nur mit ST, auch wenn man die mit BMP hosted 
betreibt. Ob BMP da jetzt native drauf läuft weiß ich nicht.
Auch die Nucleo oder LPCLink2 mit JLink weigern sich mit fremden zu 
sprechen.

von olaf (Gast)


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> Natürlich geht das nicht mit den Hersteller-Tools, die wollen nur
> jeweils ihrs bedienen.

Das verstehe ich jetzt nicht. Ich denke du benutzt einen ST-Link
den du auf Segger J-Link umgeflasht hast. Dann musst und willst
du doch auch die Segger-Software nutzen. Das ist doch gerade der
Sinn der Sache.

Olaf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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olaf schrieb:
> Ich denke du benutzt einen ST-Link
> den du auf Segger J-Link umgeflasht hast.

Nein, ich hatte einen STlink mal mit einem Atmel-ARM (jetzt Microchip, 
klar) benutzt, später dann aber die STMs eines Kundenprojekts mit 
AtmelICE. Das alles jedoch ohne irgendwas an den Tools zu ändern, mit 
OpenOCD auf dem Host.

Natürlich geht OpenOCD auch für den Segger.

Ich weiß nicht, aber zumindest von Segger wirst du kaum die Firmware 
bekommen, um irgendein anderes Device damit umzuflashen. Sie verkaufen 
einem bei Bedarf für teuer Geld embedded J-Link MCUs. Hatten wir bei 
einem früheren Brötchengeber mal, da kostet einer 10er-Pack wohl mehr 
als einen Tausender.

: Bearbeitet durch Moderator
von Dieter (Gast)


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No Y. schrieb:
>
> RP2040 geht auch nur mit den "neueren" J-Link deswegen (und wegen
> Cortex-A) musste auch mein V8 einem neuen J-Link weichen..

Beim RP2040 ist es eine Beschränkung der J-Link PC Software. Auch ältere 
J-Link Hardware kommt mit dem RP2040 klar wenn man die Beschränkung in 
der PC Software entfernt (das gilt auch für einige andere Devices).

Ich habe Verständnis dafür wenn man neue JTAG Interface Hardware braucht 
weil die alte Hardware nicht leistungsfähig genug ist (z.B. weil cJTAG 
Unterstützung nicht mehr in die Firmware passt). Wenn man aber in erster 
Linie neue Hardware verkaufen will und deshalb bewusst bestimmte Dinge 
für die alte Hardware sperrt sehe ich das etwas anders.

von olaf (Gast)


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> Ich weiß nicht, aber zumindest von Segger wirst du kaum die Firmware
> bekommen, um irgendein anderes Device damit umzuflashen.

Doch doch:

https://www.segger.com/products/debug-probes/j-link/models/other-j-links/st-link-on-board/


Olaf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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olaf schrieb:

> 
https://www.segger.com/products/debug-probes/j-link/models/other-j-links/st-link-on-board/

"The firmware is only to be used with ST target devices. Using it with 
other devices is prohibited and illegal."

von A. B. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> olaf schrieb:

> Schwieriger wird es erst dann, wenn du irgendein Firmware-Schnipsel in
> die MCU laden musst, damit bspw. ein QSPI-Flash oder dergleichen
> beschrieben werden kann; dann wirst du zuweilen halt nur für Segger den
> vorgekochten Support finden, wenngleich ich irgendwo gesehen habe, dass
> OpenOCD sowas wohl auch kann.

Das gibt's dort in verschiedenen Varianten, z. B. 
https://review.openocd.org/c/openocd/+/4760 für Cortex-M von (fast) 
beliebigen Herstellern.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Nicht schlecht. Hatte nur bei einem früheren Brötchengeber mal mit 
dialog-Chips zu tun, die sowas brauchten.

von No Y. (noy)


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Oh, das mit dem RP2040 und der "Software Beschränkung" wusste ich nicht.
Ja sowas sehe ich auch als "Sanktionierungsgrund" gegenüber Segger an. 
Gerade in Zeiten von Resourcenknappheit.

Naja gut wegen Cortex-A war es ja kein ganz unnötiger Neukauf..

von J. S. (jojos)


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Jörg W. schrieb:
> "The firmware is only to be used with ST target devices. Using it with
> other devices is prohibited and illegal."

ja, und die Firmware prüft das auch und verweigert den Dienst mit 
anderen Targets, das meinte ich mit ' weigern sich mit Fremden zu 
sprechen.'

Der JLink bzw. zum JLink umgebrannte STLink auf den Nucleo Boards hat 
für mich nur einen Vorteil: er kann besser mit den F7 umgehen. Beim 
STLink landet man beim Step immer in einem Interrupt, der JLink macht 
das richtig. Bei OOCD funktionieren die ersten Steps, dann landet man 
auch damit im Interrupt. Man muss wohl bei jedem Step erst ein 
Debugregister wieder richtig setzen.

von Dieter (Gast)


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No Y. schrieb:
>
> Naja gut wegen Cortex-A war es ja kein ganz unnötiger Neukauf..

Welcher Cortex-A denn genau? Ein Cortex-A9 (i.MX6) funktioniert z.B. mit 
einem J-Link HW 8.0 auch wenn angeblich nur der Cortex-A8 mit HW 8.0 
funktionieren soll.

von Dieter (Gast)


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Nachtrag zu Cortex-A: Auch ein Cortex-A7 (i.MX6UL) funktioniert mit 
einem J-Link HW 8.0.

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